VORRICHTUNG ZUM BEWEGEN SCHWERER ABDECKUNGEN
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bewegen schwerer Abdeckungen, insbesondere von Türen, zum Öffnen und Schließen von Öffnungen bei mit einer Panzerung versehenen Fahrzeugen.
Bei gepanzerten Fahrzeugen bilden Türöffnungen und deren Abdeckungen grundsätzlich Schwachstellen, so daß man zusehends dazu übergeht, dahingehende Komponenten von gepanzerten Fahrzeugen gleichfalls mit einer Zusatzpanzerung zu versehen. Durch die dahingehende Zusatzpanzerung wird die Fahrzeugmasse des gepanzerten Fahrzeuges zum einen er- höht und zum anderen ist bedienerseitig ein höherer Kraftaufwand für das Öffnen und Schließen der Tür notwendig. Letzteres gilt insbesondere dann, wenn bei Schrägstellung des Fahrzeuges die Türen noch gegen die herrschende Schwerkraft geöffnet oder geschlossen werden müssen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen von Öffnungen mittels schwerer Abdeckungen zu schaffen, mit der es möglich ist, die Öff- nungs- und Schließkräfte zu reduzieren, wobei die Vorrichtung ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten soll bei geringen Herstell- und Wartungs-
kosten. Eine dahingehende Aufgabe löst eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 .
Dadurch, daß gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 die Ab- deckung mittels einer hydraulischen Antriebseinheit bewegbar ist, die über eine Ventilsteuereinheit ansteuerbar und von einer fahrzeugeigenen Druckversorgungsquelle über ein Versorgungsnetz versorgbar ist, ist über die hy- -draulische Antriebseinheit eine Kraftunterstützung erreicht, die zu einer deutlichen Reduzierung der Öffnungs- und Schließkräfte für die Abdeckung führt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kommt mit wenig Baukomponenten aus und ist somit günstig in der Herstellung sowie in der Wartung. Im übrigen lassen sich hydraulische Betätigungsvorrichtungen grundsätzlich robust auslegen und gleichfalls panzern, so daß ein Versagensfall auch im Falle eines Beschüsses oder durch sonstige gewaltsame Einwirkung in ei- nem vorgebbaren Rahmen ausgeschlossen werden kann, als wenn beispielsweise dahingehende Betätigungsvorrichtungen mit elektrischen Antrieben und elektrischen Steuerungen arbeiten.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich- tung ist mindestens ein Schaltventil der Ventilsteuereinheit über mindestens einen von Hand betätigbaren Handhebel ansteuerbar. Vorzugsweise ist dabei des weiteren vorgesehen, daß der eine Handhebel als Haupthebel ausgebildet über ein erstes Schaltventil der Ventilsteuereinheit dem Ver- und Entriegeln der Abdeckung dient und daß über einen anderen Handhebel servobetätigt ein zweites Schaltventil der Ventilsteuereinheit derart betätigt ist, daß die Abdeckung für den eigentlichen Öffnungs- und Schließvorgang über die Antriebseinheit antreibbar ist. Der Haupthebel erlaubt dabei über das erste Schaltventil, das eine Art Aktivierungsventil darstellt, die wirksame Betätigung des anderen oder weiteren Handhebels in der Art eines Servo-
hebeis. Über den angesprochenen Servohebel ist dann ein sehr präzises Öffnen und Schließen der schweren Abdeckung möglich, wobei die Betätigung der Abdeckung aus Sicherheitsgründen nur so lange erfolgt, so lange auch der Servohebel von Hand betätigt ist und das Aktivierungsventil betä- tigt bleibt. Das angesprochene Aktivierungsventil gibt also die eigentliche Hydraulikenergie für den Türantrieb frei, wobei der Servohebel vorzugsweise federzentriert in einer Mitten- oder Neutralstellung gehalten ist, so -daß unmittelbar nach Loslassen des Servohebels der Betätigungsvorgang für den Antrieb der Abdeckung automatisch zum Stillstand kommt. Mithin ist ein Einklemmschutz wie bei den bekannten Türen oder Abdeckungen nicht erforderlich, da die Bedienperson den Servohebel drücken oder ziehen muß, um eine Türbewegung bewirken zu können. Letzteres ist wiederum nur möglich, wenn der Hebel in der Hand liegt, so daß bei seiner unmittelbaren Anordnung in Türnähe der Bediener den Tür- und mithin den mögli- chen Klemmspalt im unmittelbaren Blickfeld hat.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist zumindest zwischen der Druckversorgungsquelle und der hydraulischen Antriebseinheit in das Versorgungsnetz ein hydraulischer Speicher geschaltet, der insbesondere einen Notbetrieb nach Ausfall der Druckver- ■ sorgungsquelle sicherstellt. Über den dahingehenden Hydrospeicher läßt sich hydraulische Energie für einen Öffnungs- und Schließvorgang auch noch dann abrufen, wenn das Fahrzeug und mithin die Druckversorgungsquelle beispielsweise durch Fremd- oder Feindeinwirkung zerstört sein soll- ten. Sofern der angesprochene Haupthebel und der Servohebel auch von außen betätigbar sind, läßt sich derart eine nicht mehr handlungsfähige Person auch aus dem Fahrzeug bergen, wenn dieses eine Druckversorgung für den eigentlichen Türantrieb nicht mehr bereitstellen kann.
Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist als Teil der Ventilsteuereinheit ein Kurzschlußventil vorgesehen, das die Abkopplung der hydraulischen Antriebseinheit vom Versorgungsnetz ermöglicht. Damit ist eine unmittelbare An- oder Abkopp- lung der hydraulischen Antriebseinheit an das Druckversorgungsnetz möglich, was wiederum der Sicherheit zugute kommt, insbesondere wenn die Antriebsenergie für die Antriebseinheit ausgefallen ist und die Abdeckung -oder die Tür noch von Hand unmittelbar betätigt werden soll. Das angesprochene Kurzschlußventil schließt also die hydraulische Antriebseinheit für eine manuelle Betätigung der Abdeckung kurz.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist zwischen den über die Handhebel ansteuerbaren Schaltventilen und dem Kurzschlußventil ein Sperrblock als Ventilgruppe angeordnet, der bei Betätigung in jeder Position der Abdeckung für einen Nothalt sorgt. Mit dem Sperrblock ist also ein Nothalt realisierbar, um beispielsweise einer plötzlich auftretenden Quetschgefahr entgegenzutreten, bei der ein Bediener ungewollt mit Körperteilen in den Bereich des Türspaltes gelangt, sofern die Abdeckung in Richtung ihrer Schließstellung verfahren wird.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht die hydraulische Antriebseinheit aus einem Hydromotor mit zwei umkehrbaren Antriebsrichtungen, wobei für jede Antriebsrichtung eine eigene Versorgungsleitung des Versorgungsnetzes vorgesehen ist, die gegenseitig über Druckbegrenzungsventile abgesichert sind. Die dahingehenden Druckbegrenzungs- oder Druckminderventile dienen dazu, das Druckniveau des Hydraulikversorgungsnetzes an den Drehmomentbedarf der Tür bzw. der Abdeckung anzupassen. Der bereits genannte hydraulische Speicher kann deshalb auch Energie auf sehr hohem Druckniveau
speichern, ohne den hydraulischen Türantrieb in Form der Antriebseinheit zu schädigen. Eventuell auftretende Druckspitzen oder hohe Druckniveaus werden über die dahingehenden Druckbegrenzungsventile sicher abgefangen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß im Versorgungsnetz eine Volumenstromre- -gelung vorhanden ist, um ein gleichmäßiges Öffnen und Schließen der Abdeckung zu erreichen. Sofern das angesprochene Strom rege Iventil vor- zugsweise in der rücklaufenden Versorgungsleitung zu dem hydraulischen Antrieb vorhanden ist, erfährt die Abdeckung eine Art hydraulische Ein- spannung, was einen ruckfreien Bewegungsablauf ermöglicht und ein Voreilen der Abdeckung oder der Tür bei negativer Lasteinleitung ist auf jeden Fall verhindert, auch wenn das Fahrzeug eine deutliche Schräglage im Ge- lande einnimmt.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist neben dem einen hydraulischen Speicher mindestens ein weiterer hydraulischer Speicher an das Versorgungsnetz angeschlossen. Sofern der dahingehende Hilfsspeicher vorzugsweise mit einer Zulaufdrossel versehen ist, kann er ein kleines Volumen auf dem höhen Druckniveau, des Hauptspeichers aufnehmen. Die Zulaufdrossel ist dabei so ausgelegt, daß sie nur einen Bruchteil des am Stromregelventil eingestellten Volumenstromes durchläßt, so daß bei Bedarf bei Bewegungs beginn oder bei erhöh- tem Bewegungswiderstand ein Spitzendrehmoment für das Betätigen der Abdeckung zur Verfügung steht.
Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht die hydraulische Antriebseinheit aus einem
Schwenkmotor. Ein dahingehender Schwenkmotor erzeugt das notwendige Drehmoment zum sicheren Öffnen und Schließen der Tür, insbesondere wenn diese um eine Dreh- oder Schwenkachse bewegbar ist. Die Auslegung des Hubvolumens erfolgt entsprechend dem geforderten Drehmoment und den gewünschten Türöffnungswinkeln. Der dahingehende Schwenkmotor kann beschußsicher gekapselt werden, ebenso wie die Hydraulikzufuhr und die zu seiner Ansteuerung notwendigen Komponenten. Des weite- -ren lassen sich eine Vielzahl dieser Komponenten im Inneren der Panzerung des Fahrzeuges verlegen und anbringen, so daß auch insoweit ein wirksamer Schutz gewährleistet ist.
Des weiteren ist vorzugsweise ein Rückschlagventil im Druckversorgungsnetz angeordnet, das in Richtung der genannten Hydrospeicher öffnet und das zwischen diesen und der eigentlichen Druckversorgungsquelle arige- schlössen ist. Das dahingehende Rückschlagventil erlaubt den Zufluß von hydraulischer Energie zum jeweiligen Speicher und zum Türantrieb und verhindert den Rückfluß in Richtung der Druckversorgungsquelle, wenn die Antriebsmaschine für die Hydropumpe abgeschaltet ist, die üblicherweise die dahingehende Druckversorgung sicherstellt. Sofern das Rückschlagven- til leckfrei ausgeführt ist, beispielsweise in Form eines Sitzventils, bleibt die Energie zwischen dem Rückschlagventil und dem Aktivierungsveήtil als erstes Schaltventil der Ventilsteuereinheit lange Zeit verlustfrei gespeichert, so daß unmittelbar der Türantrieb wieder in Gang gesetzt werden kann.
Die an sich hydraulische Lösung arbeitet mit üblichen Hydraulikmedien, wozu auch pneumatische Medien zählen können. Im letztgenannten Fall sind alle Komponenten als Pneumatikbauteile auszulegen.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand einer Ausführungsform nach der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt die einzige Figur eine Schaltdarstellung der wesentlichen Komponenten für die hydraulische Türbetätigungseinrichtung mit Schaltventilen und Betätigungshebeln.
Die in der Figur dargestellte Vorrichtung dient dem Bewegen schwerer Abdeckungen 10 zum Öffnen und Verschließen von Öffnungen 12, wobei als -Abdeckung 10 regelmäßig gepanzerte Türen eingesetzt sind. Die dahingehende Vorrichtung kommt in gepanzerten Fahrzeugen (nicht dargestellt) zum Einsatz, wobei in der Figur ein Teil der Panzerung 14 wiedergegeben ist, wie sie beispielsweise in unmittelbarer Nähe der Abdeckung 10 oder der zugeordneten Öffnung 12 am gepanzerten Fahrzeug vorgesehen ist. Gegebenenfalls kann der gezeigte Ausschnitt der Panzerung 14 auch Bestandteil der Abdeckung 10 (nicht dargestellt) selbst sein.
In der vorliegenden Ausführungsform ist die Abdeckung 10 um eine Drehoder Schwenkachse 16 schwenkbar angeordnet und mittels einer hydraulischen Antriebseinheit 18 bewegbar, die wiederum über eine als Ganzes mit 20 bezeichnete Ventilsteuereinheit und von einer fahrzeugeigenen Druck- Versorgungsquelle 22 in Form einer Hydropumpe od. dgl. über ein Versorgungsnetz 24 versorgbär ist. Im übrigen mündet das Versorgungsnetz 24 irri wesentlichen drucklos in einen Tank 26, aus dem die Druckversorgungsquelle 22 in einer Art geschlossenen Umlauf das Arbeitsfluid entnimmt und in das Versorgungsnetz 24 einspeist.
Ein erstes Schaltventil 28 der Ventilsteuereinheit 20 ist über einen von Hand betätigbaren Handhebel als Haupthebel 30 ansteuerbar. Die dahingehende Ansteuerlinie zwischen erstem Schaltventil 28 und Haupthebel 30 ist mit 33 bezeichnet. Bei dem ersteh Schaltventil 28 handelt es sich dabei
um ein übliches 3/2 -Wegeventil, wobei in der in der Figur gezeigten Schaltstellung ein in das Schaltventil 28 integriertes Rückschlagventil 32 vorhanden ist, das in Richtung der Druckversorgungsquelle 22 öffnet. Des weiteren ist ein anderer oder zweiter Handhebel 34 vorgesehen, der servobetä- tigt ein zweites Schaltventil 36 der Ventilsteuereinheit 20 ansteuert. Das zweite Schaltventil 36 ist ein 4/3-Wegeventil üblicher Bauart, wobei gemäß der Darstellung nach der Figur das Ventil 36 dort in seiner Neutralstellung - -gezeigt ist.
Das zweite Schaltventil 36 ist über zwei gegenläufig wirkende Steuerleitungen 38 mit dem Servohandhebel 34 verbunden, wobei das zweite Schaltventil 36 im übrigen federzentriert in seiner in der Figur gezeigten Mittenstellung solange gehalten ist, bis über die Steuerleitungen 38 eine Ansteue- rung des zweiten Schaltventils 36 erfolgt. Gemäß der Darstellung nach der Figur sind die genannten Handhebel 30 und 34 sowohl von der Umgebung 40 außerhalb der Panzerung 14 betätigbar als auch von innen 42 und mithin innerhalb der Panzerung 14. Zwischen der Druckversorgungsquelle 22 und der hydraulischen Antriebseinheit 18 ist in das Versorgungsnetz 24 ein hydraulischer Hauptspeicher 44 geschaltet, mit dem nach Ausfall der Druckversorgungsquelle 22 auch ein Notbetrieb der Anlage sichergestellt wäre. Der dahingehende Hauptspeicher 44 ist als üblicher Hydrospeicher ausgestaltet.
Als weiterer Teil der Ventilsteuereinheit 20 ist ein sog. Kurzschlußventil 46 vorgesehen in der Art eines üblichen 2/2 -Wegeventils. Mit dem dahingehenden Kurzschlußventil 46 ist die Abkopplung der hydraulischen Antriebseinheit 18 vom Versorgungsnetz 24 möglich. Das Kurzschlußventil 46 ist in seiner in der Figur gezeigten Grundstellung fluidführend durchgeschaltet und wird im übrigen über einen Steuerarischluß 48 angesteuert, der
mit seinem freien Ende in das Versorgungsnetz 24 zwischen erstem Schaltventil 28 und zweitem Schaltventil 36 mündet.
Zwischen den über die beiden Handhebel 30,34 ansteuerbaren Schaltventi- len 28,36 und dem Kurzschlußventil 46 ist als weitere Ventilgruppe ein Sperrblock 50 angeordnet, der bei Betätigung in jeder Position der Abdek- kung 10 für einen Nothalt sorgt. Der Sperrblock 50 mit seinen beiden gegeneinander entsperrbaren Rückschlagventilen ist an je eine eigene Versorgungsleitung 52 des Versorgungsnetzes 24 angeschlossen, wobei für jede der beiden Versorgungsleitungen 52 eine Antriebsrichtung für die hydraulische Antriebseinheit 18 besteht. Des weiteren sind die beiden Versorgungsleitungen 52 gegeneinander über zwei Druckbegrenzungsventile 54 abgesichert, die in üblicher Bauart ausgeführt sind.
Zum Tank 26 hin ist im Versorgungsnetz 24 eine Volumenstromregelung 56 vorgesehen, die aus einer Drossel oder einer einstellbaren Drossel be- stehen kann. Neben dem genannten hydraulischen Hauptspeicher 44 kann ein weiterer hydraulischer Hilfsspeicher 58 an das Versorgungsnetz 24 angeschlossen sein. Der Hilfsspeicher 58 ist im Nebenzweig an das Versor- gungsnetz 24 angeschlossen, und zwar in Fluidrichtung nach dem Hauptspeicher 44 und vor dem ersten Schaltventil 28. Des weiteren ist innerhalb des Versorgungsnetzes 24 und zwischen den Anknüpfungspunkten der Parallelabzweigung mit dem Hilfsspeicher 58 ein weiteres Druckminderventil 60 üblicher Bauart geschaltet. Ferner ist in Fluidrichtung zwischen Hauptspeicher 44 und Hilfsspeicher 58 vor dem Hilfsspeicher 58 eine Zulaufdrossel 62, die auch regelbar sein kann, geschaltet. Die hydraulische Antriebseinheit 18 besteht aus einem hydraulischen Schwenkmotor üblicher Bauart, wobei für jede Antriebsrichtung eine eigene Versorgungsleitung 52 vorgesehen ist, die den Schwenkmotor für eine Ansteuerung der
Schwenkachse 16 wechselweise mit Fluid beaufschlagen kann. Auf seiner Ablaufseite ist die hydraulische Antriebseinheit 18 über eine Ablaufleitung 64 an das erste Schaltventil 28 angeschlossen gemäß der Darstellung nach der Figur und mündet in einem Knotenpunkt 66 in das Versorgungsnetz 24, und zwar zwischen Tank 26 und Volumenstromregelung 56.
Des besseren Verständnisses wegen werden die vorstehend beschriebenen -Schalt- und Baukomponenten anhand ihrer Funktion näher erläutert.
Als technisches Grundkonzept ist vorgesehen, die hydraulische Antriebseinheit 18 für die Abdeckung 10 (Tür) durch den gezeigten Schwenkmotor zu realisieren. Die Antriebsenergie für den Schwenkmotor kann dabei aus dem vorhandenen Bordnetz über die Druckversorgungsquelle 22 erfolgen. Mithin ist keine elektrische Antriebsenergie oder die Verwendung elektri- scher Signale notwendig; vielmehr kann weitestgehend die heutige Mechanik mit entsprechenden Modifikationen eingesetzt werden. Durch die Anbringung einer unterstützenden Hydraulik analog einer Servolenkung für die Türbetätigung wird im übrigen deren Betrieb deutlich erleichtert und die Sicherheit gewährleistet. Für die Umsetzung des dahingehenden Kon- zepts ist neben der fahrzeugeigenen Druckversorgungsquelle 22 ein Versorgungsnetz 24 notwendig mit dem Hauptspeicher 44, der Ventilsteuereinheit 20 sowie dem eigentlichen Türantrieb, bestehend aus Schwenkmotor 18 und Abdeckung 10. Die dahingehend auch automatisch ansteuerbare Türöffnung läßt sich in sinnfälliger Weise von einer Handsteuerung überla- gern.
Das als Aktivierungsventil dienende erste Schaltventil 28 wird durch einen bereits ohnehin am Fahrzeug vorhandenen Türverschlußhebel als Haupthebel 30 betätigt. Steht der Haupthebel 30 auf der Stellung „geschlossen", ist
auch das Aktivierungsventil gesperrt. Vorzugsweise ist das Aktivierungsventil leckfrei ausgebildet, um derart eine Entleerung des Hauptspeichers 44 ausschließen zu können. Über das weitere Wegeventil in Form des zweiten Schaltventils 36 wird das eigentliche Öffnen und Schließen der Abdeckung 10 veranlaßt, sofern das Aktivierungsventil in Form des ersten Schaltventils 28 betätigt und mithin fluidführend durchgeschaltet ist. Die Steuerleitungen 38 können dabei auch in der Art eines Bowdenzuges ausgeführt sein und derart die Handbetätigung des zweiten Schaltventils 36 über den Servo- handhebel 34 ermöglichen. Vorzugsweise ist die dahingehende Handbetä- tigung in der Art eines Pull-Push-Systems ausgeführt und läßt sich auch im Notfall von außen her betätigen.
Das Kurzschlußventil 46 verbindet die beiden Antriebsstränge zum Schwenkmotor 18 und schließt diese kurz, wenn das Aktivierungsventil 28 abgeschaltet ist oder wenn die Antriebsenergie über den Hauptspeicher 44 und/oder die Druckversorgungsquelle 22 ausgefallen ist. Dadurch wird der Servomotor als Antriebseinheit 18 hydraulisch kurzgeschlossen und die Tür oder Abdeckung 10 kann durch äußere Krafteinwirkung bewegt werden. Die Bedingung für das Ankoppeln des Schwenkantriebes ist also, daß das Kurzschlußventil 46 den Durchfluß sperrt und daß im Druckversorgungsnetz 24 der für den Antrieb benötigte Antriebsdruck herrscht.
Durch die beiden Druckbegrenzungsventile 54 in den beiden Versorgungs- leitungen 52 wird das Druckniveau des Hydrauliksystems auf den Drehmomentbedarf für das Bewegen der Abdeckung 10 angepaßt. Der Hauptspeicher 44 kann demgemäß auch Energie auf sehr hohem Druckniveau speichern, ohne daß dies den Türantrieb in Form des Schwenkantriebes 18 schädigen würde. Durch die Volumenstromregelung 56 in Form der Dros-
sei wird eine gleichmäßige Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit für die Abdeckung 10 erreicht. Durch die gezeigte Anordnung im Rücklauf des Versorgungsnetzes 24 ist die Abdeckung 10 stets hydraulisch eingespannt, was eine ruckfreie Bewegung ermöglicht, und ein Voreilen der Abdeckung selbst bei negativer Last, beispielsweise bei entsprechender Schräglage des Fahrzeuges, ist ausgeschlossen.
Der Hilfsspeicher 58 mit der gezeigten Zulaufdrossel 62 kann ein kleines Fluidvolumen mit dem hohen Druckniveau des Hauptspeichers 44 aufneh- men. Die Zulaufdrossel 62 ist strömungstechnisch dabei derart ausgelegt, daß sie nur einen Bruchteil des am Stromregelventil 56 eingestellten Volumenstromes durchläßt. Damit steht bei Bedarf, insbesondere bei Bewegungsbeginn oder bei erhöhtem Bewegungswiderstand, ein Spitzendrehmoment für den Antrieb der Abdeckung 10 zur Verfügung. Der Sperrblock 50 sorgt für einen sicheren Stopp und Halt des Schwenkmotors 18 in jeder Position der Abdeckung 10, so daß eine mögliche Quetschgefahr beim Betrieb der Abdeckung ausgeschlossen werden kann. Das in der Figur noch dargestellte Rückschlagventil 68 erlaubt den Zufluß von Energie zum Hauptspeicher 44 und zum Türantrieb in Form des Schwenkantriebes 18. Des weiteren verhindert das Rückschlagventil 68 den Rückfluß, wenn die Antriebsmaschine des gepanzerten Fahrzeuges abgeschaltet ist. Durch die leckfreie Ausführung als Sitzventil bleibt die Energie zwischen Rückschlagventil 68 und Aktivierungsventil 28 lange Zeit verlustfrei gespeichert, was das Neuanfahren der Anlage erleichtert.
Mit der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist ein Einklemmschutz dem Grunde nach nicht erforderlich, da eine Bedienperson aktiv den Servohebel 34 drücken oder ziehen muß, um die Türbewegung auslösen und bewirken zu können. Letzteres ist wiederum nur möglich, wenn er den Hebel 34 in
der Hand hält und sich derart unmittelbar in Türnähe befindet, daß er den Türspalt ständig im Blick hat. Sollte die Hydraulikanlage längere Zeit gestört sein und dadurch keine Energie zur Verfügung stehen, ist das Kurzschlußventil 46 geöffnet; ein Kurzschluß also hergestellt, so daß sich die Tür oder die Abdeckung 10 manuell ohne weitere hydraulische Unterstützung öffnen läßt. Sollte noch eine Restenergie in den Speichern 44, 58 sein, wird diese zunächst noch vollständig aufgebraucht und erst dann der Antrieb, wie vor- -stehend angegeben, abgekoppelt. Da die genannten Hebel 30 und 34 auch von außen betätigbar sind, kann eine Notbergung auch von der Umgebung 40 her erfolgen.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann auch dem Vorgang „Öffnen der Türen" gegenüber dem eigentlichen Schließvorgang eine höhere Priorität eingeräumt werden, was wiederum der Sicherheit zugute kommt. So läßt sich die Tür schneller öffnen als schließen, um derart eine rasche Evakuierung des gepanzerten Fahrzeuges sicherzustellen.