Die Erfindung betrifft ein Möbelscharnier mit einer Verstelleinrichtung für
einen mittelbar oder unmittelbar auf einer möbelseitigen, ein- oder
mehrteiligen Grundplatte gelagerten Scharnierbügel nach dem Oberbegriff
der unabhängigen Patentansprüche.
Im allgemeinen sind bei Möbelscharnieren verschiedene
Verstellmöglichkeiten vorgesehen.
So besteht eine Verstellmöglichkeit in der Verstellung der Position des
Scharnierbügels relativ zur Grundplatte in Richtung der Möbelfuge, d. h. eine
Seitenverstellung der Möbeltür. Diese Verstellung wird durch die sogenannte
Seitenverstellschraube erreicht, die in einem Gewinde des Scharnierbügels
lagert und mit ihrem Kopf in einer Aussparung der Grundplatte gehalten ist.
Je nach Drehung der Schraube hebt sich der Scharnierbügel mehr oder
weniger von der Grundplatte ab, so dass sich eine seitliche Verstellung der
Möbeltüre ergibt.
Eine weitere Verstellmöglichkeit betrifft die Tiefenverstellung des
Scharnierbügels, durch welche der Abstand der Möbeltür zur Stirnseite des
Möbels einstellbar ist. Die Tiefenverstellung erfolgt im allgemeinen mit einer
Klemmschraube, durch welche der Scharnierbügel auf der Grundplatte
befestigt wird. Die Klemmschraube ragt durch ein Langloch im
Scharnierbügel, wobei die Tiefenstellung durch Gleiten entlang des
Langlochs erfolgt und der Tiefenverstellweg durch die Länge des Langlochs
bestimmt wird.
Ein Möbelscharnier der oben genannten Art ist z.B. aus der DE 29811793 U1
bekannt.
Die bekannten Verstelleinrichtungen weisen jedoch erhebliche Nachteile auf.
Mit Bezug auf die Seitenverstellung der Türe wird der Scharnierbügel durch
Verdrehen der Seitenverstellschraube um eine imaginäre Achse
verschwenkt, so dass die Verstellbewegung entlang eines Kreisbogens
erfolgt. Dadurch verstellt sich nicht nur die seitliche Position der Türe,
sondern auch in ungewollter Weise die Tiefenposition der Türe, so dass sich
der Abstand der Türe von der Stirnkante des Möbel verändert.
Ein Scharnier mit Ausgleichsfunktion der Tiefenposition bei einer
Seitenverstellung ist in der DE 299 14 473 U1 beschrieben. Es ist
mindestens ein Schwenkhebel vorgesehen, der beim Verdrehen der
Seitenverstellschraube geschwenkt wird und an dem sich der Scharnierbügel
mittelbar oder unmittelbar abstützt, wobei der Scharnierbügel beim
Verdrehen der Fugenverstellschraube durch den mindestens einen
Schwenkhebel parallel zur Grundplatte geführt ist. Die hier vorgestellte
Konstruktion erschein jedoch sehr aufwendig in der Herstellung.
Die EP 0 969 173 A2 offenbart ein Möbelscharnier mit einer speziellen
Schwenklageranordnung, die bei einer Verstellung der
Seitenverstelleinrichtung einen entsprechenden Fugenausgleich vornimmt,
indem der Scharnierbügel zwangsgeführt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Möbelscharnier vorzuschlagen, das über
verbesserte Einstellmöglichkeiten mit Fugenausgleichsfunktion verfügt, ohne
dass ein übermäßiger Konstruktions- und Herstellungsaufwand notwendig
ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen
Patenansprüche.
In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung weist die
Seitenverstelleinrichtung einen mit dem Scharnierbügel verbundenen
Verstellkörper auf, der an schrägen Führungslaschen der Lagerplatte
verschiebbar geführt ist, von einer Seitenverstellschraube durchgriffen wird
und sich bei Betätigung der Seitenverstellschraube zusammen mit dem
Scharnierbügel parallel zu den Führungen verschiebt.
Die Führungslaschen stehen schräg, z.B. in einem Winkel von 45 Grad, von
der Oberfläche der Lagerplatte ab und nehmen den Verstellkörper zwischen
sich auf. Der Verstellkörper ist im wesentlichen prismenförmig ausgebildet
und umfasst zwei schräge, zueinander parallele Gleitflächen, die jeweils an
der zugeordneten Führungslasche anliegen.
Vorzugsweise weist der Verstellkörper ferner zwei seitliche, sich
gegenüberliegende Zapfen auf, die in entsprechenden Bohrungen der
Seitenschenkel des Scharnierbügels gelagert sind.
Bei Betätigung der Seitenverstellschraube verschieben sich der
Verstellkörper, der damit verbundene Scharnierbügel sowie die Schraube
entlang einer durch die Führungslaschen vorgegebenen Bahn.
In einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Seitenverstelleinrichtung eine in einer Lagerplatte gelagerte und mit dem
Scharnierbügel direkt oder indirekt verbundene Seitenverstellschraube mit
einem Kopfteil und einem Gewindeteil aufweist, wobei die Längsmittelachse
des Gewindeteils mit der Längsmittelachse der Lagerplatte einen Winkel
bildet, und eine Betätigung der Seitenverstellschraube eine Verschiebung
des Scharnierbügels entlang der Längsmittelachse des Gewindeteils bewirkt.
Erfindungsgemäß ist das Kopfteil elastisch oder gelenkig mit dem
Gewindeteil verbunden, wobei die Mittellängsachsen des Kopfteils und des
Gewindeteils unterschiedlich verlaufen.
Zur Vergrößerung des möglichen Seitenverstellhubes kann das Gewindeteil
einen unteren Bereich mit Linksgewinde und einen oberen Bereich mit
Rechtsgewinde aufweisen, wobei das Linksgewinde in eine
Gewindeaufnahme der Lagerplatte eingreift und das Rechtsgewinde eine
Gewindeaufnahme eines Adapterstückes durchgreift.
Das Adapterstück ist fest mit dem Scharnierbügel verbunden und nimmt
diesem bei einer Betätigung der Seitenverstellschraube mit.
Erfindungsgemäß kann die Seitenverstellschraube, insbesondere die
Verbindung zwischen Kopfteil und Gewindeteil, unterschiedlich ausgebildet
sein.
Das Kopfteil kann gemäß einer ersten Ausführungsform über ein elastisches
Zwischenstück mit dem Gewindeteil verbunden sein.
Das Kopfteil kann aber auch im unteren Bereich einen bombierten Sechskant
aufweisen, der in eine Inbusöffnung des Gewindeteils eingreift.
Gemäß einer anderen Ausführungsform weist das Kopfteil einen Schaft mit
mehreren am Umfang verteilten Zapfen auf, wobei die Zapfen für einen
Eingriff in seitliche über den Umfang des Gewindeteils verteilte Schlitze
vorgesehen sind.
Alle Verbindungsformen zwischen Kopfteil und Gewindeteil ermöglichen eine
Betätigung des Gewindeteils in einem vom Kopfteil unterschiedlichen
Winkelbereich.
Vorzugsweise kann das Kopfteil in einer Öffnung des Scharnierbügels
drehbar festgelegt sein.
In einer dritten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die
Seitenverstelleinrichtung eine Seitenverstellschraube mit einem unteren
Gewindeteil und einem oberen Gewindeteil, wobei das untere Gewindeteil in
eine Gewindeaufnahme der Lagerplatte eingreift und das obere Gewindeteil
ein entlang des Gewindeteils bewegliches Stellelement durchgreift, das mit
einem Kinematikadapter verbunden ist, der schwenkbar an einem
Gelenkbolzen des Scharnierbügels gelagert ist und in Abhängigkeit von der
Stellung des Stellelements um eine Achse schwenkt.
Gemäß dieser Ausgestaltung verschwenkt der Kinematikadapter bei einer
Betätigung der Seitenverstellschraube derart, dass der von den
Mittellängsachsen der Grundplatte und des Kinematikadapters gebildete
Winkel konstant bleibt. Dadurch ändert sich die Kinematik des
Scharniergelenks bei einer Betätigung der Seitenverstellschraube nicht.
Die Gewindeteile können vorzugsweise eine unterschiedliche Steigung
aufweisen, so das die Schwenkbewegung des Kinematikadapters auf die
Seitenverstellbewegung des Scharnierbügels abgestimmt werden kann.
Das als Mitnehmer für das Kinematikadapters vorgesehene Stellelement
weist zwei sich gegenüberliegende Zapfen auf, die in entsprechenden
Langlöchern des Kinematikadapters beweglich gelagert sind.
Damit der Scharnierbügel bei einer Verstellbewegung leichter schwenkt,
kann zwischen dem Scharnierbügel und der Lagerplatte in einem Abstand
von der Seitenverstellschraube ein bombierter Lagerblock vorgesehen sein,
der linear verschiebbar auf der Lagerplatte angeordnet ist.
In einer vierten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die
Seitenverstelleinrichtung Schwenkhebel, welche am Scharnierbügel drehbar
gelagert und deren Hebelarme an oder in gegenüber der Grundplatte
feststehenden Teilen des Scharniers geführt sind und bei Betätigen der
Seitenverstellschraube für eine Zwangsführung des Scharnierbügels sorgen.
Als feststehende Teile zur Führung der Schwenkhebel sind die Stellplatte
und eine Zwischenplatte vorgesehen.
An den Hebelarmen der Schwenkhebel sind jeweils Zapfen angeordnet, die
einerseits in linearen Führungen der Stellplatte und andererseits in linearen
Führungen der Zwischenplatte geführt sind, wobei jeweils ein weiterer
Zapfen vorgesehen ist, der in einer Bohrung des Scharnierbügels drehbar
gelagert ist.
Die Schwenkhebel im Scharbierbügel vorzugsweise im wesentlichen parallel
zu den Seitenschenkeln des Scharnierbügels angeordnet, wobei die
Führungen der Stellplatte und die Führungen der Zwischenplatte in einem
Winkel, vorzugsweise einem Winkel zwischen 80 und 100 Grad, zueinander
verlaufen.
Nachfolgend werden mehrere Ausführungsformen der Erfindung anhand von
Zeichnungsfiguren näher beschrieben. Aus den Zeichnungen und deren
Beschreibung ergeben sich weitere Merkmale, Vorteile und
Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Möbelscharniers;
- Fig. 2:
- eine Explosionsdarstellung des Scharnierbügels mit Stellelement
und Lagerplatte;
- Fig. 3:
- eine perspektivische Ansicht des Scharniers gemäß Figur 1;
- Fig. 4:
- einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Möbelscharniers;
- Fig. 5:
- eine perspektivische Ansicht des Scharniers gemäß Figur 4;
- Fig. 6:
- eine Explosionsdarstellung der Lagerplatte mit Verstelleinrichtung
nach Figur 4;
- Fig. 7:
- eine vergrößerte Ansicht der Verstellschraube nach Figur 6;
- Fig. 8:
- einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Möbelscharniers;
- Fig. 9:
- eine perspektivische Ansicht des Scharniers gemäß Figur 8;
- Fig. 10:
- eine Explosionsdarstellung der Lagerplatte mit Verstelleinrichtung
nach Figur 8;
- Fig. 11:
- eine vergrößerte Ansicht der Verstellschraube nach Figur 10;
- Fig. 12:
- einen Längsschnitt durch eine vierte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Möbelscharniers;
- Fig. 13:
- eine perspektivische Ansicht des Scharniers gemäß Figur 12;
- Fig. 14:
- eine Explosionsdarstellung der Lagerplatte mit Verstelleinrichtung
nach Figur 12;
- Fig. 15:
- eine vergrößerte Ansicht der Verstellschraube nach Figur 14;
- Fig. 16:
- einen Längsschnitt durch eine fünfte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Möbelscharniers bei minimalem
Seitenverstellhub;
- Fig. 17:
- einen Längsschnitt durch eine fünfte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Möbelscharniers bei maximalem
Seitenverstellhub;
- Fig. 18:
- eine Explosionsdarstellung des Scharnierbügels mit
Verstelleinrichtung nach den Figuren 16 und 17;
- Fig. 19:
- eine vergrößerte Ansicht der Verstellschraube nach Figur 18;
- Fig. 20:
- einen Längsschnitt durch eine sechste Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Möbelscharniers bei maximalem
Seitenverstellhub;
- Fig. 21:
- einen Längsschnitt durch eine sechste Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Möbelscharniers in Grundstellung;
- Fig. 22:
- einen Längsschnitt durch eine sechste Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Möbelscharniers bei minimalem
Seitenverstellhub;
- Fig. 23:
- eine Explosionsdarstellung des Scharniers mit Verstelleinrichtung
nach den Figuren 20 bis 22;
- Fig. 24:
- eine Detailansicht der Verstelleinrichtung bei maximalem
Seitenverstellhub gemäß Figur 20;
- Fig. 25:
- eine Detailansicht der Verstelleinrichtung bei minimalem
Seitenverstellhub gemäß Figur 22;
In allen gezeigten Ausgestaltungen der Erfindung umfasst das Möbelscharnier
eine Montageplatte, bestehend aus einer Grundplatte 1; 101, 201, 301 und einer
Stellplatte 2; 102; 202; 302, wobei die Grundplatte 1; 101; 201; 301 an der
Seitenwand eines Möbelteils 22 befestigt ist. Die Stellplatte 2; 102; 202; 302 kann
rastend und lösbar mit der Grundplatte 1; 101; 201; 301 verbunden werden. Auf
der Stellplatte 2; 102; 202; 302 ist über eine Lagerplatte 3; 103; 203; 303 ein
Scharnierbügel 4; 104; 204; 304 befestigt, welcher in bekannter Weise gelenkig
mit einem türseitigen Anschlagteil, z. B. einem Scharniertopf (nicht dargestellt),
verbunden ist, das in einer Möbeltüre (nicht dargestellt) eingelassen ist. Zur
Seitenverstellung der Möbeltüre, d. h. zur Verstellung des Scharnierbügels 4; 104;
204; 304 in Richtung senkrecht zur Montageebene der Grundplatte 1; 101; 201;
301 ist eine Seitenverstellschraube 5; 105; 205; 305 vorgesehen.
Die Tiefenverstellung, also die Verstellung des Scharnierbügels 4; 104; 204; 304
parallel zur Grundplatte 1; 101; 201; 301, erfolgt mittels einer
Tiefenverstellschraube 7; 111; 228; 307, deren Gewinde in ein zugeordnetes
Aufnahmegewinde in der Stellplatte 2; 102; 202; 302 eingreift. Wird der Sitz der
Tiefenverstellschraube 7; 111; 228; 307 etwas gelockert, so kann der
Scharnierbügel 4; 104; 204; 304 entlang der Stellplatte 2; 102; 202; 302
verschoben werden. Durch Festziehen der Tiefeneinstellschraube wird dann der
Scharnierbügel in der voreingestellten Position arretiert.
Werden keine speziellen Maßnahmen ergriffen, dann verschiebt sich der
Scharnierbügel 4; 104; 204; 304 bei einer Betätigung der Seitenverstellschraube
5; 105; 205; 305 nach oben, wobei sich der Abstand zum Möbelteil 22 vergrößert.
Da nun aber der Scharnierbügel 4; 104; 204; 304 bei der Seitenverstellung keine
reine Abhebebewegung ausführt, sondern eine Schwenkbewegung, erfolgt eine
Kreisbewegung um eine imaginäre Achse mit Mittelpunkt etwa im Bereich der
Tiefeneinstellschraube 7; 111; 228; 307, so dass die Verstellbewegung entlang
eines Kreisbogens mit einem bestimmten Radius erfolgt. Dadurch ergibt sich nicht
nur eine Verstellung der seitlichen Fugenbreite, sondern gleichzeitig eine
unerwünschte Vergrößerung des Spaltes zwischen der Stirnseite des Mobelteils
22 und der Möbeltüre.
Dieser unerwünschten Tiefenverstellbewegung wird erfindungsgemäß
entgegengewirkt. Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigte Seitenverstellschraube 5 ist
mit ihrem Gewinde in einer Gewindebohrung 9 eines Stellelements 8 gelagert,
durchgreift eine Öffnung 14 der Lagerplatte 3 und stützt sich mit ihrem
Schraubenkopf 6 auf einer zugeordneten Anlagefläche 20 der Stellplatte 2 ab.
Das Stellelement 8 besitzt zwei seitlichen Zapfen 10, 11, die in zugeordnete
Bohrungen 16, 17 in den seitlichen Schenkeln des Scharnierbügels 4 eingreifen.
Die Lagerplatte 3 umfaßt zwei schräg angeordnete Führungslaschen 12, 13,
zwischen welchen das Stellelement 8 aufgenommen ist.
Über eine Öffnung 18 im Scharnierarm 4 hat man Zugriff auf die
Seiteneinstellschraube 5. Durch Betätigen dieser Schraube verschiebt sich das
Stellelement 8 zusammen mit dem Scharnierarm 4 entlang des Schaftes der
Schraube 5, wobei die Verstellbewegung des Scharnierarmes aufgrund der
schrägen Führungslaschen 12, 13 in Pfeilrichtung 21 erfolgt, da entsprechende
Gleitflächen des Stellkörpers 8 an diesen Führungslaschen 12, 13 entlang gleiten.
Dadurch ergibt sich automatisch eine gewünschte Korrektur der Tiefeneinstellung
des Scharnierarmes bei Betätigen der Seitenverstellschraube. Die
Tiefeneinstellschraube 7 durchgreift eine Öffnung 19 im Scharnierarm 4 sowie
eine Öffnung 15 in der Lagerplatte 3 und ist in der Stellplatte 2 festgelegt.
Die Figuren 4 bis 7 zeigen eine weitere Ausgestaltung der
Seitenverstelleinrichtung. Die Lagerplatte 103 umfaßt eine etwa im Winkel von 45°
in Richtung der Tiefeneinstellschraube 111 gerichtete Gewindeaufnahme 114, in
welcher die Seiteneinstellschraube 105 aufgenommen wird. Wie man in Figur 7
erkennt, umfaßt die Seiteneinstellschraube 105 ein Kopfteil 106 sowie ein
Gewindeteil 107, wobei das Gewindeteil einen oberen Bereich 108 mit
Rechtsgewinde und einen unteren Bereich 109 mit Gewinde umfaßt. Das Kopfteil
106 ist über ein elastisches Zwischenstück 110 mit dem Gewindeteil 107
verbunden. Wie in Figur 6 dargestellt ist, wird das obere Gewindeteil 108 in eine
Gewindebohrung 113 eines Stellelements 112 eingeschraubt und das untere
Gewindeteil 109 entsprechend in die Gewindeaufnahme 114 der Lagerplatte 103.
Gemäß Figur 4 wird das Kopfteil 106 der Schraube 105 in einer oberen Öffnung
des Scharnierbügels 104 aufgenommen. Somit verläuft die Achse 117 des
Kopfteils etwa senkrecht zur Montageebene der Lagerplatte 103, wogegen die
Achse 118 des Gewindeteils schräg zur Montageebene der Lagerplatte 103
verläuft. Das elastische Zwischenstück 110 sorgt für eine elastisch gelenkige
Verbindung zwischen Kopfteil 106 und Gewindeteil 107. Bei einer Betätigung der
Verstellschraube 105 wird der Scharnierarm zu einer Bewegung in Pfeilrichtung
119, d.h. entlang der Achse 118 des Gewindeteils 107, gezwungen, wobei nicht
nur eine Seitenverstellung der entsprechenden Möbeltür sondern auch eine
Korrektur der Tiefeneinstellung in Abhängigkeit der Seitenverstellung
vorgenommen wird.
Eine andere Ausgestaltung der Seitenverstellschraube 130 zeigen die Figuren 8
bis 11. Die Ausbildung des Scharniers ist identisch zu den Figuren 4 bis 7,
insbesondere auch die Ausgestaltung der Lagerplatte 103. Die
Seitenverstellschraube 130 weist ein Kopfteil 131 sowie ein Gewindeteil 133 auf.
Das Gewindeteil ist wiederum in einen oberen Bereich 134 mit Rechtsgewinde
und in einen unteren Teil 135 mit Linksgewinde unterteilt, wie sich aus Figur 11
ergibt. Ferner weist das Gewindeteil 133 eine Inbusaufnahme 136 auf, in welche
ein entsprechender bombierter Sechskantschaft 132 des Kopfteils 131 eingreift.
Durch die bombierte Ausbildung des Sechskantschaftes 132 ist eine Betätigung
des Gewindeteils 133 durch das Kopfteil 131 in einem bestimmten Winkelbereich
möglich. In montiertem Einbauzustand verläuft die Längsmittelachse 118 des
Gewindeteils etwa schräg zur Montageebene der Lagerplatte 103 und die
Längsmittelachse 117 des Kopfteils 131 senkrecht zur Montageebene der
Lagerplatte 103. Ein Betätigen der Verstellschraube 130 am Kopfteil 131 führt zu
einer Verstellbewegung des Scharnierarmes 104 in Pfeilrichtung 119.
Eine weitere Ausgestaltung einer Seitenverstellschraube 140 ist in den Figuren 12
bis 15 dargestellt. Die Seitenverstellschraube weist ein Kopfteil 141 sowie ein
Gewindeteil 144 auf. Das Kopfteil 141 umfaßt einen Schaft 142, an welchem
radial nach außen mehrere Zapfen 143 abstehen. Das Gewindeteil 144 umfaßt
wiederum einen oberen Abschnitt 145 mit Rechtsgewinde und einen unteren
Abschnitt 146 mit Linksgewinde. Im oberen Abschnitt 145 sind ferner axiale
Schlitze 147 vorgesehen. Wie man insbesondere in den Figuren 12 und 14
erkennt, greifen die Zapfen 143 in zusammengebautem Zustand des Scharniers
schräg in die jeweils zugeordneten Schlitze 147 des Gewindeteils 144 ein,
wodurch sich das Gewindeteil betätigen läßt. Somit verlaufen die
Längsmittelachsen 117 und 118 des Kopfteils 141 bzw. des Gewindeteils 144 in
einem Winkel zueinander, so dass eine Verstellung der Verstellschraube 114 zu
einer Bewegung des Scharnierarmes in Pfeilrichtung 119 führt. Das Kopfteil 141
kann eine Umbördelung 148 aufweisen, die es in einer zugeordneten Öffnung des
Scharnierarmes 104 hält.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist in den Figuren 16 bis 19 gezeigt.
Das Scharnier umfaßt in bekannter Weise eine Grundplatte 201, eine darauf
lösbar befestigte Stellplatte 202, eine Lagerplatte 203 und schließlich den
Scharnierarm 204, welcher mit der Stellplatte 202 verbunden ist.
Die Seitenverstellschraube 205 ist in Figur 19 vergrößert dargestellt. Diese umfaßt
ein Kopfteil 206 sowie ein Gewindeteil 207, wobei das Gewindeteil in ein oberes
Gewindeteil 208 und ein unteres Gewindeteil 209 aufgeteilt ist. Die
Verstellschraube 205 durchgreift eine Öffnung 223 im Scharnierbügel 204. Der
untere Gewindeteil 209 der Schraube 205 ist in einer Gewindeaufnahme 215 der
Lagerplatte 203 aufgenommen. Am oberen Gewindeteil 208 ist ein Stellelement
216 angeordnet, welches zwei gegenüberliegende Lagerzapfen 217, 218
aufweist, die in zugeordneten Langlöchern 213, 214 eines Kinematikadapters 210
gelagert sind. Der vordere Teil des Kinematikadapters 210 umfaßt Lagerungen
211, 212 für die Gelenkbolzen des Scharnieres, wobei der vordere Gelenkbolzen
das Kinematikadapter durchgreift und ebenfalls in Lagerungen 225 des
Scharnierbügels 204 gelagert ist. Dadurch kann das Kinematikadapter um die
Achse des vorderen Lagerbolzens 211 schwenken. Ausgehend von Figur 16 kann
nun die Verstellschraube 205 im Uhrzeigersinn betätigt werden, wobei der untere
Schraubenteil 209 in der Gewindeaufnahme 215 der Stellplatte 203 nach oben
wandert und den Scharnierbügel 204 nach oben in Pfeilrichtung 227 mitnimmt, da
das Kopfteil 206 der Schraube 205 im Scharnierbügel befestigt ist. Gleichzeitig
wandert das Stellelement 216 am oberen Gewindeteil 208 nach oben und
verschwenkt das mit dem Stellelement verbundene Kinematikadapter 210
ebenfalls nach oben. Die Steigungen der Gewindeteile 208 und 209 sind derart
gewählt, dass eine Verstellung des Scharnierbügels in Pfeilrichtung 227 mit einer
Schwenkbewegung des Kinematikadapters 210 einher geht, wobei der Winkel
226, der einerseits durch die Ebene des Möbelteils 22 und andererseits durch die
Oberkante des Kinematikadapters 210 definiert wird, bei einer Verstellung immer
konstant bleibt, wie sich aus Figur 17 ergibt. Dies bedeutet, dass ein Betätigen der
Verstellschraube 205 zwar eine Seitenverstellung bewirkt, jedoch die Kinematik
des Scharniers insgesamt nicht verändert wird. Die Tiefenverstellschraube 228
durchgreift ein Langloch 224 im Scharnierbügel 204, ferner einen Lagerblock 221,
ein Langloch 219 in der Lagerplatte und ist in der Stellplatte 202 befestigt. Der
Lagerblock 221 weist Führungsrippen 222 auf, die in zugeordneten
Führungsschlitzen 220 der Lagerplatte 203 verschiebbar gelagert sind. Somit ist
eine Verstellbewegung des Scharnierbügels in Längsrichtung der Lagerplatte 203
möglich. Der Lagerblock 221 besitzt eine bombierte obere Lagerfläche und wirkt
als Schwenklager für den Scharnierbügel 204, wenn dieser durch Betätigen der
vorderen Verstellschraube 205 verschwenkt wird.
Eine letzte Ausgestaltung der Erfindung zeigt wiederum ein Scharnier, bestehend
aus den Scharnierelementen 301 bis 304 mit einer Seitenverstellschraube 305,
die in einem Gewinde 309 des Scharnierbügels aufgenommen ist und deren
Schraubenkopf sich auf einer entsprechenden Fläche der Stellplatte 302 abstützt.
In Figur 23 ist das Zusammenspiel zwischen Stellplatte 302, Lagerplatte 303 und
Scharnierarm 304 dargestellt. Die Lagerplatte 303 sitzt auf der Stellplatte 302 und
weist zwei seitliche Arme 312, 313 auf. In jedem Arm ist ein vertikaler
Führungsschlitz 314, 315 angeordnet.
Die Stellplatte 302 weist im Bereich der Verstellschraube 305 zwei seitliche,
horizontale Führungsschlitze 325 und 326 auf, und zwar dort, wo die
Verstellschraube 305 in die Öffnung 323 der Stellplatte 302 eindringt. Parallel zu
den seitlichen Schenkeln des Scharnierbügels 304 sind sich gegenüberliegende
Schwenkhebel 316, 317 vorgesehen. Jeder Schwenkhebel umfaßt einen
Lagerzapfen 318, der in einer zugeordneten Bohrung 321, 322 des
Scharnierbügels 304 gelagert ist. Die Schwenkhebel 316, 317 weisen ferner obere
Führungszapfen 319 auf, welche in den Führungsschlitzen 314, 315 der
Lagerplatte 303 geführt sind. Ferner sind untere Führungszapfen 320 vorgesehen,
welche in den Führungsschlitzen 325, 326 der Stellplatte 302 geführt sind. Durch
die Schwenkhebel 316, 317 wird eine Zwangsführung des Scharnierbügels 304
bei einer Betätigung der Verstellschraube 305 erreicht. Dies ist in den Figuren 24
und 25 ausschnittsweise dargestellt. Wird die Verstellschraube 305 ausgehend
von Figur 24 im Gegenuhrzeigersinn betätigt, so schraubt sich die
Gewindeaufnahme 309 des Scharnierbügels entlang des Gewindes der
Verstellschraube nach unten, wobei sich auch der Scharnierarm in Pfeilrichtung
327 nach unten bewegt. Die Endstellung ist in Figur 25 dargestellt. Der
Schraubenkopf 306 wirkt als Gegenlager und liegt immer fest an der Stellplatte
302 auf. Aufgrund der Schwenkhebel 316, 317 kann sich der Scharnierarm 304
jedoch nicht in beliebiger Richtung nach unten bewegen. Da die Schwenkhebel
316, 317 mittels der Lagerzapfen 318 fest mit dem Scharnierarm 304 verbunden
sind, folgt der Scharnierarm 304 einer überlagerten Bewegung, die durch die
Führungsschlitze 314, 315 einerseits und die Führungsschlitze 325, 326
andererseits vorgegeben sind, da die entsprechenden Führungszapfen 319, 320
der Schwenkhebel 316, 317 in diesen Führungsschlitzen zwangsweise geführt
sind. Da die Stellplatte 302 und die Lagerplatte 303 feststehend sind, kann sich
der Scharnierbügel 304 nur in die durch die Schwenkhebel 316, 317 vorgegebene
Richtung bewegen. Geht man dabei aus von einer neutralen Stellung, wie sie in
Figur 21 gezeigt ist, so bewegt sich der Scharnierarm in Pfeilrichtung 327 nach
oben, wenn die Verstellschraube 305 im Uhrzeigersinn betätigt wird. Dadurch
vergrößert sich der Abstand 328 zwischen Scharnierarm und Möbelteil 22, jedoch
verringert sich der Abstand 329 zwischen vorderer Gelenkachse 330 und
Stirnkante des Möbelteils 22. Dies ist in Figur 20 dargestellt.
In entsprechender Weise bewegt sich bei einer Drehung der Schraube 305 gegen
den Uhrzeigersinn der Scharnierarm 304 nach unten, wobei sich der Abstand 328
verringert, sich der Abstand 329 jedoch vergrößert. Somit ergibt sich bei Betätigen
der Seitenverstellschraube eine entsprechende Korrektur der Tiefeneinstellung
aufgrund der Zwangsführung des Scharnierarmes 304. Dies ist in Figur 22
dargestellt.
Zeichnungslegende
- 1
- Grundplatte
- 2
- Stellplatte
- 3
- Lagerplatte
- 4
- Scharnierbügel
- 5
- Verstellschraube
(Seitenverstellung)
- 6
- Schraubenkopf
- 7
- Verstellschraube
(Tiefeneinstellung)
- 8
- Stellelement
- 9
- Gewindebohrung
- 10
- Zapfen
- 11
- Zapfen
- 12
- Führungslasche (Schräge)
- 13
- Führungslasche (Schräge)
- 14
- Öffnung (Lagerplatte)
- 15
- Öffnung (Lagerplatte)
- 16
- Bohrung (Scharnierbügel)
- 17
- Bohrung (Scharnierbügel)
- 18
- Öffnung (Scharnierbügel)
- 19
- Öffnung (Scharnierbügel)
- 20
- Anlagefläche (Stellplatte)
- 21
- Pfeilrichtung
- 22
- Möbelteil
- 101
- Grundplatte
- 102
- Stellplatte
- 103
- Lagerplatte
- 104
- Scharnierbügel
- 105
- Verstellschraube
(Seitenverstellung)
- 106
- Kopfteil
- 107
- Gewindeteil
- 108
- oberer Gewindeteil
- 109
- unterer Gewindeteil
- 110
- elastisches Zwischenstück
- 111
- Verstellschraube
(Tiefeneinstellung)
- 112
- Stellelement
- 113
- Gewindebohrung
- 114
- Gewindeaufnahme
(Lagerplatte)
- 115
- Öffnung (Lagerplatte)
- 116
- Öffnung (Scharnierbügel)
- 117
- Achse
- 118
- Achse
- 119
- Pfeilrichtung
- 120
- Pfeilrichtung
- 130
- Verstellschraube
- 131
- Kopfteil
- 132
- Sechskantschaft
- 133
- Gewindeteil
- 134
- oberer Gewindeteil
- 135
- unterer Gewindeteil
- 136
- Inbusaufnahme
- 140
- Verstellschraube
- 141
- Kopfteil
- 142
- Schaft
- 143
- Zapfen
- 144
- Gewindeteil
- 145
- oberer Gewindeteil
- 146
- unterer Gewindeteil
- 147
- Schlitze
- 148
- Umbördelung
- 201
- Grundplatte
- 202
- Stellplatte
- 203
- Lagerplatte
- 204
- Scharnierbügel
- 205
- Verstellschraube
(Seitenverstellung)
- 206
- Kopfteil
- 207
- Gewindeteil
- 208
- oberer Gewindeteil
- 209
- unterer Gewindeteil
- 210
- Kinematikadapter
- 211
- Lagerung (Gelenkbolzen)
- 212
- Lagerung (Gelenkbolzen)
- 213
- Langloch
- 214
- Langloch
- 215
- Gewindeaufnahme
(Lagerplatte)
- 216
- Stellelement
- 217
- Lagerzapfen
- 218
- Lagerzapfen
- 219
- Öffnung (Lagerplatte)
- 220
- Führungsschlitz
- 221
- Lagerblock
- 222
- Führungsrippen
- 223
- Öffnung (Scharnierbügel)
- 224
- Öffnung (Scharnierbügel)
- 225
- Lagerung (Gelenkbolzen i.
Scharnierbügel)
- 226
- Winkel
- 227
- Pfeilrichtung
- 228
- Verstellschraube
(Tiefenverstellung)
- 301
- Grundplatte
- 302
- Stellplatte
- 303
- Lagerplatte
- 304
- Scharnierbügel
- 305
- Verstellschraube
(Seitenverstellung)
- 306
- Kopfteil
- 307
- Verstellschraube
(Tiefenverstellung)
- 308
- Öffnung (Scharnierbügel)
- 309
- Gewindeaufnahme
(Scharnierbügel)
- 310
- Lagerblock
- 311
- Öffnung (Lagerblock)
- 312
- Arm
- 313
- Arm
- 314
- Führungsschlitz
- 315
- Führungsschlitz
- 316
- Schwenkhebel
- 317
- Schwenkhebel
- 318
- Lagerzapfen
- 319
- Führungszapfen
- 320
- Führungszapfen
- 321
- Lagerbohrung
- 322
- Lagerbohrung
- 323
- Öffnung
- 324
- Öffnung
- 325
- Führungsschlitz
- 326
- Führungsschlitz
- 327
- Pfeilrichtung
- 328
- Abstand
- 329
- Abstand