Die Erfindung betrifft eine Tür für Haushaltgeräte nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
Aus dem Deutschen Gebrauchsmuster DE 88 10 959 ist eine Tür für Haushaltgeräte mit
einem Sockelrücksprung bekannt, die um eine horizontale Achse schwenkbar ausgebildet
und aus einer Innentür sowie einer Außentür schalenförmig aufgebaut ist. Durch einen
ausziehbaren Türteil, der seitliche Befestigungsstreifen mit Lochreihen aufweist, gelingt
eine künstliche Verlängerung der Tür, die somit auch ohne Anbringen einer Dekorplatte
an die Höhe des Sockels - vor allem die heute übliche kurze Sockelhöhe - von Küchenmöbeln
oder weiteren Haushaltgeräten anpassbar ist.
Aus den Offenlegungsschriften DE 27 16 952 und DE 29 37 440 sind entsprechende
Haushaltgeräte mit einer Tür bekannt, die zweiteilige Vorsatzplatten aufweisen. Die obere
Vorsatzplatte ist direkt an der Tür angebracht, während die untere Vorsatzplatte bzw. Sockelblende
sich zwischen dem Sockelrücksprung des Haushaltgeräts und dem unteren
Türende verlaufenden Geräteabschnitt erstreckt. Die bekannten Haushaltgeräte sind jeweils
mit Mittel zum Verschwenken der unteren Vorsatzplatte in den Sockelrücksprung
ausgestattet, wobei die Sockelblende eine Ausgangsstellung bei geschlossener Tür und
eine Zielstellung bei geöffneter Tür einnimmt. Dabei handelt es sich um unterschiedliche,
aber komplizierte Schwenkmechanismen, die beide eine möglichst spaltfreie Verblendung
des Geräts durch Anordnung der unteren Sockelblende unmittelbar an die obere Vorsatzplatte
zum Ziel haben. Dabei spielt das Problem, dass bei geöffneter Tür eine Schräglage
der unteren Sockelblende in den Sockelrücksprung hinein entsteht und dadurch deren
Anstoßen am Gerätegehäuse durch gesonderte Sperr-Maßnahmen verhindert werden
muss, eine untergeordnete Rolle.
Insbesondere bei heutigen hohen Küchen mit niedrigem Sockel ist der zur Verfügung stehende
Raum des Sockelrücksprungs begrenzt, so dass das schräge Einschwenken der
an die Tür anschließenden Sockelblende im geöffneten Zustand der Tür noch ohne Anstoßen
an das Gehäuse nicht immer gewährleistet ist. Bei Verzicht auf gesonderte Sperroder
Stopmittel kann dies auch zu einer Beschädigung der Sockelblende nach häufigem
Öffnen und Schließen der Tür führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Tür der eingangs beschriebenen Art so
zu gestalten, dass sie die Nachteile bekannter Lösungen vermeidet und ein Anstoßen der
an die Tür anschließenden Sockelblende am Gehäuse sicher verhindert.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Dadurch, dass die Sockelblende von der Ausgangsstellung durch einen zwischen einem
Gehäuse des Haushaltgeräts und der Sockelblende angeordneten Abstandshalter in etwa
vertikaler Richtung nach unten in die Zielstellung bewegbar ist, entsteht kein Einschwenken
der Sockelblende in den Raum des Sockelrücksprungs gemäß den bekannten Mechanismen.
Vielmehr wird bei geöffneter Tür in der Zielstellung durch die etwa gerade
Bewegung der Sockelblende nach unten ein mögliches Anstoßen am Gehäuse sicher und
mit einfachen Mitteln eines Abstandshalters verhindert. Die gemäß der Erfindung gestaltete
Tür ist somit prinzipiell unabhängig von dem zur Verfügung stehenden Raum des
Sockelrücksprungs - insbesondere auch für hohe Küchen mit niedrigen Sockelhöhen - für
beliebige Haushaltgeräte, besonders aber für Geschirrspülmaschinen vorteilhaft einsetzbar.
Gemäß einer besonders günstigen Weiterbildung der Erfindung ist der Abstandshalter am
Gerätegehäuse und an der Sockelblende schwenkbar gelagert sowie mit fest verbunden.
Damit vollzieht nur der Abstandshalter eine Schwenkbewegung und zieht die Sockelblende
diese vorteilhaft etwa gerade in etwa vertikaler Richtung nach unten. Beschädigungen
an der Sockelblende, die bei der bekannten Schwenkbewegung durch mögliches Anstoßen
im Raum des Sockelrücksprungs entstehen können, sind dadurch ausgeschlossen.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Abstandshalter im
Bereich des Sockelrücksprungs angeordnet und an den Abstand zwischen Gehäuse und
Sockelblende anpassbar. Damit ist der Abstandshalter für den Einsatz bei verschiedenen
Haushaltgeräten bzw. der entsprechenden Ausgestaltung des jeweils zugehörigen Sockelrücksprungs
flexibel anpassbar.
Vorteilhafterweise ist das Haushaltgerät eine Geschirrspülmaschine, wobei in dieser Geschirrspülmaschine
die vorbeschriebenen Vorteile sinnvolle Anwendung finden.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Im einzelnen zeigen
- Figur 1
- die Seitenansicht einer Geschirrspülmaschine mit einer gemäß
dem Gegenstand der Erfindung gestalteten Tür in der Ausgangsstellung,
- Figur 2
- den Ausschnitt der Seitenansicht der Geschirrspülmaschine von
Figur 1 mit der Tür in der Zielstellung.
Figur 1 zeigt am Beispiel einer in der Seitenansicht dargestellten Geschirrspülmaschine 1
ein in eine üblicherweise mit weiteren Haushaltgeräten und Möbeln ausgestattete - nicht
näher dargestellte - Küche integrierbares Haushaltgerät. Die Geschirrspülmaschine 1
weist ein Gehäuse 2 auf, das einen mit zumindest einem Geschirrkorb zur Aufnahme von
Spülgut versehenen Spülbehälter umgibt und rückseitig an einer Küchenwand 4 ansteht.
Das Gehäuse 2 ist an seiner Unterseite mit einem Gehäuseboden 5, der auf vorzugsweise
mehreren den Küchenboden 7 berührenden, höhenverstellbaren Stellfüße 6 steht,
fortgesetzt. Im Bereich des Gehäusebodens 5 weist das Haushaltgerät einen Sockelrücksprung
3 auf.
An der Frontseite der Geschirrspülmaschine 1 ist eine um eine horizontale Achse 17
schwenkbare und ev. mit einer im Original der Küchenmöbel gestalteten Vorsatzplatte für
eine möglichst einheitliche Optik von Geräte- und Möbelfront verkleidete Tür 8 angebracht,
die zum Schließen und Öffnen des möglichst großzügig bemessenen Spülbehälters
dient. Damit ist der Wunsch nach einer möglichst großen Tür 3 verbunden. Zum Öffnen
und Schließen ist im gezeigten Ausführungsbeispiel an der Tür 8 im oberen Türbereich
ein Griff 10, der je nach Geräteart unterschiedlich ausgebildet sein kann, angeordnet.
Bezüglich des prinzipiellen Aufbaus der Tür 8 sei auf das DE-GM 88 10 959 verwiesen,
das deren schalenartigen Aufbau aus einer Innentür mit einem Innentürblech und
einer Außentür mit einem Außentürblech zeigt und beschreibt. Die Innentür verfügt dabei
über Mittel zum Schließen der Tür 8, die vorzugsweise mit an dem Gehäuse 2 angebrachten
Gegenhalterelementen zusammenwirken, damit die Tür 8 vollständig und dicht zugehalten
werden kann. Die Außentür weist Mittel zur Bildung der Gerätefrontseite auf, z.B.
zum Befestigen einer Dekor- oder Vorsatzplatte, so dass sie im wesentlichen eine dekorative
Funktion wahrnimmt. Im Falle der Geschirrspülmaschine 1 übernimmt sie darüber
hinaus auch eine Schutzfunktion für im Zwischenraum zwischen Innentür und Außentür
angeordnete Einbauelemente, zu denen beispielsweise die vorzugsweise in einem Blendenkasten
11 befindlichen Bedien- und Anzeigeelemente sowie der Programmwahlschalter
und das Programmsteuergerät gehören. Die Oberseite von Gehäuse 5 und Tür 8
ist üblicherweise durch eine Arbeitsplatte 12 abgeschlossen.
Im Bereich des Sockelrücksprungs 3 schließt sich an die Tür 8 eine Sockelblende 9 an,
die gemäß Figur 1 eine - zumindest nahezu einer vertikalen Lage entsprechende - Ausgangsstellung
bei geschlossener Tür 8 und eine - wiederum zumindest nahezu einer vertikalen
Lage entsprechende - Zielstellung gemäß Figur 2 bei geöffneter Tür 8 einnehmen
kann. Vorteilhafterweise wird als Sockelblende 9 eine im Original der Küchenmöbel gestaltete
Möbel-Sockelblende für eine möglichst einheitliche Optik von Geräte- und Möbelfront
auf einem Befestigungsblech angebracht, wobei die Sockelblende 9 an der Tür 8
über eine horizontale Achse 15 schwenkbar gelagert ist. Die Tür 8 und die Sockelblende 9
bilden somit im eingebauten Zustand der Geschirrspülmaschine 1 die Maschinenfront, die
den Korpus 13 des Haushaltgeräts abdecken. Zwischen der Unterseite des Korpus 12
und dem Küchenboden 7 ist vorzugsweise noch eine Abschlussblende 16 zur Abdeckung
der Stellfüße 6 und zumindest eines Teils des Gehäusebodens 5 angeordnet.
Gemäß dem Gegenstand der Erfindung ist die Tür 8 derart gestaltet, dass zwischen dem
Gehäuse 2 bzw. Gehäuseboden 5 und der Sockelblende 9 ein - vorzugsweise in seinen
Abmessungen flexibel anpassbarer - Abstandshalter 14 angeordnet ist, durch den die
Sockelblende 9 von der Ausgangsstellung gemäß Figur 1 in etwa vertikaler Richtung nach
unten in die Zielstellung gemäß Figur 2 bewegbar ist. Von Vorteil ist dabei, wenn der Abstandshalter
14 an dem Gehäuseboden 5 oder dem Gehäuse 2 und an der Sockelblende
9 schwenkbar gelagert ist. Sobald nämlich ein Benutzer der Geschirrspülmaschine 1 die
Tür 8 aus der Schließstellung in Richtung der Offenstellung über die horizontale Achse 17
bewegt, wird der Abstandshalter 14 von seiner ursprünglichen horizontalen Lage über die
horizontale Achse 15 ausgelenkt, bewegt sich in eine Schräglage und führt die Sockelblende
9 auf etwa geradem Weg nach unten in Richtung des Küchenbodens 7.
Die von der Sockelblende 9 eingenommene Zielstellung bei geöffneter Tür 8 zeigt Figur 2.
Dabei ist deutlich eine etwa 45 Grad betragende Schräglage des Abstandshalters 14 bei
vollständiger Offenstellung der Tür 8 erkennbar. Während der Abstandshalter 14 eine
Schwenkbewegung erfährt, vollzieht die Sockelblende 9 lediglich die etwa gerade Bewegung
in etwa vertikaler Richtung von oben nach unten. Der Abstandshalter 14 ist günstiger
Weise im Bereich des Sockelrücksprungs 3 angeordnet und an den Abstand zwischen
Gehäuse 2 bzw. Gehäuseboden 5 und Sockelblende 9 anpassbar ausgebildet. Vor allem
ist die Sockelblende 9 mit Abstandshalter 14 so ausgelegt, dass sie nicht den Küchenboden
7 und die Abschlussblende 16 berührt. Eine zusätzlich als Sperr- bzw. Stopeinrichtung
für die Bewegung des Abstandshalters 14 und der Sockelblende 9 in dem Raum des
Sockelrücksprungs 3 wird nicht benötigt.
Gemäß einer Alternative kann sich an die Tür 8 auch eine höhenanpassbare variable Sockelblende
anschließen, die ebenfalls an der Tür 8 verschwenkbar gelagert ist. Die variable
Sockelblende kann einen Ersatz für die oben beschriebene Sockelblende 9 bilden,
wenn diese nicht zur Verfügung steht. Der besondere Vorteil der variablen Sockelblende
besteht jedoch darin, dass sie eine Anpassung an unterschiedliche Höhen, die beispielsweise
aus verschiedenen Sockelhöhen resultieren, auf einfache aber effektive Weise ermöglicht.
Die variable Sockelblende kann aus mehreren einzelnen Leisten unterschiedlicher
oder gleicher Höhe aufgebaut sein. Damit ist eine flexible Angleichung an unterschiedlichste
Anforderungen an die Abmessungen der variablen Sockelblende erzielbar.
Am besten geeignet sind dabei aus Kunststoff hergestellte Leisten.
Durch die etwa gerade Bewegung der Sockelblende 9 nach unten wird erfindungsgemäß
ein mögliches Anstoßen am Gehäuse 2, 5 sicher und mit einfachen Mitteln eines Abstandshalters
14 verhindert. Die gemäß der Erfindung gestaltete Tür 8 ist somit prinzipiell
unabhängig von dem zur Verfügung stehenden Raum des Sockelrücksprungs 3 - insbesondere
auch für hohe Küchen mit niedrigen Sockelhöhen - für beliebige Haushaltgeräte,
besonders aber für Geschirrspülmaschinen 1 vorteilhaft einsetzbar.