Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen des Arbeitsspaltes
zwischen den Spitzen von Deckelgarnituren und den Spitzen der Trommelgarnitur einer
Karde, wobei die mit Garnituren versehenen Deckelstäbe über einen Teilbereich des
Trommelumfangs auf beiden Seiten der Karde auf jeweiligen, konvex gebogenen
Gleitführungen geführt werden, deren Gleitflächen in bezug auf die Trommeldrehachse
radial verstellbar sind.
Vorrichtungen dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen bekannt.
Beispielsweise beschreibt die alte US-Patentschrift 528007 vom 23.10.1894 eine Wanderdeckelkarde,
bei der die mit Deckelgarnituren versehenen Deckelstäbe an ihren Enden
an jeweiligen endlosen Ketten befestigt sind und mittels dieser endlosen Ketten
über an beiden Seiten der Karde vorgesehenen Gleitführungen gezogen werden, so
dass die Garniturspitzen relativ zu den Garniturspitzen der Trommel und in einem konstanten
Abstand von diesem über einen Teilbereich des Umfanges der Trommel bewegt
werden und hierdurch die erwünschte Kardierarbeit leisten. Nach der Bewegung entlang
der Gleitführungen werden die Deckelstäbe um ein Kettenradpaar umgelenkt und
zurückgeführt zu einem weiteren Kettenrad, das auch als Umlenkstelle dient, und gelangen
auf diese Weise erneut auf die Gleitführungen, so dass sie wieder mit den Garniturspitzen
der Trommel die erwünschte Kardierarbeit leisten können. Somit gelangen
die Deckelstäbe immer wieder auf die Gleitführung und leisten wiederholt Kardierarbeit
mit der Trommel.
An den Enden der Deckelstäbe sind sogenannte Deckelköpfe vorhanden, die Gleitflächen
aufweisen, die auf den jeweiligen Gleitführungen an den beiden Seiten der Karde
gleiten. Diese Gleitflächen bestimmen mit den Gleitflächen der Gleitführungen den Abstand
zwischen den Spitzen der Deckelgarnituren und den Spitzen der Trommelgarnituren.
Dieser Abstand muss bei der Herstellung der Karde und bei Neugarnierung der
Karde genau eingestellt werden, wobei man heutzutage Kardierabstände, d.h. Abstände
zwischen den Spitzen der Deckelgarnituren und der Trommelgarnitur im Bereich
von etwa 0,2 mm anstrebt. Nur dann ist eine hochwertige Kardierarbeit bei hoher Produktion
der Karde möglich.
Bei der Einstellung dieses Kardierspaltes wird die Gleitführung bei der Karde nach der
US-PS 528007 gegenüber der Trommeldrehachse radial verstellt, um den erwünschten
Kardierabstand einzuhalten. Zu diesem Zweck sind die Gleitführungen als sogenannte
Flexbögen ausgebildet, die in der US-Patentschrift an drei verschiedenen Stellen mittels
Verstellstäben an den Seitenrahmen des Kardengestells angebracht sind. Durch Verstellung
der jeweils als Gewindestange mit Links- und Rechtsgewinde ausgebildeten
Verstellstäbe können die drei Punkte, an denen die Verstellstäbe an den Flexbogen
angreifen, jeweils gegenüber dem Kardengestell und daher der Trommelachse radial
verstellt werden, wobei zu verstehen ist, dass durch die radiale Verstellung an drei umfangsmässig
verteilten Punkten die Krümmung der Flexbögen, d.h. der Gleitführungen,
geringfügig verändert wird, d.h. eine Biegung der Flexbögen erfolgt.
Nach Einstellung des Kardierabstandes entlang der Gleitführungen kann die Karde in
Betrieb genommen werden. Im Laufe der Zeit erfolgt eine Abnutzung der Spitzen der
Deckelgarnituren und der Trommelgarnitur, so dass sich der Kardierabstand in unerwünschter
Weise vergrössert. Um diese Vergrösserung des Kardierabstandes entgegenzuwirken,
können auch bei der alten US-Patentschrift 528007 alle Verstellstäbe gemeinsam
verstellt werden, um den Kardierabstand auf den ursprünglich vorgesehenen
Wert zurückzuführen.
Zu diesem Zweck werden die Verstellstäbe an ihren dem Flexbogen abgewandten Enden
nicht unmittelbar auf die Seitenrahmen des Kardengestells befestigt, sondern an
jeweiligen Armen von Winkelhebeln, die drehbar an den Seitenrahmen des Kardengestells
montiert sind. Die anderen Arme der jeweiligen Winkelhebel sind miteinander und
mit einem Stellrad über jeweilige Verbindungsstangen verbunden, so dass durch
Drehung des Stellrades eine gemeinsame Verstellung der Winkelhebel und damit über
die Verstellstäbe der jeweiligen Angriffspunkte der Verstellstäbe an den Flexbögen erfolgt.
Hieraus sieht man, dass die Grundeinstellung durch die Verstellstäbe für jeden Abstützpunkt
des Flexbogens unabhängig von den anderen Abstützpunkten möglich ist und
dass danach eine gemeinsame Verstellung aller Abstützpunkte des Flexbogens vorgenommen
werden kann, so dass die Kardierspalten gleichmässig entlang des
Flexbogens verstellt werden, wobei, wie bereits erwähnt, die Flexbögen zur Anpassung
an die geänderte Krümmung geringfügig gebogen werden.
Eine Änderung der Einstellung der Flexbögen ist nicht nur bei Abnutzung der Deckelgarnituren
bzw. der Trommelgarnituren erforderlich, sondern auch nach Schleifen der
Trommelgarnitur bzw. der Deckelgarnituren.
Es ist nämlich bekannt, eine Schleifeinrichtung auf eine Karde zu montieren und, nach
Unterbrechung der Kardierarbeit, während der Lebensdauer der Garnituren diese beispielsweise
zweimal oder dreimal zu schleifen, um die Garniturspitzen sowohl der
Trommelgarnitur als auch der Deckelstäbegarnituren eine scharfe Form zu geben, die
für eine bessere Qualität der Kardierarbeit sorgt.
Auch ist es aus verschiedenen Patentschriften, beispielsweise der EP-A-0 565 486
bekannt, eine Schleifeinrichtung in eine Karde einzubauen, die wesentlich häufiger und
während des Produktionsbetriebs der Karde benutzt wird, um sicherzustellen, dass die
jeweiligen Garnituren scharf bleiben. Diese letztere Möglichkeit hat den grossen Vorteil,
dass zum Schleifen der Trommel- und Deckelgarnituren die Karde nicht gestoppt werden
muss, so dass die Produktion nicht beeinträchtigt wird. Darüber hinaus wird sichergestellt,
dass die Garnituren stets eine optimale Schärfe aufweisen und somit stets ein
Kardenband mit gleichmässigen und hochwertigen Eigenschaften produziert wird, was
der anschliessenden Garnherstellung zugute kommt. Weiterhin führt ein solches
Schleifsystem dazu, dass die Garnituren insgesamt eine längere Lebensdauer aufweisen.
Unabhängig davon, ob die Garnituren nur wenige Male während ihrer Lebensdauer mit
jeweils grösserem Materialabtrag oder häufiger mit jeweils weniger Materialabtrag geschliffen
werden, führen solche Schleifvorgänge zu Änderungen des Kardierabstandes,
wobei die Möglichkeit der radialen Verstellung der Flexbögen es gestattet, den Kardierabstand
stets richtig einzustellen.
Verschiedene weitere Vorschläge wurden gemacht, wie man eine radiale Verstellung
der Flexbögen erreichen kann.
Beispielsweise wurde von der Firma SACM in etwa 1975 eine Karde angeboten, bei der
das Einstellen der Deckel auf jeder Seite der Maschine von einem einzigen Punkt aus
mittels zwei aneinander liegenden und gegeneinander verschiebbaren Spiralen erfolgt.
Bei dieser Konstruktion weist die äussere Spirale auf jeder Seite der Karde die Form
eines langgestreckten, gekrümmten Keils mit kleinem Keilwinkel auf, dessen radial
äussere Fläche die Gleitführung bildet und dessen radial innere Fläche auf der radial
äusseren Fläche der jeweiligen inneren Spirale gleitet. Auch die Innenspiralen weisen
jeweils die Form eines langgestreckten, gekrümmten Keils auf, sind aber zusätzlich auf
der radial inneren Seite mit Zähnen versehen und können somit mittels eines Zahnradpaares
gedreht werden, so dass durch die Zusammenarbeit der radial äusseren Fläche
der inneren Spirale mit den jeweiligen radial inneren Flächen der äusseren Spiralen
die Gleitführungen auf beiden Seiten der Karde gleichzeitig verstellt werden können.
Hierdurch können sich sämtliche Deckel gleichzeitig der Trommel der Karde nähern
bzw. von derselben entfernt werden. Auch war es bekannt bei dieser Anordnung, die
Trommel gegenüber der Achse der gekrümmten Gleitführung leicht zu versetzen, um
der Deckelkette einen "Eintritt" zu verschaffen, d.h. der Kardierabstand in dem Bereich,
wo sich die Deckelstäbe am Anfang des Kardierweges der Trommel nähern, etwas
grösser einzustellen, als am Ende des Kardierweges, wenn sie die Trommel verlassen,
um anschliessend an den Anfang des Kardierweges zurückgeführt zu werden.
Der gleiche Vorschlag wurde auch neu gemacht in der DE 196 51 894 A1.
Auch die DE 29 48 825 A1 ist im Zusammenhang mit der Verstellung der Flexbögen
einer Karde von grossem Interesse. Dort wird nämlich erkannt, dass der Kardierabstand
sich im Betrieb ändern kann und zwar sowohl aufgrund von Dehnungen, die durch
Fliehkraft verursacht werden, als auch aufgrund von thermischen Dehnungen, die bei
Aufwärmung oder Abkühlung der Karde eintreten.
Solch Dehnungen, d.h. aufgrund von Fliehkraft oder thermischen Ursachen, sind, wie in
der DE-A 29 48 825 näher erläutert, vor allem bei Inbetriebnahme oder Abschaltung der
Karde problematisch. Wie dort erläutert ist, führt die Tendenz zur Erhöhung der Produktionsrate
von Karden einerseits dazu, dass die Drehzahl der Verarbeitungselemente
erhöht wird und andererseits, dass die Dimensionen der Maschinenzylinder grösser
werden, und zwar sowohl der Durchmesser als auch die Arbeitsbreite. Durch die erhöhten
Drehzahlen und die vergrösserten Dimensionen kann eine unerwünschte Deformation
der Zylinder, d.h. ihre durch die Fliehkraft bewirkte Ausbauchung, erfolgen,
die allmählich zunimmt.
Es wird dort auch erläutert, dass ein weiterer, mit der Steigerung der Produktionsrate
und somit der Kardierungsarbeit direkt zusammenhängende Einfluss in der Tendenz zu
sehen ist, den Luftaustausch zwischen den Zylindern und der Umgebung zur Verhinderung
von Staubemissionen weitgehend zu unterdrücken, wodurch die natürliche Kühlung
der Arbeitselemente erschwert wird.
In der DE-A 29 48 825 wird zum Ausdruck gebracht, dass die Temperatur der beteiligten
Zylinder im Laufe der Betriebszeit zunimmt, bis eine Gleichgewichtstemperatur erreicht
wird, wobei diese Temperaturerhöhung eine Änderung der Dimensionen der Zylinder
und insbesondere eine Vergrösserung der Durchmesser der Trommel bewirkt.
Sowohl der Einfluss der Fliehkraft als auch der Einfluss des Temperaturanstiegs wirken
sich nicht sofort beim Inbetriebsetzen der Maschine aus, sondern erst nach einer gewissen
Zeitverzögerung, die, was den Einfluss der Fliehkraft betrifft, mindestens so
lange wie die Beschleunigungszeit der beteiligten Elemente, bei der Karde z.B. des
Tambours, ist.
Der Einfluss des Temperaturanstieges, bis eine Gleichgewichtstemperatur erreicht ist,
dauert erfahrungsgemäss über viele längere Betriebszeiträume an, welche mehrere
Stunden betragen können.
Um hier Abhilfe zu schaffen, wird in der DE-A 29 48 825 ein Verfahren zur Steuerung
der Arbeitsverhältnisse zwischen zwei mit einer Spitzengarnitur ausgerüsteten
Arbeitselementen, beispielsweise die Trommel und die Wanderdeckel einer Wanderdeckalkarde,
beschrieben, bei dem eine mit den Dimensionen der Trommel in einem
direkten Zusammenhang stehenden Grösse kontinuierlich oder zeitlich erfasst und der
Kardierabstand durch eine geeignete Regelung in Abhängigkeit von der erfassten
Grösse auf einem bestimmten Wert gehalten wird.
Bei der dort gezeigten konkreten Lösung werden zur Verstellung der Flexbögen, d.h.
der Gleitführungen, beheizbare Metallstäbe verwendet, die entweder mittels eines durch
eine Wärmezufuhrvorrichtung aufheizbaren Fluids oder einer elektrischer Heizung aufgewärmt
und daher zu einer thermischen Ausdehnung veranlasst werden. Da die Temperatursteuerung
eine relativ genaue Einstellung der Längen der jeweiligen Metallstäbe
ermöglicht, kann die dort beschriebene Einrichtung mit einer hohen Genauigkeit arbeiten.
Auch sind verschiedene andere Vorschläge bekannt für die radiale Verstellung der
Flexbögen einer Karde. Beispielsweise zeigt die US-PS 5,625,924 eine Karde mit verschiedenen
Möglichkeiten zur radialen Verstellung der Gleitführung, unter anderem beschreibt
diese Schrift die Anwendung von steuerbaren Aktuatoren, die extra
angesteuert werden, um die Arbeitselemente periodisch neu einzustellen und die Änderung
des Kardierspaltes aufgrund der Abnutzung der Garnituren oder nach einem
Schleifvorgang auszugleichen. Dabei wird zum Ausdruck gebracht, dass der steuerbare
Aktuator im Zusammenhang mit einem eingebauten Schleifsystem verwendet und gesteuert
werden kann. Es werden verschiedene Ausführungen des Aktuators angegeben.
Beispielsweise wird die Anwendung von Servomotoren oder piezoelektrischen
Translatoren für die Durchführung der Verstellung erwähnt. Es wird auch gezeigt, wie
eine Exzenteranordnung von einem steuerbaren Antriebsmechanismus verwendbar ist,
um eine feinfühlige Verstellung durchzuführen.
Im übrigen ist aus der WO-Schrift 93/07314 ein Verstellsystem bekannt, mit mehreren
Verstelleinrichtungen, die an jeweiligen Stellen entlang der Gleitführung angeordnet
sind und die sich zwischen der Gleitführung und einem festen Bezugspunkt erstrecken,
wobei jede Verstelleinrichtung auch einen Sperrmodus aufweist, bei dem eine verstellbare
Klemmeinrichtung wirksam ist, um eine einmal erreichte Einstellung durch Klemmung
beizubehalten.
Trotz der Vielzahl der bereits gemachten Vorschläge sind diese in der Praxis schwierig
und aufwendig zu realisieren bzw. teuer herzustellen.
Das Ausmass der Verstellbewegungen an den einzelnen Verstellpunkten des Flexbogens
ist nämlich relativ klein, wobei eine Gesamtverstellung von mehr als drei bis vier
Millimeter selten erforderlich ist, und eine Verstellung in Schritten von etwa 0,01 mm
angestrebt wird. Aufgrund solcher kleinen Schritte ist ohne weiteres einzusehen, dass
bereits kleine Spielräume in mechanischen Gelenken und dergleichen die Genauigkeit
der Verstellung in Frage stellen. Auch bei thermischen Dehnungen, die doch einen gewissen
Steuerungsaufwand erfordern, können durch totes Spiel beeinträchtigt werden,
zumal die Einstellung mal eine Bewegung radial nach aussen und mal eine Bewegung
radial nach innen erfordert. Es tritt das Problem auf, dass Temperaturmessungen an
sich indirekte Messungen sind und sich direkte Messungen des Kardierabstandes bisher
als relativ ungenau erwiesen haben.
Auch bei verstellbaren Keilsystemen sind die Herstellungskosten relativ hoch, zumal
enge Toleranzen über einen weiten Bereich eingehalten werden müssen.
Auch wurde von der Anmelderin festgestellt, dass die verwendeten Materialien für die
Gleitführung häufig eine Hysterese aufweisen, so dass die Wege beim Zustellen und
Wegstellen nicht dieselben sind und die Genauigkeit der Verstellung auch aus diesem
Grund leidet. Auch sind bei manchen Konstruktionen die Reibungskräfte, die auftreten,
so gross, dass die Rückstellkräfte, die aufgrund der Spannung des Flexbogens
entstehen, zu klein sind, um eine ordentliche Rückstellung präzise sicherzustellen.
Bei manchen Materialien tritt schon bei geringeren Spannungen eine plastische Verformung
auf, die ebenfalls zu einer Ungenauigkeit der Verstellung führt. Auch die Vorspannungen,
die bei der Bearbeitung des Flexbogens verwendet werden, können eine
störende Auswirkung auf die Genauigkeit der Einstellung haben.
Wenn Fenster im Flexbogen vorhanden sind, die für die Deckeleinstellung nützlich sind,
können diese den konstanten Verlauf des Kardierspaltes in unerwünschter Weise stören.
Es ist also bekannt, die Flexbögen bzw. Gleitführungen für die Deckelstäbe einer Karde
aus verschiedenen Gründen radial zu verstellen, nämlich:
- zum Neueinstellen des Kardierspaltes bei der Herstellung der Karde oder nach einem
erneuten Garnieren der Karde, wobei eine jeweilige radiale Verstellung an den verschiedenen
Verstellpunkten erforderlich ist, um den Kardierabstand entlang der Gleitführung
an allen Punkten einstellen zu können,
- um eine radiale Verstellung der Gleitführungen zu bewirken, um Abnutzungserscheinungen
der Garnituren entgegenzuwirken und den Kardierabstand konstant zu halten,
wobei hier eine gleichmässige Verstellung an den jeweiligen Verstellpunkten gewünscht
ist, da von einer gleichmässigen Abnutzung auszugehen ist und der einmal richtig eingestellte
Kardierabstand nur gleichmässig nachgestellt werden muss,
- um eine radiale Verstellung der Gleitführungen herbeizuführen, um die Änderung des
Kardierabstandes nach dem Schleifen der Garnituren entgegenzuwirken, wobei auch
hier nur eine gleichmässige Nachstellung erforderlich ist,
- um eine radiale Verstellung der Flexbögen vorzunehmen, um die Änderung des Kardierabstandes
aufgrund von Fliehkraft bzw. thermischen Dehnungen entgegenzuwirken,
wobei auch diese Einstellung als gleichmässige Einstellung zu verstehen ist.
Bei allen bisherigen Vorschlägen erfolgt letztendlich eine Verbiegung der Gleitführungen,
um die erforderliche Anpassung des Kardierspaltes zu erreichen, so dass die
Gleitführung als flexibles Teil zu betrachten ist, auch wenn sie teilweise eine sehr hohe
Steifigkeit aufweist.
Um die Verstellung zu bewirken, werden die einzelnen Verstelleinrichtungen auf vergleichsweise
starre Konstruktionen abgestützt, wie die Seitenrahmen des Kardengestells
oder an sogenannten Fixbögen, die im Prinzip auch ein Bestandteil der Seitenrahmen
des Kardengestells bilden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue Vorrichtung der eingangs genannten
Art vorzusehen, die unter den erwähnten Nachteilen nicht oder nur in geringerem
Ausmass leidet, preisgünstig herzustellen ist und eine genaue Einstellung des Kardierspaltes
über den wirksamen Bereich der insgesamt vorhandenen Verstellung ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäss eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art vorgesehen, wobei jede Gleitführung eine sandwichartige Ausbildung aufweist,
mit einer radial inneren Abstützung, die auch in einzelne Stützbereiche unterteilt
werden kann, und in einen radial äusseren, kontinuierlichen Flexbogen unterteilt ist,
wobei zwischen dem Flexbogen und der radial inneren Abstützung ein Kernbereich vorliegt,
der mit einem oder mehreren Verstellelementen ausgeführt ist.
Hierdurch können auf jeder Seite der Karde die radial innere Abstützung oder die dort
vorhandenen, diskreten Stützbereiche starr ausgebildet und starr mit dem jeweiligen
Seitenteil der Karde verbunden werden. Dadurch, dass der radial aussen liegende
Flexbogen über im Kernbereich der sandwichartig angeordneten Verstellelemente abgestützt
ist, besteht eine räumlich sehr nah an der radial inneren Abstützung positionierte
Anordnung, wodurch die Genauigkeit der von der Gleitführung gebildeten oder
getragenen Gleitfläche massgeblich durch die Genauigkeit der radial inneren
Abstützung beeinflusst ist. Dadurch, dass sich der Kernbereich der Anordnung zumindest
im wesentlichen entlang des gesamten Flexbogens erstreckt, wird der Flexbogen
an einer Vielzahl von Stützpunkten abgestützt bzw. vollflächig am Kernbereich abgestützt,
so dass eine sehr genaue Verstellung eines relativ flexiblen Flexbogens erfolgen
kann, ohne dass grosse Verformungen des Flexbogens aufgrund von nur lokal an diskreten
Stellungen einwirkenden Kräften zu befürchten ist.
Insgesamt weist die Vorrichtung eine relativ geringe radiale Bauhöhe auf, was Gewicht
spart und die Zugänglichkeit für etwaige Messungen oder Einstellarbeiten an der Karde
erhöht.
In einem konkreten Beispiel ist das Verstellelement als Piezoelement ausgebildet, das
beispielsweise die Form eines sich über zumindest im wesentlichen die gesamten
Länge des Flexbogens erstreckenden Piezoelement aufweisen kann, das zur Erzeugung
der erforderlichen Verstellbewegungen mehrlagig ausgebildet ist.
Zwar ist mit einer derartigen Anordnung eine relativ beschränkte radiale Verstellbarkeit
erreichbar, dies kann aber durchaus ausreichen, insbesondere dann, wenn diese radiale
Verstellbarkeit nicht für die Grundeinstellung des Kardierspaltes, sondern für die
Feineinstellung zur Anpassung an sich im Betrieb gleichmässig ändernde Kardierabstände
verwendet werden soll. Auch stellt eine solche Anordnung sicher, dass die Änderung
des Kardierspaltes entlang des gesamten Kardierspaltes gleich bleibt.
Statt ein sich entlang des gesamten Führungsbogens erstreckendes Piezoelement zu
verwenden, können auch mehrere, nebeneinander angeordnete, getrennt oder gemeinsam
ansteuerbare Piezoelemente verwendet werden, die beispielsweise in Form von
bekannten Piezotranslatoren vorliegen.
Alternativ hierzu könnten piezoelektrische Verstelleinrichtungen verwendet werden, so
wie sie in der deutschen Patentanmeldung 198 33 782,5 beschrieben sind.
Das Verstellelement kann auch gemäss einer weiteren Ausführungsform als pneumatisch
betätigbares Element realisiert werden, beispielsweise in Form eines mit Luftdruck
dehnbaren Kissenelements, das sich je nach beaufschlagenden Luftdruck elastisch
ausdehnt und bei Herabsetzung des beaufschlagenden Luftdruckes wieder zusammengeht.
Das pneumatisch betätigbare Element kann zumindest teilweise durch die radial
innere Abstützung und den Flexbogen selbst gebildet sein, wenn beispielsweise in
einem der beiden Elemente eine längliche Nut eingefräst ist, in die ein Federelement
des jeweiligen anderen Teils hineinragt und so eine Luftkammer bildet, die an den Enden
verschlossen sein soll.
Eine weitere Alternative für das Verstellelement besteht darin, dieses als Wärmeausdehnungselement
auszubilden, beispielsweise in Form eines gewellten, beheizbaren
Blechstreifens, der an den Enden festgelegt ist, so dass eine gleichmässige thermische
Dehnung des wellenförmigen Elements in Längsrichtung zu einer entsprechenden Vergrösserung
der radialen Höhe der Wellen führt und daher zu einer radialen Verstellung
des Flexbogens. Bei Abkühlung des gewellten Blechstreifens aufgrund der Drosselung
oder Abschaltung der Wärmezufuhr schrumpft dieser in der Länge und die radiale Höhe
wird kleiner.
Eine Möglichkeit der Ausbildung eines solchen Wärmeausdehnungselements besteht
darin, dieses als einen Bimetallstreifen auszubilden, wobei auch hier eine gewellte Form
zur Anwendung gelangen kann. Aufgrund der Ausbildung als Bimetallstreifens dürften
noch ausgeprägtere radiale Verstellungen möglich sein. Auch können einzelnen blattfederartige
Bimetallelemente zwischen der radial inneren Abstützung und dem Flexbogen
eingesetzt werden.
Eine weitere Möglichkeit der Realisierung des Verstellelements besteht darin, dieses als
elektromagnetisch betätigbares Element auszubilden.
Die Verstellelemente können auch als Federelemente ausgebildet werden und beispielsweise
aus mehreren, einzelnen kleinen Blattfedern bestehen. Solche Federelemente
würden dazu tendieren, den Flexbogen von der radial inneren Abstützung wegzuschieben,
wobei es dann notwendig ist, um den Abstand zwischen diesen beiden
Teilen und daher den Kardierabstand einzustellen, Kräfte auf den Flexbogen auszuüben,
die variabel sind und hierdurch den Grad der Kompression der Federn bestimmen.
Eine Möglichkeit, diese Kräfte zu erzeugen, besteht darin, die Spannung im Antriebsriemen
bzw. in der Antriebskette der Deckelstäbe zu verändern, da durch Änderung
dieser Spannung die sich ergebenden, in radialer Richtung wirkenden Kräfte auf
die Deckelstäbe und daher auf die Flexbögen einstellbar sind. Eine andere Möglichkeit
würde darin bestehen, Kolben-in-Zylinder-Anordnungen vorzusehen, die radial nach
innen wirkende Kräfte auf den Flexbogen ausüben. Eine besonders günstige Federanordnung
ergibt sich, wenn das Federelement aus einer Polyurethan-Feder besteht,
die sich als Streifenelement entlang der radial inneren Seite des Flexbogens erstreckt
und sich zwischen diesem und der radial inneren Abstützung befindet. Eine solche Feder
kann mit einer hohen inneren Dämpfung ausgebildet werden, so dass Schwingungen
unterbunden werden können. Im übrigen könnten Dämpfungselemente, wie beispielsweise
Reibungsdämpfer, vorgesehen werden, die verhindern, dass der Flexbogen
ins Schwingen gerät.
Beispielsweise könnte die radial innere Abstützung mit Seitenwangen versehen werden,
die auf Seitenwangen des Flexbogens gleiten, wobei ein Reibungsbelag zwischen den
Seitenwangen und dem Flexbogen zu Dämpfungszwecken vorgesehen sein kann.
Wenn mehrere Verstellelemente über die Länge des Flexbogens vorhanden sind, können
diese gemeinsam oder unabhängig voneinander ansteuerbar sein.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung sind den Ansprüchen
und der weiteren Beschreibung zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachfolgend näher erläutert anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung, die zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer herkömmlichen Karde,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Karde der Fig. 1 im Bereich des Wanderdeckels zur
näheren Erläuterung der Grundkonstruktion,
- Fig. 3
- einen schematischen Querschnitt im Bereich des Wanderdeckels einer Karde
an der Schnittebene III-III der Fig. 2 gesehen, wobei die Darstellungen der Figuren
1, 2 und 3 in unterschiedlichen Massstäben gezeigt sind,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht einer Gleitführung für eine Karde nach einer
ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 5
- eine Schnittzeichnung an der Schnittebene V-V der Fig. 4,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Gleitführung ähnlich der der Fig.
4, jedoch in abgewandelter Form,
- Fig. 7
- eine weitere Seitenansicht einer erfindungsgemässen Gleitführung ähnlich der
der Fig. 6, jedoch in Form einer weiteren Abwandlung,
- Fig. 8
- eine Seitenansicht einer weiteren erfindungsgemässen Ausführungsform einer
Gleitführung für eine Karde,
- Fig. 9
- eine perspektivische Darstellung eines der Verstellelemente bei der Ausführungsform
gemäss Fig. 8,
- Fig. 10
- einen schematischen Querschnitt an der Schnittebene X-X der Fig. 9,
- Fig. 11
- eine schematische Seitenansicht einer noch weiteren erfindungsgemässen
Ausführung einer Gleitführung einer Karde,
- Fig. 12
- einen Querschnitt entsprechend der Schnittebene XII-XII der Fig. 11,
- Fig. 13
- eine Querschnittzeichnung entsprechend der Schnittebene XIII-XIII der Fig.
11,
- Fig. 14
- eine schematische Seitenansicht einer noch weiteren möglichen Ausführungsform
einer erfindungsgemässen Gleitführung,
- Fig. 15
- eine vergrösserte Darstellung eines Bereiches eines in der Fig. 14 dargestellten
Verstellelements in Form eines Bimetallstreifens,
- Fig. 16
- eine schematische Seitenansicht ähnlich der Fig. 14, jedoch von einer weiteren
abgewandelten Ausführungsform mit einzelnen Verstellelementen jeweils
in Form eines Bimetallstreifens,
- Fig. 17
- eine schematische Darstellung eines einzelnen Bimetallstreifens,
- Fig. 18
- eine schematische Seitenansicht einer noch weiteren erfindungsgemässen
Ausführungsform einer Gleitführung mit als Blattfeder realisierten Federelementen,
- Fig. 19
- eine Darstellung eines einzelnen Federelements der Gleitführung gemäss Fig.
18,
- Fig. 20
- eine schematische Seitenansicht einer Gleitführung einer Karde ähnlich der
der Fig. 18, jedoch unter Anwendung von Schraubendruckfedern als Federelementen,
- Fig. 21
- eine weitere schematische Seitenansicht einer Gleitführung einer Karde, die
mit einer länglichen Polyurethanfeder ausgestattet ist,
- Fig. 22
- einen Querschnitt durch die Gleitführung der Fig. 21 an der Schnittebene XXII-XXII
gesehen,
- Fig. 23
- eine weitere schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Gleitführung
einer Karde mit einem elektromagnetischen Aktuator,
- Fig. 24
- einen Querschnitt entsprechend der Schnittebene XXIV-XXIV der Fig. 23, und
- Fig. 25
- eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer Gleitführung,
die entsprechend einer magnetischen Schwebebahn ausgelegt ist.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine an sich bekannte Wanderdeckelkarde 10, beispielsweise
die Karde C50 der Anmelderin in schematischer Darstellung.
Das zu kardierende Fasermaterial, das aus Naturfasern oder synthetischen Fasern oder
Mischungen derselben bestehen kann, wird in Form von aufgelösten und gereinigten
Flocken in den Füllschacht 12 eingespeist, von einem Briseur oder Vorreisser 14 als
Wattenvorlage übernommen, einem Tambour bzw. einer Trommel 16 übergeben und
von einem Wanderdeckelsatz 18 parallelisiert, der über Umlenkrollen 20, 22, 24, 26 gegenläufig
zur Drehrichtung 28 des Tambours 16 angetrieben ist.
Fasern aus dem auf dem Tambour 16 befindlichen Faservlies werden dann von einer
Abnehmewalze 30 abgenommen und in an sich bekannter Weise in einer aus verschiedenen
Walzen bestehenden Auslaufpartie 32 zu einem Kardenband 34 gebildet. Dieses
Kardenband 34 wird dann von einer Bandablage 36 in einer Transportkanne 38 in zykloidischer
Art abgelegt.
Fig. 2 und Fig. 3 zeigen die Karde der Fig. 1 im Bereich der Wanderdeckelkette in
einem grösseren Massstab und in weiterem Detail. Darstellungshalber werden nur einzelne
Deckelstäbe 40 gezeigt, die alle aus einem als Hohlprofil ausgebildeten Tragkörper
42, der die Deckelgarnitur 44 trägt, und zwei Endköpfen 46 bestehen, die an jeweiligen
Enden des hohlprofilartigen Tragkörpers angebracht sind, beispielsweise so, dass
sie in die Enden des Hohlprofils eingesetzt und durch einen Quetschvorgang, der in der
EP-A-627 507 im Detail beschrieben ist, formschlüssig mit dem Hohlprofil verbunden
werden.
Die konkrete bevorzugte Ausbildung der Deckelköpfe 46 und der diese antreibende Antriebsriemen
48 ist in der EP-A-753 610 beschrieben, wobei der Riemen insbesondere
nach Fig. 4 dieser Schrift ausgebildet sein kann.
Der Riemen 48 ist auf einer Seite, nämlich auf der inneren Seite in Fig. 2, mit Zähnen
48A ausgestattet, die mit Zähnen 48B auf den Zahnrädern 20 und 26 in Eingriff gelangen,
wobei der Darstellung halber nur wenige Zähne 48A und 48B gezeigt sind, es sich
jedoch versteht, dass die gesamte Innenseite des Riemens 48 mit Zähnen 48A und der
gesamte Umfang der Zahnräder 20 und 26 mit entsprechenden Zähnen 48B versehen
ist. Auf der Aussenseite des Riemens 48 befinden sich weitere, balkenartige Zähne
oder Balken 49, die paarweise angeordnet sind, wobei auch hier der Klarstellung halber
nur einzelne Paare 49 gezeigt sind und jedes Zahnpaar 49 in einer entsprechenden
Ausnehmung 41 eines jeweiligen Deckelkopfes eingreift, wie in der EP-A-0 753 610
näher beschrieben ist.
Man sieht aus Fig. 2, dass die endlosen Antriebsriemen, von denen nur der eine auf der
einen Seite der Karde hier dargestellt ist, die Deckelstäbe 40 von einer Einlaufstelle 50
auf der rechten Seite der Zeichnung über einen Kardierweg entlang einer Gleitführung
52, die einen Flexbogen 54 umfasst, bis zu einer Auslaufstelle 56 ziehen und dass die
Deckelstäbe 40 anschliessend um das den gezeigten Antriebsriemen antreibende
Zahnrad 20 umgelenkt und zu der Einlaufstelle 50 wieder zurückgeführt werden, wobei
der Antriebsriemen unmittelbar vor der Einlaufstelle 50 um das weitere Zahnrad 26 umgelenkt
wird und zwischen den beiden Zahnrädern 20, 26 von zwei weiteren Stützrädern
22, 24 und einer Abstützung 58 abgestützt werden.
Es versteht sich, dass eine Anordnung wie in Fig. 2 gezeigt sich auch auf der anderen
Seite der Karde in an sich bekannter Weise befindet, wobei die angetriebenen Zahnräder
20 durch eine gemeinsame Welle 60 von einem entsprechenden Motor angetrieben
werden, wodurch die beiden Zahnräder 20 und daher die beiden Zahnriemen 48 mit
den daran über die Zahnpaare 49 befestigten Deckelstäbe 40 synchron umlaufen, so
dass die Längsachsen der Deckelstäbe 40 sich stets parallel zu der Antriebsachse 62
der Trommel 16 erstrecken. Diese parallele Lage wird bei der Bewegung mit der
Deckelkette stets beibehalten. Es versteht sich ausserdem, dass im Betrieb Deckelstäbe
40 über die gesamte Länge der Antriebsriemen 48 gleichmässig verteilt angeordnet
sind.
Wie in der EP-A-753 610 näher beschrieben wird, liegen die Gleitflächen 64 der
Deckelköpfe 46 im Bereich des Flexbogens 54 in gleitender Berührung mit dieser und
zwar einerseits aufgrund ihres Eigengewichts und andererseits aufgrund der Riemenspannung,
welche im Bereich jedes Deckelkopfes ein radial nach innen gerichtete Kraft
erzeugt. Mit anderen Worten werden sie einerseits aufgrund ihres Eigengewichtes und
andererseits an die Gleitführung 52, d.h. an die Gleitflächen 66 des Flexbogens 54,
durch die Spannung in den Antriebsriemen 48 angedrückt. Hierdurch wird die erforderliche
Kardierabstand A (Fig. 3)zwischen den Deckel- garnituren 44 und der Trommelgarnitur
68 sichergestellt. Aufgrund des formschlüssigen Eingreifens der Balkenpaare 49
der Antriebsriemen 48 in die entsprechenden Öffnungen 41 der Deckelköpfe und aufgrund
des synchronisierten Umlaufs der Antriebsriemen 48 auf beiden Seiten der Karde
werden die Deckelstäbe 40 synchronisiert über die beiden Flexbögen 54 bewegt, wobei
die Längsachsen der Deckelstäbe 40 stets parallel zur Trommelachse geführt sind.
Der formschlüssige Eingriff zwischen den Antriebsriemen 48 und den Deckelköpfen 46
überträgt die Zugkräfte der Antriebsriemen 48 auf die Deckelstäbe 40, so dass diese
eben entlang des Kardierweges zwischen der Einlaufstelle 50 und der Auslaufstelle 56
bewegt werden.
Eine Besonderheit des Vorschlages nach der EP-A-753 610 liegt darin, dass im Bereich
der Umlenkung die Balken der Balkenpaare 49 der Antriebsriemen 48 dazu neigen,
auseinander zu spreizen und die Deckelköpfe 46 so festhalten, dass diese um die
Zahnräder 20, 26 umgelenkt werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Deckelstäbe
40 verlorengehen und ohne dass zusätzliche Führungen in diesen Bereichen
notwendig sind.
Auf der oberen Seite des Wanderdeckels 18 liegen aber die Deckelstäbe 40 lose auf
den oberen Trummen der Antriebsriemen; sie können somit leicht vom Antriebsriemen
48 gelöst werden, wenn sie beispielsweise besonders gesäubert oder ausgetauscht
werden sollen. Die Schwerkraft sorgt dafür, dass die Deckelstäbe 40 in diesem Bereich
sich nicht auf unerwünschter Weise von den Antriebsriemen 48 trennen.
Wie aus der Schnittzeichnung der Fig. 3 ersichtlich ist, sorgen die Flexbögen 54 der
Gleitführungen 52 dafür, den Kardierbstand A zwischen den Deckelgarnituren 44 und
der Trommelgarnitur 68 festzulegen, die der Darstellung halber nur abschnittsweise in
Fig. 3 gezeigt sind, wobei die Gleitführungen in diesem Beispiel mit einem jeweiligen
eingelassenen, bandförmigen Führungselement 70 aus Kunststoff ausgestattet sind,
das die Gleitfläche für die Deckelköpfe bildet, wie in der DE-A-39 07 396 oder in der
EP-A-0 620 296 näher beschrieben ist. Grundsätzlich kann ein solches eingelassenes
Element oder eingelassene, in Abschnitte unterteilte Elemente bei allen nachfolgend
näher beschriebenen Ausführungen gemäss der vorliegenden Erfindung zur Bildung der
eigentlichen Gleitfläche 66 für die Deckelköpfe 46 verwendet werden. Es kann aber
auch auf ein solches Element verzichtet werden, insbesondere wenn der Deckelkopf mit
einem Gleitschuh bzw. Gleitbelag versehen ist, der auf die üblicherweise aus Metall bestehende
Gleitführung gleitet.
Aus Fig. 3 ist auch ersichtlich, dass jede Gleitführung 52 auch eine radial innere
Abstützung 72 aufweist, die häufig Fixbogen genannt wird, wobei jede radial innere Abstützung
72 fest mit dem jeweils zugeordneten Seitenrahmen 74 der Karde verbunden
ist oder integral mit diesem ausgebildet ist, beispielsweise in Form eines jeweiligen
Gussteils. Die Seitenrahmen 74 der Karde tragen ausserdem die Drehachse 62 der
Trommel (in Fig. 3 nicht gezeigt) und bilden auch eine radiale Führung für die Flexbögen
54 (nicht gezeigt).
Zwischen jeder radial inneren Abstützung 72 und den dieser zugeordneten Flexbögen
54 befinden sich - wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich - in diesem Beispiel fünf in der
Länge verstellbare Einrichtungen 76, die beispielsweise aus einem inneren, mit Aussengewinde
versehenen Teil 78 und einem äusseren, als Gewindehülse mit innerem Gewinde
ausgebildeten Teil 80 bestehen. Durch Drehung des inneren Teils 78 gegenüber
dem äusseren Teil 80 kann die Länge der jeweiligen Einstelleinrichtung 76 jeweils eingestellt
werden und somit eine radiale Verstellung des Flexbogens 54 im Bereich der
jeweiligen Abstützstelle vorgenommen werden. Hierdurch kann die Krümmung der jeweiligen
flexiblen Flexbögen 54 an die Krümmung der Trommel angepasst werden und
die radiale Stelle der Gleitfläche 66 der jeweiligen Flexbögen 54 so eingestellt werden,
dass der Kardierabstand A über die gesamte Länge des Kardierweges und über die
gesamte Breite der Trommel konstant bleibt oder - falls erwünscht - den erwünschten
Verlauf entlang des Kardierweges aufweist.
Bezugnehmend auf die Fig. 4 und 5 wird ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Gleitführung 100 gezeigt. Diese weist eine sandwichartige Ausbildung
auf mit einer radial inneren Abstützung 102 und einem radial äusseren kontinuierlichen
Flexbogen 104, wobei zwischen dem Flexbogen und der radial inneren Abstützung ein
Kernbereich 106 vorliegt, der mit einem Verstellelement 108 in Form einer piezoelektrischen
Verstelleinrichtung ausgeführt ist. Das Bezugszeichen 62 deutet auch hier auf die
Drehachse der Trommel hin. Aus Fig. 4 ist ersichtlich, dass die Gleitführung 100 zumindest
im wesentlichen konzentrisch zur Drehachse der Trommel 62 verläuft, wobei die
Winkelerstreckung der Gleitführung 100 etwa 100° beträgt.
Es kann sich bei der radial inneren Abstützung 102 entweder um ein Teil handeln, das
entsprechend der radial inneren Abstützung 72 der Fig. 2 und 3 fest mit den Seitenrahmen
der Karde befestigt ist, wobei diese Ausbildung dann voraussetzt, dass die radiale
äussere Oberfläche 110 der radial inneren Abstützung 100 bereits konzentrisch zur
Drehachse der Trommel ausgerichtet ist, oder die gewünschte Ausrichtung gegenüber
der Drehachse der Trommel aufweist. Das piezoelektrische Verstellelement 108 dient
dann der Feineinstellung der Gleitfläche 112 des Flexbogens 104, an der die Deckelköpfe
gleiten, in dem Sinne, dass bei Änderungen des Kardierabstandes A aufgrund
von Fliehkraft und/oder thermischen Dehnungen und/oder Abnutzung und/oder Schleifvorgängen
eine Steuerung bzw. eine Regelung 114 das Verstellelement 108 so
ansteuert, dass die Gleitfläche 112 des Flexbogens um den gleichen Betrag um die gesamte
Länge des Flexbogens radial verstellt wird.
Bei der Gleitfläche 112 kann es sich um längliche Streifen oder Abschnitte eines Elements,
wie bisher im Zusammenhang mit dem Bezugszeichen 66 und in der
EP-A-0 620 296 beschrieben, handeln
Wenn die Steuerung 114 als Regelung ausgebildet ist, wird mittels einer entsprechenden,
an sich bekannten Sensorik (nicht gezeigt) der Kardierabstand A regelmässig oder
kontinuierlich gemessen und das Verstellelement 108 so angesteuert, dass der gemessene
Istwert des Kardierabstandes A stets an einen vorgegebenen Sollwert gehalten
wird. Statt dessen kann die Steuerung 114 von einer übergeordneten Steuerung, beispielsweise
in Form eines Mikroprozessors, Steuerbefehle erhalten, die aufgrund von
Erfahrungswerten eine radiale Verstellung der Gleitfläche 112 ermöglicht, so dass der
Kardierabstand stets den gewünschten Sollwert aufweist.
Beispielsweise ist es möglich, das Hochlauf- bzw. Auslaufverhalten einer Karde so zu
berücksichtigen, dass die eintretenden, zeitabhängigen, durch Fliehkraft und thermische
Dehnung bedingten Änderungen des Kardierabstandes, die der übergeordneten Steuerung
aufgrund von Messungen oder historischen Werten bekannt sind, ausgeregelt
werden. Dies kann dadurch erfolgen, dass entsprechende, zeitabhängige Sollwerte für
den Kardierabstand von der übergeordneten Steuerung an die Steuerung 114 geliefert
werden, so dass die Steuerung durch radiale Verstellung der Gleitfläche 112 die sonst
eintretenden Änderungen des Kardierabstandes ausregelt. Sowohl die durch Fliehkraft
bedingten Dehnungen als auch die thermisch bedingten Dehnungen führen zu einer
Verkleinerung des Kardierabstandes, so dass die Gleitflächen 112 radial nach aussen
verstellt werden müssen, um den Kardierabstand auf den Nennabstand zurückzuführen.
Ebenso ist es möglich, Erfahrungswerte für die Abnutzung der Deckelgarnituren 44 und
der Trommelgarnitur 68 zu berücksichtigen und eine radiale Verstellung der Gleitfläche
112 so vorzunehmen, dass der Kardierabstand A trotz Abnutzung der Garnituren zumindest
im wesentlichen konstant bleibt.
Es ist weiterhin möglich, die Auswirkung von Schleifvorgängen auf den Kardierabstand
zu erfassen und eine entsprechende Verstellung der radial äusseren Gleitfläche 112
über die Steuerung 114 zeitangepasst vorzunehmen, so dass der Kardierabstand A
stets den gewünschten Sollwert aufweist. Sowohl Abnutzung der Garnituren als auch
Schleifvorgänge führen zu einer Erhöhung des Kardierabstandes, so dass hier eine radial
nach innen gerichtete Verstellung der Gleitflächen 112 erforderlich ist, um die eintretende
Vergrösserung des Kardierabstandes auszugleichen und diesen zumindest im
wesentlichen konstant zu halten. Ansätze für eine zeitabhängige Steuerung eines Aktuators
für die radiale Verstellung eines Flexbogens sind der EP-A-0 787 841 zu entnehmen.
Beim vorliegenden Beispiel handelt es sich bei dem Verstellelement 108 um
eine in radialer Richtung wenig Platz beanspruchende Piezoverstelleinrichtung.
Genauer gesagt, wie aus Fig. 5 hervorgeht, besteht diese Piezoverstelleinrichtung 108
aus einer Vielzahl von streifenförmigen, übereinander gelegten Elementen, die jeweils
mit Elektroden versehen sind, die bei Anbringung von geeigneten Steuerspannungen
eine entsprechende Vergrösserung oder Verkleinerung der radialen Dicken der Streifen
verursacht. Die entsprechenden Spannungen werden von der Steuerung 114 an die
piezoelektrischen Streifen mittels Leitungen 111, 113 angelegt, die in Fig. 4 schematisch
angedeutet sind.
Da die radiale Dickenänderung eines solchen piezoelektrischen Streifens relativ beschränkt
ist, müssen mehrere solche Streifen zur Anwendung gelangen, um einen vernünftigen
Verstellbereich abzudecken. Der Verstellbereich der über die Lebensdauer
einer Karde benötigt wird um die insgesamt notwendigen Feineinstellungen durchzuführen
beträgt maximal etwa 0.2 bis 0.3 mm
Da die in den Fig. 4 und 5 gezeigte Anordnung hauptsächlich der Feinjustierung des
Flexbogens 104 dient, muss - wie bereits erwähnt wurde - entweder davon ausgegangen
werden können, dass die radial äussere Fläche 110 der radial inneren Abstützung
102 aufgrund entsprechender Bearbeitung die gewünschte Position in bezug auf die
Drehachse der Trommel bzw. des Umlaufkreises der Garniturspitzen 68 der Trommel
16 aufweist. Oder die radial innere Abstützung 100 muss selbst radial verstellbar sein,
wofür beispielsweise eine Anordnung gemäss Fig. 2 und 3 verwendet werden könnte.
Das heisst, die radial innere Abstützung 102 könnte selbst als eine Art Flexbogen realisiert
werden und über radiale Verstelleinrichtungen wie 76 in Fig. 2 und 3 von einem
Fixbogen 72 aus verstellt werden, um die ursprüngliche Einstellung des Kardierabstandes
bei Herstellung der Karde oder bei Neugarnierung derselben (nachfolgend die
Grundeinstellung genannt) zu erreichen. Um diese Grundeinstellung durchzuführen benötigt
man einen Stellweg von bis zu 2 mm.
Da eine solche radiale Verstellung der radial inneren Abstützung 102 eine nicht unerhebliche
Verbiegung dieses Teils bedeutet, kann es sinnvoll sein - wie in Fig. 7 gezeigt -
die radial innere Abstützung in einzelne, radial innere Abstützelemente zu unterteilen,
die dann jeweils für sich in radialer Richtung an den Seitenrahmen 74 der Karde verstellt
werden können und anschliessend an diesen befestigt werden, wie nachfolgend
näher erläutert wird.
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, die im Prinzip der Ausführungsform der Fig. 4 und 5
sehr ähnlich ist, nur werden hier anstelle eines länglichen, piezoelektrischen Verstellelements
108 mehrere einzelne piezoelektrische Verstellelemente 116 verwendet, wobei
in der Darstellung der Fig. 6 acht solche Verstellelemente gezeigt sind. Es können jedoch
auch deutlich mehr solcher piezoelektrischen Verstellelemente sein. Auch hier
kommt eine radial innere Abstützung 102 und ein radial äusserer Flexbogen 104 zur
Anwendung, wobei die piezoelektrischen Verstellelemente 116 den Kernbereich bilden
und einzelne piezoelektrische Verstellelemente 116 einen Abstand 118 voneinander
aufweisen.
In diesem Beispiel und in allen nachfolgenden Beispielen werden gleiche Bezugszeichen
für gleiche Teile verwendet. Es versteht sich, dass die bisherige Beschreibung für
die einzelnen Teile auch bei den weiteren Ausführungsformen gilt, es sei denn, etwas
Gegenteiliges wird gesagt.
Dementsprechend deutet auch hier das Kästchen 114 auf eine Steuerung oder Regelung
hin, die mit einer Gleichstromenergiequelle 115 (hier schematisch in Form einer
Batterie gezeigt) ausgestattet ist und entweder Messwerte für den Kardierabstand A
von einer entsprechenden Messeinrichtung oder Steuerbefehle von einer übergeordneten
Steuerung - wie bisher beschrieben - erhält.
Da es sich bei den piezoelektrischen Verstellelementen 116 um getrennte Elemente
handelt, müssen diese alle parallel angesteuert werden, wenn eine radiale Verstellung
der radial äusseren Gleitfläche 112 des Flexbogens 104 angestrebt wird. Somit gehen
von der Steuerung 114 aus Steuerleitungen 111 und 113 an die jeweiligen piezoelektrischen
Verstellelemente.
Bei den piezoelektrischen Verstellelementen 116 kann es sich um einfache Stapel aus
mehreren piezoelektrischen Elementen handeln, wobei jeder Stapel dann im Prinzip
das gleiche Ausdehnungsverhalten hat wie bei der Ausführungsform gemäss Fig. 5.
Oder es kann sich um besondere piezoelektrische Translatoren handeln, die für einen
grösseren Verstellbereich ausgelegt sind.
Eine Möglichkeit, eine solche piezoelektrische Verstelleinrichtung zu realisieren ist in
der DE-A-198 33 782 gezeigt und beschrieben, dort in Form einer Antriebsanordnung
für einen Schreibkopf. Mit der dort gezeigten Anordnung können von einem kompakten
piezoelektrischen Antriebselement unter Anwendung entsprechender Hebel Verstellungen
im Bereich von bis zu 2 mm ohne weiteres erreicht werden, was für die Einstellung
des Kardierabstandes A ausreichen dürfte, und zwar nicht nur im Sinne der Feineinstellung,
sondern auch im Sinne der Ausgangseinstellung bei der Herstellung oder bei
der Neugarnierung einer Karde. Da bei einem piezoelektrischen Element die eintretende
Dimensionsänderung proportional zur angelegten Spannung ist, kann über die
Höhe der angelegten Spannung das Ausmass der radialen Verstellung festgelegt werden.
Es ist auch möglich, einen Teil der piezoelektrischen Antriebsanordnung gemäss der
DE-A-198 33 782 zu nehmen, beispielsweise wenn solche Anordnungen nur für die
Feineinstellung verwendet werden. Beispielsweise könnte die piezoelektrische Antriebsanordnung
auf die piezoelektrischen Elemente mit dem Joch oder auf die piezoelektrischen
Elemente mit dem Joch und mit den elastischen Streifen beschränkt werden,
so dass nur die erste Vergrösserungsstufe oder die erste und zweite Vergrösserungsstufe
zur Anwendung gelangen.
Wenn die Verstellelemente nicht nur für die Feineinstellung, sondern auch für die
Grundeinstellung benutzt werden, so ist es erforderlich, die piezoelektrischen Elemente
einzeln anzusteuern, damit unterschiedliche radiale Verstellungen an den jeweiligen
Stellen entlang des Flexbogens 104 vorgenommen werden können. Werden die einzelnen
piezoelektrischen Verstellelemente 116 nur für die Feineinstellung benutzt, können
sie gemeinsam angesteuert werden, so dass eine gleichmässige radiale Verstellung
des Flexbogens an den verschiedenen Angriffsstellen der piezoelektrischen Verstellelemente
116 erfolgt.
Fig. 7 zeigt eine Anordnung, die der Anordnung gemäss Fig. 6 sehr ähnlich ist, wobei
der Übersicht halber die Steuereinrichtung 114 mit einer Energiequelle 115 und Leitungen
111 und 113 weggelassen ist. Der Unterschied zur Ausführung gemäss Fig. 6 besteht
im Prinzip darin, dass die radial innere Abstützung 102 hier nicht als kontinuierliches
Element ausgebildet ist, sondern in einzelne Abschnitte 102A unterteilt ist, wobei
in der gezeigten Variante ein piezoelektrisches Verstellelement 116 jedem Abschnitt
102A der radial inneren Abstützung zugeordnet ist. Es können aber auch mehrere piezoelektrische
Verstellelemente 116 jedem Abschnitt 102A zugeordnet werden, falls dies
vom Konstrukteur aus irgendeinem Grund gewünscht wird.
Die einzelnen Abstützelemente 102A können Bestandteile der Seitenrahmen 74 einer
Karde sein, oder sie können entsprechend den Doppelpfeilen 120 radial verstellbar auf
dem jeweils zugeordneten Seitenrahmen 74 der Karde geführt werden und beispielsweise
mittels Klemmschrauben 122 nach erfolgter Verstellung auf den Seitenrahmen 74
festgeklemmt werden. Dies bedeutet, dass bei der Herstellung der Karde oder bei Neugarnierung
eine Verstellung in Richtung des Doppelpfeils 120, beispielsweise durch
eine Einrichtung wie 76 in Fig. 2 und 3, vorgenommen werden kann. Diese Ersteinstellung
kann mittels der Klemmschrauben 122 festgelegt werden. Die weitere Verstellung
zur Feinjustierung des Flexbogens 104 wird dann von den piezoelektrischen Elementen
116 vorgenommen.
Fig. 8 zeigt eine alternative erfindungsgemässe Ausbildung einer Gleitführung 100,
auch hier mit einer radial inneren Abstützung 102 und einem radial äusseren Gleitbogen
104. Der Kernbereich 106 ist in diesem Beispiel mit Verstellelementen ausgeführt, die
als jeweilige Kissenelemente 124 ausgebildet sind, die mit jeweiligem, gegenseitigen
Abstand 119 voneinander im Kernbereich 106 angeordnet sind.
Bei dieser Ausführungsform kommen sieben Kissenelemente zur Anwendung. Es können
aber auch mehr oder weniger sein. Ein einzelnes Kissenelement ist in den Figuren
9 und 10 gezeigt. Jedes Element besteht aus oberen und unteren Schalenteilen 126,
128, die in ihren Randbereichen 130 ringsum aneinander verschweisst sind und die
einen Hohlraum 132 gemeinsam definieren. Dieser Hohlraum 132 ist über eine Rohrleitung
134 an einer Druckquelle anschliessbar, wobei über eine entsprechende Steuerung
114 das in der Kammer 132 herrschende Druckniveau bei jedem Kissen einzeln
oder gemeinsam einstellbar ist.
Durch Erhöhung des inneren Druckes in der Kammer 132 dehnt sich dieses Kissenelement
124 aus und führt somit zu einer radial nach aussen gerichteten Verstellung des
Flexbogens 104 und damit zu einer entsprechenden Änderung des Kardierabstandes A.
Wird der Druck in der Kammer 132 herabgesetzt, führt das Federverhalten der für die
Schalen 126, 128 verwendeten Bleches bzw. Materials zu einer Verkleinerung der Höhe
des jeweiligen Kissens, so dass eine radial nach innen gerichtete Verstellung des Flexbogens
104 eintritt.
Es können entweder Luftdruck oder hydraulischer Druck zur Anwendung gelangen.
Auch hier kann die Steuerung 114 im Sinne einer Regelung ausgelegt werden und den
Kardierabstand aufgrund von gemessenen Istwerten auf einen vorgegebenen Sollwert
bzw. Sollwertverlauf hin regeln, oder sie kann so ausgelegt werden, dass sie von einer
übergeordneten Steuerung entsprechende Befehle empfängt und der Kardierabstand A
an die jeweils herrschenden Gegebenheiten anpasst, d.h. an die durch Fliehkraft bedingte
und thermisch bedingte Änderungen des Kardierabstandes sowie Änderungen
des Kardierabstandes aufgrund von Abnutzung im Lauf der Zeit und aufgrund von
Schleifvorgängen auf den jeweils gewünschten Wert einstellt. Das heisst, die Kissenelemente
können für die Feineinstellung verwendet werden.
Da mit solchen Kissenelementen eine radiale Verstellung im Bereich von einigen Millimetern
durchaus erreichbar ist, können Sie aber auch für die Ersteinstellung verwendet
werden, wozu sie einzeln angesteuert werden müssen.
Auch hier kann die radial innere Abstützung 102 in Form von Abschnitten 102A gemäss
Fig. 7 realisiert werden. Es können dann die einzelnen Abschnitte 102A gegebenenfalls
entsprechend der Ausführung gemäss Fig. 7 radial verstellbar ausgelegt werden. Anstelle
von kissenartigen Verstellelementen können auch Kolben-in-Zylinder-Anordnungen
zur Anwendung gelangen.
Bei der erfindungsgemässen Ausführungsform gemäss Fig. 11 bis 13 handelt es sich
ebenfalls um eine mittels eines Druckfluids, d.h. Druckluft oder hydraulische Flüssigkeit,
verstellbare Einrichtung. Bei dieser Ausführungsform hat der Flexbogen 104 im Querschnitt
eine T-förmige Gestalt, die aus Fig. 12 ohne weiteres ersichtlich ist. Die radial
innere Abstützung 102 weist dagegen eine U-förmige Gestalt auf und hat somit eine
radial nach aussen offene, U-förmige Nut 136, in die das Federelement 138 des Flexbogens
hineinragt.
Zwischen dem unteren Ende 140 des Federelementes 138 und dem Boden 142 der U-förmigen
Nut 136 befindet sich eine im Querschnitt rechteckige Kammer 144, in der sich
ein Schlauch 146 befindet. Auf den Seitenwangen der im Querschnitt U-förmigen, radial
inneren Abstützung befinden sich Reibungsbeläge 148 und 150, die an den entsprechenden
Seitenflächen des Federelementes 138 anliegen und dort eine Reibungskraft
erzeugen, die Schwingungen des Flexbogens 104 gegenüber der radial inneren
Abstützung 102 vermeiden lassen.
Durch Erhöhung bzw. Herabsetzung des Druckes in der Kammer 144, die über eine
Leitung 134 gemäss Fig. 9 erfolgen kann, kann der Flexbogen 104 in der radialen
Richtung weg von der radial inneren Abstützung 102 bzw. auf die radial innere
Abstützung zu bewegt werden.
Man sieht in Fig. 12, dass der Schlauch 146 an allen vier Seiten eingeschlossen ist,
wodurch dieser auch bei der Einwirkung eines höheren inneren Druckes gut abgestützt
ist und somit nicht platzen kann. Um die durch die U-förmige Nut 136 und das untere
Ende 140 des Federelementes 138 gebildete Kammer an den Enden abzuschliessen
und sicherzustellen, dass der Schlauch 146 auch hier abgestützt ist und daher nicht
platzen kann, sind in Fig. 13 an den Enden des im Querschnitt T-förmigen Flexbogens
104 Platten 152 angebracht, die in tiefer ausgeführte Bereiche 154 der Nut 136 verschiebbar
geführt sind. Das heisst, dass die Enden des Schlauches 146 an jeweilige
Platten 152 anstossen und somit auch in diesem Bereich abgestützt sind.
Auch bei dieser Ausführungsform kann der in der Kammer 144 herrschende Druck
durch eine Steuerung 114 gesteuert werden, wobei eine Erhöhung des Innendruckes in
der Kammer 144, d.h. im Schlauch 146, zu einer radial nach aussen gerichteten Verschiebung
des Flexbogens 104 führt. Eine Herabsetzung des Innendruckes aufgrund
der Kräfte, die von den Deckelköpfen ausgehen (Eigengewicht der Deckelstäbe plus
Kraftkomponente aufgrund der in den Antriebsriemen 48 herrschenden Spannung),
führt zu einer radial nach innen gerichteten Verschiebung des Flexbogens.
Da der Druck in der Kammer 144 an allen Punkten entlang des Flexbogens 104 gleich
ist, müssen Massnahmen getroffen werden, um die gewünschte gleichmässige Verbiegung
des Flexbogens 104 zu erreichen, so dass dessen Gleitfläche 112 stets kreisförmig
bleibt.
Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, liegt darin, die radiale Abmessung des Flexbogens
104 entlang des Flexbogens 104 zu variieren, damit unter den herrschenden Kräften
diese so verformt, dass die Gleitfläche 112 stets konzentrisch zur Drehachse 62 verläuft.
Eine andere Möglichkeit (hier nicht gezeigt) besteht darin, einzelne Schlauchabschnitte
entlang des Führungsbogens 104 zu verteilen und diese getrennt anzusteuern. Bei der
getrennten Ansteuerung besteht ausserdem die Möglichkeit, die einzelnen Schlauchabschnitte
so zu benutzen, dass die Grundeinstellung bei Herstellung der Karde oder bei
Neugarnierung hierdurch erreicht wird und daraufhin die Schlauchabschnitte so anzusteuern,
dass die Feineinstellung zum Ausgleich von durch Fliehkraft bedingten Verformungen,
thermische Dehnungen, Abnutzung oder Schleifvorgängen verwendet wird.
Da der Ausgleich von durch Fliehkraft bedingten Verformungen und thermischen Ausdehnungen
im Regelfall eine radial nach aussen gerichtete Bewegung des Flexbogens
erfordert, während die Kompensation von Abnutzung bzw. Herabsetzung der Höhe der
Garnituren aufgrund von Schleifvorgängen eine radial nach innen gerichtete Bewegung
des Flexbogens 104 erfordert, soll sichergestellt werden, dass die Ausgangsposition
des Flexbogens derart ist, dass Bewegungen in beiden Richtungen möglich sind (diese
Überlegung gilt für alle Ausführungsformen). Das heisst, in der Ausgangsposition muss
bereits ein gewisser Druck in der Druckkammer 144 herrschen.
Fig. 14 und Fig. 15 zeigen eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Gleitführung 100. Bei dieser Ausführungsform befindet sich zwischen dem Flexbogen
104 und der radial inneren Abstützung 102 im Kernbereich 106 ein Verstellelement 160
in Form eines wellenförmig gebogenen Bimetallstreifens mit Heizelement. Ein Abschnitt
dieses Bimetallstreifens 160 ist in einem grösseren Massstab in Fig. 15 gezeigt. Wie
aus dieser Zeichnung ersichtlich ist, sind - wie üblich bei einem Bimetallstreifen - zwei
Metallstreifen 162 und 164 unterschiedlicher thermischer Ausdehnung aneinander an
der Grenzfläche 166 befestigt. Der Bimetallstreifen liegt im Kernbereich 106 mit seinen
Enden an jeweiligen Anschlägen 168 und 170 an, so dass bei Erhöhung der Temperatur
des Bimetallstreifens dieser nicht in der Länge wachsen kann, sondern die radiale
Amplitude der Wellenform nimmt zu. Dadurch wird der Flexbogen 104 radial verstellt,
und zwar bei einer Temperaturerhöhung in Richtung radial weg von der radial inneren
Abstützung 102, und bei Temperaturherabsetzung in der radial nach innen gerichteten
Richtung auf die radial inneren Abstützung 102 zu. Bei dieser Ausführungsform ist nur
eine gleichförmige radiale Verstellung des Flexbogens entlang seines gesamten Umfanges
möglich, so dass diese Ausführungsform sich nur für die Feineinstellung des
Kardierabstandes eignet. Allerdings kann auch hier die radial inneren Abstützung 102
selbst radial verschiebbar und/oder verformbar und/oder in Segmente unterteilt werden,
um die Grundeinstellung bei der Herstellung der Karde oder bei Neugarnierung zu ermöglichen.
Da - wie schon erwähnt - der Ausgleich von durch Fliehkraft und Aufwärmung bedingten
Änderungen des Kardierspaltes eine Bewegung radial nach aussen erfordern, während
der Ausgleich von Abnutzung der Garnituren bzw. Erhöhung des Kardierabstandes aufgrund
von Schleifvorgängen eine radial nach innen gerichtete Bewegung des Flexbogens
erfodern, soll der Bimetallstreifen bereits im Ausgangszustand erwärmt sein, so
dass radiale Verstellungen in beiden Richtungen möglich sind.
Die Temperatursteuerung des Bimetallstreifens erfolgt vorzugsweise über ein längliches
Widerstandselement 171, das sich entlang der gesamten Länge des Bimetallstreifens
160 erstreckt. Durch die Leitungen 111 und 113 wird ein Strom durch das
Widerstandselement 172 von der Steuerung 114 geschickt, die hier entweder mit einer
Gleichspannungsenergiequelle oder - wie gezeigt - mit einer Wechselstromquelle 115A
betrieben wird. Das Bezugszeichen 174 deutet auf einen Temperaturfühler hin, der über
eine Leitung 176 mit der Steuerung 14 gekoppelt ist und den Istwert für die jeweilige
Temperatur des Bimetallstreifens liefert. Die Steuerung 114 kann demnach als Regelung
ausgebildet werden und so arbeiten, dass der Bimetallstreifen eine Isttemperatur
aufweist, die einer vorgegebenen Solltemperatur oder einem Solltemperaturverlauf entspricht,
wobei die Solltemperatur bzw. der Solltemperaturverlauf mit der gewünschten
Einstellung des Kardierabstandes korreliert.
Fig. 16 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, die im Prinzip der Ausführungsform
gemäss Fig. 14 und Fig. 15 sehr ähnlich ist. Hier werden lediglich anstelle eines länglichen,
gewellten Bimetallstreifens einzelne, blattfederartige Bimetallstreifenelemente
160A benutzt, wovon es in der hier dargestellten Ausführungsform insgesamt acht gibt,
wobei andere Zahlen von Bimetallelementen, d.h. mehr oder weniger, ohne weiteres
möglich sind.
Wie in Fig. 17 dargestellt, weist jedes Bimetallelement eine eigene Steuerung 114 auf,
so dass die Bimetallstreifen einzeln angesteuert werden können. Bei dieser Ausführungsform,
wie auch bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 14 und 15, kann die
radial inneren Abstützung 102 ohne weiteres segmentartig ausgebildet werden, entsprechend
der Ausführungsform der Fig. 7. Die Grundeinstellung kann durch Verstellung
der entsprechenden Segmente 102A erreicht werden.
Bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 15 und 16 können die Bimetallelemente verwendet
werden, um sowohl die Grundeinstellung als auch die Feineinstellung des Kardierabstandes
zu realisieren, da mit solchen Bimetallstreifen die erforderliche Bewegungsamplitude
realisierbar ist. Auch bei dieser Ausführungsform ist es erforderlich, die
Bimetallstreifen im Ausgangszustand bei einer Temperatur zu betreiben, die oberhalb
der Umgebungstemperatur liegt, damit radiale Verstellungen der Gleitfläche 112 des
Flexbogens 104 sowohl radial nach innen als auch radial nach aussen möglich sind,
was durch Herabsetzung bzw. Erhöhung der Temperatur der jeweiligen Blechstreifen
möglich ist.
Fig. 18 zeigt eine erfindungsgemässe Gleitführung 100, die auf den ersten Blick der
Gleitführung der Fig. 16 sehr ähnlich ist. Nur handelt es sich hier bei den blattfederartigen
Elementen 180 nicht um Bimetallstreifen, sondern um einfache Blattfedern, wie aus
Fig. 19 hervorgeht. Die radiale Einstellung bei dieser Ausführungsform erfolgt lediglich
über die Spannung der Antriebsriemen 48. Sollen nämlich die Gleitflächen 112 der
Flexbögen 104 radial nach aussen verstellt werden, wird die Spannung der Antriebsbänder
herabgesetzt und diese üben dann über die Deckelköpfe 46 kleinere Kräfte auf
die Gleitflächen 112 aus, so dass sich die Blattfederelemente 180 ausdehnen können
und die gewünschte Bewegung der Gleitflächen 112 radial nach aussen erfolgt. Sollte
dagegen die Position der Gleitflächen 112 radial nach innen verstellt werden, so wird
die Spannung der Antriebsriemen erhöht, beispielsweise durch Bremsen der Drehachse
182 des Zahnrades 26 gemäss Fig. 2 (ggf. mit Erhöhung des Drehmoments auf der
Achse 60 des Zahnrades 20), wodurch die in radialer Richtung wirkenden Kräfte, die
von den Deckelköpfen auf den Flexbogen 104 ausgeübt werden, sich erhöhen und die
gewünschte Verstellung der Gleitfläche 112 radial nach innen erfolgt.
Fig. 20 zeigt eine mögliche, abgewandelte Ausführungsform der Fig. 18, bei der
Schraubenfedern 190 anstelle von Blattfedern 180 zur Anwendung kommen, wobei
mehrere Schraubendruckfedern 190 vorgesehen sind, die entlang des Flexbogens verteilt
angeordnet sind, wie durch die sich radial erstreckenden, gestrichelten Linien angedeutet
ist.
Fig. 21 und Fig. 22 zeigen eine weitere erfindungsgemässe Ausführungsform einer
Gleitführung 100, die mit einem Federelement 200 ausgestattet ist. Es handelt sich bei
diesem Federelement 200 um ein längliches Kunststoffelement, beispielsweise aus
Polyurethan, das sich im Bodenbereich der Nut 202 eines U-förmigen Flexbogens 104
befindet. Bei dieser Ausführungsform ist die radial inneren Abstützung im Querschnitt
umgekehrt T-förmig ausgebildet, wobei das Federelement 204 der radial inneren Abstützung
102 sich in die Nut 202 des Flexbogens 104 hinein erstreckt und die obere
Seite 206 des Federelementes 204 dort auf der Unterseite des Federelementes 200
drückt.
Die Ansteuerung erfolgt bei dieser Ausführungsform - wie bei den Ausführungsformen
gemäss Fig. 18 bis 20 - über die Ansteuerung der Spannung der Antriebsriemen 48.
Auch eine umgekehrte Anordnung wäre möglich, d.h. eine Anordnung, bei der der Flexbogen
104 einen T-förmigen Querschnitt und die radial inneren Abstützung 102 einen
U-förmigen Querschnitt aufweist, wie im Prinzip beispielsweise aus Fig. 12 hervorgeht.
Bei allen diesen Ausführungsvarianten mit federnden Elementen, sei es reine Federelemente
oder Bimetallstreifen, kann es von Vorteil sein, Reibungsdämpfer vorzusehen,
damit die Flexbögen 104 nicht dazu neigen, in Schwingung zu geraten.
Die Reibungsdämpfer können beispielsweise die Form von Reibbelägen aufweisen, die
auf entsprechenden Wangen des einen Elementes (radial innere Abstützung 102 oder
Flexbogen 104) angebracht sind und mit entsprechenden Reibungsflächen auf dem
jeweils anderen Element zusammenarbeiten, wie bei 148 und 150 in Fig. 12 gezeigt.
Die Fig. 23 und 24 zeigen eine erfindungsgemässe Ausführungsform einer Gleitführung
100, die mit Verstellelementen 220 in Form von Walzenelementen arbeitet, die elektromagnetisch
verstellt werden.
Bei dieser Ausführungsform weist die radial innere Abstützung 102 keilförmig ansteigende
Elemente 222 auf, die mit den Walzenelementen 220 zusammenarbeiten. Diese
berühren nämlich auf ihrer Unterseite die keilförmigen Elemente 222 und auf ihrer
Oberseite die radial innere Seite 224 des Flexbogens 104. Die Enden 206 bzw. 208 der
jeweiligen Walzenelemente 220 sind in entsprechenden Bohrungen von jeweiligen Seitenführungsplatten
210 bzw. 212 angeordnet. Die Plattenelemente 210, 212 können
von einem gemeinsamen Stösselglied 214 entsprechend dem Doppelpfeil 216 im Uhrzeigersinn
oder gegen den Uhrzeigersinn entlang des Gleitbogens 104 verschoben
werden, wobei die zur Anwendung kommenden Schubkräfte von einem elektromagnetischen
Aktuator 218 stammen, der von einer Steuerung 114 angesteuert wird.
Es kann sich bei dem elektromagnetischen Aktuator 218 um einen linearen, elektromagnetischen
Motor handeln, oder es kann sich auch um einen Drehantrieb handeln, wobei
das Element 214 dann als Gewindespindel auszuführen wäre, die mit einem Mutterelement
zusammenarbeitet, das an einer Verbindungsbrücke 215 der zwei plattenförmigen
Elementen 210, 212 angreift.
Durch die Bewegung im Uhrzeigersinn werden die Walzen 220 entlang der keilförmigen
Elemente in dem Sinne bewegt, dass der Flexbogen 104 radial nach aussen verschoben
wird. Soll dagegen eine radial nach innen gerichtete Bewegung des Flexbogens
104 erfolgen, so werden die Walzen 220 entgegen dem Uhrzeigersinn entlang der
Keilflächen bewegt, wodurch der Flexbogen 104 unter den Andruckkräften der Deckelstäbe
(Eigengewicht der Deckelstäbe plus radiale Spannungskomponente aufgrund der
Antriebsriemenspannung) nach innen gedrückt wird.
Diese Ausführungsform eignet sich vor allem für die Feinjustierung. Es wäre aber denkbar,
wenn die keilförmigen Elemente sich jeweils in radialer Richtung verschieben lassen
würden, beispielsweise mittels Verstellschrauben, die sich in radialer Richtung innerhalb
der radial inneren Abstützung erstrecken, diese Ausführungsform auch für die
Grundeinstellung zu verwenden, vorausgesetzt, dass die Seitenplatten 210, 212 eine
gewisse Flexibilität aufweisen. Auch könnte man im Prinzip jedes Walzenelement 220
für sich getrennt von den anderen Elementen entsprechend dem Doppelpfeil 216 verschieben,
um die Grundeinstellung zu erreichen und danach alle Walzenelemente 220
gleichförmig bewegen, um die Feineinstellung herbeizuführen.
Schliesslich zeigt Fig. 25 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Gleitführung 100, die nach dem Prinzip einer magnetischen Schwebebahn arbeitet. Der
Flexbogen 104 weist nämlich mehrere Permanentmagnete 240 auf, die alle so angeordnet
sind, dass der Nordpol radial nach innen weist (oder der Südpol).
In der radial inneren Abstützung 102 eingearbeitet sind gegenüber jedem Permanentmagnet
240 Elektromagnete 242, die so betrieben werden, dass die radial nach aussen
weisenden Stirnenden, d.h. die Stirnenden, die in den Permanentmagneten 240 gegenüberliegen,
ebenfalls Nordpole darstellen. Somit wirken magnetische Kräfte zwischen
der radial inneren Abstützung 102 und dem Flexbogen 104, die bestrebt sind, die Permanentmagnete
240 und daher den Flexbogen 104 in Richtung radial von der radial
inneren Abstützung 102 weg zu verschieben.
Die Elektromagneten 224, die teilweise nur durch gestrichelte Linien dargestellt sind,
bestehen aus einem Magnetkern 226 aus einem magnetisierbaren Stoff, wie Weicheisen,
und einer Spule 248, die von einer Steuerung 114 angesteuert wird. Durch Steuerung
der Stärke des Stromes, der durch die Spule 248 fliesst, kann die Stärke der Magnetkräfte
gesteuert werden, die zwischen den Elektromagneten 242 und den Permanentmagneten
240 wirken. Wenn der Flexbogen 104 sich von der radial inneren
Abstützung 102 aufgrund dieser magnetischen Kräfte weiter entfernt, werden die Kräfte,
die auf den Flexbogen 104 ausgeübt werden, durch die zunehmende Spaltbreite herabgesetzt.
Jeder Flexbogen 104 findet dort seine Gleichgewichtsstellung, wenn die Kräfte,
die von den Elektromagneten 242 ausgehen, durch die radial nach innen gerichteten
Kräfte, die auf die Gleitfläche 112 wirken (Eigengewicht der Deckelköpfe 46 und radiale
Komponente der Antriebsriemenspannung), ausgeglichen werden.
Somit ist ersichtlich, dass durch Erhöhung des Stromes durch die Spulen 248 die radiale
Breite des Spaltes 250 vergrössert werden kann und umgekehrt. Da die Elektromagneten
242 einzeln angesteuert werden können und Luftspalten von bis zu 3 mm
ohne weiteres praktikabel sind, kann diese Ausführungsform sowohl für die Feineinstellung
als auch für die Grundeinstellung herangezogen werden. Auch hier muss aber
die Anordnung so betrieben werden, dass im Ausgangszustand ein gewisser Strom
durch die jeweiligen Elektromagneten 242 fliesst, damit sowohl radial nach innen gerichtete
Bewegungen des Flexbogens 104 wie auch radial nach aussen gerichtete Bewegungen
möglich sind.
Auch eine attraktive Version wäre möglich, bei der die Flexbögen 104 durch radial nach
aussen wirkende Druckfedern, wie beispielsweise 190 bei der Ausführungsform gemäss
Fig. 20, abgestützt sind und durch entgegengesetzte Polarität der Permanentmagnete
240 und der Elektromagneten 242 die Flexbögen 104 in Richtung auf die jeweilige radial
innere Abstützung 102 zugezogen wird, wodurch die Druckfedern komprimiert werden.
Das System findet dann immer sein Gleichgewicht, wenn die Kräfte, die von den
Druckfedern 190 erzeugt werden, durch die radial nach innen gerichteten Kräfte ausgeglichen
werden, die von den Elektromagneten ausgehen, wobei natürlich auch die weiteren,
in radialer Richtung wirkenden Kräfte (Eigengewichte der Deckelköpfe 46 und
radiale Spannungskomponente der Spannung des Antriebsriemens) berücksichtigt werden
müssen.
Es ist schliesslich nicht unbedingt notwendig, die Magneten 240 als Permanentmagnete
zu realisieren; auch diese könnten als Elektromagnete ausgebildet werden. Dementsprechend
könnten dann die Elektromagneten 242 durch Permanentmagnete ersetzt
werden. Auch sind andere Anordnungen der die abstossenden oder anziehenden Kräfte
erzeugenden Magnete möglich.