Die Erfindung betrifft eine Schleifmaschine zum spitzenlosen
Schleifen von Werkstücken, die im Bereich einer Längsebene der
Schleifmaschine auf einer Auflage angeordnet sind, mit einem
seitlich von der Längsebene angeordneten ersten Schlitten für
eine Schleifscheibe, mit einem ebenfalls seitlich von der
Längsebene angeordneten zweiten Schlitten für eine Regelscheibe,
mit einem ersten Abrichtwerkzeug zum Abrichten der Schleifscheibe
an einer ersten vorbestimmten Position und mit einem
zweiten Abrichtwerkzeug zum Abrichten der Regelscheibe an einer
zweiten vorbestimmten Position.
Eine Schleifmaschine der vorstehend genannten Art ist aus der
EP 0 448 509 B1 bekannt.
Bei dieser bekannten Schleifmaschine befinden sich die Schleifscheibe
und die Regelscheibe in an sich bekannter Anordnung auf
gegenüberliegenden Seiten einer Längemittelebene der Schleifmaschine.
Im Bereich der Längsmittelebene, also zwischen Schleifscheibe
und Regelscheibe befindet sich in axialer Ausrichtung
entlang der Längsmittelebene eine Auflageschiene für die zu
schleifenden Werkstücke. Die Auflageschiene ist in ebenfalls an
sich bekannter Weise an ihrer Oberseite schräg ausgebildet. Sie
ist in der Höhe verfahrbar.
Die Schleifscheibe und die Regelscheibe sind mit ihren Antrieben
jeweils auf Schlitten angeordnet. Diese Schlitten sind sowohl
parallel zur Längsmittelebene entlang der sogenannten Z-Achse
wie auch entlang einer dazu senkrechten Richtung, der sogenannten
X-Achse verfahrbar. Außerdem sind sie jeweils um eine
Hochachse verdrehbar.
Bei der bekannten Schleifmaschine ist für die Schleifscheibe
einerseits und für die Regelscheibe andererseits jeweils ein
getrenntes Abrichtwerkzeug vorgesehen. Die Abrichtwerkzeuge befinden
sich auf den jeweils zugeordneten Schlitten und erstrekken
sich parallel zur X-Achse. Die Abrichtwerkzeuge greifen an
der Schleifscheibe bzw. der Regelscheibe jeweils an der rückwärtigen
Seite an, d.h. an derjenigen Seite, die von der Längsmittelebene
und damit vom Werkstück abgewandt ist.
Die bekannte Maschine hat damit den Nachteil, daß auf der Rückseite
von Schleifscheibe und Regelscheibe jeweils ein zusätzlicher
Bauraum erforderlich ist, in dem die Abrichtwerkzeuge untergebracht
werden müssen. Neben diesem eher konstruktiven
Nachteil hat die bekannte Schleifmaschine aber den wesentlichen
funktionalen Nachteil, daß infolge der rückwärtigen Anordnung
der Abrichtwerkzeuge Genauigkeitsprobleme entstehen können.
Diese Probleme entstehen einmal bei Temperaturschwankungen infolge
von unterschiedlichen Ausdehnungen der Maschinenteile,
vor allem aber dann, wenn die Schleifscheibe und/oder die Regelscheibe
um die Hochachse (sogenannte B-Achse) und/oder um
eine zur X-Achse parallele Achse (sogenannten A-Achse) verschwenkt
werden. Diese Verschwenkbewegungen sind notwendig,
weil eine Schwenkung der Regelscheibe und die A-Achse die axiale
Vorschubkraft erzeugt, während eine Verschwenkung der Regelscheibe
um die B-Achse zu einer Ausrichtung der Werkstücke radial
zur Schleifscheibe führt, wodurch sich die gewünschte Zylindrizität
bzw. Konizität einstellen lassen kann.
Wenn nun die Schleifscheibe und die Regelscheibe "von hinten"
abgerichtet werden, so ergeben sich zwangsläufig geometrische
Fehler, wenn bei einer Verschwenkung um die A-Achse und/oder
die B-Achse ebenfalls Fehler auftreten. Diese Abrichtfehler
führen ihrerseits zu Konturfehlern am bearbeiteten Werkstück,
was wiederum nur durch ein aufwendiges, iteratives Nachstellen
der A-Achse und der B-Achse korrigierbar ist.
Aus der WO 96/05940 ist eine Außenrundschleifmaschine bekannt,
bei der die Werkstücke zwischen Spitzen eingespannt werden. Bei
dieser bekannten Werkzeugmaschine sind nebeneinander zwei
Schleifscheiben vorgesehen, die jeweils mit ihren Antrieben auf
eigenen Schlitten sitzen. Die Schlitten sind wiederum in X- und
Z-Richtung verfahrbar.
Die beiden Schlitten dieser bekannten Schleifmaschine sind mit
Abrichtrollen versehen. Durch geeignetes Vor- und Zurückfahren
der Abrichtrollen und durch Annähern der beiden Schlitten aneinander
wird erreicht, daß die Abrichtrolle des einen Schlittens
die Schleifscheibe auf dem anderen Schlitten abrichtet und
umgekehrt. Allerdings sitzen auch bei dieser bekannten Schleifmaschine
die Abrichtrollen auf der Rückseite der Schleifscheiben,
d.h. auf der vom Werkstück abgewandten Seite.
Aus diesem Grunde stellen sich auch bei dieser bekannten
Schleifmaschine entsprechende Nachteile ein.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
Schleifmaschine der eingangs genannten Art, die zum spitzenlosen
Schleifen von Werkstücken dient, dahingehend weiterzubilden,
daß die vorstehend genannten Nachteile vermieden werden.
Insbesondere soll das Abrichten der Schleifscheibe und/oder der
Regelscheibe ohne zusätzlichen Bauraumaufwand möglich werden,
vor allem aber in einer Weise, die zu keinen oder nur zu wesentlich
geringeren Konturfehlern am Werkstück führt, wenn die
Maschine unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt ist und/oder
beim Verschwenken um die A- und/oder die B-Achse Stellfehler
auftreten sollten.
Diese Aufgabe wird bei einer Schleifmaschine der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Positionen
sich im Bereich der Längsebene finden.
Die Aufgabe wird damit vollkommen gelöst.
Wenn sich nämlich die Positionen im Bereich der Längsebene befinden,
so bedeutet dies, daß der Abrichtvorgang im Eingriffsbereich
der Scheiben (Schleifscheibe und Regelscheibe) erfolgt,
also näherungsweise dort, wo sich die beiden Scheiben während
eines Bearbeitungsvorganges in Anlage am Werkstück befinden.
Dies hat den wesentlichen Vorteil, daß der gesamte Aufbau auf
den Bereich der Längsmittelebene, also vor den Scheiben, konzentriert
wird, so daß kein zusätzlicher Bauraum hinter den
Schleifscheiben bzw. deren Antrieben benötigt wird. Vor allem
aber ergibt sich der Vorteil, daß die eingangs erläuterten Konturfehler
minimiert, wenn nicht sogar völlig vermieden werden,
da ein Abrichtvorgang an der Stelle, an der später auch der
Eingriff am Werkstück erfolgt, bereits aus geometrischen Gründen
nicht zu den diskutierten Fehlern führen kann.
Mit Hilfe verhältnismäßig einfacher konstruktiver Mittel kann
daher die Präzision der Schleifmaschine erheblich gesteigert
werden.
Bei bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung ist die
Längsebene eine Längsmittelebene der Schleifmaschine, wobei in
an sich bekannter Weise die Schlitten auf gegenüberliegenden
Seiten der Längsmittelebene angeordnet sind.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Abrichtwerkzeuge zwischen
den einander gegenüberstehenden Scheiben angeordnet sind,
also kein zusätzlicher Bauraum benötigt wird.
In weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung sind kinematische
Varianten und Umkehrungen im Bewegungsablauf der verschiedenen
beteiligten Elemente möglich.
So ist es bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung möglich,
das erste und/oder das zweite Abrichtwerkzeug verfahrbar auszubilden.
Dies geschieht gemäß einer ersten Weiterbildung dieser Variante
dadurch, daß das erste und/oder das zweite Abrichtwerkzeug auf
einem dritten Schlitten angeordnet sind, der vorzugsweise entlang
einer Achse parallel zur Längsebene verfahrbar ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Abrichtbewegung entlang
der Z-Achse durch Verfahren des dritten Schlittens erfolgen
kann, so daß der erste und der zweite Schlitten für die
Schleifscheibe und die Regelscheibe während des Abrichtvorganges
nicht verfahren werden müssen. Besonders vorteilhaft ist in
diesem Zusammenhang, wenn die beiden Schlitten überhaupt nicht
entlang der Z-Achse verfahrbar ausgebildet sind, was für viele
Anwendungsfälle hinsichtlich der Werkstückbearbeitung ausreicht,
so daß sich auf diese Weise eine erhebliche Vereinfachung
der Maschine einstellt, was wiederum zu niedrigeren Herstellungskosten
führt.
Gemäß einer anderen Variante des Ausführungsbeispiels kann das
erste und/oder das zweite Abrichtwerkzeug aber auch auf dem jeweils
anderen Schlitten angeordnet sein, nämlich das erste Abrichtwerkzeug
auf dem zweiten Schlitten und/oder das zweite Abrichtwerkzeug
auf dem ersten Schlitten.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der Abrichtvorgang nur
durch Ausnutzung von Maschinenachsen ausgeführt wird, so daß
keine separaten Antriebe für die Abrichteinheit (separate Abrichtachse
bzw. -achsen) erforderlich sind.
Bei einer Weiterbildung dieser Variante ist das jeweilige Abrichtwerkzeug
dabei an einem beweglichen Arm angeordnet, derart,
daß sich das Abrichtwerkzeug vorzugsweise in einer zurückgeschwenkten
Position, vorzugsweise innerhalb einer Umfangskontur
der Regelscheibe bzw. Schleifscheibe und in einer Abrichtposition
außerhalb dieser Umfangskontur befindet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß Bewegungsabläufe vereinfacht
werden können und daß eine Kollision zwischen dem Abrichtwerkzeug
und dem jeweils anderen Schlitten oder dem anderen
Abrichtwerkzeug oder dem Werkstück vermieden werden kann,
wenn nämlich das Abrichtwerkzeug dann, wenn es nicht benötigt
wird, in seine zurückgeschwenkte Position verfahren wird.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist weiter bevorzugt, wenn der
Arm entweder um eine Achse schwenkbar oder entlang einer Achse
verschiebbar ist.
Es wurde bereits erwähnt, daß die Verfahrbarkeit der Abrichtwerkzeuge
einerseits und der Schlitten andererseits voneinander
abhängt. In jedem Fall ist eine relative Verfahrbarkeit hinsichtlich
der X-Achse und der Y-Achse erforderlich.
Wenn sich gemäß den vorgenannten Varianten der Erfindung die
Abrichtwerkzeuge auf dem Schlitten befinden und der Abrichtvorgang
durch ein wechselseitiges Heranfahren der Schlitten aneinander
erfolgt, ähnlich wie bei der eingangs erläuterten
WO 96/05940, ist es erforderlich, daß die Schlitten nicht nur
in der Z-Achse verfahrbar sind, sondern auch entlang der X-Achse.
Bei weiteren Varianten der Erfindung ist das erste Abrichtwerkzeug
raumfest angeordnet und der erste Schlitten ist entlang
einer ersten Achse parallel zur Längsebene sowie entlang einer
zweiten Achse senkrecht zur Längsebene verfahrbar.
Auch diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der Abrichtvorgang alleine
durch eine Verfahrbewegung der Maschinenachsen ausgeführt
werden kann, ohne daß separate Abrichtachsen erforderlich sind.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist weiter bevorzugt, wenn das
erste und/oder das zweite Abrichtwerkzeug mit der Auflage auf
einer gemeinsamen Konsole baulich vereinigt ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die im Bereich der Längsmittelebene
ohnehin vorhandenen Einbauten mehrfach genutzt werden,
nämlich die Konsole einmal zum Abstützen der Auflage und
zum anderen als Basis für ein oder zwei Abrichtwerkzeuge.
In entsprechender Weise kann alternativ oder zusätzlich vorgesehen
sein, daß das erste und/oder das zweite Abrichtwerkzeug
mit einer Zuführeinrichtung für die Werkstücke auf einer gemeinsamen
Konsole baulich vereinigt ist.
Bei weiteren Ausführungsbeispiele der Erfindung ist bevorzugt,
wenn die Achsen von Schleifscheibe und Regelscheibe in derselben
Ebene liegen wie die Eingriffsorte der Abrichtwerkzeuge an
der Schleifscheibe und der Regelscheibe.
Diese Maßnahme hat den bereits eingangs erwähnten Vorteil, daß
eine sehr hohe Genauigkeit erzielbar ist, wenn die Schleifscheibe
und die Regelscheibe genau dort abgerichtet werden, wo
sie später in Eingriff mit dein Werkstück gelangen.
Daran ändert nichts, wenn gemäß einer bevorzugten Variante des
Ausführungsbeispiels in an sich bekannter Weise die Ebene um
einen vorbestimmten Betrag unterhalb der Eingriffsorte von
Schleifscheibe und Regelscheibe am Werkstück liegt. In Ausnahmefällen
kann sie auch oberhalb dieser Eingriffsorte liegen.
Weiterhin sind Ausführungsbeispiele der Erfindung bevorzugt,
bei denen nicht zwei separate Abrichtwerkzeuge verwendet werden,
sondern vielmehr das erste und das zweite Abrichtwerkzeug
baulich zu einem gemeinsamen Abrichtwerkzeug vereint sind.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine weitere Verkleinerung
des Aufwandes und der Abmessungen der Schleifmaschine möglich
sind.
Die erfindungsgemäße Schleifmaschine läßt sich für unterschiedliche
spitzenlose Schleifverfahren einsetzen, nämlich das Außenrundschleifen,
das Innenrundschleifen sowie das Einstechschleifen,
insbesondere das Schräg-Einstechschleifen.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten
Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine äußerst schematisierte Seitenansicht eines ersten
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Schleifmaschine zum spitzenlosen Außenrundschleifen
von Werkstücken;
- Fig. 2 und 3
- weiter schematisierte Draufsichten auf die Maschine
gemäß Fig. 1 in einer Abrichtstellung (Fig. 2) sowie
einer Bearbeitungsstellung (Fig. 3);
- Fig. 4 bis 6
- Draufsichten, ähnlich der Fig. 2 und 3, auf ein weiteres
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Außenrund-Schleifmaschine in drei verschiedenen Betriebsstellungen;
- Fig. 7
- eine weitere Draufsicht ähnlich den Fig. 2 bis 6,
jedoch für ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
und
- Fig. 8
- eine weitere Darstellung ähnlich den Fig. 2 bis 7,
für ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
In den Fig. 1 bis 3 bezeichnet 10 insgesamt eine Schleifmaschine
mit spitzenlosen Außenrundschleifen von Werkstücken. Die
Schleifmaschine 10 ruht auf einem Maschinenbett 12, das sich
über Füße 14 auf einem Boden 16 abstützt.
Auf dem Maschinenbett 12 befindet sich ein erster Schlitten 18,
der eine Schleifscheibe 20 mit zugehörigen Antrieben (nicht
dargestellt) trägt. Die Schleifscheibe 20 ist um eine erste
Achse 21 drehbar.
Ein zweiter Schlitten 22 trägt eine Regelscheibe 24, die um eine
zweite Achse 25 drehbar ist sowie die zugehörigen Antriebe
(ebenfalls nicht dargestellt).
Zwischen den Scheiben 20, 24 befindet sich ein Werkstück 26 im
Bereich einer Längsmittelebene 28 der Schleifmaschine 10.
Die Schlitten 18, 22 sind auf Kreuzschlitten 30, 32 gelagert,
wie bei 34 und 36 angedeutet.
Gemäß der in der Schleifmaschinenindustrie üblichen Nomenklatur
sind daher beide Schlitten 18, 22 entlang einer Z-Achse parallel
zur Längsmittelebene 28 sowie entlang einer dazu senkrechten
X-Achse verfahrbar. Die entsprechenden Achsen sind in den
Fig. 2 und 3 in der Draufsicht eingezeichnet.
In der Technik der Schleifmaschinen zum spitzenlosen Schleifen
von Werkstücken ist es ferner bekannt, mindestens die Regelscheibe
24 um eine Achse A zu verschwenken, die parallel zur X-Achse
liegt. Ferner ist eine Verschwenkung um eine dazu senkrechte,
vertikale B-Achse bekannt. Die Achsen A und B sind in
Fig. 1 der Veranschaulichung halber eingezeichnet.
Eine Verschwenkung der Regelscheibe 24 um die A-Achse erzeugt
eine axiale Vorschubkraft relativ zum Werkstück 26, mit der die
Werkstücke 26 beim Durchgangsschleifen axial durch den Schleifspalt
zwischen Schleifscheibe 20 und Regelscheibe 24 transportiert
werden. Eine Verschwenkung der Regelscheibe 24 um die B-Achse
dient dazu, die Werkstücke 26 radial zur Schleifscheibe
20 auszurichten und dadurch die gewünschte Zylindrizität bzw.
Konizität einzustellen.
Zwischen den Schlitten 18, 22, nämlich im Bereich der Längsmittelebene
28, befindet sich eine Konsole 38, die sich entlang
der Längsmittelebene 28 erstreckt. Die Konsole 38 ist zunächst
eingangsseitig an eine in Fig. 2 gestrichelt angedeutete Zuführeinrichtung
39 für die Werkstücke 26 angeschlossen oder gar
mit dieser baulich vereint.
Die Konsole 38 trägt ferner an ihrer Oberseite eine Auflageschiene
40, die an ihrer Oberseite in an sich bekannter Weise
schräg ausgebildet ist. Die Auflageschiene 40 trägt, wie Fig. 1
deutlich zeigt, die Werkstücke 26.
An der von der Zuführeinrichtung 39 abgewandten Seite der Konsole
38 befindet sich in Z-Richtung eine entsprechende Abführeinrichtung
41, die beim Durchgangsschleifen die fertig geschliffenen
Werkstücke 26 aufnimmt und abtransportiert. Auch
die Abführeinrichtung 41 kann mit der Konsole 38 baulich vereinigt
sein.
Es versteht sich jedoch, daß die Werkstücke 26 auch auf andere
Art und Weise in den Bereich der Auflageschiene 40 gebracht
bzw. daraus entfernt werden können. Die Zuführeinrichtung 39
und die Abführeinrichtung 41 können völlig separate Einrichtungen
sein, die mit der Konsole 38 keinerlei konstruktive Verbindung
haben.
Auf der Konsole 38 befindet sich ferner ein besonders in Fig. 1
zu erkennender Bock 42 mit im Querschnitt U-förmiger Gestalt.
Vom Bock 42 gehen zwei parallele Arme 44 und 46 vertikal nach
oben ab. Ein erster Arm 44 trägt ein erstes Abrichtwerkzeug 48
für die Schleifscheibe 20. Der zweite Arm 46 trägt hingegen ein
zweites Abrichtwerkzeug 50 zum Abrichten der Regelscheibe 24.
Man erkennt aus Fig. 1 weiterhin, daß sich die Achsen 21 und 25
von Schleifscheibe 20 und Regelscheibe 26 in derselben im wesentlichen
horizontalen Ebene 52 befinden. In etwa in derselben
Ebene 52 befinden sich vorzugsweise die Eingriffspunkte der Abrichtwerkzeuge
48 und 50, wenn diese im Eingriff mit der
Schleifscheibe 20 bzw. der Regelscheibe 24 sind.
Demgegenüber ist die Achse des Werkstücks 26 etwas oberhalb der
Ebene 52 angedeutet, wie mit einem Höhenversatz h in Fig. 1 bezeichnet.
Diese Maßnahme ist in der Technik des spitzenlosen
Schleifens von Werkstücken bekannt und braucht daher im vorliegenden
Zusammenhang nicht näher erläutert zu werden.
Bei der Schleifmaschine 10 gemäß den Fig. 1 bis 3 sind somit
die Abrichtwerkzeuge 48 und 50 raumfest angeordnet, nämlich im
dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch, daß sie auf der
raumfesten Konsole 38 montiert sind. Selbstverständlich können
die Abrichtwerkzeuge 48 und 50 auch im Bereich der Zuführeinrichtung
39 oder der Abführeinrichtung 41 angeordnet werden.
Wenn die Abrichtwerkzeuge 48 und 50 raumfest sind, muß der Abrichtvorgang
durch entsprechendes Verfahren der abzurichtenden
Scheiben 20 und 24 durchgeführt werden. Dies ist beim dargestellten
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 3 kein Problem,
weil die Scheiben 20 und 24 auf ihren Schlitten 18 und 22 sowohl
entlang der Z-Achse wie auch entlang der X-Achse verfahrbar
sind.
Fig. 2 zeigt den Abrichtvorgang, für den die Schlitten 18 und
22 durch Verfahren entlang der Z-Achse entsprechend weit nach
links verfahren wurden. Gleichzeitig wurden die Schlitten 18
und 22 soweit in X-Richtung auf die Abrichtwerkzeuge 48 und 50
zubewegt, daß diese in Eingriff mit der Oberfläche der Scheiben
20 und 24 gelangen. Die Scheiben 20 und 24 können nun so abgerichtet
werden, daß sie durch Verfahren der Schlitten 18, 22 in
Z-Richtung einmal oder mehrfach an den Abrichtwerkzeugen 48 und
50 unter Eingriff derselben verfahren werden.
Sobald der Abrichtvorgang gemäß Fig. 2 beendet ist, fahren die
Scheiben 20, 24 in X-Richtung von den Abrichtwerkzeugen 48, 50
weg und können dann im dargestellten Ausführungsbeispiel mit
den Schlitten 18, 22 nach rechts verfahren werden, um dort ein
Werkstück 26 zu bearbeiten, das mittlerweile auf der Auflageschiene
40 bereitgestellt wurde. In Fig. 3 sind die zu diesem
Zweck verfahrenen bzw. verschobenen Komponenten bei ihren Bezugszeichen
jeweils mit einem Apostroph gekennzeichnet.
In den Fig. 4 bis 6 ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Schleifmaschine mit 60 bezeichnet. Die Schleifmaschine
60 weist wiederum einen ersten Schlitten 62 für eine
Schleifscheibe 64 sowie einen zweiten Schlitten 66 für eine Regelscheibe
68 auf. Zwischen den Scheiben 64 und 68 befindet
sich wiederum eine Auflageschiene 70 für die zu bearbeitenden
Werkstücke 72 (Fig. 6). Die Auflageschiene 70 erstreckt sich
entlang der Längsmittelebene 74 der Schleifmaschine 60.
Am zweiten Schlitten 66 ist ein erster Arm 76 angeordnet, der
in Richtung einer Achse 77, die parallel zur X-Achse verläuft,
verschiebbar ist. Der erste Arm 76 trägt an seiner Vorderseite
ein erstes Abrichtwerkzeug 78 zum Abrichten der Schleifscheibe
64.
Am ersten Schlitten 62 ist ein zweiter Arm 80 angebracht, und
zwar um eine Achse 82 schwenkbar. Die Achse 82 verläuft parallel
zur Z-Achse. Der zweite Arm 80 trägt ein zweites Abrichtwerkzeug
84 zum Abrichten der Regelscheibe 68.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Betriebsstellung stehen sich
Schleifscheibe 64 und Regelscheibe 68 gegenüber. Der zweite Arm
80 am ersten Schlitten 62 ist ausgeklappt und ragt damit weit
über die Umfangskontur der Schleifscheibe 64 vor. In dieser Position
kann der erste Schlitten 62 in Fig. 4 nach links entlang
der Z-Achse und dann nach unten entlang der X-Achse verfahren
werden, wie mit Pfeilen 86 angedeutet. Auf diese Weise ist es
möglich, durch Verfahren des ersten Schlittens 62 alleine die
Regelscheibe 68 an ihrem Umfang abzurichten. Natürlich kann die
X-Bewegung auch alternativ durch Verfahren des zweiten Schlittens
66 in X-Richtung ausgeführt werden.
Da der erste Schlitten 62 in X- und in Z-Richtung verfahrbar
ist, ist es bei der Schleifmaschine 60 gemäß Fig. 4 bis 6 für
den zweiten Schlitten 66 lediglich erforderlich, daß dieser
entlang der X-Achse verfahrbar ist. Eine Verfahrbarkeit entlang
der Z-Achse ist in diesem Fall nicht notwendig.
Um nun auch die Schleifscheibe 64 abrichten zu können, wird der
erste Schlitten 62 entlang der Z-Achse nach rechts verfahren,
wie in Fig. 5 dargestellt. In Fig. 5 sind alle bewegten Elemente
mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 4 bezeichnet, es
wurde jedoch jeweils ein Apostroph hinzugefügt.
Die Schleifscheibe 64' steht nun dem ersten Arm 76 mit dem ersten
Abrichtwerkzeug 78 gegenüber. Der erste Schlitten 62' wird
nun in X-Richtung nach unten verfahren, bis das erste Abrichtwerkzeug
78 in Eingriff mit der Umfangsfläche der Schleifscheibe
64' gerät. Dann wird der erste Schlitten 62' in Z-Richtung
nach links verfahren, so daß das erste Abrichtwerkzeug 78 am
Außenumfang der Schleifscheibe 64 entlangfährt. Zu diesem Zweck
kann der erste Arm 76 bei Bedarf auch in Richtung der Achse 77
in X-Richtung nach oben ausgefahren werden.
Alternativ dazu kann auch hier wiederum die X-Bewegung durch
entsprechendes Verfahren des zweiten Schlittens 66 dargestellt
werden.
Man erkennt aus Fig. 5 ferner, daß der zweite Arm 80' um die
Achse 82' weggeklappt wurde, so daß das zweite Abrichtwerkzeug
84' sich nunmehr innerhalb der Außenkontur der Schleifscheibe
64' befindet und daher beim Verfahren der Schleifscheibe 64'
nicht stört.
Schließlich zeigt Fig. 6 noch eine dritte Betriebsstellung der
Schleifmaschine 60'. In Fig. 6 sind die bewegten Teile durch
Hinzufügen eines Doppelapostroph zum Bezugszeichen gekennzeichnet.
Man erkennt, daß sich wiederum Schleifscheibe 64'' und Regelscheibe
68'' gegenüberstehen und zwischen sich das Werkstück 72
auf der Auflageschiene 70 einschließen. Das Werkstück 72 befindet
sich damit in Anlage an beiden Scheiben 64'' und 68''. Die
notwendige Zustellbewegung in X-Richtung wird durch Verfahren
der beiden Schlitten 62'' und 66'' erreicht.
Fig. 7 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Schleifmaschine 90 mit einem ersten Schlitten 92, der
eine Schleifscheibe 94 trägt sowie mit einem zweiten Schlitten
96, der eine Regelscheibe 98 trägt.
Wie bei der Schleifmaschine 60 gemäß Fig. 4 bis 6 sind die Verhältnisse
bei der Schleifmaschine 90 gemäß Fig. 7 ebenfalls so,
daß der erste Schlitten 92 für die Schleifscheibe 94 sowohl in
X- wie auch in Z-Richtung verfahrbar ist, während der zweite
Schlitten 96 für die Regelscheibe 98 nur in X-Richtung verfahren
werden kann.
Mit 100 ist in Fig. 7 wiederum eine Längsmittelebene der
Schleifmaschine 90 bezeichnet.
Im Bereich der Längsmittelebene 100 ist ein erster Arm 102
raumfest angeordnet. Der erste Arm 102 trägt ein erstes Abrichtwerkzeug
104 für die Schleifscheibe 94.
Ein zweiter Arm 106 ist hingegen am ersten Schlitten 92 und damit
verfahrbar angeordnet. Der zweite Arm 106 ist um eine Achse
108 schwenkbar, die parallel zur Z-Achse verläuft. Der zweite
Arm 106 trägt ein zweites Abrichtwerkzeug 110 für die Regelscheibe
98.
Wie man leicht aus Fig. 7 erkennen kann, kann der Außenumfang
der Schleifscheibe 94 in einfacher Weise durch Verfahren des
ersten Schlittens 92 in X- und Z-Richtung an das erste Abrichtwerkzeug
104 herangeführt werden, um die Schleifscheibe 94 abzurichten.
Die Abrichtbewegung geschieht dabei wiederum ausschließlich
mittels der im ersten Schlitten 92 vorhandenen Maschinenachsen.
Der zweite Arm 106 ist dabei zweckmäßigerweise
durch Umklappen oder Verschwenken um die Achse 108 aus der in
Fig. 7 gezeichneten Position weggeschwenkt, so daß er in X-Richtung
nicht über die Außenkontur der Schleifscheibe 94 vorsteht.
Um die Regelscheibe 98 abzurichten, wird der zweite Arm 106
hingegen in die in Fig. 7 gezeichnete Stellung ausgefahren. Das
zweite Abrichtwerkzeug 110 kann dann in der bereits beschriebenen
Weise durch Verfahren des ersten Schlittens 92 in X- und Z-Richtung
in Eingriff mit dem Außenumfang der Regelscheibe 98
gebracht werden. Dabei kann wiederum alternativ die X-Bewegung
auch durch den zweiten Schlitten 96 ausgeführt werden.
Während bei den bislang geschilderten Ausführungsbeispielen gemäß
den Fig. 1 bis 7 die Schleifmaschinen 10, 60 und 90 jeweils
zum spitzenlosen Außenrundschleifen verwendet wurden, zeigt
Fig. 8 ein viertes Ausführungsbeispiel einer Schleifmaschine
120, die zum Schrägeinstechschleifen dient.
Die Schleifmaschine 120 umfaßt einen ersten Schlitten 122 mit
einer Schleifscheibe 124, deren Achse 126 schräg zu einer
Längsmittelebene 128 der Schleifmaschine 120 angestellt ist.
Die Schleifscheibe 124 hat aufgrund dessen die bei Schrägeinstechschleifmaschinen
übliche konische Bauart.
Ein zweiter Schlitten 130 trägt eine Regelscheibe 132. Zwischen
Schleifscheibe 124 und Regelscheibe 12 befindet sich ein Werkstück
134. Das Werkstück 134 befindet sich auf einer Auflage
(nicht dargestellt), die wiederum auf einem dritten Schlitten
136 montiert ist. Der dritte Schlitten 136 ist in Z-Richtung
verfahrbar. Demgegenüber können die Schlitten 122 und 130 nur
in X-Richtung bewegt werden.
Zum Verfahren des dritten Schlittens 136 dient ein nur äußerst
schematisch angedeuteter Linearantrieb 138, der z.B. eine Kugelgewindespindel
oder dgl. umfassen kann. Der dritte Schlitten
136 läuft auf Schienen 140.
Auf dem dritten Schlitten 136 ist ein erster Arm 142 montiert,
der ein erstes Abrichtwerkzeug 144 für die Schleifscheibe 124
trägt. Außerdem ist auf dem dritten Schlitten 136 ein zweiter
Arm 146 befestigt, an dem sich ein zweites Abrichtwerkzeug 148
für die Regelscheibe 132 befindet.
Bei der Schleifmaschine 120 gemäß Fig. 8 wird der Abrichtvorgang
dadurch ausgeführt, daß die jeweils abzurichtende Scheibe
in X-Richtung durch Verfahren des zugehörigen Schlittens zugestellt
wird, während die Abrichtbewegung in Z-Richtung selbst
durch Verfahren des dritten Schlittens 136 ausgeübt wird.
Wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, sind somit hinsichtlich
der Schleifscheibe, der Regelscheibe und der beiden Abrichtwerkzeuge
alle kinematischen Konfigurationen, nämlich die Verstellbarkeit
entlang zweier Achsen, entlang einer Achse oder
eine raumfeste Anbringung in entsprechend permutativer Vertauschung
denkbar. Die Erfindung umfaßt insoweit alle denkbaren
Kombinationen. Wichtig ist allein, daß durch entsprechende Bewegungseinheiten
die Abrichtachsen realisiert werden können,
d.h. eine Zustellbewegung in X-Richtung und eine Abrichtbewegung
in Z-Richtung. Daß dabei im Einzelfall für einzelne Baugruppen
noch weitere Bewegungsachsen vorgesehen sein können,
ist insoweit ohne Belang.
Wichtig im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist vor allem, daß
sich die Abrichtwerkzeuge im Bereich der Längsmittelebene befinden
und daher stets von innen an der Schleifscheibe und der
Regelscheibe eingreifen, d.h. aus dem Zwischenraum zwischen
diesen beiden Scheiben heraus.
Anhand der Ausführungsbeispiele wurde ferner bereits angedeutet,
daß die erfindungsgemäße Schleifmaschine für unterschiedliche
Schleifaufgaben mit spitzenlosem Schleifen eingesetzt
werden kann, also für das Außenrundschleifen, das Innenrundschleifen
und das Einstechschleifen, insbesondere das Schräg-Einstechschleifen.