Die Erfindung betrifft ein Pfosten-Riegel-System für mit
Ausfachungen versehene Gebäudefassaden, mit im montierten
Zustand vertikalen Pfosten und jeweils zwischen zwei
Pfosten angeordneten horizontalen Riegeln, die mit ihren
Stirnseiten an diesen Pfosten anliegen, wobei an den
Stirnseiten der Riegel vorstehende Bolzen und diese Bolzen
aufnehmende Ausnehmungen an den Pfosten vorgesehen sind.
Ein Pfosten-Riegel-System ist beispielsweise aus der DE
38 08 715 C2 bekannt, bei dem die Pfosten und Riegel bei
der Montage der Gebäudefassade miteinander verschraubt
werden. Dabei gibt es prinzipiell zwei Montagemöglichkeiten.
Die eine besteht darin, daß zunächst ein erster
vertikaler Pfosten aufgestellt wird, dann werden die
Riegel mittels T-Verbinder an diesem ersten Pfosten montiert,
und anschließend wird ein zweiter vertikaler
Pfosten mittels T-Verbinder auf die Riegel aufgeschoben.
Die zweite Montagemöglichkeit besteht darin, daß zunächst
die senkrechten Pfosten aufgestellt und ausgerichtet werden.
Anschließend werden die waagrechten Riegel dazwischen eingesetzt
bzw. eingeschoben. Diese Bauweise erfordert T-Verbinder
mit Federbolzen und eignet sich für große
Fassadenfelder, wenn eine weitere Vormontage aus Platz-und
Transportgründen nicht möglich ist.
Die bekannten T-Verbinder werden jeweils in die abgelängten
Riegel an deren Stirnseiten eingeschoben und dann verklemmt
und/oder eingeklebt. Jeweils ein aus einem T-Verbinder
vorstehender Federbolzen bzw. federnd gelagerter
Bolzen rastet dann in eine entsprechende Ausnehmung des
Pfostens ein, wodurch eine Vormontage erreicht wird. Anschließend
erfolgt das Verschrauben von Pfosten und Riegeln.
Der Nachteil der bekannten T-Verbinder besteht insbesondere
darin, daß sie als separate Bauteile mit federgelagertem
Bolzen und Spreizvorrichtung relativ teuer herzustellen
und zu montieren sind. Um beispielsweise einen gebogenen
Pfosten geradezurichten, ist es von Vorteil, wenn
über den Federbolzen Zugkräfte aufgenommen werden können.
Dies ist mit Hilfe der eingeklebten T-Verbinder so gut wie
nicht möglich. Auch für den Transport vormontierter
Fassadenteile wäre es von Vorteil, wenn die Federbolzen
Zugkräfte aufnehmen können.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die
Anbringung von zur Verbindung mit den Pfosten dienenden
Bolzen an den Riegeln so zu verbessern, daß bei geringeren
Kosten und einfacherer Montage eine höhere Festigkeit und
Stabilität erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
jeder Riegel im Inneren einen sich über seine Länge erstreckenden
Bolzenkanal aufweist, in den von jeder Stirnseite
des Riegels aus ein Bolzen einsetzbar ist, und daß
der Bolzenkanal im Bereich jedes Bolzens mit einem seitlichen
Zugang zum seitlichen Einsetzen eines das Herausziehen
des Bolzens aus dem Bolzenkanal verhindernden
Arretierelements versehen ist.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung
liegt in ihrer kostengünstigen Realisierung. Der Bolzenkanal
kann bei dem üblicherweise als Strangpreßteil oder
sonstiges Strangprofilteil ausgebildeten Riegel ohne
wesentliche Zusatzkosten bei der Herstellung mit realisiert
werden. Damit ist dieser Bolzenkanal, der als Aufnahmekanal
für den Bolzen dient, sehr fest und stabil im
Riegel integriert. Nach dem Ablängen des Riegels und damit
automatisch dem entsprechenden Ablängen des Bolzenkanals
muß dieser lediglich im Bereich der beiden von den Stirnseiten
her eingeschobenen Bolzen mit dem seitlichen Zugang
versehen werden, was durch einen schnellen und einfachen
Fräsvorgang oder Schleifvorgang möglich ist. Danach können
in einfacher Weise die Bolzen eingesetzt und durch seitliches
Einschieben der Arretierelemente so arretiert
werden, daß sie nicht mehr aus dem Riegel herausgezogen
werden können.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des
im Anspruch 1 angegebenen Pfosten-Riegel-Systems möglich.
Der Bolzenkanal ist zweckmäßigerweise in der Wandung des
Riegels oder in einem einstückig an der Wandung angeformten
Strangelement angeordnet. Insbesondere bei der letztgenannten
Ausführung bildet in vorteilhafter Weise ein entferntes,
insbesondere weggefrästes Teilstück des Strangelements
den seitlichen Zugang zum Bolzenkanal. Dieser
kann dadurch schnell und einfach realisiert werden.
Als Arretierelement eignet sich vor allem eine Sicherungsscheibe,
und der Bolzen besitzt hierzu eine entsprechende
Ringnut zur Aufnahme bzw. zum seitlichen Aufschieben
dieser Sicherungsscheibe.
Der seitliche Zugang zum Bolzenkanal besitzt bevorzugt
eine Länge und eine Dimensionierung, die neben dem Arretierelement
das Einsetzen einer Druckfeder gestattet, die
das Arretierelement federnd an der zur benachbarten Stirnseite
des Riegels weisenden Seite des seitlichen Zugangs
hält. Hierdurch kann der Bolzen federnd gegen die Kraft
der Druckfeder in den Riegel eingedrückt werden und
schnappt dann bei Erreichen der entsprechenden Ausnehmung
im Pfosten automatisch in diese ein, wodurch eine irreversible
und exakte Verbindung zwischen Pfosten und Riegel
hergestellt ist. Als Druckfeder eignet sich insbesondere
eine den Bolzen umgreifende Schraubenfeder oder Spreizfeder.
Der an der Stirnseite des Riegels vorstehende Bereich des
Bolzens ist vorzugsweise als im montierten Zustand in den
Pfosten eingreifender Bolzenkopf ausgebildet, wobei sich
an den Bolzenkopf eine Ringnut oder nutartige Vertiefung
anschließt, deren Breite im wesentlichen der Wandstärke
des Pfostens entspricht. Hierdurch kann nach dem Einrasten
des Bolzens bzw. Bolzenkopfes in den Pfosten durch seitliche
Verschiebung des Riegels ein Eingriff der Wandung
des Pfostens in die Ringnut oder nutartige Vertiefung erreicht
werden, so daß die Verbindung nun hohe Zugkräfte
aufnehmen kann, die beispielsweise beim Geraderichten
eines gebogenen Pfostens oder beim Transport vormontierter
Fassadenbereiche von großem Vorteil sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Riegel in einer vertikalen Querschnittsdarstellung
als Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 2
- zwei Riegel gemäß Fig. 1, die an gegenüberliegenden
Seitenwandungen eines Pfostens fixiert
sind, in einer vertikalen Längsschnittdarstellung,
- Fig. 3
- eine Darstellung gemäß Fig. 2 mit einer anderen
Ausführung von Druckfedern,
- Fig. 4
- zwei seitlich an gegenüberliegenden Seiten eines
Pfostens befestigte Riegel in einer horizontalen
Längsschnittdarstellung mit einer anderen Ausführung
von Druckfedern,
- Fig. 5
- einen Bolzen in einer Seitenansicht,
- Fig. 6
- eine Druckfeder gemäß den Fig. 1 und 2 in einer
Seitenansicht und
- Fig. 7
- dieselbe Druckfeder in einer Rückansicht.
Ein Pfosten-Riegel-System zur Realisierung einer Gebäudefassade
besteht aus einer Vielzahl von vertikalen Pfosten
10, die in Abständen voneinander parallel angeordnet sind.
Als Verbindungselemente zwischen diesen Pfosten 10 verlaufen
horizontale Riegel 11, die wiederum parallel zueinander
in Abständen angeordnet sind. Die Abstände der
Pfosten untereinander und der Riegel untereinander sind
durch die Größe einzusetzender Ausfachungen, z.B. Fenster
12, bestimmt, deren Breite die Pfostenabstände und deren
Höhe die Riegelabstände vorgeben. Andere Arten einzusetzender
Ausfachungen sind z. B. Paneele, zu öffnende
Flügel und dergleichen.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
sind die Riegel 11 und der Pfosten 10
jeweils für sich als einstückige Profilelemente ausgebildet,
z.B. Strangpreßteile aus einem Leichtmetall oder
einer Leichtmetallegierung. Sie weisen jeweils einen im
wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt auf und sind als
vierkantrohrartige Hohlprofile ausgebildet.
Im Innenraum der Riegel 11 ist an einer der Wandungen, im
Ausführungsbeispiel die im montierten Zustand obere
Wandung, ein zylinderartiges Strangelement 12 einstückig
angeformt, das sich jeweils über die gesamte Länge der
Riegel 11 erstreckt. Dieses Strangelement 12 weist konzentrisch
einen Bolzenkanal 13 zur Aufnahme von Bolzen 14
auf, die zur Befestigung der Riegel 11 an Pfosten 10
dienen. Die den Bolzenkanal 13 umgreifende Wandung des
Strangelements 12 ist nicht vollständig geschlossen,
sondern weist einen Schlitz 15 auf, der jedoch prinzipiell
auch entfallen könnte.
Ein derartiger Bolzen 14 ist in Fig. 5 vergrößert dargestellt.
Er ist als zylindrischer Bolzen ausgebildet und
besitzt an einem Ende einen angeschrägten Bolzenkopf 16
mit gleichem Außendurchmesser. An den Bolzenkopf 16
schließt sich eine Ringnut 17 an, deren Nutbreite der
Wandstärke des Pfostens 10 entspricht oder geringfügig
größer ist. Beabstandet von der Ringnut 17 besitzt der
Bolzen 14 eine weitere Ringnut 18 zur Aufnahme einer
Sicherungsscheibe 19, die seitlich eingesteckt werden kann
und dann verrastet.
Zur Montage werden zunächst die senkrechten Pfosten 10
aufgestellt und ausgerichtet. Anschließend werden die
waagrechten Riegel 11 so abgelängt, daß sie exakt zwischen
zwei Pfosten eingesetzt werden können. Die Stirnseiten der
Riegel 11 liegen dann an gegenüberliegenden Seitenwandungen
jeweils eines Pfostens 10 an, wie dies aus Fig.
2 hervorgeht. Nach dem Ablängen der Riegel 11 werden Einfräsungen
20 im Strangelement 12 vorgenommen. Der Abstand
einer solchen Einfräsung 20 von der Stirnfläche entspricht
dabei dem Abstand der beiden Ringnuten 17, 18 im Bolzen
14. Die Breite der Einfräsung 20 wird so bemessen, daß
eine den Bolzen 14 umgreifende Druckfeder 21 aufgenommen
werden kann. Im Bereich der Einfräsung 20 ist ein Teilstück
des Strangelements 12 vollständig entfernt. Anstelle
durch Fräsen kann dieses Teilstück selbstverständlich auch
auf andere Weise entfernt werden, z.B. durch Schleifen.
Zur Montage werden nun von beiden Stirnseiten her Bolzen
14 in den Bolzenkanal 13 eingeschoben, wobei Fig. 2 jeweils
nur einen Randbereich der beiden Riegel 11 zeigt.
Die zuvor in die Einfräsungen 20 eingesetzten Druckfedern
21 umgreifen den Bolzen 14 dadurch nach dem Einschieben.
Nun wird jeweils eine Sicherungsscheibe 19 in die Ringnut
18 eingesetzt. Da die Druckfeder 21 gemäß Fig. 2 federnd
an der Sicherungsscheibe 19 anliegt, wird diese nach außen
gedrückt und somit federnd am äußeren Ende der Einfräsung
20 gehalten. Der Bolzenkopf 16 ragt über die Stirnseite
des jeweiligen Riegels 11 heraus und kann federnd gegen
die Kraft der Druckfeder 21 nach innen gedrückt werden.
Dies erfolgt beidseitig, so daß der jeweilige Riegel 11
dann zwischen zwei Pfosten 10 eingeschoben werden kann, bis
die Bolzenköpfe 16 in entsprechende Ausnehmungen 22 im
Pfosten 10 einrasten. Diese Ausnehmungen 22 weisen in
nicht dargestellter Weise eine runde Durchgangsöffnung
auf, deren Durchmesser dem Durchmesser des Bolzenkopfes 10
entspricht oder geringfügig größer ist. An diese runde
Ausnehmung schließt sich eine schmalere schlitzartige Ausnehmung
an, deren Breite dem Durchmesser des Bolzens 14 im
Bereich der Ringnut 17 entspricht. Nach dem Einrasten der
Bolzenköpfe 16 wird der Riegel 11 noch so verschoben, daß
der Bolzen 14 in den schlitzartigen Bereich der Ausnehmung
20 eingeschoben wird, so daß die Verbindung zwischen
Pfosten und Riegel Zugkräfte aufnehmen kann. Schließlich
werden die Riegel 11 noch mit dem Pfosten 10 in nicht
näher dargestellter Weise verschraubt oder mittels anderer
Verbindungsverfahren sicher fixiert.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Druckfeder 21 ist in
den Fig. 6 und 7 in zwei verschiedenen Ansichten gezeigt.
Sie ist als Spreizfeder V-förmig gebogen, wobei die freien
Enden kreisbogenartig gekrümmt sind. Die kreisbogenartig
gekrümmten Endbereiche 24 umgreifen im montierten Zustand
den Bolzen 14.
Ähnlich wie bei den Riegeln gemäß dem eingangs angegebenen
Stand der Technik besitzen auch die Riegel 11 zur Ausfachung
bzw. zur Fensterscheibe 25 hin zwei Haltekanäle 26
zur Aufnahme von nicht dargestellten Dichtleisten. Weiterhin
ist der Riegel 11 über zwei parallele Kunststoffleisten
27 mit einem Halteelement 28 verbunden, das
seinerseits nicht dargestellte äußere Halteprofilleisten
trägt, über die ebenfalls nicht dargestellte äußere Dichtleisten
von außen her an der Fensterscheibe 25 anliegen.
Der entsprechende Aufbau ist im eingangs angegebenen Stand
der Technik exakt dargestellt und beschrieben, so daß hier
auf nähere Ausführungen verzichtet werden kann.
Die Anordnung gemäß Fig. 3 entspricht der Anordnung gemäß
Fig. 2 mit der einzigen Ausnahme, daß anstelle der als
Spreizfedern ausgebildeten Druckfedern 21 hier als
Schraubenfedern ausgebildete Druckfedern 29 treten. Die
Montage erfolgt in derselben Weise.
Auch die in Fig. 4 dargestellte Anordnung entspricht weitgehend
der Anordnung von Fig. 2 oder von Fig. 3, allerdings
mit der Ausnahme, daß anstelle eines Vertikalschnitts
hier die Anordnung im Horizontalschnitt dargestellt
ist. Gleiche Bauteile sind wiederum mit denselben
Bezugszeichen versehen und nicht nochmals beschrieben.
Anstelle der Druckfedern 21, 29 treten hier klammerartige
Druckfedern 30, wobei noch weitere bekannte und übliche
Ausführungen von Druckfedern treten können. Bei den Ausnehmungen
22 im Pfosten 10 zur Aufnahme der Bolzenköpfe 16
sind hier der größere, runde Einsteckbereich 31 und der
schmälere, schlitzartige Haltebereich 32 erkennbar, in den
der Bolzen bzw. der Bereich der Ringnut 17 des Bolzens 14
eingeschoben ist.
Auch der Pfosten 10 besitzt wie der Riegel 11 entsprechende
Haltekanäle 33, Kunststoffleisten 34 und ein Halteelement
35 zur Befestigung der Fensterscheibe 25.
In Abwandlung der dargestellten Ausführungsbeispiele
können die Ausnehmungen 22 auch als kreisförmige Durchgangslöcher
ausgebildet sein, wobei anstelle der Ringnut
17 eine nutartige Vertiefung an einer Seite des Bolzens 14
treten kann, in die zur Aufnahme von Zugkräften im montierten
Zustand ein Randbereich der runden Ausnehmung 22
eingreift.
Eine weitere alternative Gestaltungsmöglichkeit besteht
darin, anstelle eines in eine Innenwandung angeformten
Strangelements 12 den Bolzenkanal 13 direkt in einer
Innenwandung vorzusehen, sofern diese eine entsprechende
Wandstärke besitzt oder ihrerseits strukturiert ist.