Leistungsübertrager für ein Leistungsschaltnetzteil, insbesondere für Bolzenschweißgeräte
Die Erfindung betrifft einen Leistungsübertrager für ein Lei- stungsschaltnetzteil, insbesondere für Bolzenschweißgeräte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Leistungsschaltnetzteil mit einem Leistungsübertrager.
Bekannte derartige Leistungsübertrager für Leistungsschalt- netzteile, wie sie beispielsweise in der Bolzenschweißtechnik verwendet werden, müssen eine Ausgangsleistung von mehreren kW, beispielsweise bis zu 50 kW, abgeben können. Durch diese hohe Leistung bedingt sind bekannte Leistungsübertrager schwer und in ihren Abmessungen groß ausgebildet. Da die Leistungs- Übertrager üblicherweise die Abmessungen sowie das Gewicht von
Schaltnetzteilen zum Großteil bestimmen, sind derartige
Schaltnetzteile nachteiligerweise wegen ihrer baulichen Größe und ihres Gewichts unhandlich. Weiterhin weisen derartige
Leistungsübertrager wegen ihrer Baugröße im Betrieb relativ hohe Verlustleistungen im Kern (Hystereseverluste) sowie in den Wicklungen (ohmsche Verluste) auf und sind wegen ihrer notwendigen Baugröße kostenaufwendig in der Herstellung.
Weiterhin uss die gesamte Bauelemente-Peripherie eines Schaltnetzteils mit einem bekannten Leistungsübertrager wegen der relativ hohen Verluste des Leistungsübertragers für sehr hohe Leistungen ausgelegt werden. Die Konstruktion eines derartigen Schaltnetzteils ist deshalb kostenintensiv und bauaufwendig.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Leistungsübertrager zu schaffen, der im Betrieb geringere Verluste aufweist, dessen Bauform leichter und kleiner ist und dessen Herstellung auf einfache und kostengünstige Weise
möglich ist, sowie ein Leistungsschaltnetzteil mit einem derartigen Leistungsübertrager.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der An- sprüche 1 und 10 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines Leistungsübertragers mit in reihegeschalteten Primärpaketen;
Fig. 2 eine Rückansicht eines Leistungsübertrager nach Fig. 1 mit parallegeschalteten Sekundärpaketpaaren;
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Leistungsübertrager nach Fig. 1.
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Primärpa- kets;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines Sekundärpakets;
Fig. 6a-6e eine perspektivische Ansicht der Einzelheiten und des Aufbaus des Sekundärpakets nach Fig. 5;
Fig. 6f-6h eine perspektivische Ansicht der Einzelheiten und des Aufbaus des Primärpakets nach Fig. 4;
Fig. 7 eine Seitenansicht einer Hälfte eines in dem
Leistungsübertrager nach Fig. 1 verwendeten Ferritkerns;
Fig. 8 eine Draufsicht auf eine Hälfte des Ferritkerns nach Fig. 7;
Fig. 9 ein schematisches Schaltbild eines Leistungsschaltnetzteils mit einem Leistungsübertrager nach Fig. 1;
Fig. 10 eine Detailschaltbilddarstellung eines Wechselrichters nach Fig. 5;
Fig. 11 eine Detailschaltbilddarstellung des Leistungsübertragers nach Fig. 5 mit einem sich daran anschließenden Ausgangsgleichrichter und
Fig. 12a-12c eine Diagrammdarstellung unterschiedlicher Belastungsfälle des Wechselrichters nach Fig.
10.
Der in Fig. 1 bis Fig. 3 dargestellte Leistungsübertrager 1 weist einen aus einer oberen Hälfte 3 und einer hierzu spiegelsymmetrisch ausgebildeten unteren Hälfte 5 aufgebauten Ferritkern auf, die in Fig. 7 und 8 als Einzelteil dargestellt sind. Dieser Ferritkern umgibt ringförmig im Inneren abwechselnd horizontal aufeinander gelagerte Primär- und Sekundärpa- kete 7, 9. Die in parallelen horizontalen Ebenen liegenden Pakete werden senkrecht mittig von einem in Fig.l nur als gestrichelt dargestellten Joch 11 des Ferritkerns durchdrungen. Wie aus Fig. 7 und Fig. 8 ersichtlich, besteht eine Ferritkernhälfte 3, 5 aus einem quaderförmigen Joch 11 im Zen- trum, aus dem sich beidseitig entlang der Achse der Quader-
grundseite einander gegenüberliegende L-förmige Schenkel 12a, 12b erstrecken. Im Grundriss verbreitern sich diese Schenkel 12a, 12b eines Abschnitts eines gleichschenkligen Dreiecks bis zu ihren Außenseiten 14a, 14b, die in einer Ebene parallel zu den Achsen A, B liegen und sich rechtwinklig nach oben bis zur Quaderhöhe U-förmig erstrecken. Bei einem bündigen Aufeinan- dersetzen der unteren und der oberen Hälfte 3, 5, so dass sich beide U-förmigen Hälften zu einem Ring schließen, umschließt der Ferritkern auf diese Weise die Pakete 7, 9 ringförmig, wobei das Joch 11 des Ferritkerns die Pakete 7, 9 senkrecht durchdringt.
Der in Fig. 1 dargestellte schräge Mittelbereich 10 soll nur schematisch andeuten, dass beispielsweise jeweils zwei über- einanderliegende Primärpakete 7 miteinander elektrisch verbunden sein können. Selbstverständlich ist es auch denkbar, in gleicher Weise Sekundärpakete miteinander zu verbinden.
In der bevorzugten Ausführungsform sind alle Primärpakete 7 in Reihe verbunden, so dass sich vorteilhafterweise eine Gesamtwicklung mit einem Anfang 6a und einem Ende 6b und einer großen Anzahl von Windungen ergibt.
Die Sekundärpakete 9 können dagegen in jeweils übereinander liegenden Paaren miteinander parallel verbunden sein, so dass sich beispielsweise drei parallelgeschaltete Paare ergeben. Hierdurch kann der sekundarseitig benötigte hohe Strom im Übertrager 1 gedrittelt werden, so dass sich auch vorteilhafterweise der für einen hohen Strom benötigte Leiterquerschnitt in einem Sekundärpaket 9 entsprechend verringern lässt.
Um eine möglichst große Anzahl von Sekundärpaketen 9 im Übertrager 1 unterzubringen, kann als untere und obere Lage ein Sekundärpaket 9 vorgesehen sein. Dies hat weiterhin den Vor- teil einer besseren Isolationsfestigkeit, da in diesem Fall
kein Primärpaket direkt flächig mit seiner Ober- oder Unterseite an der Innenfläche des Ferritkerns anliegt.
Die beiden Ferritkernhälften 3 , 5 werden durch eine Spannvor- richtung 13, die üblicherweise aus einer oberen und unteren rechteckigen Platte 15, 17 besteht, welche in den Ecken über Schrauben 16 miteinander verbunden sind, gespannt gehalten. Die Platten 15, 17 ragen hierzu in Längsrichtung beidseitig über die Abmessungen der Ferritkernhäften 3 , 5 hinaus, wobei mindestens eine der Platten 15, 17 auch als Kühlkörper oder Spannfeder ausgebildet sein kann.
Die in Fig. 4 und Fig. 5 als Einzelheit dargestellten Primär- und Sekundärpakete 7, 9 weisen die gleiche Rechteckringform auf, wobei bei beiden Paketen 7, 9 an einer Seite hervorragende Anschlussfahnen 19, 21 ausgebildet sind. Die Anschlussfahnen 19 des Primärpakets 7 liegen in den beiden Ecken einer Seite, und die Anschlussfahnen 21 des Sekundärpakets 9 liegen zusätzlich zu den beiden Ecken auch in der Mitte einer Seite.
Wie aus Fig. 6a bis 6h ersichtlich, entsteht diese Rechteckringform mit den aus dem Reckteck herausragenden Anschlussfahnen 19, 21 aus einer Übereinanderschichtung mehrerer rechteckig spiralförmig ausgebildeter Lamellen nach Fig. 6a bis Fig. 6d und Fig. 6f, Fig. 6g.
Die Sekundärlamelle nach Fig. 6a beginnt von oben gesehen mit einem als Anschlussfahne 21 dienenden verbreiterten Anfangsbereich 21a an einer Ecke und führt als Bahn gleichbleibender Dicke von beispielsweise 0,2 bis 0,4 mm und gleichbleibender Breite von beispielsweise 6 bis 15 mm, jeweils rechtwinklig abbiegend in Form einer Rechtsspirale nach innen. Das Ende 20a der Spirale befindet sich beispielsweise auf derselben Seite wie der Anfangsbereich 21a und reicht bis über die Seitenmitte hinaus. Die Ecke zwischen Anfangs- und Endbereich 21a, 20a der
Spirale kann abgeschrägt sein, so dass hierdurch eine Abweichung gegenüber einer idealen Rechteckspirale entsteht. Auf diese Weise kann auch der Raum zwischen Anfangs- und Endbereich 21a, 20a optimal ausgenützt werden, so dass eine optima- le kleine Bauform möglich ist.
Die Sekundärlamelle nach Fig. 6b beginnt dagegen von oben gesehen mit einem als Anschlussfahne 19 dienenden, rechtwinklig zu einer Seite herausragenden Anfangsbereich 21b in der Mitte einer Seite und führt als Bahn gleichbleibender Dicke und Breite jeweils rechtwinklig abbiegend in Form einer Linksspirale mit beispielsweise zwei Windungen nach innen. Das Ende 20b der Spirale befindet sich beispielsweise auf derselben Seite wie der Anfangsbereich 21b und reicht bis zur Seiten- mitte. Die Ecke zwischen Anfangs- und Endbereich 21b, 2Ob der Spirale kann abgeschrägt sein, so dass hierdurch eine Abweichung gegenüber einer idealen Rechteckspirale entsteht. Auf diese Weise kann auch der Raum zwischen Anfangs- und Endbereich 21b, 2Ob optimal ausgenützt werden, so dass eine optima- le kleine Bauform möglich ist.
Bei einem beispielsweise bündigen Aufeinanderlegen der beiden Lamellen nach Fig. 6a und Fig. 6b, so dass die Anfangs- und Endbereiche 21a, 21b, 20a, 20b auf der gleichen Seite liegen, überlappen sich die Endbereiche 20a und 20b, welche beispielsweise durch Löten oder Schweißen elektrisch verbunden werden (gestrichelt dargestellte Linie zwischen Fig. 6a und Fig. 6b) .
Die Lamellen nach Fig. 6c und Fig. 6d entsprechen im Prinzip den Lamellen nach Fig. 6a und Fig. 6b, sind allerdings um ihre Längsachse Ll gedreht. Bei einem bündigen Aufeinanderlegen der beiden Lamellen nach Fig. 6c und Fig. 6d überlappen sich die Endbereiche 20c und 20d, welche beispielsweise durch Löten oder Schweißen elektrisch verbunden werden, (gestrichelt dar- gestellte Linie zwischen Fig. 6c und Fig. 6d) . Bei einem Auf-
einanderlegen aller vier Lamellen überlappen sich so die Endbereiche 20a und 20b der Lamellen nach Fig. 6a und Fig. 6b, die Anfangsbereiche 21b und 21c der Lamellen nach Fig. 6b und Fig. 6c sowie die Endbereiche 20c und 20d der Lamellen nach Fig. 6c und Fig. 6d. Die überlappenden Anfangs- bzw. Endbereiche können jeweils beispielsweise durch Löten, Schweißen oder Stanzen elektrisch verbunden werden, so dass sich eine durchgehend verbundene Wicklung eines Sekundärpaketes 9 mit einem Anfangs- 21a, einem Mittel- 21cd und einem Endabgriff 21d ergibt.
In entsprechender Weise wie die sekundärseiteige Lamelle nach Fig. 6d ist die primärseitige Lamelle nach Fig. 6f ausgebildet, die von oben gesehen in einer Linksspirale nach innen führt. Allerdings ist die Bahn gegenüber den Sekundärlamellen von geringerer Dicke bzw. Breite, da der Stromfluss im Ausführungsbeispiel auf der Primärseite kleiner ist und demzufolge der Leiterquerschnitt geringer ausgebildet werden kann. Pri- märseitig werden aber nur zwei gleichförmig ausgebildete, ebenfalls zueinander entlang ihrer Längsachse L2 verdrehte Lamellen nach Fig. 6f und Fig. 6g, beispielsweise bündig, aufeinandergelegt. Die sich überlappenden Endbereiche 20f und 20g können jeweils beispielsweise durch Löten oder Schweißen elektrisch verbunden werden (gestrichelt dargestellte Linie zwi- sehen Fig. 6f und Fig. 6g) .
Da im Ausführungsbeispiel die Spannung herunter- und der Strom hinauftransformiert werden sollen, weisen die Primärlamellen im Vergleich zu den Sekundärlamellen zwar einen geringeren Leiterquerschnitt, aber mehr Windungen auf.
Auf diese Weise entsteht primärseitig, wie in Fig. 6h dargestellt, das Primärpaket 7 und sekundarseitig, wie in Fig. 6e dargestellt, das Sekundärpaket 9.
Selbstverständlich können je nach Anwendung und Bedarf die Anzahl der aufeiandergelagerten und durchverbundenen Lamellen und der Leiterquerschnitt primär- wie sekundarseitig variieren.
Diese Lamellen können aus einem Material mit hoher Leitfähigkeit, beispielsweise Kupfer, bestehen und wenigstens sekundarseitig aus einem mindestens 200μ, vorzugsweise 250μ dicken Blech beispielsweise gestanzt, gelasert, geätzt, erudiert, mit einem Wasserstrahl geschnitten, etc. werden.
Wie in Fig. 2 ersichtlich, kann die Parallelschaltung eines Sekundärpaketpaars durch eine Verbindung der jeweiligen Anfangsbereiche 21a und durch Verbinden der jeweiligen Anfangs- bereiche 21d erfolgen. Weiterhin können alle Anfangsbereiche 21bc der Sekundärpakete miteinander zu einem einzigen Mittelabgriff verbunden werden. Die Verbindung erfolgt, wie in Fig. 2 dargestellt, beispielsweise durch eine übliche, aus einer Schraube, einer Metallabstands- bzw. Kontakthülse und einer Mutter bestehende Klemme, wobei die Hülse zwischen zwei Anschlussfahnen liegt und die Ösen der Anschlussfahnen sowie die Hülse von einer Seite von der Schraube durchdrungen und mittels der von der anderen Seite konternden Mutter zusammenge- presst werden.
Durch eine derartige parallele Verschaltung der Sekundärpakete kann ein sekundarseitig wirksamer Gesamtleiterquerschnitt von 25-50 mm2, vorzugsweise 40-50 mm2, erreicht werden.
Da sowohl Lamellen als auch Pakete 7, 9 in Lagen aufeinander geschichtet werden, sind sowohl Lamellen als auch Pakete, um Kurzschlüsse zu vermeiden, mit einer Isolierung umgeben. Diese Isolierung kann an die auftretenden Gewindespannungen bzw. an die evtl. durch den Energiefluss auftretende Wärme angepasst werden. Vorteilhafterweise kann so die Lamellenisolierung als
dünne Isolierschicht, beispielsweise mittels Lack, Einschweißen in dünne Kunststofffolie, Gewebefaser, etc. ausgebildet sein, da dort die Gewindespannung geringer ist als an einem Paket. Die Isolierung der Pakete muss dagegen stärker sein, da hier höhere Spannungen auftreten. Die Pakete sind deshalb beispielsweise in Kunststoff eingespritzt, in dickere Kunststofffolien oder Gewebefasern eingeschweißt oder gelagert, etc. Ein besonderer Vorteil an einem Aufbau der Windungen aus Primär- und Sekundärlamellen und Paketen liegt in der guten Reproduzierbarkeit bei der Herstellung (Fassen, Spritzen) derartiger Windungen.
Wie in Fig. 3 dargestellt, sind die Primär- und Sekundärpakete 7, 9 so abwechselnd aufeinandergeschichtet, dass die primär- seitigen Anschlussfahnen 19 auf einer Seite und die sekundär- seitigen Anschlussfahnen 21 auf der gegenüberliegenden offenen Seite des Übertragers 1 liegen und aus dem ringförmigen Gehäuse seitlich hervorragen.
In Fig. 9 ist schematisch die Schaltung eines Leistungsschaltnetzteils mit einem derartigen Leistungsübertrager 1 dargestellt.
An diesen Leistungsübertrager 1 schließt sich ausgangsseitig ein Ausgangsgleichrichter 30 an, der baulich direkt, beispielsweise an den sekündarseitigen Anschlussfahnen 21 bzw. deren vorgenannter Parallelschaltung, oder möglichst nah an dem Leistungsübertrager 1 angebracht sein kann. Auf diesem Wege können Leitungsverluste möglichst gering gehalten werden.
Eingangsseitig wird der Leistungsübertrager 1 von einem Wechselrichter 33 mit einem hochfrequenten Wechselstrom bzw. einer hochfrequenten Wechselspannung gespeist. Die Frequenz beträgt hierbei bis zu 100 kHz oder höher. Selbstverständlich muss der
Ferritkern des Leistungsübertragers 1 so ausgelegt sein, dass er auch diese hohe Frequenz übertragen kann. Dies wird beispielsweise durch die Verwendung von Spezialferrit gewährleistet.
Sekundarseitig werden die beispielsweise drei Paketpaare 9 gemäß Fig. 11 an den Wicklungsenden bzw. Eckfahnen 21', 21" jeweils an einer Anode einer Leistungsgleichrichterdiode 35 angeschlossen, deren Kathoden miteinander verbunden sind (1. Pol) . Mit den ebenfalls miteinander verbundenen Mittelabgriffen 21'" der Paketpaare 9 (2. Pol) ist auf diese Weise ein dreifacher Gleichrichter mit Mittelpunktgleichrichtung realisiert der zugleich eine Doppelgleichrichtung und eine Teilung des Stromdurchflusses gewährleistet.
Eingangsseitig werden in dem Schaltnetzteil die drei Phasen Ll, L2, L3 eines Drehstroms in drei voneinander unabhängigen Eingangsgleichrichtern 37', 37", 37"' gleichgerichtet. Um eine stabile Spannung zu gewährleisten, kann jeder Eingangs- gleichrichter zusätzlich eine Spannungsstabilisierungsschal- tung aufweisen, beispielsweise in Form einer in anderen Schaltnetzteilen, aber nicht in derartigen Leistungsschaltnetzteilen bekannten Leistungsfaktorkorrektur 39', 39", 39'" (PFC) . Über diese PFC ist es möglich selbst bei unterschiedli- chen Stromnetzen (z.B. USA) nach der Eingangsgleichrichtung eine stabile einheitliche Spannung zu erhalten. Weiterhin können über eine derartige PFC, die vorteilhafterweise ebenso wie der Eingangsgleichrichter jeweils nur mit einem Drittel der benötigten Eingangsleistung belastet wird, auch Netzrück- Wirkungen, Oberwellen, etc. vermindert oder gänzlich vermieden werden und darüber hinaus auch die Eigenschaften hinsichtlich der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) verbessert werden.
Die nach der Eingangsgleichrichtung parallel zueinander geschaltete Spannung liegt nach der Glättung mittels eines Kondensators 41 (Elko) als Gleichspannung am Wechselrichter 33 an. Der Wechselrichter ist gemäß Fig. 10 vorteilhafterweise als Transisorbrückenschaltung mit vier Transistoren T1-T4 ausgebildet, deren Brückenspannung an den Enden der Primärwicklung des Leistungsübertragers 1 anliegt.
Durch diesen Aufbau und eventueller weiterer zu jedem einzel- nen Transistor parallel geschalteter Transistoren ist es mittels Stromteilung möglich, trotz benötigter hoher Leistung Standardtransistoren zu verwenden.
Wie in Fig. 12a bis Fig. 12c dargestellt, kann über eine Pha- senverschiebung der Durchschaltung der Diagonalzweige T1-T3 , T2-T4, infolge einer Amplitudenbreitenveränderung des Brückensignals, der Leistungsübertrager bei gleichbleibender Taktfrequenz spannungs- und stromabhängig gesteuert werden und so am Ausgang des Schaltnetzteils die gewünschte Spannung und den gewünschten Strom liefern.
Hierzu kann die Phasenverschiebung der Durchschaltung der Diagonalzweige T1-T3 und T2-T4 von einer Ansteuerlogik 43 abhängig von einem dieser Ansteuerlogik zugeführten ausgangsseiti- gen Strom- oder Spannungsabgriff 47, 49 gesteuert werden. Hierbei kann der Stromabgriff beispielsweise wie üblich an der Schweißelektrode erfolgen.
In Fig. 12a bis Fig. 12c sind schematisch die für unterschied- liehe Belastungsfälle notwendigen Schaltverhalten der Transistoren T1-T4 dargestellt.
In Fig. 12a ist beispielsweise der Belastungsfall ,,0%" dargestellt. Wie ersichtlich, befinden sich sowohl die Signale der Transistoren T1-T3, T2-T4 der Diagonalen und die Signale der
Transistoren T1-T2, T3-T4 der Vertikale im Gegentakt. Auf diese Weise liegt an der Transistorbrücke, also an dem Abgriff zwischen Transistor Tl und T2 und dem Abgriff zwischen Transistor T3 und T4 gleiches Potential, ohne dass die Vertikalen T1-T2 und T3-T4 durchschalten und einen Kurzschluss verursachen.
In Fig. 12b ist dagegen der Belastungsfall "50%" dargestellt. Dies resultiert wie ersichtlich aus einer Phasenverschiebung gegenüber Fig. 12a von -90° (T3,T4 zu T1,T2) . Wie ersichtlich, befinden sich sowohl die Signale der Transistoren T1-T3 , T2-T4 der Diagonalen in 50% Überlappung und die Signale der Transistoren T1-T2, T3-T4 der Vertikale weiterhin im Gegentakt. Auf diese Weise liegt an der Transistorbrücke, also an dem Abgriff zwischen Transistor Tl und T2 und dem Abgriff zwischen Transistor T3 und T4, ein Signal mit halber Amplitudenbreite an, ohne dass die Vertikalen T1-T2 und T3-T4 durchschalten und einen Kurzschluss verursachen.
In Fig. 12c ist dagegen der Belastungsfall "100%" dargestellt. Dies resultiert wie ersichtlich aus einer Phasenverschiebung gegenüber Fig. 12a von -180° (T3,T4 zu T1,T2) . Wie ersichtlich, befinden sich die Signale der Transistoren T1-T3, T2-T4 der Diagonalen in 100% Üperlappung und die Signale der Transi- stören T1-T2, T3-T4 der Vertikale weiterhin im Gegentakt. Auf diese Weise liegt an der Transisorbrücke, also an dem Abgriff zwischen Transistor Tl und T2 und dem Abgriff zwischen Transistor T3 und T4, ein Signal mit voller Araplitudenbreite an, ohne dass die Vertikalen T1-T2 und T3-T4 durchschalten und einen Kurzschluss verursachen.
Weiterhin ist zwischen den Schaltvorgängen jeweils eine Totzeit td einstellbar. Durch diese Totzeit td kann die Ansprech- und Abschaltzeit eines Transistors T1-T4 berücksichtigt wer- den, so dass ein Durchschalten der Vertikalzweige infolge
überlappenden Schaltens Tl zu T2 bzw. T3 zu T4 verhindert werden kann. Weiterhin wird duch diese Totzeit gewährleistet, dass an einem Transistor T1-T4 im Zeitpunkt des Schaltens gleiches Potential anliegt. Ein ohne Totzeit td vorhandener Potentialunterschied am Transistor T1-T4 kann sich während der Totzeit td über den in einem Transistor, beispielsweise Feldeffekttransistor, vorhandenen Diodenübergang ausgleichen. Auf diese Weise werden die Transistoren weniger beansprucht, was sich auf deren Lebensdauer positiv auswirkt.
Statt der dargestellten Wechselrichtung mittels Phase-Shift- Verfahren mit konstanter Frequenz, ist es selbstverständlich auch denkbar andere Wechselrichtungsverfahren mit beispielsweise variabler Hochfrequenz - um einen Arbeitspunkt von 100 kHz oder mehr - zu verwenden.
Durch die in Leistungsschaltnetzteilen in der Bolzenschweißtechnik bisher nicht bekannte hochfrequente Speisung des Leistungsübertragers 1 von 100 kHz oder mehr kann zudem nicht nur wegen geringerer Kern- und Spulenverluste der Leistungsübertrager kleiner und leichter ausgebildet werden, sondern das gesamte Leistungsschaltnetzteil bei gleichbleibender Ausgangsleistung in Gewicht und Größe optimiert werden.
Durch die verwendeten Lösungen bei der Eingangsgleichrichtung, der Wechselrichtung, der Transformierung und der Ausgangsgleichrichtung ist es zudem möglich, auf kostengünstige Standardbauelemente zurückzugreifen.
Mit einem derartigen Schaltnetzteil ist es so möglich, das sonst sehr hohe Gewicht von Bolzenschweißschaltnetzteilen beispielsweise auf unter 20kg zu reduzieren, ohne die benötigte Ausgangsleistung von bis zu 50 kW oder mehr, vorzugsweise 60 kW, zu verringern und einen Wirkungsgrad von 0,8 bis 0,9 und darüber, beispielsweise 0,95 zu erreichen.
Es ist auch denkbar, die vorstehend beschriebenen Einzelheiten, nämlich Leistungsübertrager, Wechselrichter, Leistungsdrossel, jedes für sich unabhängig voneinander in anderen Anwendungen als der beschriebenen zu verwenden bzw. an andere Anwendungen anzupassen.
So kann der Leistungsübertrager statt wie in der Bolzenschweißtechnik zum Hochtransformieren des Stromes und zum Heruntertransformieren der Spannung selbstverständlich auch in umgekehrter Richtung, also zum Hochtransformieren der Spannung und Heruntertransformieren der Stromes eingesetzt werden.