Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum
Walzen von Metallband in einer Walzstraße, wobei ein Vorband
bzw. eine Dünnbramme in aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten
zu einem Metallband ausgewalzt wird.
Beim Walzen von Metallband sind viele Randbedingungen zu
beachten. Eine der Randbedingungen ist, dass das Band über
seine gesamte Länge eine möglichst gleichmäßige Breite
aufweisen soll. Die Breite wird wiederum von einer Vielzahl
von Faktoren beeinflusst, beispielsweise der Ausgangsgeometrie
des Bandes, der natürlichen Breitung und der Einschnürung des
Bandes aufgrund der Bandzüge innerhalb der Walzstraße und auf
dem Weg zum Haspel.
Für den Bandanfang und das Bandende treten zusätzliche
Einflüsse auf, welche die Breite des Bandes verändern.
Insbesondere kann ein Bandzug erst aufgebaut werden, wenn das
Band auch in das nachfolgende Gerüst eingefädelt ist. Wegen
Fehlen des Bandzuges, verbreitert sich auch das Bandende
stärker als der Bandmittelabschnitt. Weiterhin ändert sich am
hinteren Bandende der Bandspannungszustand, wodurch
vornehmlich bei hohen Dickenreduktionen sowie größerer
gedrückter Längen das Material zusätzlich breitet.
Ergänzend zu der höheren Breitung am Bandende kann es nach dem
Ausfädeln des jeweiligen Gerüstes, d. h. nach Abbau des
stabilisierend wirkenden Bandzuges infolge eines krummen
Vorbandes und/oder ungenauen "Levellings" zum Verlaufen des
Bandendes kommen. Dies führt u. a. zu
- Hochlaufen des Bandes in der Seitenführung und somit zu
Bandrissen infolge doppelter Dickenabnahme an der Kante
- z. T. einseitige Zipfelwellen, besonders bei hohem
Arbeitswalzenverschleiß und möglicherweise dreifacher
örtlicher Dickenreduktion, wenn Wellen aufgestaut und
umgefaltet werden
- einseitigen strammen Kanten, die bei dem kleinsten
Randfehler einreißen können.
Ein Hochlaufen des Bandes in der Seitenführung kann durch
rechtzeitiges und ausreichendes öffnen der Seitenführung
vermieden werden. Ein weiteres öffnen bedeutet jedoch, dass
das Bandende weiter verlaufen kann. Man sucht den Kompromiss
zwischen seitlichem Verlaufen und Hochlaufen des Bandes in der
Seitenführung. Die Bedingungen verschärfen sich, wenn
gleichzeitig das Bandende fischschwanzförmig ausgebildet ist.
Bei Walzprogrammen, die z. B. Breitensprünge in Richtung
"breiter" beinhalten, entstehen beidseitig im
Bandkantenbereich Zipfelwellen, vor allem bei höherem
Walzenverschleiß. Diese Zipfelwellen werden am Bandkopf und im
Bandmittelteil, durch den Bandzug herausgezogen. Am zuglosen
Bandende jedoch stauen sich diese Wellen auf, so dass bei
größeren Unplanheiten bis zu 3-fach die Bandkante gewalzt und
auf diese Weise das Bandende beschädigt wird.
Beim Walzen von Grenzabmessungen steigt die Gefahr der
Bandendenverwalzung. Dies ergibt sich statistisch betrachtet
besonders häufig bei dünnen Bändern. Hierdurch wird nicht nur
das Bandende beschädigt, was nachbearbeitet werden muss,
sondern es treten Folgeschäden an den Walzen auf, welche
zusätzliche Kosten und Produktionseinbußen mit sich bringen.
Bei der unerwünschten Bandendenverwalzung spielt also neben
den regelungstechnischen Aspekten (Looperzügen) und
Bandunplanheiten dabei die Bandendenform und -position eine
entscheidende Rolle.
Um der Breitung entgegenzuwirken und die ungleichmäßigen
Breitungen von Bandanfang, Bandmittelabschnitt und Bandende
auszugleichen, werden deshalb u. a. üblicherweise die Bänder
vor der Walzstraße mittels eines Stauchgerüstes vorgestaucht
und sodann gewalzt. Um der stärkeren Breitung von Bandanfang
und Bandende entgegenzuwirken, werden dabei der Bandanfang und
das Bandende stärker gestaucht als der Bandmittelabschnitt.
Nach dein Walzen werden dann die unerwünschten Bandformen am
Bandanfang und am Bandende mittels einer Schopfschere
entfernt.
Derartige Stauchgerüste werden auch bei Fertigstraßen zur
Direktverarbeitung von Dünnbrammen (Brammendicke unter 100 mm)
vor den Fertigstraßen angeordnet. Der Stauchungswirkungsgrad
ist jedoch bei der relativ niedrigen Dünnbrammendicke gering.
Weiterhin besteht besonders am Kopf sowie am Ende die Gefahr
des Ausbeulens.
Durch das Stauchen bildet sich ebenfalls ein sogenanntes
Hundeknochenprofil. Dieses führt beim Durchlaufen der
Walzstraße oftmals zu besonderen Formen von Bandanfang und
Bandende. Am Bandende sind hierbei beispielsweise sogenannte
Fischschwanzformen typisch. Die Fischschwänze am Bandende
neigen beim Walzen dünner Bänder bei geringen Asymmetrien zu
einseitigem Abreißen. Hierdurch wird die Prozesssicherheit der
Walzstraße beeinträchtigt.
Auch am Bandanfang ist der mögliche Stauchgrad beschränkt, da
das Band sicher in die Walzstraße eingefädelt werden muss.
Wird das Band am Bandanfang zu stark gestaucht, kann es
geschehen, dass es nicht in den Walzspalt gelangt, sondern an
einer Walze anstößt und stoppt.
In einer unveröffentlichten deutschen Patentanmeldung (197 57
486.6) wird zur Erzielung einer gleichmäßigen Breite über die
gesamte Länge des Metallbandes vorgeschlagen, das Metallband
nach dem Stauchen in einem Kompensierwalzgerüst derart zu
walzen, dass im wesentlichen nur die Bandränder gewalzt
werden, das Metallband nach dem Stauchen oder nach dem Walzen
der Bandränder zu schopfen und das Metallband erst nach dem
Walzen der Bandränder und dem Abschopfen in mindestens einem
Arbeitswalzgerüst zu walzen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine darauf
beruhende Anlage zum Walzen von Metallband anzugeben, mit dem
es möglich ist, in einfacher Weise die geschilderten Nachteile
bei der Walzung der vorderen und/oder hinteren Enden des
Vorbandes bzw. der Dünnbramme zu minimieren, so dass man ein
Endprodukt mit hoher Qualität und einer gleichmäßigen Breite
über seine gesamte Länge erhält und wobei gleichzeitig ein
hohes Maß an Prozesssicherheit erreicht bzw. beibehalten
werden soll. Zwecks weiterer Erhöhung der Prozesssicherheit
können gezielt schmalere Bandenden (Unterbreiten) auf den
letzten Metern des Fertigbandes erzeugt werden, um die
Beschädigung des seitlich verlaufenden Bandendes zu vermeiden.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren zum
Walzen von Metallband in einer Walzstraße, wobei ein Vorband
bzw. eine Dünnbramme in aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten
zu einem Metallband ausgewalzt wird, durch die kennzeichnenden
Maßnahmen des Anspruchs 1. Eine entsprechende Anlage zur
Durchführung dieses Verfahrens ist in Anspruch 10 angegeben.
Durch die Maßnahme der Erfindung, Bereiche des vorderen
und/oder hinteren Endes des Vorbandes bzw. der Dünnbramme vor
dem ersten Walzstich abzutrennen, werden mit Erfolg die durch
diese Bereiche sich sonst bei der Walzung ergebenden
unerwünschten Bandabmessungen kompensiert. Insbesondere das
Auftreten von verbreiterten Bandköpfen oder -enden lässt sich
durch diese einfache Maßnahme mit Erfolg verhindern. Weiterhin
kann durch das Abtrennen bestimmter, in ihrer Größe vorher
berechneter Bereiche insgesamt ein Einfluss auf die
Bandverbreiterung, der Wirkung des seitlichen Verlaufens des
Bandes und auf die Banddicke im Randbereich genommen werden.
Mit Vorteil werden dabei nach einer Ausgestaltung der
Erfindung bereits noch in der Walzstraße oder aber direkt nach
Verlassen der Walzstraße die erhaltenden Fertigbandabmessungen
messtechnisch erfasst und zur Berechnung der erforderlichen
Größe der Abtrennbereiche des nächstfolgenden Vorbandes bzw.
der Dünnbramme und zur Regelung der Trennvorrichtung
verwendet. Auf diese Weise ist eine schnelle Anpassung an sich
ergebende Abweichungen möglich, beispielsweise durch
veränderte Temperatur oder Abmessungen des Vorbandes bzw. der
Dünnbramme und bei konstanten Walzbedingungen wird eine
optimale Annäherung an die gewünschten Bandabmessungen in
wenigen Regelschritten ermöglicht.
Neben dem direkten Eingang der Fertigbandabmessungen in die
Berechnung und Regelung der Abtrennung hat sich auch die
Einbeziehung der Eingangsdicke des Vorbandes bzw. der
Dünnbramme in diese Berechnung (Dickenverhältnis von
Fertigband und Vorband bzw. Dünnbramme) als sinnvoll bewährt.
Weiterhin ist es gemäß der Erfindung auch möglich, bei
Vorhandensein eines vor dem ersten Walzgerüst angeordneten
Stauchers die gemessenen Stauch- bzw. Axialkräfte zur Regelung
der Trennvorrichtung zu verwenden.
Die Abtrennung der vorher bestimmten oder nachträglich
berechneten Bereiche des vorderen und/oder hinteren Endes des
Vorbandes bzw. der Dünnbramme mit der Trennvorrichtung (durch
Schneiden, Fräsen, Sägen oder Schneidbrennen) geschieht gemäß
der Erfindung während des Transportes des Vorbandes bzw. der
Dünnbramme in der Walzstraße. Es ist deshalb erforderlich, die
Transportgeschwindigkeit des Vorbandes bzw. der Dünnbramme der
Trenngeschwindigkeit der Trennvorrichtung anzupassen,
insbesondere dann, wenn die Trennvorrichtung nur quer zur
Transportrichtung des Vorbandes bzw. der Dünnbramme verfahrbar
ist. Wenn die Trennvorrichtung noch zusätzlich parallel zur
Transportrichtung des Vorbandes bzw. der Dünnbramme verfahrbar
ist, wird der Zwang zur Anpassung der Geschwindigkeiten
(Transportgeschwindigkeit, Trenngeschwindigkeit) verringert;
zusätzlich ist dann darüberhinaus mit dieser Trennvorrichtung
auch eine Abtrennung kompliziert gestalteter Bereiche während
des Transportes des Vorbandes bzw. der Dünnbramme möglich.
Damit bei geregeltem automatisierten Betrieb der
Trennvorrichtung auch die gewünschten Bereiche mit der
erforderlichen Größe abgetrennt werden können, muss die
Trennvorrichtung zum richtigen Zeitpunkt mit dem Trennvorgang
beginnen (Start des Vorschubs der Trennvorrichtung), weshalb
eine gute Materialverfolgung und kontinuierliche
Abstandsmessung zwischen dem Vorband bzw. der Dünnbramme und
der Trennvorrichtung erforderlich ist, deren Messwerte mit zur
Regelung verwendet werden.
Eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung
besteht aus einer Walzstraße mit dem kennzeichnenden Merkmal,
dass vor dem ersten Walzgerüst eine mit mindestens einer
Vorschubeinrichtung versehene Trennvorrichtung vorhanden ist.
Diese Trennvorrichtung, die beispielsweise eine
Schneidvorrichtung, eine Fräs- oder Sägevorrichtung oder eine
Schneidbrennvorrichtung (auch ein Laser-Schneidbrenner ist
möglich) sein kann, ist verfahrbar mit einer
Vorschubeinrichtung ausgebildet. In einer einfachen
Ausführungsform kann sie mit dieser Vorschubeinrichtung
seitlich gegen das Vorband bzw. die Dünnbramme gefahren werden
und, wenn die Transportgeschwindigkeit des Vorbandes bzw. der
Dünnbramme mit der Trenngeschwindigkeit übereinstimmt,
seitlich vom Vorband bzw. der Dünnbramme einen Bereich
gewünschter Form und Größe abtrennen.
Gemäß der Erfindung kann darüber hinaus die Trennvorrichtung
mit einem weiteren Antrieb ausgestattet sein, durch den sie
auch parallel zur Transportrichtung des Vorbandes bzw. der
Dünnbramme verfahrbar ist.
Form und Größe der abzutrennenden Bereiche sind zunächst
vorbestimmt, werden dann aber gemäß der Erfindung aufgrund der
erhaltenen Fertigbandabmessungen errechnet und die erhaltenen
Resultate zur Regelung der Trennvorrichtung verwendet. Zu
diesem Zweck ist der Antrieb der Trennvorrichtung mit einer
Regeleinrichtung verbunden, in die Messsignale von
Messwertaufnehmern einfließen, die vor der Trennvorrichtung
(Messung der Eingangsgeometrie und Position des Vorbandes bzw.
der Dünnbramme) und/oder hinter der Trennvorrichtung (Messung
der Fertigbandabmessungen) angeordnet sind. Weiterhin ist vor
der Trennvorrichtung eine Messeinrichtung zur Messung des
Abstandes zwischen der Trennvorrichtung und dem vorderen
und/oder hinteren Ende des Vorbandes bzw. der Dünnbramme
angeordnet, deren Messwerte gleichfalls in die
Regeleinrichtung einfließen und zur exakten Steuerung des
Antriebs der Trennvorrichtung beitragen.
Mit der Anlage gemäß der Erfindung ist eine Bearbeitung der
vorderen und/oder hinteren Enden des Vorbandes bzw. der
Dünnbramme in einer konventionellen Walzstraße zusätzlich zur
Verwendung eines Stauchers in der Vorstraße möglich, wobei die
Trennvorrichtung im Bereich der Schopfschere vor der
Fertigstraße angeordnet ist.
Bei einer CSP-Anlage kann die Erfindung ebenfalls vor der
Fertigstraße oder bevorzugt im Bereich der Schopfschere vor
dem Ofen angeordnet werden, da hier niedrige
Brammengeschwindigkeiten realisiert werden können.
Durch den Einsatz der Trennvorrichtung mit Abtrennung
gewünschter Bereiche des Vorbandes bzw. der Dünnbramme kann
ein trotzdem noch stattfindendes weiteres Verlaufen am
Bandende toleriert werden. Es bietet sich deshalb an, den
Bandzug etwas früher als sonst üblich abzubauen, um
Verwalzungen infolge zu hohen spezifischen Bandzuges bei
ausgeprägten asymmetrischen, zungenförmigen oder
fischschwanzförmigen Bandenden oder Diagonalzuges infolge
ungeeigneten Levellings am absoluten Bandende zu vermeiden.
Mit dem Verfahren der Erfindung ist bei CSP-Anlagen noch eine
weitere Anwendungsmöglichkeit gegeben. In der CSP-Anlage
erfolgt eine Breitenumstellung vornehmlich am Bandende. Bei
dann verwendeten übergangsbrammen, die eine Breitenänderung in
Richtung "breiter" aufweisen, wird üblicherweise das zu breite
Bandende abgetrennt und verschrottet. Mit der
Abtrennvorrichtung der Erfindung kann der überstehende Bereich
nun abgetrennt werden, so dass das Bandende der Dünnbramme
noch normal verwendet werden kann.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
werden nachfolgend anhand von in Zeichnungsfiguren
dargestellten Beispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- das Ende eines Metallbandes nach der Walzung
gemäß dem Stand der Technik in einer Draufsicht,
- Fig. 2
- das Ende eines Metallbandes nach der Walzung
gemäß dem Stand der Technik in einer
Draufsicht,
- Fig. 3
- das Ende eines Metallbandes nach der Walzung
gemäß dem Stand der Technik in einer Draufsicht,
- Fig. 4
- das Ende eines Metallbandes nach der Walzung
gemäß dem Stand der Technik in einer Draufsicht,
- Fig. 5
- das Ende eines Vorbandes, bearbeitet nach dem
Verfahren der Erfindung in einer Draufsicht,
- Fig. 6 u. 7
- das Ende eines Vorbandes bearbeitet nach dem
Verfahren der Erfindung in einer Draufsicht,
- Fig. 8
- ein Diagramm der Vorband- bzw.
Dünnbrammengeschwindigkeit,
- Fig. 9
- eine Prinzipskizze einer Abtrennvorrichtung in
einer Draufsicht,
- Fig. 10
- eine Abtrennvorrichtung gemäß der Erfindung in
einem Vertikalschnitt,
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf die Abtrennvorrichtung gemäß
Fig. 10.
In den Zeichnungsfiguren 1 bis 4 sind verschiedene Formen
hinterer Bandenden 2, 7 von Metallbändern 1 dargestellt, die
durch das Walzen von unbehandelten Vorbändern bzw. Dünnbrammen
nach dem Stand der Technik erzeugt wurden.
Figur 1 zeigt ein zungenförmiges Bandende 2 eines Metallbandes
1, dessen Hinterkante 3 gegen die Bandförderrichtung 6 nach
außen vorgewölbt das Metallband 1 um den Bereich 5 verlängert
und das gleichzeitig seitlich das Metallband 1 um den Bereich
4 verbreitert.
In Figur 2 ist ein Bandende eines Metallbandes 1 in Form eines
fischschwanzähnlichen Bandendes 7 dargestellt. Hierbei ist die
Hinterkante 8 nach innen in Richtung der Bandförderrichtung 6
verwölbt, wodurch seitliche spitz zulaufende Bereiche 9
entstanden sind. Gleichzeitig ist auch hier das Metallband 1
seitlich um die Bereiche 4 verbreitert.
In Figur 3 ist das zungenförmige Bandende 2 eines Metallbandes
1 dargestellt, das zusätzlich zur Darstellung der Figur 1 um
den Winkel Gamma bzw. eines Krümmungsradiusses Rho gegenüber
der ursprünglichen Bandmitte 10 unter Bildung eines
außermittigen Bandbereiches 12 verlaufen ist. Dieser seitliche
Bandverlauf kann je nach Größe des Winkels gamma durch die
seitlich neben dem Metallband 1 angeordneten, quer zur
Bandförderrichtung 6 verschiebbaren Seitenführungen 11 nur
schwer korrigiert werden, und es besteht die Gefahr des
Hochlaufens des Metallbandes 1 in den Seitenführungen 11.
In Figur 4 ist nochmals das zungenförmige Bandende 2 eines
Metallbandes 1 dargestellt. Zusätzlich ist gestrichelt die
gewünschte Zielform 13 oder eine alternative Zielform 13' für
das Fertigband eingezeichnet. Aus dieser Darstellung kann
abgeleitet werden, dass am oberen Ende der Bereich 5 und
seitlich der Bereich 4 durch offensichtlich zu viel
vorhandenes Walzgutmaterial entstanden ist. Durch eine
Behandlung nach dem Verfahren der Erfindung, bei dem dieses
überflüssige Walzgutmaterial 4, 5 bereits vor dem ersten
Walzstich vom Vorband bzw. von der Dönnbramme entfernt
(abgetrennt) wird, ist es möglich, ein Fertigband entsprechend
der Zielform 13 herzustellen.
Entsprechend der Größe und Form der Bereiche 4 und 5, die beim
Walzen nach dem Stand nach Technik gemäß Fig. 4 über die
Zielform 13 des Fertigbandes hinausgehen, wurden nun wie Figur
5 zeigt, entsprechende Bereiche 4', 5' am hinteren Bandende 15
des Vorbandes bzw. der Dünnbramme 14 abgetrennt. In Fig. 5 ist
das hintere Ende 15 eines auf diese Weise bearbeiteten
Vorbandes bzw. einer Dünnbramme 14 und gestrichelt die Kontur
17 des Vorbandes bzw. der Dünnbramme 14 vor der Bearbeitung
dargestellt, so dass Form und Größe der abgetrennten Bereiche
4' und 5' kenntlich gemacht sind. Die Bearbeitung erfolgte
hierbei derart, dass auf beiden Seiten des Vorbandes bzw. der
Dünnbramme 14 die seitliche Abtrennlinie 19 symmetrisch zum
Vorband- bzw. Dünnbrammenende in Richtung Bandmitte hin und im
mittleren Bereich die Hinterkante 16 in Bandförderrichtung 6
nach innen verschoben wurden.
Auf diese Weise wird es mit dem Verfahren der Erfindung
möglich, reale Abweichungen der Fertigbandabmessung am
vorderen und/oder hinteren Ende durch Abtrennen entsprechender
Bereiche des Vorbandes bzw. der Dünnbramme vor dem ersten
Walzstich zu kompensieren.
In den Figuren 6 und 7 sind weitere Bearbeitungsmöglichkeiten
der vorderen und/oder hinteren Enden des Vorbandes bzw. der
Dünnbramme dargestellt. In Fig. 6 ist das Vorband- bzw.
Dünnbrammenende 18 durch symmetrisches Abtrennen seitlicher
Bereiche bearbeitet worden, wobei die Abtrennlinie 19 zum
Bandende hin linear in Stufen zur Bandmitte hin verläuft. Es
entstehen so dreieckähnliche Abtrennbereiche 4'. Die
Hinterkante 16 wurde bei diesem Ausführungsbeispiel nicht
bearbeitet, sie verläuft deshalb parallel und deckungsgleich
mit der Kontur 17 des unbearbeiteten Vorhand- bzw.
Dünnbrammenendes. Eine weitere Ausführungsform eines
bearbeiteten Vorband- bzw. Dünnbrammenendes 20 ist in Fig. 7
dargestellt. Auch hier sind auf jeder Seite des Vorbandes bzw.
der Dünnbramme jeweils ein Bereich 4', 4'' abgetrennt,
allerdings nicht symmetrisch, wie im Ausführungsbeispiel der
Figur 6, sondern in unterschiedlicher Größe mit jeweils
seitlicher linearer Abtrennlinie 19 und unbehandelter
Hinterkante 16, um auf diese Weise einem unsymmetrischen
Bandende zu einer rechteckigen Form zu verhelfen bzw.
erwartetes einseitiges Verlaufen des Bandes innerhalb der
Straße zu kompensieren.
Nach dem Verfahren der Erfindung werden also unterschiedlich
große und in der Form von einander abweichende Bereiche vom
Vorband bzw. der Dünnbramme abgetrennt, um auf diese Weise ein
Fertigband zu erhalten, dass der vorgegebenen Zielform
entspricht. Form und Größe der Abtrennbereiche ergeben sich
dabei aus Form und Größe der Walzenendenverwalzungen und/oder
der Bereiche, die nach der Walzung von der Zielform des
Fertigbandes abweichen. Da zunächst Form und Größe dieser
Bereiche noch unbekannt sind, ist es zweckmäßig, zunächst mit
einem symmetrisch bearbeiteten Vorband- bzw. Dünnbrammenende
zu beginnen und aus den sich ergebenden Abweichungen des
Fertigbandes von der Zielform die weiteren Abtrennbereiche zu
berechnen.
Ist mit dem Verlaufen des Bandendes innerhalb der Walzstraße
zu rechnen, so wird der Prozesssicherheit (Bandlauf) eine
höhere Priorität gegenüber der Breitenkonstanz eingeräumt.
Dementsprechend wird eine Zielbreitenform 13' vorgegeben, die
am nahen Bandende eine schmalere Fertigbreite erzeugt (siehe
Fig. 4). Hiermit kann die Bandendenverwalzung infolge
Bandverlaufens wirksam bekämpft werden.
Gemäß der Erfindung erfolgt die Abtrennung der entsprechenden
Bereiche des Vorbandes bzw. der Dünnbramme während ihres
Transportes in der Anlage, d. h. vor dem Ofen einer
CSP-Anlage, vor der Fertigstraße oder auch innerhalb der
Walzstraße. Dies bedeutet, dass bei Trennvorrichtungen, die
nur quer zur Bandförderrichtung verfahrbar sind, die
Bandfördergeschwindigkeit an die Trenngeschwindigkeit
angepasst werden muss.
In Figur 8 ist am Beispiel einer CSP-Anlage mit vor dem Ofen
angeordneter Trennvorrichtung in einem Diagramm graphisch
dargestellt, wie diese Anpassung beispielhaft durchgeführt
werden kann. Im Diagramm ist die Brammenfördergeschwindigkeit
v gegen die Förderzeit t aufgetragen. Beginnend zum Zeitpunkt
t0, dem Austritt der Dünnbramme aus der Kokille, wird die
Dünnbramme zunächst mit der konstanten Geschwindigkeit v0 zur
Schopfschere gefördert, wo zum Zeitpunkt t1 der Schopfschnitt
erfolgt. Danach wird die geschnittene Dünnbramme auf die
Geschwindigkeit v1 beschleunigt und vom Zeitpunkt t1' bis t2'
mit der erhöhten Geschwindigkeit v1 gefördert. Durch diese
Maßnahme wird ein ausreichender Abstand zwischen dem
Dünnbrammenende und dem nachfolgenden Dünnbrammenanfang
geschaffen. Ab Zeitpunkt t2' wird die Dünnbramme auf die
Geschwindigkeit v2, die der Abtrenngeschwindigkeit entspricht,
abgebremst und es beginnt beim Zeitpunkt t2 der Abtrennvorgang
bis zum Zeitpunkt t3. Danach wird die Dünnbramme wieder auf
die übliche Geschwindigkeit v3 für den Ofentransport
beschleunigt. Das hier beschriebene Verfahren kann in
einfacher Weise an unterschiedliche Dünnbrammenabmessungen und
Trenngeschwindigkeiten durch Änderung der verschiedenen
Geschwindigkeiten, Brems- und Beschleunigungswerte angepasst
werden, ohne die Länge der Gesamtanlage ändern zu müssen.
In Figur 9 ist in einer Draufsicht schematisch das
symmetrische Abtrennen der Bereiche 4 am Ende 18 eines
Vorbandes bzw. einer Dünnbramme 14 mit einer Trennvorrichtung
30 dargestellt. Die Trennvorrichtung 30, die seitlich neben
dem Vorband bzw. der Dünnbramme 14 angeordnet ist, besitzt
einen Hebelarm 34 mit einem Fräskopf 31, der über eine
Vorschubeinrichtung in Form einer Kolbenzylindereinheit 32
über einen Drehpunkt 35 entsprechend der Pfeilrichtung 33
seitlich mit seinem Fräskopf 31 gegen das Vorband bzw. die
Dünnbramme 14 geführt wird. Da das Vorband bzw. die Dünnbramme
mit Bandfördergeschwindigkeit in Bandförderrichtung 6 am
Fräskopf 31 vorbeigeführt wird, wobei beginnend am Startpunkt
21 an der Seitenkante 23 und endend am Endpunkt 22 der
Hinterkante 16 dabei entlang der Abtrennlinie 19 durch den
Fräskopf 31 stetig der gewünschte Bereich 4' abgetragen wird.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel findet eine symmetrische
Abtrennung der Bereiche 4' statt, weshalb ein zweiter Fräskopf
31' auf der gegenüberliegenden Seite des Vorbandes bzw. der
Dünnbramme 14 angeordnet ist. Dieser zweite Fräskopf 31' kann
einer weiteren Trennvorrichtung (nicht dargestellt) zugeordnet
sein, kann aber auch durch entsprechende Vorrichtungen Teil
der dargestellten Trennvorrichtung 30 sein. Die Form der
Abtrennlinie 19 sowie die Startpunkte 21 und Endpunkte 22
können durch eine Regelvorrichtung (nicht dargestellt)
vorgegeben und gesteuert werden, wobei Messwerte verwendet
werden, die vor der Trennvorrichtung vom Vorband bzw. der
Dünnbramme oder hinter der Trennvorrichtung vom Fertigband
aufgenommen werden (die Messvorrichtungen sind nicht
dargestellt).
In den Figuren 10 und 11 ist in einer geschnittenen
Darstellung (Fig. 10) und in einer Draufsicht (Fig. 11) eine
Trennvorrichtung 40 mit Brennschneidedüsen 42 dargestellt. Die
Brennschneidedüsen 42 sind mit je einer Verschiebeeinrichtung
43 auf einer Quertraverse 41 angeordnet, die das Vorband bzw.
die Dünnbramme 14 überspannt. Die Verschiebeeinrichtungen 43
sind auf der Quertraverse 41 in beiden Richtungen quer zur
Bandförderrichtung 6 verschiebbar, so dass durch geregelten
Vorschub mittels einer (nicht dargestellten)
Vorschubeinrichtung die Abtrennlinie 19 durch Schneidbrennen
bis zur Hinterkante 16 erzeugt und der Bereich 4' abgetrennt
wird. Im dargestellten Beispiel wird ein Vorband bzw.
Dünnbrammenende 18 mit symmetrisch abgetrennten seitlichen
Bereichen 4' entsprechend der Fig. 6 hergestellt. Das
abgetrennte Material wird in einem unter der Trennvorrichtung
40 angeordneten Auffangbehälter (nicht dargestellt) gesammelt.
Um mit dieser Abtrennvorrichtung auch kompliziertere
Abtrennformen, insbesondere im Bereich der Hinterkante 16, wie
beispielsweise der Bereich 5' der Fig. 5 erzeugen zu können,
ist die Abtrennvorrichtung 40 nicht nur auf der Quertraverse
41 verfahrbar angeordnet, sondern zusätzlich ist die
Quertraverse 41 parallel zur Bandfördereinrichtung 6 durch
eine entsprechende Vorschubeinrichtung (nicht dargestellt)
verfahrbar. Die übereinstimmung von Abtrenngeschwindigkeit und
Bandfördergeschwindigkeit ist nun nicht mehr zwingend
notwendig, da die Quertraverse einen notwendigen
Geschwindigkeitsausgleich herbeiführen kann.
Unterhalb des Vorbandes bzw. der Dünnbramme 14 ist zwischen
den Rollgangsrollen 44 in Bandförderrichtung 6 hinter der
Abtrennvorrichtung 40 eine Entgratungsvorrichtung 45
angeordnet mit quer zur Bandförderrichtung 6 verfahrbaren
Entgratungsmessern 46 (auch breite feststehende Messer sind
denkbar), womit der beim Brennschneiden entstehende Brenngrat
entfernt werden kann. Die gleiche Entgratungseinrichtung ist
auch hinter den Fräserköpfen 31, 31' (Fig. 9) zur Beseitigung
des Fräsgrates denkbar; sie wurde in der Fig. 9 jedoch nicht
dargestellt. Zur Kompensation des Anpressdrucks durch die
Entgratungsmesser 46 ist mittig oberhalb des Vorbandes bzw.
der Dünnbramme 14 eine Anpressrolle 47 angeordnet.
Eine Regelung der Vorschubgeschwindigkeit der Quertraverse 41
und der Verschiebeeinrichtung 43 ist unter Einbeziehung
entsprechender Messwerte des Vorbandes vor oder des
Fertigbandes nach der Trennvorrichtung gleichfalls möglich,
wobei bekannte Mess- und Regeleinrichtungen verwendet werden
können, weshalb eine besondere Darstellung in den Figuren 10
und 11 nicht erfolgte. Weiterhin wurde auf die Darstellung von
Zuleitungen der Brennschneidedüsen 42 verzichtet. Bei
konventionellen Brennschneidedüsen wären diese Gasleitungen,
bei Laser-Schneidbrenner (teuer, aber mit hoher
Schnittleistung) entsprechende elektrische Zuleitungen.
Die in den Zeichnungsfiguren dargestellten Beispiele zeigen
ausschließlich das hintere bearbeitete Ende eines Vorbandes
bzw. einer Dünnbramme. Die Erfindung ist aber nicht nur auf
das hintere Ende beschränkt, sondern in gleicher Weise auch
auf das vordere Ende des Vorbandes bzw. der Dünnbramme
anwendbar, wobei je nach Betriebsparametern auch
Abtrennbereiche möglich sind, die deutlich von den bisher
gezeigten abweichen können.