DE3534622C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Besäumen und Querteilen
von Bandbehandlungslinien kontinuierlich durchlaufenden
Bändern, insbesondere Metallbändern, mit wechselnder Bandbreite.
In kontinuierlichen Bandbehandlungslinien wie z. B. Beizlinien,
Glühlinien, Beschichtungslinien oder dergleichen für Metallbänder
muß die Bandgeschwindigkeit den jeweiligen Behandlungsprozessen
angepaßt und möglichst konstant gehalten werden.
Zu diesem Zweck ist dem eigentlichen Prozeßteil regelmäßig
ein Einlaufteil mit einem Bandspeicher vorgeordnet und ein
Auslaufteil mit einem Bandspeicher nachgeordnet. Die Bandspeicher
dienen dazu, verschiedene Stillstandzeiten im Einlaufteil
und Auslaufteil wie beispielsweise beim Verbinden
oder Trennen der Metallbänder zu überbrücken, weil nur dadurch
eine konstante Bandgeschwindigkeit gewährleistet ist. - Im
Auslaufteil solcher Behandlungslinien werden die Metallbänder
zunächst besäumt und anschließend im Bereich der Verbindungsstellen
durch Querteilung voneinander getrennt. Zum
Querteilen steht eine Querteilschere zur Verfügung, während
das Besäumen mittels einer Besäumvorrichtung mit auf die jeweils
vorgegebene Bandbreite einstellbaren Besäumscheren erfolgt.
Regelmäßig gehört zu einer solchen Besäumvorrichtung
auch noch ein Besäumschrottwickler oder -hacker. Bei den bekannten
Bandbehandlungslinien ist die Besäumvorrichtung stets
in einem mehr oder weniger großen Abstand vor der Querteilschere
angeordnet. Da die Bandbreite häufig wechselt, muß eine
Seitenstanze eingesetzt werden, welche an der Verbindungsstelle
der kontinuierlich durchlaufenden Metallbänder seitliche Ausschnitte
ausstanzt, damit die Besäumscheren bei einem Wechsel
der Bandbreite in diese Seitenausschnitte einfahren und angesetzt
werden können. Es kommt also bei jedem Bandbreiten
wechsel allein wegen des prozeßgerechten Einsatzes der Besäumscheren
zum Stillstand im Auslaufteil. Denn während des
Stillstandes müssen folgende Arbeiten durchgeführt werden:
- Einfahren der Seitenstanze auf die gewünschte Bandbreite,
Stanzen, Zurückfahren,
Vorfahren der Stanzausschnitte bis zu den Besäumscheren,
Einfahren der Besäumscheren,
Einstellung der Besäumscheren,
Anschneiden der neuen Bandbreite,
Nachmessen der tatsächlich geschnittenen Bandbreite eventuelle Korrektur der Besäumschereneinstellung.
Während dieser Stillstandzeit wird der Bandspeicher unter
Berücksichtigung der jeweils eingestellten Bandgeschwindigkeit
gefüllt. - Anschließend wird die Bandverbindung bis zur
Querteilschere vorgefahren. Die Bandverbindung wird mittels
der Querteilschere mittels zweier getrennter Querschnitte herausgeschnitten.
Dann wird das Metallband über Umlenkrollen einem
Aufwickelhaspel zugeführt. Für einen Coilwechsel nach der erfolgten
Querteilung des Metallbandes sind in der Regel Zeiten
bis zu 1,5 Minuten erforderlich, um das aufgewickelte Coil
vom Aufwickelhaspel abzudienen und den Bandanfang des der
Querteilung folgenden Metallbandes bzw. neuen Coils dem Aufwickelhaspel
zuzuführen.
Bei der bekannten Anordnung von Besäumvorrichtungen, nachgeord
neter Querteilschere und Aufwickelhaspel addieren sich die
Stillstandzeiten im Bereich der Besäumvorrichtung zu der Coilwechselzeit
am Aufwickelhaspel. Das erfordert einen verhältnismäßig
großen Bandspeicher für das Auslaufteil und setzt
voraus, daß die Bandlänge groß genug ist, um bei der eingestellten
Bandgeschwindigkeit den Bandspeicher zu füllen und
zu entleeren, ohne daß es zum Stillstand im eigentlichen Prozeßteil
kommt. Die Bandlänge ist aber bei Metallbändern mit
Banddicken über 2 mm in der Regel zu kurz, um die Stillstandzeit
im Auslaufteil zu überbrücken. Hinzu kommt, daß man die
Prozeß- und folglich Bandgeschwindigkeit nicht beliebig herab
setzen kann, da dann fehlerhafte Bandbehandlungen im Prozeßteil
auftreten können. Bei einer Beizlinie beispielsweise
kann der Stillstand im Prozeßteil zu einem Überbeizen des
Metallbandes führen, so daß das Metallband schließlich nicht
mehr den Qualitätsanforderungen entspricht und Ausschuß ist.
Im übrigen ist eine Querteilanlage zum Herstellen von Blechtafeln
bekannt, welche eine Schopfschere aufweist, der unter
Zwischenschaltung eines Rollentisches, zweier Seitenführungen
und eines Treibgerüstes eine Besäumschere folgt. Der Besäumschere
wiederum folgt unter Zwischenschaltung einer Richtmaschine
sowie eines Meß- und Treibgerüstes eine Querteilschere.
Endlich ist ein Tragwalzenförderer für den Abtransport
der besäumten und quergeteilten Blechtafeln vorgesehen. Die
Schopfschere dient ausschließlich zum winkeligen Schopfen
der Bandanfänge. Insoweit erfolgt lediglich ein endseitiges
Beschneiden der Bandanfänge. Für die Querteilung - um nämlich
Blechtafeln vorgegebener Länge zu erzeugen - ist ausschließlich
die Querteilschere vorgesehen. Die vorgeordnete Besäumschere
sorgt zunächst für das Besäumen eines Warmbandes,
damit die durch Querteilung entstehenden Blechtafeln nicht
nachträglich besäumt werden müssen. Bei dieser bekannten Querteilanlage
wird also das Warm- bzw. Blechband zuerst besäumt
und dann quergeteilt (vgl. DE-Z.: Blech, Nr. 1, 1967, Seiten
28 bis 30, und Nr. 2, 1967, Seiten 67 bis 69).
Außerdem kennt man eine kombinierte Längs- und Querteilanlage
mit einem Stapelsystem für Blechtafeln. Zwar sieht in diesem
Fall der Programmablauf zunächst das Querteilen des betreffenden
Blechbandes vor, jedoch lediglich um eine Blechtafel
mit vorgegebener Tafellänge zu erzeugen. Diese Blechtafel
wird dann zum Besäumschnitt in die Längsteilschere vorgefahren.
Hier erfolgt das Besäumen eines rechtwinkligen Blechzuschnittes
bzw. einer Tafel mit vorgegebener Länge und Breite
(vgl. DE-Z.: Industrieanzeiger Nr. 76, 1982, Seite 25).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Bandbehandlungslinie zum
Besäumen und Querteilen von Bandbehandlungslinien kontinuierlich
durchlaufenden Bändern, insbesondere Metallbändern, der
eingangs beschriebenen Art anzugeben, wonach sich im Zuge des
Besäumprozesses selbst bei beliebigem Bandbreitenwechsel erhebliche
Zeitersparnis erreichen läßt.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Verfah
ren dadurch, daß das durchlaufende Band zunächst quergeteilt
und unmittelbar danach das der Querteilung nachfolgende
Band von der Teilungskante her besäumt wird. - Diese
Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß das sonst erforderliche
und äußerst zeitaufwendige Seitenstanzen entfällt.
Ferner kann der Coilwechsel vorgenommen werden, während die
Besäumscheren bei einem Bandbreitenwechsel auf die neue Bandbreite
eingestellt werden. Insoweit überdecken sich nunmehr
die zeitraubenden Funktionsabläufe für die Besäumscheren und
den Coilwechsel, die sich bis dahin addiert und zu Stillstandzeiten
geführt haben. Darin ist eine erhebliche Zeitersparnis
zu sehen. Außerdem können nunmehr unschwer bei Bandbreitenwechsel
beliebige Breitendifferenzen überbrückt werden, weil
es insoweit lediglich auf die Einstellung bzw. Zustellung der
Besäumscheren ankommt. Die nicht länger erforderlichen Seitenstanzen
sind dagegen zur Überbrückung beliebiger Bandbreitendifferenzen
regelmäßig nicht geeignet, verlangen zumindest
mehrere aufeinanderfolgende Stanzschritte, aus denen beachtliche
Stillstandzeiten resultieren. - Durch die erhebliche
Zeitersparnis, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht
wird, wird Bandstillstand im Prozeßteil grundsätzlich
vermieden. Das gilt selbst für kurze Metallbänder, so daß
auch kurze Bänder ohne Stillstand im Prozeßteil in der Bandbehandlungslinie
gefahren werden können. - Im ganzen wird
eine höhere Flexibilität bei der Bandbehandlung in vollautomatisch
arbeitenden Bandbehandlungslinien unter Reduzierung
automatischer Steuerungs- und Regelvorgänge erreicht, insbesondere
die sonst durch Stillstand im Prozeßteil hervorgerufenen
Fehlbehandlungen und daraus resultierenden Bandverluste
werden vermieden. - Darin sind die wesentlichen durch
die Erfindung erreichten Vorteile zu sehen.
Nach weiterer Lehre der Erfindung wird das der Querteilung
folgende Band nach Mittenzentrierung von der mittenzentrierten
Teilungskante her besäumt, so daß also die beidseitigen
Besäumungsscheren unmittelbar an die Teilungskante angesetzt
werden können und frontal in die Teilungskante des laufenden
Bandes einschneiden. Dennoch treten überraschenderweise bei
Beginn des Besäumungsvorganges von dünnen Metallbändern keine
Banddeformationen oder dergleichen auf, vielmehr wird trotz
der Flexibilität dünner aber auch dicker Metallbänder ein
einwandfreier Besäumungsschnitt erreicht.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Bandbehandlungslinie
zum Durchführen des beanspruchten Verfahrens, mit einer Querteilschere
und einer Besäumvorrichtung mit beidseitig des
durchlaufenden Bandes auf vorgegebene Bandbreite einstellbaren
Besäumscheren, die sich durch besonders einfache und
funktionsgerechte Bauweise auszeichnet. Diese Behandlungslinie
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Besäumvorrichtung in
Bandlaufrichtung unmittelbar hinter der Querteilschere und
vor dem Aufwickelhaspel angeordnet ist. Unmittelbar hinter
der Querteilschere meint ohne Zwischenschaltung anderer Pro
zeßteile. Vorzugsweise ist vor und/oder zwischen der Querteilschere
und der Besäumvorrichtung ein Bandführungstisch mit
einer Bandzentriervorrichtung angeordnet, die dafür sorgt,
daß das ankommende Metallband bzw. dessen Bandmitte auf die
Mitte der Besäumvorrichtung und damit zwischen beiden Besäumscheren
zentriert wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert;
es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Bandbehandlungslinie bzw. deren Aus
laufteil in schematischer Seitenansicht,
Fig. 2 eine Bandverbindung zwischen zwei Bändern unterschiedlicher
Breite in Draufsicht,
Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 2 nach einem ersten Teilschnitt
und
Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 2 nach einem zweiten Teilschnitt
mit im Bereich der Besäumvorrichtung einstellbaren Besäum
scheren.
In den Figuren ist teilweise eine Bandbehandlungslinie dargestellt,
deren Auslaufteil einen angedeuteten Spannrollensatz
1, einen Steuerrollensatz 2, eine Besprühvorrichtung 3,
eine mechanische Bandzentriervorrichtung 4 für Bandmittenzentrierung,
eine Querteilschere 5, eine Besäumvorrichtung 6
und einen Aufwickelhaspel 7 aufweist. Die Besäumvorrichtung 6
besitzt beidseitig des durchlaufenden Bandes 8 auf vorgegebene
Bandbreite einstellbare Besäumscheren 9 mit Antriebsmotoren
10. Die Besäumvorrichtung 6 ist in Bandlaufrichtung
unmittelbar hinter der Querteilschere 5 und vor dem Aufwickelhaspel
7 angeordnet. Ferner sind zwischen der Querteilschere 5
und der Besäumvorrichtung 6 ein Bandführungstisch 11 mit einer
Bandzentriervorrichtung 12 angeordnet, um den der Querteilung
folgenden Bandanfang mittig auf die Besäumscheren 9 auszurichten.
Das Einstellen der Besäumscheren 9 auf die jeweilige
Bandbreite erfolgt mittels Stellmotoren, die wiederum über
ein Lichtband 13 und Fotozellen 14 gesteuert werden. Außerdem
befindet sich zwischen der Querteilschere 5 und der Besäumvorrichtung
6 regelmäßig ein Schrottwagen 15 zur Aufnahme der
bei einem Herausschneiden der Bandverbindungen anfallenden
Band- bzw. Schweißnahtabschnitte 16. Hinter der Besäumvorrichtung
6 befindet sich regelmäßig noch eine Säumteilschere
17 zum Zerkleinern der durch das Besäumen anfallenden Bandreste.
Bei der erfindungsgemäßen Bandbehandlungslinie wird das jeweilige
Band 8 und insbesondere Metallband zunächst quergeteilt
und unmittelbar danach besäumt. Das der Querteilung 18
folgende Band wird nach Mittenzentrierung von der mittenzentrierten
Teilungskante 19 her besäumt, die Besäumscheren 9
werden also frontseitig an der Teilungskante 19 angesetzt
und schneiden von dort in das antransportierte Band 8 ein.
Stets überdecken sich die Einstellzeiten für die Besäumscheren
9, nämlich auf Bandbreite, Messerspalt und Messer
überdeckung, mit der Coilwechselzeit, nämlich mit dem Coilabdienen.
Darunter ist im wesentlichen das Positionieren des
zungenartigen Bandendes 20, das Dornentspreizen des Aufwickelhaspels
7, das Abschieben des betreffenden Coils, das erneute
Dornpositionieren usw. zu verstehen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Besäumen und Querteilen von Bandbehandlungs
linien kontinuierlich durchlaufenden Bändern, insbesondere
Metallbändern, mit wechselnder Bandbreite, dadurch
gekennzeichnet, daß das durchlaufende Band
zunächst quergeteilt und unmittelbar danach das der Querteilung
nachfolgende Band von der Teilungskante her besäumt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Band vor dem Besäumen
mittenzentriert wird.
3. Bandbehandlungslinie zum Durchführen des Verfahrens nach An
spruch 1 oder 2, mit einer Querteilschere und einer Besäumvorrich
tung mit beidseitig des durchlaufenden Bandes auf vorgegebene
Bandbreite einstellbaren Besäumscheren, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Besäumvorrichtung (6) in Band
laufrichtung unmittelbar hinter der Querteilschere (5) angeordnet ist.
4. Bandbehandlungslinie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß vor und/oder zwischen der Querteilschere (5) und der Besäum
vorrichtung (6) ein Bandführungstisch (11) mit einer Bandzentriervor
richtung (12) angeordnet ist.
Priority Applications (3)
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Family Applications (1)
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- 1986-09-19 GB GB08622640A patent/GB2180483B/en not_active Expired
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