Die Erfindung betrifft einen Schalungswinkel für Betondecken,
wobei der Schalungswinkel eine Auflageplatte
und eine rechtwinklig dazu verlaufende Seitenplatte
aufweist, die an einer Kontaktfläche miteinander verbunden
sind, wobei die Kontaktfläche im Bereich der
seitlichen Längsenden der Auflageplatte und der Seitenplatte
verläuft und die Auflageplatte als Mehrschicht-Leichtbetonplatten
ausgebildet ist.
Ein gattungsgemäßer Schalungswinkel für Decken ist aus
der EP 0 589 292 B1 bekannt.
Aus der genannten Europäischen Patentschrift ist bereits
ein Schalungswinkel für Decken bekannt, der eine
Schalungswand aus einer Mehrschicht-Leichtbauplatte
mit einer Isolationsplatte besitzt, die zwischen der
äußeren und der inneren Seitenplatte liegt, wobei
rechtwinklig zu der Schalungswand eine Auflageplatte
angeordnet ist, die mit wenigstens den unteren Stirnseiten
der Seitenplatten durch eine Klebeschicht verbunden
ist. Die Klebeschicht besteht dabei aus zwei
unterschiedlichen Klebern, wobei einer der Kleber ein
schnell härtender und der andere Kleber ein langsam
härtender ist.
Der Einsatz von zwei verschiedenen Klebern bewirkt
eine stärkere Verbindung und ist notwendig, damit die
beim Einfüllen des Betons auftretenden Momente den
Schalungswinkel an seiner Klebestelle nicht teilen.
Nachteilig dabei ist allerdings, daß sowohl die Auflageplatte
als auch das rechtwinklig dazu stehende Seitenteil
eine bestimmte Dicke aufweisen muß, damit eine
ausreichend große Kontakt- bzw. Klebefläche vorhanden
ist, die insbesondere bei einem hohen Seitenteil die
entsprechenden Momente aufnehmen kann. Dabei werden
die Momente nur von den Klebeflächen an den Seitenplatten
übertragen, da das Isolierungsmaterial wegen
seiner schlechten mechanischen Festigkeit keinen Beitrag
zu der Stabilität des Schalungswinkels zu leisten
vermag.
Ein weiterer Nachteil dieser Konstruktion liegt darin,
daß die Zwischenschicht aus Isolationsmaterial bezüglich
der Festigkeit der Klebeverbindung praktisch wirkungslos
ist. Die eigentliche Festigkeit der Verbindung
muß also aus der Verbindung der inneren und der
äußeren Schalungsplatte mit der Auflageplatte aufgebracht
werden.
Die dabei eingesetzten mehrschichtigen Seitenplatten
sind außerdem sehr kostenintensiv und sehr aufwendig,
sowohl in der Herstellung als auch in der Verarbeitung.
Aus der Offenlegungsschrift DE-A 34 30 564 ist ein
Schalungswinkel für Decken bekannt, der aus einer
Mehrschicht-Leichtbetonplatte besteht, wobei zwischen
der äußeren und der inneren Lage eine Isolierungsplatte
liegt. Das Auflageteil ist dabei ebenfalls eine
Leichtbetonplatte, die mit der unteren Stirnseite der
Schalungswand durch eine Klebeschicht verbunden ist.
Das Problem bei den in der Offenlegungsschrift DE-A 34
30 564 beschriebenen Schalungswinkeln liegt in der
Verwendung mit dem dort benutzten Kleber. Man muß
sich, um eine Verbindung zwischen der Seitenplatte und
der Auflageplatte zu schaffen, für eine von zwei verschiedenen
Klebemethoden entscheiden. Jede dieser beiden
Methoden hat Vor- und Nachteile. Eine Klebeart hat
z.B. eine sehr schnelle Härte- bzw. Abbindezeit,
stellt allerdings keine absolut feste Verbindung zwischen
den beiden Teilen her und ist nicht wasserfest.
Ein anderer Kleber z.B. hat eine deutlich längere Abbindezeit,
hält dafür aber auch dementsprechend besser.
Die längere Abbindezeit bringt jedoch Probleme
bei der Herstellung bezüglich Lagerung und Transport
mit sich, bis eine ausreichend feste Verbindung entstanden
ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde einen Schalungswinkel zu schaffen, welcher
eine über das gesamte Längsende verlaufende Kontaktfläche
aufweist, wobei die Seitenplatte thermisch isolierende
Eigenschaften aufweist, und wobei der Schalungswinkel
einfach und kostengünstig in der Herstellung
ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Seitenplatte aus einem aufgeschäumtem Kunststoffmaterial
besteht und im Bereich ihrer Kontaktfläche
mit der Auflageplatte durch eine Klebeschicht verbunden
ist.
Der Erfinder hat durch verschiedene Versuche in nicht
naheliegender Weise erkannt, daß sich bestimmte Isolationsplatten,
welche im Allgemeinen als Wärmedämmplatten
auf bestehende Fassaden aufgesetzt werden, in vorteilhafter
Weise als Seitenplatten für Schalungswinkel
für Betondecken besonders eignen.
Diese Isolationsplatten werden in der Praxis als Automatenplatten
bezeichnet und können in einer besonders
günstigen Ausführungsform aus expandierbaren Polystyrol,
welches unter anderem auch mit dem Handelsnamen
Styropor bekannt ist, bestehen. Die Versuche des Erfinders
haben ergeben, daß diese Platten entgegen aller
Erwartungen eine ausreichende Festigkeit aufweisen,
um als Seitenplatte in einem Schalungswinkel für
Betondecken Verwendung zu finden.
Der Einsatz dieser Platten bietet insbesondere den
Vorteil, daß diese mit einer relativ große Kontaktfläche,
nämlich mit ihrer gesamten unteren Stirnseite,
mit der Auflageplatte aus Mehrschicht-Leichtbeton verklebt
werden können. Damit läßt sich ein ausreichender
Widerstand gegen das von der Betonmasse aufgebracht
Moment erzielen. Es ist deshalb nur noch ein einziger
Kleber notwendig um die gewünschte Festigkeit zu erreichen.
Durch die Ausführung der Seitenplatte aus dem aufgeschäumten
Kunststoffmaterial weist die Seitenplatte
hervorragende Isolationseigenschaften auf, so daß in
diesem Bereich auf eine zusätzliche Isolation verzichtet
werden kann.
Der erfindungsgemäße Schalungswinkel bietet also den
Vorteil Decken bauen zu können, welche nur minimale
Kältebrücken von der Betondecke zu der Außenseite des
Gebäudes aufweisen. Damit läßt sich eine aufwendige,
meist zusätzlich erfolgende Isolation der nach der
Gebäudeaußenseite gerichteten Deckenstirnseiten weitgehend
einsparen.
Durch den Einsatz eines einzigen Klebers und der bezüglich
ihres Materials homogenen Seitenplatte wird
die verarbeitete Stoffvielfalt reduziert, was neben
Kosteneinsparungen auch Vorteile im Bereich des Umweitschutzes
bringt. Durch die Verringerung der als
sehr kritisch geltenden Mehrkomponenten-Materialien
müssen diese nicht aufwendig hergestellt und letztendlich
auch nicht entsorgt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellten
Ausführungsbeispielen.
Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen
Schalungswinkel, und
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Schalungswinkels.
Fig. 1 zeigt einen Schalungswinkel 1 für Betondecken
mit einer senkrechten Seitenplatte 2 und einer waagerecht
dazu angeordneten Auflageplatte 3. Mit ihrer
unteren Stirnseite 4 kommt die Seitenplatte 2 beim
fertigen Schalungswinkel 1 auf einem im Bereich des
Längsendes liegenden Teilstück der Innenfläche 5 der
Auflageplatte 3 zu stehen.
Zwischen der Seitenplatte 2 und der Auflageplatte 3
befindet sich im Bereich der sich berührenden Flächenteile
eine Klebeschicht 6 zwischen der Stirnseite 4
der Seitenplatte 2 und der Innenfläche 5 der Auflageplatte
3, welche die beiden Platten 2, 3 miteinander
verbindet.
Die Klebeschicht 6 welche über ihre gesamte Länge mit
der Innenfläche 5 der Auflageplatte 3 verklebt wird
weist dabei eine so große Fläche auf, daß die für die
Verbindung erforderliche Festigkeit erreicht wird.
So ist die Seitenplatte 2 in der Lage die durch den in
den Schalungswinkel 1 eingefüllten Beton auftretenden
Momente sicher aufzunehmen.
In Fig.2 ist der gleiche Schalungswinkel 1 nochmals in
einer dreidimensionalen Ansicht zu erkennen. Die Seitenplatte
2 aus expandierbarem Polystyrol weist dabei
eine sehr dichte, geschlossenporige Oberfläche 7 auf,
welche für die günstigen mechanischen Eigenschaften
bei dem Einsatz der Automatenplatten als Seitenplatte
2 mitverantwortlich ist.