Die Erfindung betrifft ein Türblatt, insbesondere für eine Feuer- und/oder Rauchschutztür,
bei welchem wenigstens eine sichtbare Breitseite eine insbesondere
durch ein außenseitig aufgebrachtes Metallblech gebildete Metallschicht aufweist.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen oder Bearbeiten einer
Tür, einer Zarge und/oder eines Türblatts, insbesondere eines eingangs erwähnten
Türblatts.
Solche Türblätter sind in Form von verzinkten oder unverzinkten Feuerschutztüren
aus Metall bekannt und weit verbreitet. Sie sind hauptsächlich darauf konzipiert, einer
Brandbeaufschlagung sehr gut Stand zu halten. Jedoch sind sie im allgemeinen
sehr unansehnlich, so daß sie meist nur in Kellerbereichen oder Produktionsbereichen
oder dergleichen Gebäudebereichen verwendet werden, wo es auf die Optik
nicht ankommt.
Andererseits besteht Bedarf an Türen für repräsentative Gebäudebereiche wie
Wohn- und Geschäftsräume, welche Türen mit einer absolut glatten, d.h. ebenen
und auf keinen Fall wellig oder dergleichen optisch unvorteilhaft gestalteten glänzenden,
insbesondere metallischen Oberfläche versehen sind. Solche optisch einwandfreien
Oberflächen sind auf dem Feuer- und Rauchschutzsektor mit derzeit bekannten
in Serie produzierten Türen nicht erreichbar. Mit Metallkonstruktionen lassen
sich solche Oberflächen dann nicht erreichen, wenn man bestimmte Wärmedämmwerte
für solche Türen voraussetzt. Um hohe Wärmedämmwerte zu erreichen,
müssen z.B. Stahltüren, bei der die die Breitseitenoberflächen bildenden
Schalen oder Bleche auf metallenen Rahmen befestigt sind, in den Hohlräumen
durch Mineralwolle oder dergleichen wärmegedämmt werden. Jede metallene Abstützung
zum Erhalt einer glatten Oberfläche würde zu einer Wärmebrücke führen,
die es zu vermeiden gilt. Ohne Wärmebrücken bildende Abstützungen würden sich
glatte Oberflächen nur mit unvernünftig dicken Blechstärken erzielen lassen. Unter
Ansatz vernünftiger Materialstärken und eines noch handhabbaren Gewichts ist es
daher bisher - und auf keinen Fall bei industriell wirtschaftlich sinnvoll herstellbaren
Türen - nicht möglich, über eine so große Fläche, wie sie bei den Breitseiten üblicher
Türblätter zu finden ist, einen optisch absolut glatten Effekt zu erzielen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Türblatt der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
daß es eine optisch glatte Breitseitenoberfläche aufweist und dennoch
eine hohe Wärmedämmung und leichte Handhabbarkeit bietet. Außerdem soll ein
Verfahren zum Herstellen oder Bearbeiten solcher Türblätter oder vergleichbar aufgebauter
Zargen bzw. ganzer Türen geschaffen werden.
Zum Lösen dieser Aufgabe ist ein Türblatt der eingangs genannten Art derart weitergebildet,
daß an der Innenseite der Metallschicht insbesondere zum Bilden eines
Materialverbundes eine auf der Basis von Holzwerkstoffen gebildete Schicht, vorzugsweise
eine Zwischenschicht, oder ein auf der Basis von Holzwerkstoffen gebildeter
Türblattkern vorgesehen ist. Die Metallschicht liegt also auf der Schicht oder
Zwischenschicht aus Holzwerkstoffen, die insbesondere von dem aus Holzwerkstoffen
gebildeten Türblattkern gebildet oder umfaßt wird, auf Diese Schicht oder
der Kern stützt die Metallschicht, die vorzugsweise durch ein an der sichtbaren
Oberfläche der wenigstens einen Breitseite des Türblatts vorgesehenes Metallblech
gebildet wird, ab, so daß keine Durchbiegungen oder Welligkeiten oder dergleichen
Störungen des optisch glatten Effekts auftreten. Holzwerkstoffe, wie Massivholz,
Preßspan, verleimtes Holz und dergleichen mehr, weisen naturgemäß hohe Wärmedämmwerte
auf, so daß selbst dann keine Wärmebrücken entstehen, wenn die
Holzwerkstoffschicht als ein eine stabile Unterlage für die Metallschicht bildender
massiver Kern ausgeführt ist. Mit anderen Worten kann man auch sagen, daß bei
dem erfindungsgemäßen Türblatt eine auf Holzwerkstoffen aufgebaute Tragschicht
oder ein tragender hölzerner Türblattkern mit einer Metallbeschichtung versehen ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Türblatts sind Gegenstand der diesbezüglichen
Unteransprüche.
Wie gut im Stand der Technik bekannt, können auf der Basis von Holzwerkstoffen
sogar komplette Feuer- und/oder Rauchschutztüren z.B. der Kategorie von T30 oder
mehr (die Türen halten einer Brandbeaufschlagung von mindestens 30 Minuten
Stand) hergestellt werden. Eine Ausgestaltung der Erfindung, bei der die Metallschicht
auf einer solchen - vorzugsweise den Türblattkern bildenden - Feuer- und/oder
Rauchschutztürblattkonstruktion auf der Basis von Holzwerkstoffen außenseitig
aufgebracht ist, ist besonders bevorzugt.
Insgesamt kann durch Aufbringen der Metallschicht, d.h. insbesondere des Metallbleches
auf einer Schicht von Holzwerkstoffen ein für solche Türen neuartiges Verbundmaterial
geschaffen werden. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist demgemäß vorgesehen, daß die - die hauptsächlich sichtbare breite
Oberfläche der Tür bildende - Metallschicht der außenseitig sichtbare Teil einer
Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht ist.
Im Prinzip mag es für einige Anwendungsgebiete ausreichend sein, wenn nur eine
der beiden Breitseiten die Metallschicht aufweist oder wenn sogar nur ein Teilbereich
der auf einer Breitseite sichtbaren Oberfläche mit der völlig glatten Metallschicht
gebildet ist. Weil optisch ansprechender, ist aber bevorzugt, daß jede der
beiden Breitseiten des Türblatts insbesondere zum Bilden jeweils der gesamten
sichtbaren Breitseitenfläche mit einer Metallschicht versehen ist.
Auch wenn verschiedene Arten zum Verbinden von Holz- mit Metallwerkstoffen
denkbar und möglich (die Metallschicht könnte zum Beispiel auch auf Oberflächen
aufgedampft werden oder sonstwie direkt auf dem Holzwerkstoff abgelagert werden)
sind, so ist doch bevorzugt, daß ein die Metallschicht bildendes mehr oder weniger
steifes Metallblech (oder eine Metallfolie) mit der bzw. dem auf der Basis von Holzwerkstoffen
gebildeten Innenschicht oder Türblattkern verklebt ist. Eine solche Verklebung
ist eine Möglichkeit, die beiden Materialschichten (Blech und Holz) auf von
außen nicht erkennbare Weise zu verbinden. Um Biegungen unter Temperaturschwankungen
zu vermeiden, sollten außerdem bei der Verklebung die unterschiedlichen
Wärmeausdehnungskoeffizienten der verwendeten Holz- und Metallwerkstoffe
berücksichtigt werden. Dies ist heutzutage mittels einer nach dem Aushärten
elastischen oder dauerelastischen Klebeschicht möglich.
Durch die erfindungsgemäßen Merkmale ist eine einen absolut sauberen optischen
Eindruck erweckende hochwertige, gut wärmedämmende und hochfeste Tür mit
leichtem Gewicht und daher guter Handhabbarkeit erzielbar. Um die Handhabbarkeit
noch zu erhöhen, insbesondere durch Blechkanten entstehende Verletzungsgefahren
auszuschließen und/oder den guten optischen Eindruck dauerhaft zu erhalten,
ist weiter bevorzugt vorgesehen, daß ein stoßgefährdeter Stirnkantenbereich
an wenigstens einer der Stirnkanten oder besser Stirnseiten (oder Umfangsseiten)
des Türblatts mit einer Stoßschutzschicht, insbesondere aus Polyurethan oder vergleichbarem
Kunststoff versehen ist. Die Stoßschutzschicht kann dabei an einer,
mehrerer oder aller der Stirn- oder Umfangsseiten vorgesehen sein. Die Stirn- oder
Umfangsseiten können dabei stumpf, stumpf mit Laibungsfalz oder einfach oder
mehrfach gefalzt ausgeführt sein und dennoch mit der Stoßschutzschicht versehen
sein. Insbesondere kann die Stoßschutzschicht die Stirnseiten versiegeln, oder vollständig
z.B. durch eine Umspritzung umgeben. Bei vollständig versiegelten Stirnseiten
ist womöglich überhaupt nicht mehr sichtbar, daß das Türblatt in seinem Inneren
einen Kern oder eine Schicht auf der Basis von Holzwerkstoffen aufweist. Man
sieht nur noch die edle Metallschicht oder an den Umfangsseiten eben eine Polyurethanschicht
oder dergleichen Versiegelung, so daß der Eindruck eines ganz
aus Metall bestehenden Türblatts entsteht.
In dem Fall, daß die Metallschicht durch ein Blech gebildet wird, sind
Metallblechdicken von ca. 0,1 bis 2 mm bevorzugt. Selbstverständlich kann das
Metallblech auch gebürstet, poliert, pulverbeschichtet lackiert oder sonstwie oberflächenversiegelt
sein. Es ist insbesondere die gesamte Palette an Möglichkeiten offen,
wie sie bei der Oberflächengestaltung von Autokarosserien denkbar ist. Besonders
modisch wirkt das Türblatt mit einer rein metallisch glänzenden Oberfläche.
Demgemäß ist das Metallblech (aus Aluminium oder sonstigem nichtrostenden Metall)
vorzugsweise an der Sichtseite unbeschichtet. Besonders bevorzugt ist eine
Ausführung bei der die Metallschicht, die die sichtbare Breitseitenoberfläche bildet,
aus Edelstahl besteht und vorzugsweise ca. 1 mm dick ist.
Problematisch bei dem erfindungsgemäßen Türblatt ist - wie auch bei ähnlich aufgebauten
Zargen oder ganzen Türen, die Metall-Holzwerkstoff-Verbundschichten
umfassen - die Herstellung und Bearbeitung, da Holz und Metall unterschiedliche
Bearbeitungswerkzeuge und Bearbeitungsverfahren verlangen. Beim Schneiden
und Fräsen von Metall entstehen Funken und Wärme, die den Holzwerkstoff beeinträchtigen
oder entzünden können. Eine sehr aufwendige Herstellmethode wäre,
das Metall und den Holzwerkstoff getrennt zu verarbeiten und dann die Werkstoffe
miteinander zu dem fertigen Türblatt zu verbinden.
Wünschenswert wäre aber zunächst die Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht herzustellen
und dann daraus oder damit das Türblatt zu fertigen. Die Fertigung könnte
dann z.B. beinhalten, daß man die für Beschläge, Angeln usw. erforderlichen
Öffnungen in einem nach der Fertigung des Türblattrohlings aus der Verbundschicht
erfolgenden Arbeitsgang durch die Verbundschicht hindurch ausführt. Dies soll
durch das erfindungsgemäße Herstell- und Bearbeitungsverfahren möglich werden.
Hierzu wird erfindungsgemäß ein Verfahren vorgeschlagen zum Herstellen oder Bearbeiten
einer Tür, einer Zarge und/oder eine Türblatts, insbesondere eines Türblatts
in erfindungsgemäßer Ausbildung, wobei die Tür, die Zarge oder das Türblatt
einen Metall-Holzwerkstoff-Materialverbund aufweist, mit einer spanabhebenden
Formgebung des Metall-Holzwerkstoff-Materialverbundes mit turbinenartiger Geschwindigkeit
unter geringem Spanabhub in der Art, daß Schäden an dem Metall-Holzwerkstoff-Materialverbund
durch Wärmeentwicklung ohne Flüssigkeitskühlung
vermieden werden.
Durch die turbinenartigen Geschwindigkeiten mit minimalem Spanabhub läßt sich
die Metallschicht ohne Kühlung durch Wasser oder einer sonstigen Flüssigkeit
spanabhebend bearbeiten. Die Parameter dieser spanabhebenden Bearbeitung
werden dabei vom Fachmann leicht durch Versuche aufgefunden werden können.
Dabei wird die Umdrehungsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Spangröße und
der Schnittgewindigkeit so gewählt, daß sich weder die Metallschicht noch der
Holzwerkstoff verfärbt. Beispielsweise darf ein als Metallschicht eingesetztes Edelstahlblech
nicht blau anlaufen. Ist dies der Fall, solllte die Bearbeitungsgeschwindigkeit
erhöht und/oder die Vorschubsgeschwindigkeit verringert oder die Spangröße
durch Auswahl des Werkzeuges entsprechend optimiert - z. B. verringert - werden.
Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren konnten Bedenken gegen eine Ausbildung
einer erst nach Ihrer Herstellung zu einem Türblatt zu verarbeitenden Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht
zerstreut werden, die zuvor noch insbesondere bezüglich
der zum Einbringen der für ein Türblatt notwendigen Ausnehmungen oder
Öffnungen oder zum Kalibrieren des Türblatts erforderlichen spanabhebenden
Formgebung bestehen. Das Durchbohren oder Fräsen oder dergleichen von Metall
erzeugt nämlich naturgemäß Hitze, die von dem mit dem Metall verbundenen Holzwerkstoff
nur schlecht vertragen wird. Die bei Metallbearbeitung üblichen Kühlmethoden
mittels flüssigen Kühlmittels können wegen des auf Feuchtigkeit oft empfindlich,
d.h. insbesondere durch Aufquellen, reagierenden Holzwerkstoffs ebenfalls
kaum angewendet werden. Es hat sich aber herausgestellt, daß sich durch das erfindungsgemäße
Verfahren eine solche Verbundschicht dennoch dadurch gut zu einem
Türblatt verarbeiten läßt, daß man die spanabhebende Bearbeitung mit hohen
Geschwindigkeiten, also zum Beispiel mit hohen Bohrer- oder Fräserdrehzahlen
(wie beim Zahnarzt) und minimalem oder sehr geringem Spanabhub durchführt. Wie
Versuche überraschenderweise gezeigt haben, werden bei einem solchen Hochgeschwindigkeitsbohren
oder -fräsen die Schnittstellen erst gar nicht so heiß, daß
Hitzeschäden (auch Verformungen) entstehen oder eine Kühlung notwendig wäre.
Demgemäß ist bei dem erfindungsgemäßen Türblatt die Ausbildung der Breitseite
als Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht auch im Hinblick auf ihre Handhabbarkeit
bei der Fertigung bevorzugt, da das erfindungsgemäße etwas aufwendige spanabhebende
Verfahren immer noch bedeutend einfacher ist als ein gezielter Zuschnitt
der einzelnen Schichten mit anschließender (Klebe-)Verbindung.
Vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand
der diesbezüglichen Unteransprüche. Demgemäß ist zum Herstellen des erfindungsgemäßen
Türblatts ein Herstellverfahren bevorzugt, das gekennzeichnet ist
durch die nacheinander folgenden Schritte:
- Herstellen des Metall-Holzwerkstoff-Materialverbundes durch Verkleben der
Metallschicht mit der Holzwerkstoffschicht bzw. mit dem auf der Basis von Holzwerkstoffen
gebildeten Türblattkern und
- - nach diesem Herstellschritt - Ausbilden von Stirnseitenbereichen des Türblatts
und/oder von für das Türblatt vorgesehenen Öffnungen, Ausnehmungen
und/oder Fenster- oder Lüftungsausschnitten an, durch bzw. in den Metall-Holzwerkstoff-Materialverbund
mittels der spanabhebenden Formgebung mit der turbinenartigen
Geschwindigkeit bei geringem Spanabhub.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden bevorzugt Hochgeschwindigkeitsbohr- oder -fräsvorrichtungen mit turbinenartigen Drehzahlen, vorzugsweise
oberhalb von etwa 5000 Umdrehungen pro Minute, verwendet, deren
Angriffswerkzeuge einen so geringen spanabhebenden Angriff bieten, daß bei
diesen Drehzahlen Schäden durch Wärmeentwicklung aufgrund Abtransport der
Wärmeenergie durch die Späne vermieden werden. Bei der Herstellung des
erfindungsgemäßen Türblatts werden in bevorzugter Ausgestaltung nach
Materialverbundes die Stirnkantenbereiche zum Anbringen einer oder mehrerer
Stoßschutzschichten durch Fräsen mit der turbinenartigen Geschwindigkeit unter
dem geringen Spanabhub kalebriert, auf Maß gebracht und/oder geglättet.
Die spanabhebende Formgebung erfolgt bevorzugt bei Werkzeugdrehzahlen oberhalb
von etwa 5000 Umdrehungen pro Minute, insbesondere oberhalb von etwa
8000 Umdrehungen pro Minute und am meisten bevorzugt bei etwa 10.000 Umdrehungen
pro Minute oder mehr. Diese Zahlen sind naturgemäß lediglich Richtwerte,
gute Ergebnisse werden auch z. B. bei Abweichungen von etwa 10 - 20 % von diesen
Drehzahlen erreicht.
In einer bevorzugten Ausbildung als Fräsverfahren ist das erfindungsgemäße Verfahren
gekennzeichnet durch Verwendung eines Fingerfräsers, insbesondere mit
zwei Schneiden, mit einem Durchmesser von weniger als etwa 30 mm, insbesondere
weniger als etwa 15 mm und bevorzugt von etwa 8 mm. Bei der spanabhebenden
Formgebung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt der Werkzeugvorschub
bevorzugt zwischen 3 Meter pro Minute und 0,1 Meter pro Minute und inbesondere
zwischen etwa 0,5 - 2 Meter pro Minute und bevorzugt bei etwa 1 Meter pro Minute.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt eines stumpf ausgeführten Randabschnitts
eines Türblatts in einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- einen Querschnitt eines gefälzt ausgeführten Randabschnitts
eines Türblatts in einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 3
- einen Querschnitt eines Randabschnitts eines Türblatts in einer
dritten Ausführungsform mit Doppelfalz, und
- Fig. 4
- einen Querschnitt eines Randabschnitts eines Türblatts in einer
vierten Ausführungsform, das bis auf einen Laibungsfalz stumpf
ausgeführt ist.
In den Fig. 1 bis 4 sind Querschnitte durch vier Ausführungsformen von Türblättern
1 - 4 für Feuer- und/oder Rauchschutztüren gezeigt. Die Querschnitte zeigen dabei
nicht das gesamte Türblatt 1-4, sondern jeweils nur einen Teilabschnit davon, nämlich
der sich am vertikal anzuordnenden Umfangsrand befindliche Randabschnitt.
Die gezeigten Türblätter 1 bis 4 haben bis auf den Stirnkantenbereich 5, der einmal
stumpf (Türblatt 1), stumpf mit Laibungsfalz (Türblatt 3), gefalzt (Türblatt 2) oder mit
Doppelfalz (Türblatt 4) ausgeführt ist, den gleichen Aufbau. In der Zeichnung und
der hier vorliegenden Beschreibung werden daher für gleiche oder entsprechende
Teile gleiche Bezugsziffern verwendet.
Die Türblätter 1-4 weisen einen aus Holzwerkstoffen gebildeten Türblattkern 6 und
an ihren beiden Breitseiten 7a und 7b eine Metallbeschichtung 8a bzw. 8b auf.
Außerdem ist am äußeren Umfangsrand, d.h. am Stirnkantenbereich 5, die gesamte
Stirnseite überdeckend eine Stoßschutzschicht 9 vorgesehen.
Der Türblattkern 6 ist vorzugsweise selbst bereits wie ein übliches Türblatt einer
Feuer- und/oder Rauchschutztür auf der Basis von Holzwerkstoffen ausgebildet.
Demgemäß weist er zumindest an den vertikalen Randbereichen einen Türblattrahmen
10, d.h. einen Rahmenholm oder sonstige Rahmenkonstruktion, aus steiferen
Holzmaterialien wie Massivholz, Schichtholz oder Verbundschichtholz und eine Türblattfüllung
11 auf, die aus Füllmaterialien auf der Basis von Holzwerkstoffen insbesondere
leichterer Art gebildet ist. Die Türblattfüllung 11 kann in nicht dargestellten
Ausführungsformen in inneren Hohlräumen mit Dämmaterialien versehen sein, solange
die Steifigkeit des Türblattkerns 6 damit nicht wesentlich beeinträchtigt wird.
Der Türblattrahmen 10 ist bei den gezeigten vier Ausführungsformen von Türblättern
1-4 je nach Gestaltung des Stirnkantenbereichs (stumpf oder mit Falzen) verschieden
ausgeführt. In nicht dargestellten Ausführungsformen weist der Türblattrahmen
10 auch Anleimer auf. Auch Zwischenstreifen aus bei Wärmeentwicklung aufschäumenden
Material sind am Türblattrahmen 10 denkbar - so wie dies auf dem Gebiet
der Feuer- und Rauchschutztüren auf der Basis von Holzwerkstoffen grundsätzlich
bekannt ist.
Die Metallbeschichtung 8a bzw. 8b weist an der sichtbaren Breitseitenfläche vorzugsweise
eine metallische, insbesondere eine metallisch glänzende, reflektierende
oder spiegelnde Oberfläche 12a bzw. 12b (Metalloberfläche) auf. In weiteren Ausführungen
sind Lackierungen oder dergleichen vorgesehen, insbesondere solcherart,
daß sie eine glänzende oder hochglänzende (spiegelnde) Oberfläche 12a, 12b
bieten. Die die Metallbeschichtung 8a oder 8b bildende Metallschicht hat jeweils
eine Dicke von etwa 0,1 bis 2 mm, vorzugsweise 1 mm und wird bevorzugt durch ein
Metallblech (bzw. eine Metallfolie), insbesondere aus Edelstahl gebildet. Das Metallblech
braucht im Falle von Edelstahl oder anderen nichtrostenden Metallen nicht
oberflächenbehandelt sein, wenngleich auch insbesondere bei weniger edlen Metallen
sämtliche bekannten zur optischen Vergütung denkbaren Oberflächenbehandlungen
(auch Verchromungen, Folienbeschichtungen usw.) möglich sind. Bei
weiteren Ausführungsformen sind anstelle von blitzblanken (polierten) Metalloberflächen
gebürstete Metalloberflächen 12a, 12b vorhanden.
Mit der Bezugsziffer 13 ist eine Zwischenschicht bezeichnet, die je nach Ausgestaltung
des sich unter der Metallbeschichtung 8a, 8b befindlichen Türblattkerns 6
aus verschiedenen Materialien besteht. Einerseits kann sich an der Innenseite der
Metallbeschichtung 8a, 8b eine Platte oder ein Paneel aus Holzwerkstoffen befinden,
die mit der Metallbeschichtung 8a, 8b zu einer bereits in sich steifen Einheit
verbunden, d.h. insbesondere durch eine in diesem Fall nicht dargestellte Klebeschicht
verklebt oder verleimt ist. Dann ist also bei 13 eine Holzwerkstoffzwischenschicht
vorgesehen.
Andererseits kann der Türblattkern 6 auch ohne eine solche Holzwerkstoffzwischenschicht
genügend Festigkeit als Unterlage für die Metallbeschichtung 8a, 8b bieten.
Dann ist die Metallbeschichtung 8a, 8b direkt auf dem Türblattrahmen 10 und der
Türblattfüllung 11 geklebt. In diesem Fall bezeichnet die Bezugsziffer 13 eine - in
dem hier dargestellten Beispiel etwas dickere - Zwischenschicht aus Klebstoff, der
insbesondere nach dem Aushärten eine gewisse dauerhafte Elastizität aufweist, um
unterschiedliche Wärmeausdehnungen der verbundenen Materialien auszugleichen.
Die Dicke D des Türblatts 1-4 beträgt z.B. ca. 40 bis 80 mm. Die Stoßschutzschicht
9 überdeckt in den dargestellten Beispielen die gesamte diese Dicke überspannende
Stirnseitenbreite, ist also sowohl mit dem Türblattkern 6, d.h. dem Türblattrahmen
10 oder in den oben erwähnten nicht dargestellten Ausführungen dem
Anleimer, als auch mit der Metallbeschichtung 8a, 8b an deren Kantenbereich 14
verbunden und verankert. Sie besteht aus Polyurethan (PU) oder vergleichbaren
Kunststoffen. Bei Falzen ist sie auch auf den durch die Falze 15, 16 und 17 gebildeten
parallel zur Türblattebene verlaufenden Falzflächen 18, 19 bzw. 20 vorgesehen.
Durch die Verbindung miteinander bilden der Türblattkern 6 und die Metallbeschichtungen
8a und 8b eine die Dicke D aufweisende Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht
21, die den leichten und dennoch steifen Körper des Türblattes 1-4
bildet.
Die sichtbaren glänzenden Oberflächen 12a, 12b an den Breitseiten 7a, 7b können
gestützt durch den Türblattkern 6 aus Holzwerkstoff in hohem Maße eben, d.h. ohne
Welligkeiten, Erhebungen, Vertiefungen oder dergleichen Abweichungen von der
ebenen Form, die aufgrund des reflektierenden Glanzes der Oberflächen 12a, 12b
sofort sichtbar wären, ausgeführt werden. In weiteren nicht dargestellten
Ausführungsformen können die Oberflächen 12a, 12b, anstatt eben zu sein, auch in
regelmäßiger Form gekrümmt (hohlspiegelförmig, zylinderförmig wie bei modernen
Kühlschränke, sinusförmig oder dergleichen mehr) sein, wodurch besondere optische
Effekte erzielt werden. Auch bei solchen gewünschten regelmäßigen Formen
können Abweichungen aufgrund des besonderen Materialverbundes vermieden
werden.
Damit die gewünschte Optik der Oberflächen 12a, 12b auch nach heftigeren Stößen
auf den besonders stoßgefährdeten Stirnkantenbereich 5 (insbesondere dem gegenüber
den Angeln befindlichen) erhalten bleibt, ist die Stoßschutzschicht 9 vorgesehen,
die solche Stöße von der Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht 21 abhält.
Zur Herstellung des Türblatts 1-4 wird zunächst der Türblattkern 6 durch Verbindung
des Türblattrahmens 10 mit der Türblattfüllung 11 gefertigt. Metallbleche werden zur
Bildung der Metallbeschichtungen 8a, 8b an beiden Breitseiten 7a, 7b über die
Zwischenschicht 13 an dem Türblattrahmen 10 und der Türblattfüllung festgeklebt.
Auf diese Weise entsteht zunächst die Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht 21 mit
dem zwischen Metallschichten 8a, 8b wie ein Sandwich eingebetteten Kern 6 aus
Holzwerkstoffen, welche Verbundschicht 21 jedoch noch keinerlei Öffnungen oder
Ausnehmungen aufweist.
Die für die Ausbildung als Türblatt 1-4 notwendigen Öffnungen für Beschläge, Angeln
usw. - auch Fenster- oder Lüftungsausschnitte sind selbstverständlich machbar
- werden anschließend in einem Arbeitsgang durch die Verbundschicht hindurch
eingebracht. Weil bei der Metallbearbeitung sonst übliche spanabhebende Verfahren
insbesondere durch Wärmeentwicklung Schäden wie Verformungen der Oberfläche
12a bzw. 12b, Verbrennungen des Holzes oder über Entzündung der Holzspäne
einen Brand verursachen könnten und weil eine Flüssigkeitskühlung wegen
der durch die Kühlflüssigkeit zu befürchtenden Schäden an den Holzwerkstoffen
nicht einsetzbar ist, werden die Öffnungen (und eventuell die Ausnehmungen) durch
Fräsen oder Bohren oder dergleichen spanabhebende Formverfahren (z.B. auch
Sägen) mit hoher Geschwindigkeit und sehr geringem (minimalem) Spanabhub eingebracht.
Es werden also Hochgeschwindigkeitsbohr- oder -fräsvorrichtungen mit
turbinenartigen Drehzahlen (Stichwort Zahnarztbohrer) eingesetzt, deren Angriffswerkzeuge
einen sehr geringen spanabhebenden Angriff bieten. Versuche haben
gezeigt, daß sich überraschenderweise mit einer solchen Bearbeitung größere
Wärmeentwicklung an den Schnittstellen der Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht
mit den einhergehenden Schäden auch ohne Flüssigkeitskühlung vermeiden lassen.
Bei der Herstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels werden auf vorgefertigte
Holztüren links und rechts auf den Breitseiten Edelstahlbleche aufgeklebt und
anschließend bündig gefräst. Das Fräsen dieser Edelstahl- Holzwerkstoff-Türen erfolgt
mit einem Fingerfräser mit zwei Schneiden. Das Werkzeug wird deswegen als
Fingerfräser bezeichnet, weil es einen sehr kleinen Durchmesser hat und in einer
Fräsvorrichtung derart gelagert ist, daß sie daraus wie ein Finger herausschaut. Ein
beispielsweiser Durchmesser des Fingerfräsers beträgt 8 mm. Die Drehzahl liegt im
Bereich um die 10.000 Umdrehungen pro Minute, der Vorschub beträgt ca. 1 Meter
pro Minute. Mit dieser Ausbildung kann das Edelstahl ohne Kühlung durch Wasser
oder dergleichen gefräst werden. Die einzelnen Parameter sollten dabei so optimiert
werden, daß das Edelstahlblech nicht blau anläuft. Zur Optimierung kann beispielsweise
auch die Drehzahl erhöht werden oder die Vorschubgeschwindigkeit verringert
werden. Die abgehobenen Späne müssen die Wärmeenergie aufnehmen
und abtransportieren.
Mit ähnlich hohen Drehzahlen und ähnlich geringem Spanabhub kann auf die gleiche
Art und Weise das Türblatt oder die ganze Tür auch gebohrt werden.
Auch die Falzungen können im Prinzip auf diese Weise durch Fräsen oder dergleichen
spanabhebende Bearbeitung eingebracht werden, wenngleich auch die Verwendung
entsprechend geformter, d.h. gefalzter Türblattrahmen 10 oder Anleimer
gleich bei der Herstellung der Verbundschicht möglich ist. Nach Herstellung der
Verbundschicht 21 werden diejenigen Stirnkantenbereiche 5, an denen die Stoßschutzschicht
9 angebracht werden soll, durch Fräsen oder Schleifen geglättet, anschließend
gesäubert. Zumindest an dem Metall-Holzwerkstoff-Verbundbereich, d.h.
speziell am Metallkantenbereich 14, erfolgt dabei das Fräsen bevorzugt in der oben
beschriebenen Weise mit Hochgeschwindigkeitsfräsern, am reinen Türblattrahmen
kann auch ein normaler Holzfräser eingesetzt werden. Daraufhin wird die Stoßschutzschicht
9 entweder direkt oder über eine (nicht dargestellte) Zwischenlage zur
Verbesserung der Haftung angeschäumt oder angespritzt. In weiteren (nicht dargestellten)
Ausführungsformen sind im Stirnkantenbereich (im Türblattkern 6) Ausnehmungen
zur Verankerung eines Stoßschutzes vorgesehen.
Als Ergebnis erhält man eine absolut saubere, feine, hochwertige, ansehnliche Tür
hoher Festigkeit bei leichtem Gewicht und hohem Wärmedämmwert, die zugleich als
wertvolle Tür gegen Stöße, die in der Regel auf die in den zu verschließenden Raum
hinein offenstehenden Stirnkante (Stirnseite) erfolgen, durch die Polyurethanschicht
9 geschützt ist.
Auch wenn das Türblatt und dessen Herstell- oder Bearbeitungsverfahren anhand
der dargestellten Ausführungsformen beschrieben worden ist, sind auch weitere
Ausführungsformen möglich. So können die einzelnen Merkmale sämtlicher gezeigter
und/oder beschriebener Ausführungsformen beliebig untereinander zu
neuen Ausführungsformen kombiniert werden. Mit dem oben beschriebenen Verfahren
können neben den Türblättern selbst auch z. B. Zargen oder ganze Türen bearbeitet
werden. Das Verfahren ist prinzipiell bei jedem Metall-Holzwerkstoff-Materialverbund
zur spanabhebenden Formgebung verwendbar.
Wichtige Aspekte des hier beschriebenen Türblattes sowie von dessen Bearbeitungsverfahren
werden im folgenden anhand der Darstellung in Fig. 1 noch einmal
zusammengefaßt:
Zum Bieten einer optisch glatten Oberfläche an einem insbesondere für Feuer- und/oder
Rauchschutztüren geeigneten Türblatt (1), von dem wenigstens eine Breitseite
(7a, 7b) mit einer Metallschicht (8a, 8b) versehen ist und das in Großserie gefertigt
werden kann und bei guter Handlichkeit hohe Wärmedämmung bietet, wird
vorgeschlagen, die Metallschicht (8a, 8b) auf einer Schicht (13) oder einem Türblattkern
(9) auf der Basis von Holzwerkstoffen anzubringen. Der Türblattkern (6) ist vorzugsweise
selbst eine auf Holzwerkstoffen basierende Feuer-/Rauchschutztürblattkonstruktion.
In einer bevorzugten Ausführung ist insbesondere
zum Erhalt der Optik nach Stößen an einem stoßgefährdeten Stirnkantenbereich (5)
eine Stoßschutzschicht (9), vorzugsweise aus angeschäumten oder angespritzten
Kunststoff, insbesondere PU vorgesehen. Die Bearbeitung des bei dem Türblatt
verwendeten Metall-Holzwerkstoff-Materialverbundes (8a/13/9; 8 b/13/9) erfolgt erfindungsgemäß
durch spanabhebende Formgebung mit turbinenartigen Geschwindigkeiten
bei sehr geringem Spanabhub.
BEZUGSZEICHENLISTE
- 1
- Türblatt (erste Ausführungsform)
- 2
- Türblatt (zweite Ausführungsform)
- 3
- Türblatt (dritte Ausführungsform)
- 4
- Türblatt (vierte Ausführungsform)
- 5
- Stirnkantenbereich (Stirn- oder Umfangsseite)
- 6
- Türblattkern
- 7a
- Breitseite
- 7b
- Breitseite
- 8a
- Metallbeschichtung (Metallschicht)
- 8b
- Metallbeschichtung (Metallschicht)
- 9
- Stoßschutzschicht
- 10
- Türblattrahmen
- 11
- Türblattfüllung
- 12a
- Oberfläche (Metalloberfläche)
- 12b
- Oberfläche (Metalloberfläche)
- 13
- Zwischenschicht (Klebstoff oder Holzwerkstoff)
- 14
- Metallkantenbereich
- 15
- Falz
- 16
- Doppelfalz
- 17
- Laibungsfalz
- 18
- Falzfläche
- 19
- Falzfläche
- 20
- Falzfläche
- 21
- Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht
- D
- Türblattdicke