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Die Erfindung betrifft ein Türblatt für ein Brandschutz-Türelement, bestehend zumindest aus einem Rahmen, zumindest einer Innenlage und zumindest je einer Deckschicht zu beiden Seiten der Innenlage, wobei zumindest teilweise der Rahmen und/oder die Innenlage vorzugsweise aus mineralischen Werkstoffen bestehen. Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Brandschutz-Türelement mit einem Türblatt und einer Zarge.
Eine derartige Brandschutztüre ist beispielsweise aus der DE-OS 29 11 747 bekannt, deren Rahmen.
Füllung und Beplankung mit Platten aus mineralischen Stoffen aufgebaut sind, wobei der Rahmen ungeteilt ist. Aus der DE-PS 43 23 202 ist eine Türzarge mit einer Brandschutzleiste bekannt, wobei die Brandschutzleiste aus sich überlappenden Branschutzleistenelementen zusammengesetzt sind. Bei solchen, nicht in Stahlausführung hergestellten Brandschutztüren werden für das Türblatt Materialien verwendet. deren Abbrand relativ langsam erfolgt und auch nach 30 Minuten bei stetig steigender Brandbelastung - Temperaturanstieg um 821. K - noch genügend Stabilität aufweist Gleichzeitig soll auf der brandabgekehrten Seite der Temperaturanstieg durchschnittlich 140'K und maximal 180'K nicht übersteigen und auch kein Durchbrand erfolgen.
Mit den herkömmlichen Materialien und Bauwesen lassen sich lediglich die oben angegebenen Werte - entsprechend der Brandschutznorm T30 - erreichen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Türblattkonstruktion anzugeben, die trotz Ausführung nicht in Stahlbauweise ausreichende Stabilität und eine Begrenzung des Temperaturanstieges auf der brandabgekehrten Seite trotz hö herer Brandbelastung und weiters die Verhinderung des Durchbrandes gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Rahmen und/oder die Innenlage und/oder die oder jede Deckschicht aus mehreren Bauteilen oder Lagen besteht (bestehen), und dass zumindest ein Bauteil des Rahmens mit zumindest einem Bauteil der oder jeder Deckschicht mittels kraftschlüssiger mechanischer Verbindungsmittel verbunden ist, und dass zumindest ein Bauteil höherer Biegesteifigkeit als Jener der Bauteile des Rahmens, der Innenlage und der Deckschicht in Längsrichtung des Türblattes über im wesentlichen die gesamte Länge des Türblattes verlaufend vorgesehen und mit zumindest einem Bauteil des Rahmens verbunden ist.
Damit ist gewährleistet, dass die Hauptbesandtelle des Türblattes, weiche die Türöffnung abdecken und der Tür Stabilität verleihen, keinen Abbrand haben und auch den Temperaturdurchgang gering halten. Auch in den Kantenbereichen ist damit der Anteil an brennbaren Werkstoffen vermindert bis minimiert und dadurch ein erhöhter Brandschutz gewährleistet.
Durch den Bauteil höherer Biegesteifigkeit wird die Biegestabilität des Türblattes erhöht und auch im Brandfall bzw. bei erhöhter Belastung ein Durchbiegen verhindert.
Durch den mehrteiligen Aufbau des Rahmens, der Innenlage und der oder jeder Deckschicht wird auch der Zusammenbau und die Herstellung des Türblattes erleichtert.
Selbstverständlich können im Rahmen oder der Innenlage auch Schrauben zur Verbindung dieser Bauteile miteinander oder zur Befestigung von Beschlägen wie Bändern, Feinbeschlag od. dgl. enden bzw Klebstoff zur Verbindung, etc. vorgesehen sein, welche Tatsache durch die Worte im wesentlichen"zum Ausdruck gebracht werden soll. Aufgrund der aber fast ausschliesslichen Verwendung von mineralischen Werkstoffen ist die Begrenzung des Temperaturanstieges des Türblattes auf der brandabgekehrten Seite auf durchschnittlich 140'K, maximal 180'K, und Verhinderung des Durchbrandes auch noch nach 90 Minuten bei stetig steigender Brandbelastung mit Temperaturanstieg um 986'K gewährleistet. Durch diesen Aufbau ist beim erfindungsgemässen Türblatt sogar die Brandschutzklasse T90 der ÖNorm B 3850 erfüllbar.
Zur Erhöhung der Stabilität des Türblattes ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass zumindest ein Bauteil des Rahmens und/oder ein Bauteil der oder jeder Innenlage und/oder ein Bauteil der oder jeder Deckschicht mittels kraftschlüssiger mechanischer Verbindungsmittel mit zumindest einem anderen Bauteil verbunden ist. Dadurch ist gegebenenfalls auch bei hohen Temperaturen, bei denen herkömmliche Verklebungen nicht mehr halten, ein Zerfallen des Türblattes in seine Einzelteile unterbunden und die Stabilität gewährleistet.
Durch Herstellung der kraftschlüssigen mechanischen Verbindung durch Heftung oder Verschraubung resultiert eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
Vorzugsweise sind, bei Verteilung der stabilitätserhöhenden Wirkung auf einen grösseren Bereich, zwei Bauteile höherer Biegesteifigkeit als jener der Bauteile des Rahmens. der innenlage und der deckschicht jeweils ! m Längskantenbereich des Türblattes vorgesehen.
Dabei muss jeder Bauteil überdies weniger Belautung im Notfall aufnehmen und kann daher leichter ausgelegt sein. was sich wieder in einem niedrigeren Gewicht des Türblattes auswirkt
Bei relativ einfacher und wirtschaftlicher Konstruktion und doch guten Stabilitätseigenschaften ist als Bauteil höherer Biegesteifigkeit eine Schichtstoff leiste, vorzugsweise eine an sich bekannte Schichtholzleiste vorgesehen.
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Schwächung im Bereich der Beschläge eine weitestgehend haltbare Befestigung der Beschläge am Türblatt und damit die bestmögliche Haltbarkeit der Tür auch Im Brandfall gegeben.
Gemäss einem weiteren Erfindungsmerkmal bestehen der Rahmen und/oder die Innenlage und/oder die
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gen Temperaturdurchgang, keinen Abbrand und noch ausreichende mechanische Stabilität zum Aufbau der Türblattkonstruktion auf.
Vorzugsweise wird für das zuvor genannte Material die Dichte derart gewählt, dass die Dichte der Innenlage zwischen 150 und 450 kg/m3, vorzugsweise bel 300 bis 350 kg/m3, die Dichte des Rahmens zwischen 400 und 600 kg/m3, vorzugsweise bel ca. 500 kg/m3, und die Dichte der Deckschicht zwischen 750 und 1000 kg, m3, vorzugsweise bei ca. 875 kg/m3, liegt. Damit ist der günstigste Kompromiss zwischen einerseits den mit steigender Dichte verbesserten Brandschutzeigenschaften und andererseits einem annehmbaren, nicht zu hohen Gewicht des Türblattes zu erzielen.
Die Deckschicht mit dem genngsten Volumsanteil am gesamten Türblatt kann die höchste Dichte aufweisen, der Rahmen mit dem nächstgrösseren Volumsanteil hat schon geringere Dichte und die Innen lage mit dem grössten Volumsanteil weist die genngste Dichte auf.
Zur Erzielung eines trotz bester Brandschutzeigenschaften doch optisch ansprechenden Aussehens des Türblattes ist Im Bereich der umlaufenden Schmalseiten sowie als Beschichtung der Vorder-und/oder Rückseite eine Beschichtung auf Holzbasis vorgesehen, vorzugsweise für die Schmalseiten Massivholztelle und für die Vorder-und/oder Rückseite Holz- bzw. Schichtstoffplatten.
Die Erfindung umfasst gemäss einem weiteren Merkmal auch ein Brandschutztürelement mit einem Türblatt und einer Zarge, gekennzeichnet durch ein Türblatt gemäss einem der vorhergehenden Merkmale und eine an sich bekannte Sonderstahl-Umfassungszarge mit vorzugsweise zumindest einem Brandschutzlaminatstreifen. Durch diese Merkmale ist auch im Bereich um das Türblatt herum der Abbrand und der Temperaturdurchgang soweit reduziert, dass die gesamte Tür bei steigender Brandbeiastung mit Temperaturanstieg um 9860 K auch noch nach 90 Minuten ausreichende Stabilität aufweist und auf der brandabgekehrten Seite die Temperatur der Tür um durchschnittlich nicht mehr als 1400 K, maximal um 1800 K, angestiegen ist. Damit erreicht die gesamte Türkonstruktion die Brandschutzklasse T90 der ÖNorm B 3850.
In der nachfolgenden Beschreibung wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen, die ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Türblattes bzw. der Tür darstellen, näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine Ansicht des Türblattes von vorne, mit Oberflächenverkleidung, Feinbeschlag und Bändern, Fig. 2 ist eine Ansicht des Türblattes mit abgenommener Deckschicht, Fig. 3 ist ein Schnitt
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entlang der Linie V-V der Fig. 1, Fig. 6 ist ein Schnitt entlang der Linie VI-VI der Fig. 1 auf der Bandseite und Fig. 7 ist ein Schnitt entlang der Linie VII-VII der Fig. 1 im oberen Rahmenbereich des Türblattes einschliesslich des umgebenden Zargenbereiches.
In der Ansicht der Fig. 1 ist die Oberflächenverkleidung 1 des Türblattes zu sehen, ebenso wie die der Drücker 2, der Feinbeschlag 3 und die Bänder 4. Die aufgeklebte oder aufgeschraubte Oberflächenverklei- dung 1 dient vornehmlich der optischen Gestaltung der Tür und kann aus prinzipiell beliebigem Material bestehen. Beispielsweise können Schichtstoff- oder Holzplatten, furnierte Holz od. dgl. verwendet sein.
Allenfalls kann auch nur eine Lackierung vorgesehen sein.
Fig. 2 zeigt den inneren Aufbau des Türblattes der Fig. 1 und lässt deutlich den aus oberem Querteil 5, unterem Querteil 6, bandseitigem Längsteil 7 und falzs6ltigem Längsteil 8 bestehenden Rahmen des Türblattes erkennen. Diese Bauteile 5,6, 7, 8 sind aus vorzugsweise Calciumsilikat mit mineralischen Füllstoffen und einer Dichte von vorzugsweise um 500 kg/m3 angefertigt. Jeder Bauteil 5,6, 7, 8 kann auch - wie In den Fig. 3 bis 7 erkennbar-aus mehreren Lagen 5a, 5b bestehen, die zur Stabilitätssicherung durch Verschraubungen 12 verbunden und zusätzlich mittels eines Spez) a ! kiebers nmtemander verklebt sind.
Ebenfalls aus mehreren Lagen 9a, 9b, 9c kann die Innenlage 9 des Türblattes bestehen, die gleichfalls aus vorzugsweise Calciumsilikat mit mineralischen Füllstoffen und einer Dichte von vorzugsweise um 200 - 350 kg, m3 angefertigt ist. Auch diese Lagen 9a, 9b, 9c sind verschraubt und überdies durch einen Spez ! aik ! eber miteinander und allenfalls mit dem Rahmen 5, 6, 7, 8 verbunden.
Mit 10 und 11 sind schliesslich Schichtholzleisten bezeichnet, die entlang der inneren Selten des bandseltigen Rahmenteils 7 und des falzseitlgen Rahmenteils 8 verlaufen und eine höhere Biegestabilität
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sten 10,11 sind wiederum miteinander und allenfalls auch mit dem Rahmen 5, 6,7, 8 und der Innenlage 9 bei 13 verschraubt und vorzugsweise zusätzlich noch mittels Spezialklebers verliebt
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Über dem Rahmen 5, 6, 7. 8 und der Innenlage 9 ist zu beiden Seiten eine weitere Deckschicht 14, 15 vorgesehen und mit diesen verschraubt und allenfalls mit Spezialkleber verklebt, die wieder vorzugsweise aus Calciumsilikat mit mineralischen Füllstoffen und einer Dichte von vorzugsweise um 875 kg, m3 angefer-
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Die Schmalseiteeiner massiven Holzschicht, beispielsweise Eiche, verkleidet.
Im vorderen und hinteren Kantenbereich ist vorteilhafterweise noch je eine Schicht eines Brandschutziaminats 17 zwischen oberem Querrahmenteil 5 und der oberflächlichen Holzlage 16 eingesetzt.
Die untere Schmalseite des Türblattes (Fig. 4) ist bis auf die hier fehlenden Schichten des Brandschutzlaminates und die unterschiedliche geometnsche Gestaltung gleich aufgebaut wie die eben beschriebene obere Schmalseite Die geometrischen Gestaltungsformen können je nach den Bedürfnissen abweichend von den dargestellten Formen abweichen.
In Fig. 5 ist ein Schnitt an der falzsethgen Längsseite des Türblattes der Flg. 1 dargestellt. Der Aufbau und die geometrische Formgebung entsprechen bis auf die Zwischenschaltung der Schichtholzleiste 11 zwischen Rahmenteil 7 und Innenlage 9 der Ausgestaltung der oberen Schmalseite des Türblattes gemäss Fig. 3.
Dies gilt auch für die Ausbildung der bandseitige Längsseite, die In Fig. 6 dargestellt 1St. Durch den Schnitt In Höhe eines der vorzugsweise drei Bänder 4 ist dieses auch in der Zeichnung zu erkennen
Wie schliesslich In Flg 7 noch dargestellt ist, kann vorzugsweise im oberen Rahmenteil 5 eine Ausnehmung 5'zur Aufnahme eines Türschliessers 18 vorhanden sein, wobei In diesem Fall Im Bereich der Ausnehmung 5'auch die Bauteile 16, 17 unter-bzw durchbrochen sind.
Zur Verbesserung der Haltewirkung und der Stabilität des Türelementes auch bei bereits grossem Abbrand reichen vorzugsweise das Schloss 24 bzw. dessen Verschraubung (siehe Fig. 5) und/oder die Bänder bzw. deren Verschraubung 25 (siehe Flg. 6) bis in den oder jeden Bauteil 10, 11 mit höherer Steifigkeit.
Zur Komplettierung des Brandschutz-Türelementes ist das die Türöffnung umgebende Mauerwerk 19 mit einer vorzugsweise Sonderstahlumfassungszarge 20 versehen, wobei im oberen Querteil dieser Zarge 20 - wie in Fig. 6 erkennbar-eine Ausnehmung zum Einbau der Einbaugleitschiene 21 für den Türschliesser 18 vorhanden ist. Weiters bildet die Zarge 20 beispielsweise durch entsprechende Umfalzung vorzugsweise ein Hohlprofil 22, in das eine Dichtung 23 eingelegt ist. Natürlich ist auch im Bereich der Zarge 20 die Möglichkeit gegeben, einen oder mehrere Brandschutzlaminatstreifen in, unter oder auf der Zarge 20 vorzusehen.