Die vorliegende Erfindung betrifft eine Feuerlöschvorrichtung mit schmelzbarer
Feuerlöschleitung.
Unter der Bezeichnung "FireTrace® System" vertreibt die Anmelderin eine
Feuerlöschvorrichtung die automatisch, ohne Fremdenergie im Brandfall auslöst.
Das "FireTrace® System" besteht im wesentlichen aus mindestens einem
Löschmittelbehälter, der ein gasförmiges Druckmedium als Treibmittel oder als
Löschgas enthält, und einem Spezialschlauch, der an den Löschmittelbehälter
angeschlossen wird und durch das gasförmige Druckmedium im Löschmittelbehälter
druckbeaufschlagt wird. Der unter Druck stehende Spezialschlauch wird
oberhalb der potentiell brandgefährdeten Stelle angebracht. Er besteht aus einem
speziell entwickelten, altersbeständigen und diffusionsdichten thermoplastischen
Material und ist derart ausgelegt, daß die unter Druck stehende
Schlauchwand zum Beispiel bei einer Temperatur zwischen 100 und 110°C
aufplatzt und das gasförmige Druckmedium entweichen läßt.
Es gibt zwei Ausführungsvarianten für das "FireTrace® System". In einer
ersten Variante dient der Schlauch lediglich als Auslöselement eines Kontrollventils.
Sobald der Druck im Schlauch relativ zum Druck im Löschmittelbehälter
abfällt, öffnet dieses Kontrollventil um den Inhalt des Löschmittelbehälters über
eine Auslaßdüse am Löschmittelbehälter oder über eine Löschmittelleitung mit
entsprechend ausgebildeten Löschmitteldüsen freizusetzen. In einer zweiten
Variante, die z.B. in der WO 91/08022 beschrieben ist, dient ein thermoplastischer
Schlauch größeren Durchmessers zugleich als Auslöse- und Löschmittelleitung.
Platzt der Schlauch im Brandfall, so strömt das Löschmittel durch den
Schlauch bis zur aufgeplatzten Stelle und wird dort freigesetzt. Hierzu ist anzumerken,
daß das thermoplastische Material unter der Hitzeeinwirkung des
Brandherds zuerst plastisch wird und sich durch den Innendruck im Schlauch
verformt, bis der Schlauch schlußendlich lokal platzt. Das durch die aufgeplatzte
Stelle ausströmende Löschmittel kühlt hierbei das thermoplastische
Schlauchmaterial, so daß sich letzteres wieder verfestigt, wobei eine "Auslaßdüse"
für das Löschmittel ausgebildet wird, welche während des Löschvorgangs
ihre Form weitgehend beibehält.
Falls die Löschwirkung durch Fluten eines abgeschlossenen Raums mit
einem gasförmigen Löschmittel erzielt werden soll, hat die Art und Weise wie
das Löschmittel aus dem Schlauch ausströmt, und folglich die Form der Auslaßdüse
nur eine geringe Bedeutung. Falls dagegen der zu schützende Raum
nicht flutbar ist, oder das Löschmittel ein Löschpulver ist, muß das Löschmittel
nach dem Platzen des Schlauches möglichst genau in Richtung des Brandherdes
gesprüht werden. Da das Zentrum des Brandherds in den meisten Fällen
genau senkrecht unter der "Auslaßdüse" liegt (hier wird das Schlauchmaterial
am frühesten plastisch), ist ein symmetrisches Sprühverhalten der "Auslaßdüse"
zu erstreben. In der Praxis stellt man jedoch fest, daß die durch das Platzen
des Schlauches ausgebildete "Auslaßdüse" ein unsymmetrisches Sprühverhalten
aufweist. Die zentrale Achse des Sprühkegels ist relativ stark zur Senkrechten
geneigt.
Der vorliegenden Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, zu gewährleisten,
daß die durch das Aufplatzen des Schlauches im Brandfall ausgebildete
"Auslaßdüse" das Feuerlöschmittel möglichst genau in Richtung Brandherd
sprüht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Feuerlöschvorrichtung
nach Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Feuerlöschvorrichtung weist
mindestens einen unter Druck stehenden Löschmittelbehälter und eine
schmelzbare Löschmittelleitung aus einem thermoplastischen Material auf.
Letztere ist in dem Schutzbereich verlegt und an den mindestens einen Löschmittelbehälter
derart angeschlossen, daß sie mit dem Druck im Löschmittelbehälter
beaufschlagt ist, wobei die unter Druck stehende Löschmittelleitung im
Brandfall aufplatzt und die Platzstelle eine Auslaßdüse für das Feuerlöschmittel
ausbildet. Erfindungsgemäß ist die schmelzbare Löschmittelleitung derart an
den mindestens einen Löschmittelbehälter angeschlossen, daß das Löschmittel
im Brandfall in der Löschmittelleitung von zwei Seiten auf die durch Aufplatzen
ausgebildete Auslaßdüse zuströmt. Hierdurch ergibt sich beim Platzen der
Löschmittelleitung keine bevorzugte Ausströmrichtung für das Löschmittel (bzw.
das Treibgas), so daß sich das noch plastische Material der Löschmittelleitung
an der Platzstelle auch weitgehend symmetrisch verformt, bevor es sich, durch
das ausströmende Löschmittel gekühlt, wieder verfestigt. Die durch Aufplatzen
der Löschmittelleitung über dem Brandherd ausgebildete Auslaßdüse kann das
Feuerlöschmittel folglich möglichst genau in Richtung Brandherd sprühen.
Entsprechend einer ersten Ausgestaltung der Erfindung weist die Feuerlöschvorrichtung
zwei unter Druck stehende Löschmittelbehälter auf, welche
jeweils mit einem Ende der schmelzbaren Löschmittelleitung verbunden sind.
Entsprechend einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist die
schmelzbare Löschmittelleitung als Ringleitung verlegt. Letztere weist dann
vorteilhaft mehrere Einspeisepunkte für das Löschmittel auf.
Im folgenden wird nun eine Ausgestaltung der Erfindung anhand der beiliegenden
Figuren beschrieben. Es zeigen:
- Fig.1:
- ein Schema einer klassischen Feuerlöschvorrichtung mit einem Löschmittelbehälter
und einer schmelzbaren Löschmittelleitung aus einem
thermoplastischen Material, nach dem Auslösen über einem Brandherd;
- Fig.2:
- ein Schema einer erfindungsgemäßen Feuerlöschvorrichtung mit zwei
Löschmittelbehältern und einer schmelzbaren Löschmittelleitung aus einem
thermoplastischen Material;
- Fig.3:
- ein Schema einer erfindungsgemäßen Feuerlöschvorrichtung mit einem
Löschmittelbehälter und einer als Ringleitung verlegten schmelzbaren
Löschmittelleitung aus einem thermoplastischen Material.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer klassischen FireTrace®
Löschvorrichtung. Diese bekannte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus
mindestens einem Löschmittelbehälter 10, der ein gasförmiges Druckmedium
als Treibmittel oder als Löschgas enthält, und einer FireTrace® Feuerlöschleitung
12, die an den Löschmittelbehälter 10 angeschlossen ist und aus dem
Löschmittelbehälter druckbeaufschlagt wird. Das Ende 13 der FireTrace® Feuerlöschleitung
12 ist hierbei verschlossen.
Der unter Druck stehende Spezialschlauch wird oberhalb der potentiell
brandgefährdeten Stelle angebracht. Er besteht, wie eingangs erwähnt, aus
einem speziell entwickeltem, altersbeständigen und diffusionsdichten thermoplastischen
Material und ist derart ausgelegt, daß er zum Beispiel bei einer
Temperatur zwischen 100 und 110°C aufplatzt und das Löschmittel entweichen
läßt. Beim Löschmittel kann es sich hierbei um ein gasförmiges, flüssiges oder
pulverförmiges Löschmittel handeln. Im Falle eines pulverförmigen Löschmittels
wird der Schlauch z.B. durch ein Treibgas unter Druck gesetzt, welches auch
die Entleerung des Löschmittelbehälters 10 bewirkt. In Figur 1 ist der Ausströmkegel
14 des Löschmittels über einem Brandherd 16 angedeuted. Wie bereits
weiter oben erwähnt, liegt die Platzstelle 17 ziemlich genau über dem Zentrum
des Brandherds, da hier die Hitzeentwicklung am größten ist. Man stellt fest,
daß die zentrale Achse 18 des Ausströmkegels 14 relativ zur Senkrechten 20
zur Strömungsrichtung 15 des Löschmittels in der Feuerlöschleitung 12 geneigt
ist. Hierdurch wird der Brandherd 16 nicht optimal vom Löschmittel bedeckt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Figur 2 unterscheidet sich von
der Vorrichtung nach Figur 1 lediglich dadurch, daß an beide Enden der Feuerlöschleitung
12' ein Löschmittelbehälter 10', 10" angeschlossen ist. Der eigentliche
Schutzbereich S befindet sich unter dem Mittelabschnitt der Feuerlöschleitung
12'. Nach dem Platzen der Feuerlöschleitung 12' über dem Brandherd 16'
strömt das Löschmittel sowohl vom Löschmittelbehälter 10', als auch vom
Löschmittelbehälter 10" weitgehend symmetrisch auf die Platzstelle 17' zu.
Hierdurch wird die Platzstelle 17' weitgehend symmetrisch verformt, so daß die
Achse 18' des Ausströmkegels 14' im wesentlichen senkrecht ist.
Ein ähnliches Resultat wird mit der Ausführung nach Figur 3 erzielt. Bei
dieser Ausführung ist die thermoplastische Feuerlöschleitung 12" im Schutzbereich
als Ringleitung verlegt. Letztere weist vier Einspeisepunkte 221, 222, 223
und 224 auf. Die Einspeisepunkte 221, 222, 223 und 224 sind über Verbindungsleitungen
241, 242, 243 und 244, mit dem Löschmittelbehälter 10"' verbunden.
Es ist hierbei von Vorteil wenn die Verbindungsleitungen 241, 242, 243 und
244 einen größeren Strömungswiderstand als die Abschnitte der Feuerlöschleitung
12" zwischen den einzelnen Einspeisepunkte 221, 222, 223 und 224
haben.
Die Verbindungsleitungen 241, 242, 243 und 244, sowie jeweils ein Teilbereich
a der Feuerlöschleitung 12" in Nachbarschaft der Einspeisepunkte 221,
222, 223 und 224 kann hierbei mit einem Brandschutzmittel verkleidet sein, so
daß die Feuerlöschleitung 12" vier aktive Bereiche b1, b2, b3 und b4 aufweist,
in denen gewährleistet ist, daß sich die Platzstelle 17" über dem Brandherd
weitgehend symmetrisch verformt, so daß die Achse 18" des Ausströmkegel
14" im wesentlichen senkrecht ist.
Es bleibt anzumerken, daß die Ringleitung 12" selbstverständlich auch
von mehreren Löschmittelbehältern mit Druck beaufschlagt werden kann.