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Die Erfindung bezieht sich auf einen zur Verwendung in Feuerlöschsystemen bestimmten Berstschlauch entsprechend Anspruch 1.
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Derartige aus thermoplastischen Kunststoffen hergestellte Berstschläuche sind an möglichen Brandherden entlang verlegbar und können entweder in direkt wirkenden Systemen, bei denen das Löschmittel direkt durch den Berstschlauch durch die Berststelle hindurch zum Brandherd geführt wird, oder in indirekt wirkenden Systemen eingesetzt werden, bei denen der Schlauch als Sensorschlauch mit einem Drucksensor verbunden und mit einem Druckgas befüllt ist, wobei der beim Bersten des Schlauches infolge starker Wärmeeinwirkung auftretende Druckabfall im Berstschlauch den eigentlichen Löschvorgang durch Löschmittelzufuhr aus gesondert verlegten Leitungen auslöst (z. B.
DE 198 40 863 A1 ,
DE 101 63 527 C1 ). Sensorschläuche können auch zum Abschalten elektrischer Anlagen und zur Betätigung von Klappen od. dgl. eingesetzt werden.
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Aus dem
US-Patent 1 087 989 A ist ein Feuerlöschsystem bekannt, welches einen Druckbehälter mit komprimiertem Kohlenstoffdioxid und ein daran angeschlossenes Rohr mit Perforationen aufweist. Die Perforationen sind mit Stopfen aus schmelzbarem Material verschlossen, welche bei Erreichen einer übermäßig hohen Temperatur schmelzen und dann das unter Druck stehende Kohlenstoffdioxid zum Löschen freigeben. Die Stopfen können ein Stück aus dem Rohr hervorstehen und bilden dadurch eine größere Fläche in der aufgeheizten Atmosphäre im Brandfall aus. Allerdings erlauben diese Stopfen nur die Öffnung des Rohrs an exakt dieser Stelle.
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In der
WO 97/44 874 A1 ist ein Rohr beschrieben, das ein Feuerbekämpfungsmittel unter Überdruck enthält, welches durch ein Schmelzen des Rohres freigesetzt wird. Außerdem enthält das Rohr noch elektrisch leitende metallische Sensordrähte, die im Falle des Schmelzens des Rohres ein entsprechendes Signal erzeugen und an eine Zentrale melden. Zwar entsprechen die in die Rohrwandung eingebetteten Drähte Elementen mit höherer Wärmeleitfähigkeit, aber da die Drähte eine Isolierung mit einer höheren Schmelztemperatur als der Schmelztemperatur des Rohres aufweisen, sorgen die Drähte gerade nicht für eine beschleunigte Schwächung der Rohrwandung.
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Aus der
WO 91/08 022 A1 ist ein Feuerlöscher bekannt, der aus einem Schlauch aus einem Thermoplast besteht. Die beiden Enden des Schlauchs sind versiegelt. Der Schlauch steht unter Druck und ist mit einem Löschmittel gefüllt. Im Brandfall weicht der Schlauch auf und gibt dann das Löschmittel zur Brandlöschung frei. Der Schlauch zeigt keine in der Schlauchwandung eingearbeitete Elemente.
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Aus der
GB 2 252 163 A ist ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Erkennen einer Temperaturerhöhung an einem Reaktionsbehälter bekannt. Hierzu wird ein Schlauch um den Reaktionsbehälter gewunden. Der Schlauch ist mit einem gasförmigen Medium unter Druck gefüllt, wobei das Medium teilweise flüssig vorliegt. Bei Überschreiten einer kritischen Temperatur steigt der Druck im Schlauch explosionsartig an, so dass dieser zerbirst. Eine mit dem Schlauch verbundene druckabhängige Komponente eines Gaszylinders, der den Reaktionsbehälter mit einem Gas versorgt, detektiert den Druckabfall und unterbindet die weitere Gaszufuhr. Der Schlauch zeigt keine in die Schlauchwandung eingearbeitete Elemente.
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Aus der
EP 0 978 297 A2 ist eine Feuerlöschvorrichtung bekannt, die einen unter Druck stehenden Löschmittelbehälter und eine schmelzbare Löschmittelleitung aus einem thermoplastischen Material umfasst. Letztere ist in einem Schutzbereich verlegt und an den beiden Leitungsenden mit je einem Löschmittelbehälter derart angeschlossen, daß sie mit dem Druck in den Löschmittelbehältern beaufschlagt ist. Die unter Druck stehende thermoplastische Löschmittelleitung platzt im Brandfall auf, und die Platzstelle bildet eine Auslaßdüse für das Feuerlöschmittel aus. Das Löschmittel strömt dann in der Löschmittelleitung von zwei Seiten auf die Platzstelle zu. Der Schlauch zeigt keine in die Schlauchwandung eingearbeitete Elemente.
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Aus dem
US-Patent 3 827 502 A ist ein Feuerlöscher bekannt, der einen Schlauch aus thermoplastischem Material mit einem Feuerlöschmittel aufweist. Die Länge und Wandstärke des Schlauchs sind so gewählt, dass dieser bei normalen Temperaturen dem internen Druck widersteht und erst bei außergewöhnlich hohen Temperaturen im Brandfall zerbirst. Auch dieser Schlauch zeigt keine in die Schlauchwandung eingearbeitete Elemente.
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Handelsübliche Berstschläuche sind aus Polyamiden extrusionsgeformt und besitzen bei einem Innendurchmesser von 4 mm einen Außendurchmesser von 6 mm, d. h. eine Wanddicke von 1 mm. Das Berstverhalten derartiger Berstschläuche wird maßgeblich durch den Schlauchwerkstoff, durch die Wanddicke, durch die Höhe des Innendruckes und natürlich durch die äußere Einwirktemperatur bestimmt.
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Berstschläuche müssen eine hohe Gasdichtigkeit haben, um den Gasinnendruck über möglichst lange Zeiträume aufrechtzuhalten, damit das Löschsystem einsatzfähig bleibt. In der Praxis hat sich gezeigt, daß zum Teil Temperaturen von annähernd 200°C benötigt werden, um den Schlauch zum Platzen zu bringen. Bei niedrigem Druck und niedrigen Temperaturen um 100 bis 120°C kann es zum Zusammenschmelzen des Schlauches kommen, was den Schlauch unbrauchbar und das Löschsystem damit unwirksam macht.
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Sowohl bei direkt als auch bei indirekt wirkenden Systemen ist es wünschenswert, daß der Berstschlauch bei Auftreten einer unzulässigen Wärmeeinwirkung, beispielsweise durch direkte Beflammung am Brandherd, möglichst schnell unter Einwirkung des Innendruckes bricht und somit den direkten oder indirekten Löschvorgang oder ggf. sonstige Stellfunktionen auslöst.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Berstschlauch bereitzustellen, der im Betriebszustand bei Auftreten von Wärmeeinwirkungen unzulässig hoher Temperatur mit möglichst geringer Zeitverzögerung durch Bersten an der Stelle der Wärmeeinwirkung reagiert.
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Entsprechend Anspruch 1 wird mit der Erfindung ein zur Verwendung in Feuerlöschsystemen bestimmter Berstschlauch vorgeschlagen, der aus einem thermoplastischen Kunststoff extrusionsgeformt ist, auch bei Gasinnendrücken bis zu etwa 32 bar diffusionsdicht und damit druckhaltend ist, zur Verlegung an potentiellen Brandherden in engen Räumen flexibel ist und bei einer mit einer Temperatur innerhalb eines festgelegten Temperaturbereichs auftretenden Wärmeeinwirkung und in Abhängigkeit vom angelegten Gasinnendruck unter Freigabe eines Löschgases, Gases oder Feuerlöschmittels platzt, wobei an oder in der Wandung des Schlauches Elemente angeordnet sind, die bei Auftreten der Wärmeeinwirkung eine beschleunigte Schwächung der Wandung des Schlauches an der betreffenden Stelle hervorrufen.
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Nach dem Grundgedanken der Erfindung wird der Berstschlauch mit Elementen ausgerüstet, die den Wärmeübergang auf das thermoplastische Kunststoffmaterial des Schlauches verbessern, d. h. beschleunigen, so daß der Schlauch an der Stelle der Wärmeeinwirkung unzulässig hoher Temperatur schnell die Erweichungstemperatur des thermoplastischen Kunststoffmaterials erreicht und unter Einwirkung des Schlauchinnendruckes mit den gewünschten Folgen platzt.
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Weitere vorteilhafte oder zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes gehen aus den Unteransprüchen hervor und sind nachfolgend ebenfalls näher erläutert.
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Im Verfolg des Erfindungsgedankens bestehen die Elemente gemäß Anspruch 2 aus einem Material, das im Vergleich zu dem thermoplastischen Kunststoff der Wandung des Schlauches eine wesentlich höhere Wärmeleitfähigkeit besitzt. Besonders geeignet sind hierfür Elemente aus Metall, insbesondere aus reinen Metallen, wie im Anspruch 3 angegeben ist. Die Wärmeleitfähigkeit bei Metallen ist durch den Stoffwert der Wärmeleitzahl charakterisiert. Reines Kupfer, ein zur erfindungsgemäßen Verwendung bevorzugter Werkstoff, besitzt schon bei 20°C eine Wärmeleitzahl von 1465 kJ/m h grd. Nach dem erfindungsgemäßen Wirkmechanismus erhitzen sich die Elemente rasch und geben die aufgenommene Wärme schnell an den thermoplastischen Kunststoff der Schlauchwand weiter.
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Die Elemente können auf unterschiedliche Weise an oder in der Wandung des Schlauches angeordnet sein. Vorteilhaft können sie gemäß Anspruch 4 schon bei der Extrusionsformung des Schlauches durch Koextrusion in die Wandung des Schlauches eingeformt oder daran angeformt sein. Die Elemente können aber auch Partikelform aufweisen und dem thermoplastischen Kunststoff vor seiner schlauchbildenden Extrusion zugesetzt sein, wie im Anspruch 5 angegeben ist.
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Die Elemente können entsprechend Anspruch 6 auf die Außenwand des fertigen Schlauches an den gewünschten Stellen und in gewünschter Verteilung auf die Außenwand des fertigen Schlauches und in engem Kontakt damit aufgefädelte Metallplättchen sein. Diese alternative Ausgestaltung gestattet die Anwendung der Erfindung auch in Verbindung mit handelsüblichen Berstschläuchen.
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Die Elemente können in einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung entsprechend Anspruch 7 auch Metallprofile sein, die nach der Extrusionsformung des Schlauches warm in die äußere Umfangsfläche des Schlauches eingedrückt und somit am Schlauch befestigt sind. Wie schon bei der im Anspruch 6 angegebenen Ausführungsform können hierbei die Elemente gezielt an solchen Abschnitten des Berstschlauches angebracht sein, an denen die Möglichkeit des Auftretens hoher Einwirktemperaturen besonders wahrscheinlich ist.
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Entsprechend weiterer Ausgestaltungen der Erfindung nach den Ansprüchen 8 bis 10 können die Elemente, ggf. nach haftungsvermittelnder Vorbehandlung des Schlauches, auf die Außenumfangsfläche des Schlauches aufgedruckt, aufgedampft oder aufgeklebt sein, was ebenfalls die Möglichkeit bietet, die Elemente nur an bestimmten Abschnitten des Schlauches anzubringen.
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Zur Erhöhung der Beständigkeit des Berstschlauches gegen chemische und/oder klimatische Einwirkungen kann in weiterer vorteilhafter Ausbildung der Schlauch, wie im Anspruch 11 angegeben, einschließlich der daran angeordneten Elemente von einer dünnen Schutzhülle aus einem thermoplastischen Kunststoff mit hoher Chemikalienbeständigkeit und geringer Wasserdurchlässigkeit bzw. -aufnahmefähigkeit eng umschlossen sein. Als Umhüllungsmaterial sind Polyethylen und Polypropylen gut geeignet. Die Schutzhülle kann zweckmäßig auf den Berstschlauch aufgeschrumpft oder durch Umwickeln des Schlauches gebildet sein, wie das in den Ansprüchen 12 und 13 angegeben ist.
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Der Berstschlauch kann in Weiterführung des Erfindungsgedankens gemäß Anspruch 14 in Längenabschnitten seiner Länge auf unterschiedliche Bersttemperaturen ausgelegt oder aus Längenabschnitten zusammengesetzt sein, die für unterschiedliche Bersttemperaturen ausgelegt sind. Durch die vorstehend angegebenen unterschiedlichen Möglichkeiten der Ausbildung und Anordnung der Elemente, welche bei Auftreten einer kritischen Wärmeeinwirkung eine beschleunigte Schwächung der Schlauchwandung hervorrufen, kann ein durchgehender Schlauch in festgelegten Bereichen seiner Länge auf unterschiedliche Temperaturen ansprechend ausgebildet sein, so daß der Schlauch je nach Löschsystem an eine Druckgasquelle oder eine Löschmittelquelle anschließbar ist und an jeder Stelle denselben Innendruck aufweist. Diese Ausbildung ermöglicht es, den Berstschlauch durch Zonen oder Kammern unterschiedlicher Temperaturerwartung zu verlegen. Wenn entsprechend der zweiten Alternative des Anspruchs 14 der Berstschlauch aus Einzellängen zusammengesetzt ist, die auf unterschiedliche Weise mit Elementen zur thermischen Wandungsschwächung ausgerüstet sind, steht der Berstschlauch ebenfalls unter einem einheitlichen Innendruck und kann gleichermaßen durch Zonen oder Kammern unterschiedlicher Temperaturerwartung zu verlegen sein. Hierbei befinden sich die Zusammensetzungsstellen der Einzellängen zweckmäßig an einer Zonengrenzstelle bzw. an Kammertrennwänden.
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Die Elemente zur beschleunigten Schwächung der Wandung des Schlauches bei Auftreten kritischer Temperaturen können gemäß Anspruch 15 Metallelemente sein, die von der Seite her auf Schläuche bzw. Schlauchabschnitte, sogar auf schon fertigverlegte Schläuche oder Schlauchabschnitte, festhaftend aufsteckbar und die Außenwandung des Schlauches in engem Kontakt umschließend sind. Diese Metallelemente können nach Anspruch 16 geschlitzte Ringscheiben oder schraubenlinienförmig gewendelte Metallstreifen sein, die jeweils nach der Anbringung am Schlauch rippenartig von der Wandung des Schlauches nach außen abstehend sind.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand der unterschiedliche Ausführungsbeispiele darstellenden schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
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1 bis 6 Querschnitte durch unterschiedlich ausgebildete Berstschläuche,
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7 in perspektivischer Darstellungsweise einen Berstschlauchabschnitt mit daran angebrachter geschlitzter Ringscheibe,
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8 in perspektivischer Darstellungsweise einen Berstschlauchabschnitt mit daran angebrachtem gewendelten Metallstreifen und
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9 einen in Kammern oder Zonen unterteilten Schaltschrank mit einem in den Kammern verlegten Berstschlauch.
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In den 1 bis 8 sind der Berstschlauch und die an oder in seiner Wandung angeordneten Elemente erheblich vergrößert dargestellt, während 9 in einem Verkleinerungsmaßstab gezeichnet ist. Der Berstschlauch besitzt in allen dargestellten Ausführungsbeispielen die handelsüblichen Durchmesser, nämlich 4 mm Innendurchmesser und 6 mm Außendurchmesser. Es sind aber auch andere Durchmesserverhältnisse möglich, beispielsweise ein Innendurchmesser von 6 mm und ein Außendurchmesser von 8 mm. Der Berstschlauch ist in allen Ausführungsbeispielen aus Polyamid-6 extrusionsgeformt und besitzt aufgrund dieses Werkstoffs und seiner Abmessungsverhältnisse eine elastischsteife Konsistenz und könnte daher auch als Rohr bezeichnet werden.
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Bei den in den 1 und 2 dargestellten Querschnitten von Berstschläuchen 1 bzw. 1' sind als bei Auftreten einer kritischen Temperatur wandungsschwächende Elemente jeweils fünf Metallprofile 2 bis 6 bzw. 2' bis 6' unterschiedlicher Querschnittsform an der Außenumfangsfläche 7 bzw. 7' verteilt angeordnet. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 sind die Metallprofile 2 bis 6 entweder bei der Extrusionsformung des Schlauches 1 eingeformt bzw. daran angeformt oder nach der Extrusionsformung des Schlauches 1 warm in die Außenumfangsfläche 7 des Schlauches 1 eingedrückt. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 sind die Metallprofile 2' bis 6' auf die Außenumfangsfläche 7' aufgeklebt.
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Die Metallprofile 2 bis 6 und 2' bis 6' sind in den 1 und 2 nur zur Illustration der gegebenen Möglichkeiten in unterschiedlicher Querschnittsform und unterschiedlichen Querschnittsabmessungen dargestellt. Selbstverständlich können auch einheitliche Querschnittsformen und Querschnittsabmessungen gewählt werden. Auch die Umfangsverteilung und Anzahl der Metallprofile kann dem gewünschten Berstverhalten entsprechend variiert werden. Die Querschnittsabmessungen, Querschnittsform und Anzahl der Metallprofile sind in weiten Grenzen wählbar, soweit die gewünschte Flexibilität des Berstschlauches, die für das Verlegen in engen Krümmungsradien erforderlich sein kann, nicht erheblich beeinträchtigt ist. Die Metallprofile 2 bis 6 bzw. 2' bis 6' sind parallel zur Mittelachse des Berstschlauches 1 bzw. 1' angebracht, aber auch ein schraubwendelförmiger Verlauf an der Außenumfangsfläche 7 bzw. 7' ist möglich. Die Metallprofile 2 bis 6 bzw. 2' bis 6' können in kürzeren oder längeren Abschnitten am Schlauch angebracht werden, wodurch das Berstverhalten schon bei der Herstellung des Berstschlauches abschnittsweise beeinflussbar ist. Auch den Berstschlauch netzartig eng umschließende Metallstrukturen sind als thermisch wandungsschwächende Elemente einsetzbar.
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Bei der in 3 dargestellten Ausführungsform weisen die thermisch wandungsschwächenden Elemente Partikelform auf und sind dem thermoplastischen Kunststoff vor seiner schlauchbildenden Extrusion zugesetzt und in der Kunststoffschmelze gleichmäßig verteilt. Die aus Metall bestehenden Partikel 8 können wie dargestellt unterschiedliche Größe und Form aufweisen. An den Stellen, an denen sich Partikel 8 in der Außenumfangsfläche 7'' des Berstschlauches 1'', also an oder nahe der Oberfläche befinden, sind der Wärmeübergang auf die Schlauchwandung und die Wärmeleitung in der Schlauchwandung im Falle des Auftretens einer kritischen Temperatur besonders gut.
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Die in den 4 bis 6 dargestellten Berstschläuche 1, 1', 1'' unterscheiden sich von den mit Bezug auf die 1 bis 3 beschriebenen Berstschläuchen dadurch, dass die Schläuche einschließlich der daran oder darin angeordneten thermisch wandungsschwächenden Elemente jeweils von einer dünnen Schutzhülle 9 aus einem thermoplastischen Kunststoff eng umschlossen sind. Die Schutzhülle 9 soll bei hoher Chemikalienbeständigkeit eine geringe Wasserdurchlässigkeit bzw. -aufnahmefähigkeit aufweisen und den Schlauch gegen mechanische, klimatische und chemische Angriffe schützen. Die durch Aufschrumpfen oder wendelförmiges Umwickeln des Schlauches angebrachte nur dünne Schutzhülle 9, die vorzugsweise aus PE oder PP gebildet ist, verringert den gewünschten raschen Wärmeübergang auf den Berstschlauch bei Auftreten kritischer Temperaturen nicht nennenswert.
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Wie aus den 7 und 8 ersichtlich ist, müssen thermisch wandungsschwächende Elemente nicht fest am Berstschlauch angeordnet oder darin integriert sein. Die Elemente können auch auf die Außenwand des fertigen Schlauches und in engem Kontakt damit aufgesteckt oder aufgefädelt sein. In 7 ist ein Element in Form eines kreisringförmigen Metallplättchens 10 dargestellt, welches auf den Schlauch 11 in axialer Richtung aufgeschoben werden kann, oder aber, wenn das kreisringförmige Metallplättchen 10 wie gezeichnet einen Schlitz 12 aufweist, auch durch vorübergehendes und vorzugsweise elastisches Aufbiegen von der Seite her auf den Schlauch 11 aufsteckbar ist. Nach der Anbringung des Metallplättchens 10 oder einer Mehrzahl von derartigen Metallplättchen an den gewünschten Stellen des verlegten oder zu verlegenden Schlauches 11, steht das bzw. stehen die Metallplättchen rippenartig vom Schlauch 11 ab und exponieren gegenüber der Umgebungsatmosphäre eine erhebliche Flächengröße, die im Fall des Auftretens einer kritischen Temperatur für einen raschen Wärmeübergang zunächst auf das bzw. die Metallplättchen und durch Wärmeleitung in dem bzw. den Metallplättchen auf die Schlauchwandung sorgt. Die Metallplättchen können jede beliebige geometrische Außenumrißform aufweisen, d. h. die exponierten Flächen derartiger Metallplättchen können je nach Anbringungsort und zu erwartender kritischer Temperatur in Form und Größe variiert werden.
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In 8 ist eine Variante eines Metallplättchens in Form eines schraubenlinienförmig gewendelten Metallstreifens 13 dargestellt, der elastisch aufbiegbar ist, daher auch von der Seite her auf den Schlauch 11 aufsteckbar ist und nach dem Zurückfedern in seine Ausgangslage mit seiner gewendelten Innenkantenfläche den Schlauch 11 eng umschließt. Auch in dieser Variante steht das thermisch wandungsschwächende Element rippenartig vom Schlauch 11 ab. Der Metallstreifen 13, von dem eine Mehrzahl am Schlauch angeordnet werden kann, sollte den Schlauch mindestens mit einer vollen Windung umschließen. Im gezeichneten Beispiel sind es 1 1/4 Windungen.
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Wie die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen erkennen lassen, ermöglicht die Erfindung Berstschläuche, die ein thermisch unterschiedliches Berstverhalten aufweisen. Daher kann der Berstschlauch in Abschnitten seiner Länge auf unterschiedliche Bersttemperaturen ausgelegt oder aus Längenabschnitten zusammengesetzt sein, die für unterschiedliche Bersttemperaturen ausgelegt sind. Eine derartige Anordnung ist anhand eines direkt wirkenden Löschsystems in 9 dargestellt.
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Daraus geht ein elektrischer Schaltschrank 14 hervor, der in drei Kammern oder Zonen 15, 16, 17 durch Trennwände 18 und 19 unterteilt ist. An eine außerhalb des Schaltschrankes 14 befindliche unter Druck stehende Löschmitteleinheit 20 ist ein aus drei Längenabschnitten 21, 22, 23 zusammengesetzter Berstschlauch angeschlossen, der sich im gezeichneten Beispiel in mehrfachen S-förmigen Windungen durch die drei Kammern 15, 16, 17 erstreckt. Druckdichte Zusammensetzungsstellen 24 und 25 für die Längenabschnitte 21, 22, 23 befinden sich an den Trennwänden 18, 19. Der gesamte Berstschlauch steht unter dem einheitlichen Innendruck der Löschmitteleinheit 20 und endet mit einem druckdichten Verschluss 26 in der letzten Kammer 17.
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Es wird ein Berstschlauch in verschiedenen Varianten vorgeschlagen, der zur Verwendung in direkt aber auch in indirekt wirkenden Feuerlöschsystemen und -anlagen bestimmt ist. Der aus einem thermoplastischen Kunststoff extrusionsgeformte druckhaltende Schlauch ist zur Verlegung flexibel. In oder an der Wandung des Schlauches sind Elemente angeordnet, die bei Auftreten einer kritischen Wärmeeinwirkung, beispielsweise bei Entstehung eines Brandherdes, eine beschleunigte Schwächung der Wandung des Schlauches durch rasche Wärmeübertragung auf die Schlauchwandung hervorrufen und damit schnell zum Bersten des Schlauches und zum Austritt eines Löschmittels aus der Berststelle bei direkten Feuerlöschsystemen oder zum Druckverlust im Schlauch bei indirekt wirkenden Feuerlöschsystemen führen.
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Bezugszeichenliste
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- 1; 1'; 1''
- Berstschläuche
- 2, 3, 4, 5, 6; 2', 3', 4', 5', 6'
- Metallprofile
- 7, 7', 7''
- Außenumfangsfläche
- 8
- Partikel
- 9
- Schutzhülle
- 10
- Metallplättchen
- 11
- Schlauch
- 12
- Schlitz
- 13
- Metallstreifen
- 14
- Schaltschrank
- 15
- Kammer oder Zone
- 16
- Kammer oder Zone
- 17
- Kammer oder Zone
- 18
- Trennwand
- 19
- Trennwand
- 20
- Löschmitteleinheit
- 21
- Längenabschnitt
- 22
- Längenabschnitt
- 23
- Längenabschnitt
- 24
- Zusammensetzungsstelle
- 25
- Zusammensetzungsstelle
- 26
- Verschluss