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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Brandschutzmanschette, wie sie in
Anwendung der baurechtlichen Sicherheitsbestimmungen benötigt
wird, um Wände und Decken mit hindurchführenden
Rohren im Brandfall abschotten zu können.
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Brandschutzmanschetten
sind in unterschiedlichen Formen bekannt und bestehen meistens aus
einem um das Rohr herum zu legenden Mantel, wobei zwischen dem Rohr
und dem Mantel Blähmaterial angeordnet ist, das im Brandfall
durch die Hitzeeinwirkung das Rohr abdrückt bzw. verschließt
und die Wand bzw. die Decke gegen Luft- oder Rauchstrom abdichtet.
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So
offenbart die
DE 392
37 74 C1 eine Brandschutzmanschette für thermoplastische
Rohrleitungen, bei der das in einem Manschettengehäuse vorgesehene
Brandschutzmaterial zum Zwecke einer besseren Wärmeübertragung
Wärmleiteinrichtungen aufweist, die zu einem frühen
Schmelzvorgang des Rohres und einem schnellen Aufschäumen des
Brandschutzmaterials beitragen sollen.
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Die
DE 20 2004 016 693
U1 beschreibt eine Brandschutzmanschette, bei der ein um
das Rohr zu legender mehrteilig ausgebildeter Mantel eine weitere Öffnung
aufweist, beispielsweise für eine für das Rohr
vorgesehene T-förmige Abzweigung, die ebenso wie das Rohr
im Brandfall durch expandierendes Blähmaterial zusammengequetscht
wird.
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Die
DE 20 2005 012 876
U1 beschreibt eine Brandschutzmanschette mit einem Verschlusselement,
bei der die in Richtung des Rohres vorgesehenen Erhebungen des Blähmaterials
unter Druckeinwirkung in radialer Richtung verkleinerbar sind, so dass
die Manschette für Rohre mit einem um etwa 2 bis 4 mm unterschiedlich
großen Durchmesser geeignet ist und auf diesen reibschlüssig
befestigt werden kann.
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Aus
der
DE 20 2005
012 875 U1 geht eine Brandschutzmanschette hervor, deren
Mantel so geformt ist, dass sie für leicht bogenförmige
Rohrleitungen geeignet ist. Des Weiteren kann der Mantel Koppelelemente
aufweisen, die es ermöglichen, zwei Brandschutzmanschetten
stirnseitig miteinander zu verbinden.
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Die
DE 10 2004 014 347
B4 offenbart eine Brandschutzmanschette, bei der das Rohr
im Brandfall abdrückende Material zumindest teilweise aus
einem sich unter Hitzeeinwirkung selbst verstellenden Metall, einem
sogenannten Memorymetall, besteht.
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Eine
weitere Brandschutzmanschette beschreibt die
DE 10 2008 031 018 A1 .
Diese Manschette weist ein segmentartig angeordnetes Blähmaterial
auf, das von einem verformbaren Metallband gehalten wird. Mittels
eines hakenförmig ausgebildeten Halteelementes, das an
einem Endbereich des Metallbandes angeordnet ist und in Ausnehmungen
des anderen Endes des Metallbandes greifen kann, ist es möglich,
die Manschette lösbar an dem betreffenden Rohr anzubringen.
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Aus
der
DE 198 52 120
C2 ist eine Brandschutzmanschette zu entnehmen, bei der
der Mantel quer zur Längsrichtung nebeneinander angeordnete Perforationen
aufweist, wobei zwischen den Perforationen schmale biegsame Stege
vorgesehen sind, die ein manuelles Biegen des Mantels zulassen sollen.
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Den
genannten Brandschutzmanschetten ist gemeinsam, dass sie jeweils
nur für einen bestimmten Rohrdurchmesser geeignet sind
beziehungsweise die Rohrdurchmesser sich nur in verhältnismäßig engen
Grenzen unterscheiden dürfen. Durch die unterschiedlichen
Rohrdurchmesser ist daher zum Zwecke des Abschottens von Wänden
und Decken stets ein ganzes Sortiment von Brandschutzmanschetten
vorzuhalten.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Brandschutzmanschette zum Abschotten
von Wänden und Decken bereitzustellen, die universell zum Abdrücken
von durch die Wände und Decken hindurchführenden
Kunststoffrohren unterschiedlicher Durchmesser geeignet ist.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch eine Brandschutzmanschette mit einem unter Hitzeeinwirkung
sich ausdehnenden Blähmaterial, einem formbaren Mantel
zum Halten des Blähmaterials und einem Verschlusselement
gelöst, wobei, der Mantel mindestens zwei quer zu seiner
Längsrichtung nebeneinander verlaufende Sollbruchstellen
aufweist und das Verschlusselement ein Spannband mit einem Spannschloss
ist.
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Es
ist ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäßen
Brandschutzmanschette, dass sie zum Abschotten von Wänden
und Decken geeignet ist, durch die Kunststoffrohre mit einer verhältnismäßig
großen Spannbreite ihrer Außendurchmesser verlaufen,
so von Rohren mit einem Außendurchmesser von 32 mm bis
250 mm. Ein breites Sortiment an Brandschutzmanschetten braucht
nicht mehr vorgehalten zu werden. Die Fertigung solcher Manschetten
gestaltet sich dadurch einfacher und kostengünstiger.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform der Brandschutzmanschette
sieht vor, dass die Sollbruchstelle mindestens durch eine Ausnehmung oder
mehrere in gleicher Richtung verlaufende Ausnehmungen gebildet ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Brandschutzmanschette
ist die Sollbruchstelle durch eine vorzugsweise über die
gesamte Breite des Mantels verlaufende Nut gebildet.
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Eine
Ausführungsform sieht vor, dass die Sollbruchstellen in
unterschiedlichen Abständen, vorzugsweise im Abstand von
5 mm bis 14 mm, zueinander angeordnet sind.
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Es
ist vorteilhaft, dass der Mantel der Brandschutzmanschette zum Halten
des Blähmaterials an mindestens einem seitlichen Rand abgewinkelte
sägezahnartige Elemente aufweist.
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Besonders
vorteilhaft ist es, dass die sägezahnartigen Elemente der
Brandschutzmanschette in einem Winkel < 90° zur Fläche des
Mantels angeordnet sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Brandschutzmanschette sind
zwischen Mantel und Spannband Haltewinkel vorgesehen, die jeweils abgewinkelte
Schenkel aufweisen und dessen einer Schenkel der Befestigung der
Brandschutzmanschette an der Wand oder Decke dient.
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Als
besonders vorteilhaft ist anzusehen, dass der zwischen dem Mantel
und dem Spannband vorgesehene Haltewinkel in verschiedenen Stellungen
auf dem um das Kunststoffrohr umlaufenden Mantel positionierbar
ist.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der Brandschutzmanschette
weist der an der Wand oder Decke anliegende Schenkel des Haltewinkels
ein Langloch auf.
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Eine
weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, als Blähmaterial
einschichtiges Brandschutzlaminat zu verwenden, das vorzugsweise
vorgeformt ist.
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Im
Folgenden soll die Erfindung an Hand von Zeichnungen näher
erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine
Ausführungsform des Mantels der Brandschutzmanschette in
gestreckter Darstellung;
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2 die
Draufsicht auf einen geschlossenen Mantel mit Haltewinkeln;
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3 einen
Haltewinkel in Vorderansicht;
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4 die
Seitenansicht des Haltewinkels gemäß 3.
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Aus 1 ist
in gestreckter Form der Ausschnitt eines Mantels 1 einer
erfindungsgemäßen Brandschutzmanschette dargestellt,
der in diesem Ausführungsbeispiel ohne die sägezahnartigen
Elemente 3 eine Breite von 40 mm aufweist. In Abhängigkeit
vom Durchmesser des abzudrückenden Rohres beläuft
sich die Breite des Mantels 1 auf 20 mm bis 80 mm. Deutlich
ist zu sehen, dass als Sollbruchstelle in diesem Beispiel 4 übereinander
und quer zur Längsrichtung des Mantels 1 verlaufende
schlitzartige Ausnehmungen 2 vorgesehen sind. Es ist jedoch auch
möglich, die Sollbruchstellen durch quer zur Längsrichtung
des Mantels 1 verlaufende Nuten zu bilden, die auch über
die gesamte Breite des Mantels verlaufen können. Im vorliegenden
Beispiel sind die Ausnehmungen 2 in einer Länge
von 5 mm und in einer Breite von 1 mm gewählt. Der Abstand
zwischen den Ausnehmungen 2 beträgt in Längsrichtung
10 mm. Der in 1 dargestellte Ausschnitt des
Mantels 1, der gestanzt oder mit einem Laser geschnitten werden
kann, besitzt demnach insgesamt 12 Glieder 4. Je nachdem
für den Mantel 1 verwendeten Material und dessen
Stärke kann die Breite der Glieder zwischen 5 mm und 14
mm variieren. Im vorliegenden Beispiel wurde für den Mantel 1 verzinktes
Stahlblech in einer Stärke von 0,7 mm verwendet. Es ist
jedoch auch möglich, als Sollbruchstelle nur 2 quer zur Längsrichtung
des Mantels 1 verlaufende Ausnehmungen in einer Länge
von jeweils ca. 12 mm vorzusehen. Wie zu erkennen ist, weist der
Mantel 1 beidseitig sägezahnartige Elemente 3 auf.
Sie sind in diesem Beispiel trapezförmig ausgebildet, können
jedoch auch die Form eines Dreieckes besitzen. Als Blähmaterial
kommt einschichtiges Brandschutzlaminat zum Einsatz. Die eine Länge
von ca. 16 mm aufweisenden sägezahnartigen Elemente 3 dienen
in abgewinkelter Form dem Halt des in den vorgeformten Mantel 1 eingelegten
Brandschutzlaminates mit einer Stärke von 14 mm. Je nach
der Blähkraft des verwendeten Brandschutzlaminates kann
dieses auch ein davon abweichende Stärke besitzen.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die sägezahnartigen
Elemente 3 in einem Winkel < 90° zur Fläche des
Mantels 1 anzuordnen. Dadurch wird im Brandfall das aufschäumende
Material zwangsweise auf eine geringere Fläche des Rohres gelenkt
und dem angestrebten Abdrücken des Rohres eine größere
Sicherheit gegeben.
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Es
ist jedoch auch möglich, die abzuschottende Wand oder Decke
als seitliche Begrenzung für das Brandschutzlaminat zu
nutzen, so dass der Mantel 1 in einem solchen Fall nur
an seiner der Wand oder Decke abgewandten Seite sägezahnartige
Elemente 3 aufweisen muss.
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Soll
die Brandschutzmanschette montiert werden, ist zunächst
der Durchmesser des abzudrückenden Kunststoffrohres festzustellen
und danach die Anzahl der Glieder 4 des Mantels 1 zu
ermitteln. Im vorliegenden Beispiel müsste der Mantel 1 bei
einem Außendurchmesser des Rohres von 32 mm insgesamt 21
Glieder 4, bei einem Außendurchmesser von 90 mm
insgesamt 39 Glieder 4 und bei einem Außendurchmesser
von 200 mm 73 Glieder 4 aufweisen. Derartige Vorgaben erhält
der Anwender mit der Anwendungsvorschrift. Von dem auf einer endlosen Rolle
gelieferten Mantel 1 wird er sich unter Nutzung der Sollbruchstellen
den Mantel 1 mit der erforderlichen Gliederzahl abtrennen.
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Der
vorgeformte Mantel 1 mit dem eingelegten Brandschutzmaterial
wird sodann um das abzudrückende Rohr gelegt und mit einem
hier nicht dargestellten ein Spannband aufrollendes Spannschloss als
Verschlusselement befestigt. Hierfür können herkömmliche
Bänder und Schlösser verwendet werden, wie sie
zum Beispiel zum Befestigen von Schläuchen auf Stutzen
gebraucht werden. Es kann sich um selbstarretierende Verschlüsse
handeln oder um Bandschellen, bestehend aus einem Metallband, das
mit seinem freien Ende in einem Spannverschluss geführt
ist, der fest mit dem anderen Ende des Metallbandes verbunden ist.
Es ist auch möglich, Spannschrauben als Verschlusselement
einzusetzen, die mit einem Schneckengewinde in die Verzahnung des
Metallbandes greifen.
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Besonders
vorteilhaft ist des Weiteren, dass die erfindungsgemäße
Brandschutzmanschette sowohl für nicht standardisierte
Rohre als auch für Rohre anwendbar ist, die in ihrem Querschnitt
von einer kreisrunden Form abweichen.
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In 2 ist
ein geschlossener Mantel 1 mit sägezahnartigen
Elementen 3 in abgewinkelter Form dargestellt. Die sägezahnartigen
Elemente 3 bilden eine nahezu geschlossene Fläche
und verhindern so das Austreten von geschäumtem Laminat.
Für die Befestigung der Brandschutzmanschette an der Wand
bzw. der Decke sind bei diesem Beispiel drei Haltewinkel 5 vorgesehen.
Mit Schrauben oder Bolzen kann die Brandschutzmanschette mittels
der Haltewinkel 5 an der vorgesehenen Stelle festgelegt werden.
Diese in 3 und 4 dargestellten Haltewinkel 5 werden
durch das hier nicht dargestellte Spannband auf dem Mantel 1 gehalten.
Es ist ein Vorzug der Erfindung, dass die Haltewinkel 5 flexibel auf
dem Mantel 1 positioniert werden können. Dadurch
ist es möglich, die Brandschutzmanschette unter Berücksichtigung
der örtlichen Gegebenheiten auch unter räumlich
komplizierten Bedingungen sicher an der Wand bzw. der Decke zu befestigen.
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Wie
aus 4 ersichtlich ist, weisen die Haltewinkel 5 ein
Langloch 6 auf, das ebenfalls dazu beiträgt, eine
sichere Positionierung der erfindungsgemäßen Brandschutzmanschette
an der Wand oder Decke zu gewährleisten. Der an der Wand
oder an der Decke anliegende Schenkel des Haltewinkels 5 weist
im vorliegenden Beispiel eine Länge von 40 mm auf, der
andere, die Brandschutzmanschette haltende Schenkel besitzt eine
Länge von 16 mm. Insbesondere bei Rohren größeren
Durchmessers kann die Brandschutzmanschette ohne die Haltewinkel 5 reibschlüssig
an dem Rohr festgelegt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3923774
C1 [0003]
- - DE 202004016693 U1 [0004]
- - DE 202005012876 U1 [0005]
- - DE 202005012875 U1 [0006]
- - DE 102004014347 B4 [0007]
- - DE 102008031018 A1 [0008]
- - DE 19852120 C2 [0009]