Die Erfindung betrifft einen Alpin-Skischuh gemäß Oberbegriff Anspruch 1.
Ein aus AT-B-401 333 bekannter Alpin-Skischuh weist pro Druckverteilungslappen
zwei Kunststoffplatten auf, die jeweils über ein eine Gelenkstelle bildendes Filmscharnier
am Druckverteilungslappen einstückig angeformt sind. Die beiden Filmscharniere
definieren eine im wesentlichen gerade Scharnierachse für den Druckverteilungslappen.
Das Filmscharnier muß Temperatur- und Umgebungseinwirkungen und relativ
große Kräfte mit unterschiedlichen Kraftrichtungen aufnehmen. Konstruktionsbedingt
und aufgrund der Fixierung der Scharnierachse im Skischuh ergibt sich bei den Filmscharnieren
eine Bruchgefahr. Die gerade Scharnierachse bedingt ferner eine bestimmte
Klappbewegung jedes Druckverteilungslappens, was das Ein- und Aussteigen
aus dem Alpin-Skischuh erschweren kann. Ferner ist es möglich, daß aufgrund
der geraden Scharnierachse bei der Anpassung der Druckverteilungslappen an die
Fußkontur Druckstellen auftreten. Da die über das Filmscharnier mit dem Druckverteilungslappen
verbundene Kunststoffplatte im Gebrauch nach innen umgeklappt ist und
ein spezielles Befestigungselement zur Sicherung an der Unterschale aufweist, baut
der Alpin-Skischuh im Ristbereich relativ hoch. Eine anatomische Anpassung des
Scharnierverlaufes und/oder der Druckverteilungslappen an den Fuß läßt sich kaum
realisieren.
Bei einem aus CH 460 580 bekannten doppelschäftigen Alpinskischuh wird der innere
Schuhschaft mittels eines entlang des Rists verlaufenden Reißverschlusses geschlossen.
Die beiden Verschlußgliederketten des Reißverschlusses sind nicht direkt
an den Rändern des Öffnungsschlitzes des Innenschaftes befestigt, sondern indirekt
über Haltestreifen am Innenschaft angebracht. Diese Haltestreifen bestehen aus einem
dehnungselastischen Material wie einem mit Gummifedern durchzogenen Textilgewebe,
das sich beim Ineinandergreifen der Verschlußglieder in deren Eingriffsrichtung
zu dehnen vermag.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Alpin-Skischuh der eingangs genannten
Art anzugeben, der dem Skifahrer einen erhöhten Komfort beim Ein- und
Aussteigen und Tragen bietet.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
Der Gewebestreifen ermöglicht dank seiner Flexibilität das leichte und bequeme Auf- und
Zuklappen des Druckverteilungslappens. Die Fasern und Fäden des Gewebes
sind hochbelastbar und den Gebrauchsanforderungen bei einem Alpin-Skischuh bestens
gewachsen. Das Scharnier läßt sich aufgrund der Flexibilität des Gewebestreifens
optimal in den Alpin-Skischuh integrieren, d.h., es ist ein höherer Freiheitsgrad
bei Plazierung und Verlauf des Scharniers möglich. Die Scharnierachse ist sozusagen
im Skischuh beweglich und/oder verformbar. Zu übertragende Kräfte werden schonend
großflächig verteilt. Die Bruchgefahr ist gering. Der Gewebestreifen läßt sich optimal
plazieren, so daß die Anschlußbereiche der Druckverteilungslappen nicht auftragen
und Druckstellen für den Fuß vermieden werden. Besonders günstig ist die
Vereinfachung der Herstellung des Alpin-Skischuhs, weil die Gewebestreifen kostengünstig
sind und sich einfach bei der Herstellung bzw. Montage des Alpin-Skischuhs,
auch bei Massenfertigung, einbringen lassen.
Zweckmäßig ist gemäß Anspruch 2 eine anatomische Anpassung des Scharniers an
den Fuß gegeben, um den Komfort beim Ein- und Aussteigen und Tragen zu erhöhen.
Durch die räumliche Krümmung und die Flexibilität des Gewebestreifens wird eine
im Skischuh fixierte und gerade Orientierung der Scharnierachse vermieden, so
daß jeder Druckverteilungslappen seine Klappbewegung im Hinblick auf hohen Komfort
beim Ein- und Aussteigen ausführt und im geschlossenen Skischuh so plazierbar
und bewegbar ist, daß der Fuß bequem und dennoch eine optimale Skisteuerung
festlegbar ist. Es läßt sich eine günstige Anpassung an unterschiedliche Fußformen
erzielen und gegebenenfalls auch hoher Laufkomfort beim Gehen mit gelockerten
Schnallen.
Gemäß Anspruch 3 sind nur zwei Druckverteilungslappen klappbar an der Unterschale
angebracht. Dank ihrer Verlängerungsteile halten sie dennoch den Fuß bzw. Knöchel
und Unterschenkelbereich auch im Schaftteil. Die aufgeklappten Druckverteilungslappen
geben den Vordereinstieg, insbesondere im Schaftteil, vollständig frei.
Alternativ sind gemäß Anspruch 4 an der Unterschale und am Schaftteil jeweils zwei
Druckverteilungslappen mit Gewebestreifen klappbar angebracht. Dadurch wird eine
individuelle Einstellbarkeit beim Festlegen des Fußes erreicht. Zum Ein- und Ausstieg
lassen sich alle Druckverteilungslappen bequem und weit aufklappen.
Gemäß Anspruch 5 ist das Scharnier entweder aus einem durchgehenden Gewebestreifen
gebildet, oder aus wenigstens zwei getrennten Gewebestreifen-Abschnitten.
Auch zwei getrennte Gewebestreifenabschnitte ermöglichen es, eine anatomisch
günstige Krümmung oder im Hinblick auf den Ein- und Ausstiegskomfort und Tragekomfort
optimale Plazierung des Scharniers vorzunehmen.
Gemäß Anspruch 6 wird das Scharnier von einem einlagigen Gewebestreifen gebildet.
Bei höheren Anforderungen oder auch nur bei lokal hohen Anforderungen kann
jeder Gewebestreifen auch zwei- oder mehrlagig, gegebenenfalls nur in lokal begrenzten
Bereichen, gestaltet sein.
Gemäß Anspruch 7 enthält der Gewebestreifen Schuß- und Kettfäden, die eine
gleichmäßige Kraftübertragung leisten, relativ hohe Kräfte problemlos vertragen, und
relative Versetzbewegungen zwischen dem Druckverteilungslappen und dem ihn tragenden
Skischuhteil zulassen, z.B. in Skischuhlängsrichtung. Durch Wahl einer vorbestimmten
Orientierung der Schuß- und Kettfäden im Verbindungsbereich lassen
sich die Kraftübertragungseigenschaften und die Beweglichkeit des Scharniers in einem
weiten Bereich günstig beeinflussen.
Gemäß Anspruch 8 sollten die Schuß- und Kettfäden schräg gegenüber dem Rand
des Druckverteilungslappens orientiert sein, um durch die Gewebebindung eine gewisse
Elastizität zu gewährleisten und gegebenenfalls die relative Beweglichkeit des
Druckverteilungslappens in Skischuhlängsrichtung zur Anpassung an die Fußform
und/oder Fußgröße ohne weitere Hilfsmittel zuzulassen.
Gemäß Anspruch 9 ist der Gewebestreifen wasserdicht, so daß auch im Scharnierbereich
die bei modernen Alpin-Skischuhen geforderte Wasserdichtheit gegeben ist.
Gemäß Anspruch 10 lassen sich herstellungstechnisch günstig zu verwirklichende
Verbindungen herstellen, die dauerhaft haltbar sind.
Gemäß Anspruch 11 überbrückt der Gewebestreifen einen an sich gegebenen Spalt
zwischen dem Druckverteilungslappen und dem angrenzenden Skischuhteil, was dem
Tragekomfort zugute kommt, das bequeme Ein- und Aussteigen sicherstellt, und bei
reduziertem Kunststoffmaterialaufwand einen leichtgewichtigen Skischuh mit hoher
Stabilität und hohem Tragekomfort ermöglicht.
Gemäß Anspruch 12 ist der Gewebestreifen ein freiliegender Abschnitt eines in den
Druckverteilungslappen integrierten Gewebes. Der Druckverteilungslappen ist nach
Art eines gewebeverstärkten Kunststoffteils ausgebildet, d.h. er kann bei geringer
Wandstärke und geringem Gewicht relativ hoch belastet werden, verteilt den Druck
gleichmäßig und bricht auch bei hohen Belastungen und tiefen Temperaturen kaum.
Die Flexibilität und Beweglichkeit des Gewebestreifens mit der Scharnierfunktion wird
gemäß Anspruch 13 zur Steigerung des Ein- und Ausstiegskomforts genutzt. Durch
den im Knöchel-Durchtrittsbereich nach außen geschweiften Verlauf wenigstens eines
Scharniers läßt sich der im Regelfall die breiteste Stelle des Fußes definierende,
druck- und reibungsempfindliche Knöchel bequem ein- und durchführen, sobald der
bzw. die Druckverteilungslappen nach außen geklappt sind.
Gemäß Anspruch 14 sind querliegende Falten oder Wellen im Gewebestreifen vorgesehen,
um eine Relativbeweglichkeit des Druckverteilungslappens in Skischuhlängsrichtung
zu gewährleisten, und dennoch Zugkräfte quer zum Skischuh im wesentlichen
unelastisch zu übertragen. Mit dieser Maßnahme läßt sich auch der Tragekomfort
(ohne Druckstellen am Fuß und für bequemes Gehen mit gelockerten Schnallen)
steigern.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Perspektivansicht eines Alpin-Skischuhs,
- Fig. 2
- einen Schnitt in der Ebene II-II von Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt entsprechend Fig. 2 bei einer abgeänderten Ausführungsform,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer weiteren
Ausführungsform eines Alpin-Skischuhs,
- Fig. 5
- einen Teil einer Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 6
- einen Detailschnitt,
- Fig. 7 + 8
- Detailvarianten in Schnittansicht ähnlich den Fig. 2 und 3, und
- Fig. 9
- eine weitere Variante.
Ein Alpin-Skischuh A gemäß den Fig. 1 und 2 weist eine als Kunststoff-Formteil ausgebildete
Unterschale 1 auf, an der ein ebenfalls als Kunststoff-Formteil ausgebildeter
Schaftteil 2, z.B. um eine Gelenkachse in etwa übereinstimmend mit dem menschlichen
Fußknöchel, beweglich gelagert ist. Der Alpin-Skischuh A ist mit sogenanntem
Vordereinstieg V konzipiert, d.h., daß der Fuß von oben und vorne in den Skischuh
eingeführt bzw. daraus herausgezogen wird (im Gegensatz zu einem Alpin-Skischuh
mit Hintereinstieg). Im Ristbereich des Vordereinstiegs V sind nach außen klappbare,
sich in der Gebrauchslage jeweils paarweise gegenseitig überlappende Druckverteilungslappen
D1, D2 an der Unterschale 1 und D1', D2' am Schaftteil 2 mittels Gewebestreifen
GF1, GF1' und GF2, GF2' festgelegt. Jeder Gewebestreifen bildet ein
Scharnier S1 mit der Unterschale 1 und S2 mit dem Schaftteil 2. Jedes Scharnier
braucht keinen geradlinigen Verlauf zu haben, sondern kann räumlich gekrümmt sein
oder sogar eine Krümmung in anatomischer Anpassung an den Fuß bzw. zum bequemen
Aus- und Einstieg besitzen. Beispielsweise sind die Scharniere S1, S2 so
gestaltet, daß sich der Fuß zum Ein- und Ausstieg praktisch ohne nennenswerte
Hemmung einführen und herausheben läßt, und daß bei geschlossenem Alpin-Skischuh
hoher Tragekomfort bei individuell einstellbarer Halterung des Fußes gegeben
ist. Der Krümmungsverlauf jedes Scharniers ist mit K angedeutet. Speziell im
Durchtrittsbereich des Fußknöchels (bei 5, 6) kann das Scharnier in Richtung von der
Längsmittelachse des Alpin-Skischuhs A nach außen zurückweichen, und zwar in der
Unterschale 1 und/oder im Schaftteil 2.
Jeder Gewebestreifen enthält miteinander verwobene Schuß- und Kettfäden 3, 4, so
daß der Gewebestreifen flexibel, aber im wesentlichen zugfest ist. Zweckmäßigerweise
sind die Kett- und Schußfäden 3, 4 gegensinnig schräg relativ zum Rand beispielsweise
jedes Druckverteilungslappens D1, D2, D1', D2' orientiert (Winkel α,β), um
zu übertragende Kräfte gleichförmig zu verteilen und aufgrund der relativen Beweglichkeit
der Kett- und Schußfäden 3, 4 eine begrenzte Elastizität zu bieten, z.B. eine
relative Beweglichkeit jedes Druckverteilungslappens in Skischuhlängsrichtung bzw. -
hochrichtung. Der Gewebestreifen GF1, GF1', GF2, GF2' sollte wasserdicht sein, was
beispielsweise bei einem an sich wasserdichten Gewebe oder bei einem mit Kunststoff
imprägnierten Gewebe gewährleistet ist. Die Kett- und/oder Schußfäden 3, 4
können von textiler Natur oder Kunststoffäden sein. Es ist auch möglich, hochbelastbare
Fasern aus Glas, Aramid, Kevlar oder Metall zu verwenden. Ggfs. ließe sich sogar
flexibles, aber im wesentliches zugfestes, homogenes Folienmaterial verwenden.
Gemäß Fig. 2 überbrücken die Gewebestreifen GF1, GF1' an sich konstruktiv vorgesehene
Spalte zwischen beispielsweise einem Wandbereich 13, 14 der Unterschale 1
und einem Randbereich 15, 16 jedes Druckverteilungslappens D1 und D2. Im
Schaftteil 2 kann eine ähnliche Konstruktion gewählt sein.
In den Fig. 1 und 2 sind zum Schließen des Alpin-Skischuhs Schließen vorgesehen,
wobei Spannschnallen 8 bei 7 an der Unterschale 1 verankert sind und mit Widerlagern
9, die ebenfalls an der Unterschale 1 verankert sind, zusammenwirken. Gemäß
Anspruch 3 könnten die Schließen jedoch auch an den Druckverteilungslappen D1
und D2 (analog auch im Schaftteil 2) angebracht sein. Im letztgenannten Fall werden
die Gewebestreifen GF1, GF1' auch zum Übertragen der Zugbelastungen der Schließen
eingesetzt. Die im Schaftteil 2 vorgesehenen Schließen sind beispielsweise bei
10 am Druckverteilungslappen D1' verankert, so daß sich die Spannschnallen 11 über
einen kürzeren Bogen bis zu an dem anderen Druckverteilungslappen D2' verankerten
Widerlagern 12 erstrecken. Es ist jedoch denkbar, die Schließen im Schaftteil 2
nicht an den Druckverteilungslappen, sondern am Schaffteil 2 direkt angreifen zu lassen.
In Fig. 2 ist gestrichelt angedeutet, wie die Druckverteilungslappen D1, D2 (und analog
auch die Druckverteilungslappen D1', D2') zum Ein- bzw. Ausstieg nach außen um
ihre Scharniere S1 (und analog S2) aufklappbar sind. In der Gebrauchslage des Alpin-Skischuhs
überlappen die Druckverteilungslappen D1, D2 einander. Es liegt auf
der Hand, daß, wie üblich, an den Druckverteilungslappen angeformte Rippen zum
Abdichten oder zwecks leichter relativer Beweglichkeit angeformt sein können (nicht
gezeigt). Die Druckverteilungslappen D1, D2, D1', D2' sind im Regelfall mit anderer
Wandstärke ausgebildet als die Unterschale 1 und/oder der Schaftteil 2.
In dem Alpin-Skischuh A gemäß Fig. 4 sind im Unterschied zur Ausführungsform der
Fig. 1 bis 3 nur zwei Druckverteilungslappen D1 (D2 ist nicht gezeigt) über je einen
Gewebestreifen GF1 an der Unterschale 1 klappbar in Scharnieren S1 festgelegt. Jeder
Druckverteilungslappen D1 besitzt einen oberen, abknickenden Verlängerungsteil
T, der bis in den Schaftteil 2 reicht und für den Schaftteil 2 ebenfalls einen Druckverteilungslappen
bildet.
Im Alpin-Skischuh A in Fig. 5 sind keine über die Länge der Druckverteilungslappen
D1, D1' durchgehenden Gewebestreifen GF1, GF2 vorgesehen, sondern mindestens
zwei Gewebestreifen-Abschnitte mit oder ohne Zwischenabstand, die jeweils gemeinsam
ein Scharnier S1 bzw. S2 bilden. Es ist sogar denkbar, mehr als zwei solcher
Gewebestreifen-Abschnitte zur Ausbildung des jeweiligen Scharniers einzusetzen.
Jeder Gewebestreifen GF1, GF1', GF2, GF2' ist mit dem Druckverteilungslappen
und/oder der Unterschale 1 bzw. dem Schaftteil 2 durch Vernieten, Verschrauben,
Kleben oder Umspritzen verbunden, zweckmäßigerweise derart, daß Wasserdichtheit
erzielt wird.
In Fig. 6 ist angedeutet, wie die Schuß- und Kettfäden 3, 4 im Gewebestreifen GF
miteinander verwoben sind und die Wasserdichtheit des Gewebestreifens durch eine
Kunststoffimprägnierung 18 des auf diese Weise erzeugten Gewebes W sichergestellt
ist.
Gemäß Fig. 7 ist der Gewebestreifen GF1 in eine im Wandbereich 13 der Unterschale
1 vorgeformte Aufnahme 20 eingeführt, und darin entweder festgeklebt oder umspritzt
oder durch Nieten der Schrauben (wie bei 21 angedeutet) festgelegt. Diese Befestigungsmaßnahmen
können miteinander kombiniert oder einzeln vorgesehen sein.
Ferner ist in Fig. 7 angedeutet, daß sich der Gewebestreifen GF1 in dem Druckverteilungslappen
D1 fortsetzt und in diesem eine Gewebearmierung 22 bildet, die entweder
nur bis in den Randbereich 15 reicht oder sich über die gesamte Breite des
Druckverteilungslappens D1 fortsetzt. Alternativ wäre es natürlich möglich, den Gewebestreifen
GF1 im Randbereich 15 sowie an der Wand 13 der Unterschale 1 festzulegen.
In Fig. 8 ist der Gewebestreifen GF1 ein- oder mehrlagig außen über dem Spalt zwischen
der Wand 13 und dem Druckverteilungslappen D1 durch Verschrauben, Vernieten,
Verkleben oder Umspritzen festgelegt. Gestrichelt ist ein weiterer Gewebestreifen
GF1 an der Innenseite angedeutet. Dies bedeutet, daß im jeweiligen Verbindungs- oder
Scharnierbereich auch ein mehrlagiger Gewebestreifenaufbau vorgesehen sein
kann.
In Fig. 9 ist angedeutet, daß der verwendete Gewebestreifen GF mit quer zu Längsrichtung
des Scharnieres orientierten Falten oder Wellen 19 ausgebildet ist, die eine
verbesserte Beweglichkeit des jeweils angelenkten Druckverteilungslappens in
Längsrichtung des Alpin-Skischuhs und relativ zu Unterschale 1 bzw. zum Schaftteil 2
ermöglichen bzw. einen höheren Freiheitsgrad beim Aufklappen zum Ein- bzw. Ausstieg
zulassen und den Tragekomfort erhöhen, weil sich der gefaltete oder gewellte
Gewebestreifen gut an die Fußform anzupassen vermag.
In den Fig.2 und 3 trägt jeder Gewebestreifen GF1, GF1' bzw. der Verbindungsbereich
der Druckverteilungslappen mit der Unterschale 1 bzw. dem Schaftteil 2 nicht
auf, weil der Gewebestreifen dünner sein kann, als die angrenzenden Wandbereiche.
Daraus resultiert ingesamt ein "schlanker" Alpin-Skischuh mit graziler Bauweise, verringertem
Gewicht und sehr hohem Trage- und Ein- bzw. Ausstiegskomfort. Herstellungsgünstig
lassen sich die Gewebestreifen gegebenenfalls bereits beim Spritzen der
Schuhkomponenten in der Form plazieren und mit einspritzen, was die Herstellungskosten
und die Montagezeit veningern kann. Die Gewebestreifen können in der Farbe
der Kunststoffschale des Alpin-Skischuhs gehalten sein. Es ist jedoch auch möglich,
sie in einer Signalfarbe oder einer Dekorfarbe gegenüber dem weiteren Bereich des
Alpin-Skischuhs abzuheben und/oder in etwa so einzufärben, wie die Schließen. Die
Gewebestreifen sind in den Zeichnungen sehr breit dargestellt. Sie können in Wirklichkeit
jedoch schmäler ausgebildet werden. Ferner ist es denkbar, z.B. auf der Innenseite,
jeden Gewebestreifen mit einer Polsterung oder Schaumstoffauflage zu versehen,
um den Tragekomfort zu erhöhen, ohne die leichte Klappbarkeit der Druckverteilungslappen
zu beeinträchtigen.