EP0902126A1 - Strassenfertiger - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Straßenfertiger mit einer Einbaubohle zum schwimmenden Einbau von Schichten, wobei die Einbaubohle aus zwei quer zur Einbaurichtung gegeneinander im Neigungswinkel verstellbaren Bohlenhälften (1a, 1b) besteht, die über eine steuerbare Verstelleinrichtung (7, 24) verstellbar sind. Um die Verstellorgane (7) im unbetätigten Zustand zu kontern, sind die beiden Bohlenhälften (1a, 1b) über eine Bremse (9) miteinander spielfrei gekoppelt, die während der Betätigung der Verstelleinrichtung (7, 24) gelüftet ist. <IMAGE>

Description

Die Erfindung betrifft einen Straßenfertiger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Beim Bau von zweispurigen Straßen stellt im allgemeinen das Querprofil in geraden Straßenabschnitten ein horizontal liegendes Dachprofil dar. Beginnt jedoch ein Kurve, soll die Lage des Dachprofils aus der Horizontalen in eine Neigung und das Dachprofil selbst in eine entsprechend geneigte Gerade übergehen. Bei Verwendung eines Straßenfertigers mit einer Einbaubohle zum schwimmenden Einbau der entsprechenden Schichten, wobei die Einbaubohle aus zwei quer zur Einbaurichtung gegeneinander verstellbaren Bohlenhälften besteht, wird die Verstellung des Dachprofils im allgemeinen manuell über Verstellspindeln und Knarre durchgeführt. Nach Abschluß des Verstellvorgangs müssen die Verstellspindeln gekontert werden, um sie spielfrei zu machen. Diese Maßnahme ist zwingend notwendig, da sich sonst im Bereich des vorhandenen Spiels das Dachprofil verändern kann. Dies kann insbesondere bei großen Arbeitsbreiten zu nicht unwesentlichen Schichtdickenunterschieden und damit zu einer Qualitätseinbuße führen.

Bei manuellen Dachprofilverstellungen befindet sich der Bediener unmittelbar oberhalb der Verstellorgane für die Dachprofilverstellung, so daß von dort das Kontern vorgenommen werden kann. - Wenn jedoch die Dachprofilverstellung elektromechanisch oder elektrohydraulisch von einem entfernten, sich nicht in der Nähe der Verstellorgane, sondern beispielsweise am Straßenrand befindlichen Bediener vorgenommen wird, stellt das Kontern bzw. Spielfreimachen der Verstellorgane ein Problem dar.

Aus DE 296 21 976 U1 ist es ferner bekannt, bei einer zur Herstellung eines Dachprofils geteilt ausgebildeten Einbaubohle eines Straßenfertigers dem Antrieb zur Verstellung der Dachprofilneigung ein Untersetzungsgetriebe mit Bremseinrichtung vorzuschalten, wobei letzteres dazu dient, die Dachprofilverstellung zu positionieren und Spielfreiheit zu gewährleisten. Allerdings wird hierbei einerseits das Untersetzungsgetriebe und andererseits eine entsprechende Ausrüstung hiervon, indem man aus der Verzahnung des Untersetzungsgetriebes das Spiel herausnimmt bzw. eine Konterung vorsieht und damit eine entsprechende Schwergängigkeit bewirkt, um die Bremsung zu bewirken, benötigt, wodurch zur Verstellung der Dachprofilneigung nicht die volle eingeleitete Kraft zur Verfügung steht, der konstruktive Aufwand hoch ist und die Verstellung nicht über einen Hydraulikzylinder vornehmbar ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Straßenfertiger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, bei dem erst nach Abschluß eines jeden Verstellvorgangs die Verstellorgane für die Dachprofilverstellung gekontert werden und damit Spiel in den Verstellorganen eliminiert wird.

Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

Hierzu wird eine als Federspeicherbremse ausgebildete Bremse verwendet, über die die beiden Bohlenhälften miteinander gekoppelt sind und die infolge der Betätigung der Verstelleinrichtung gelüftet wird und durch Beendigung des Verstellvorgangs ihre volle Bremswirkung wiedererlangt, um irgendwelches Spiel etwa in Spindeln oder Spiel infolge von Leckage in Hydraulikzylindern zu eliminieren. Letzteres geschieht unabhängig von der Größe des Verstellvorgangs und automatisch, wobei zum Verstellen die volle eingeleitete Kraft zur Verfügung steht.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Fig. 1a und 1b zeigen schematisch eine Einbaubohle eines Straßenfertigers von hinten bzw. in Draufsicht.

Fig. 2 zeigt einen Hydraulikkreislauf zur Verstellung der Bohlenhälften der Einbaubohle von Fig. 1.

Fig. 3 zeigt im Schnitt eine Ausführungsform einer Federspeicherbremse.

Die in Fig. 1a, 1b dargestellte Einbaubohle eines Straßenfertigers dient zum schwimmenden Einbau von entsprechenden Schichten einer Straße und ist über (nicht dargestellte) Zugarme an einem Fahrgestell angelenkt, das frontseitig einen Kübel zur Aufnahme des Einbaumaterials aufweist, von wo das Einbaumaterial mittels eines Förderers bis in den Bereich einer Verteilerschnecke befördert wird, die sich in Einbaurichtung vor der Einbaubohle befindet.

Die Einbaubohle umfaßt zwei Bohlenhälften 1a, 1b, die gegebenenfalls ausfahrbar und/oder anstückelbar sind. Die beiden Bohlenhälften 1a, 1b sind um einen Zapfen 2, dessen Längsachse sich in Einbaurichtung erstreckt, gegeneinander verschwenkbar, um beispielsweise ein Dachprofil, wie strichpunktiert in Fig. 1a angedeutet, zu bilden. Oberseitig ist an jeder Bohlenhälfte 1a, 1b ein sich in Einbaurichtung erstreckender Steg 3 befestigt. An den einander zugekehrten Seiten der Stege 3 befinden sich gegenüberliegend Lagerösen 4 zur Aufnahme von zwei Bolzen 5, die sich durch Augen 6 von zwei hierzwischen angeordneten Hydraulikzylindern 7, die die Verstellorgane für die Bohlenhälften 1a, 1b bilden, erstrecken. Durch entsprechendes Beaufschlagen der Hydraulikzylinder 7 mit Druckflüssigkeit werden die beiden Bohlenhälften 1a, 1b aus einer geradlinig ausgerichteten Position (durchgezogen in Fig. 1a dargestellt) in eine Dachprofilposition (strichpunktiert in Fig. 1a) bzw. aus dieser in die geradlinig ausgerichtete Position entsprechend dem vorgesehenen Straßenprofil während des Einbaus einer entsprechenden Schicht verschwenkt.

Außerdem sind an den einander zugekehrten Seiten der Stege 3 sich gegenüberliegend Lagerösen 8 zur Aufnahme einer Federspeicherbremse 9, hier oberhalb der Lagerösen 4 und zwischen den Hydraulikzylindern 7 angeordnet, vorgesehen. Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel der Federspeicherbremse 9 umfaßt einen Zylinder 10, in dem ein Kolben 11 angeordnet ist, der über einen Druckfluideintritt 12 druckbeaufschlagbar ist. Der Kolben 11 ist in seiner Ausgangsstellung durch ein aus Tellerfedern 13 bestehendes Federpaket vorgespannt und besitzt einen Schaft 14, der sich aus dem Zylinder 10 heraus erstreckt und endseitig mit Gewinde versehen ist.

Die Federspeicherbremse 9 besitzt Reibflächen 15, die von paarweise und ineinandergreifend angeordneten Blechen 16 mit Langlöchern 17 gebildet werden, die jeweils gegenüberliegend auf Bolzen 18, aufgenommen von den Lagerösen 8, drehbar gelagert sind. Durch die Langlöcher 17 erstreckt sich der Schaft 14 des Kolbens 11, der auf der dem Zylinder 10 abgekehrten Seite eine Unterlegscheibe 19 und zwei sich konternde Muttern 20 trägt.

Gemäß Fig. 2 erzeugt eine Pumpe 21, die mit einem Vorrat 22 aus Hydraulikfluid verbunden ist, entsprechend aufgedrücktes Hydraulikfluid, das über eine Drossel 23 an einem elektromagnetischen Steuerventil 24 ansteht. Über entsprechendes Ansteuern des Steuerventils 24 werden die doppelwirkenden Hydraulikzylinder 7 zur gegenseitigen Verstellung der Bohlenhälften 1a, 1b beaufschlagt.

Der Zylinder 10 wird über eine Leitung 25 mit dem nach der Pumpe 21 anstehenden Druck des Hydraulikfluids beaufschlagt. Wenn das Steuerventil 24 zur Verstellung der Hydraulikzylinder 7 betätigt wird, ergibt sich in der Leitung von der Pumpe 21 zum Steuerventil 24 eine Druckerhöhung, die über die Leitung 25 auf den Kolben 11 des Zylinders 10 einwirkt, so daß der Kolben 11 gegen die Kraft der Tellerfedern 13 verschoben wird und dementsprechend die Reibflächen 15 voneinander lüftet. Bei Beendigung der Beaufschlagung der Hydraulikzylinder 7 baut sich die Druckerhöhung wieder ab und der Kolben 11 wird durch die Kraft der Tellerfedern 13 in seine Ausgangsstellung zurückgedrückt, in der die Reibflächen 15 wieder miteinander in Eingriff stehen und die Federspeicherbremse 9 mechanisch ihre volle Bremswirkung entfaltet und irgendwelches Spiel etwa durch Leckage eliminiert.

Anstelle von Hydraulikzylindern 7 können als Verstellorgane auch Spindeln verwendet werden, die beispielsweise über Kettenräder elektrohydraulisch oder elektromechanisch antreibbar sind. In diesem Fall ist die Federspeicherbremse 9 in der dargestellten Ausführungsform über ein elektrisch betätigbares Ventil in einem entsprechenden Hydraulikkreislauf bei Antrieb der Spindeln zwecks Lüften hydraulisch beaufschlagbar.

Mittels der Federspeicherbremse 9 kann nicht nur die Einbauqualität verbessert, sondern auch der Verstellvorgang vereinfacht werden.

Die Federspeichenbremse 9 kann auch elektromagnetisch lüftbar sein.

Anstelle einer Federspeicherbremse 9 kann auch eine Bremse verwendet werden, bei der die Bremskraft durch einen über einen Speicher erzeugten Hydraulikdruck aufgebracht wird, der dann beim Verstellvorgang durch eine geeignete Schaltung zu entlasten ist. Die Bremskraft ebenso wie die Entlastung beim Verstellvorgang kann ferner pneumatisch oder elektromagnetisch aufgebracht werden.

Claims (5)

1. Straßenfertiger mit einer Einbaubohle zum schwimmenden Einbau von Schichten, wobei die Einbaubohle aus zwei quer zur Einbaurichtung gegeneinander im Neigungswinkel verstellbaren Bohlenhälften (1a, 1b) besteht, die über eine steuerbare Verstelleinrichtung (7, 24) verstellbar sind, wobei die beiden Bohlenhälften (1a, 1b) über eine Bremse (9) miteinander spielfrei gekoppelt sind, die während der Betätigung der Verstelleinrichtung (7, 24) gelüftet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse eine Federspeicherbremse (9) mit einem in einem Zylinder (10) angeordneten, in seine Ausgangsstellung federvorgespannten, zum Lüften gegen die Federvorspannung verstellbaren Kolben (11) ist, auf dessen Schaft (14) eine Anzahl von Reibflächen (15) bildenden, an der einen und der anderen Bohlenhälfte (1a, 1b) gelagerten und gegeneinander verschiebbaren Scheiben (16) angeordnet sind.
2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse (9) entsprechend der Breite und Ausführung der Einbaubohle in ihrer Anzahl veränderbare Reibflächen (15) aufweist.
3. Straßenfertiger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (16) mit Langlöchern (17) versehen und paarweise angeordnet sind, die jeweils gegenüberliegend auf einem Bolzen (18) drehbar gelagert sind.
4. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse (9) zwischen zwei insbesondere als Hydraulikzylinder (7) ausgebildeten Verstellorganen der Verstelleinrichtung (7, 24) angeordnet ist.
5. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse (9) von einem zur Betätigung der Verstelleinrichtung (7, 24) verwendeten Druckfluid lüftbar ist.

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