Die Erfindung betrifft eine maschinenraumlose,
hydraulische Aufzugsanlage mit einem beliebig im Gebäude
angeordneten Antriebssystem in einem Schrank.
Aus der DD 267 971 ist ein elektrohydraulischer Aufzug
bekanntgeworden, der mit einem Hubvervielfacher
ausgestattet ist und bei dem der hydraulische Antrieb und
die Steuerungseinheit ausserhalb des Aufzugsschachtes, an
nicht näher definierten Positionen, angeordnet sind,
wobei für die Unterbringung zwei separate, nicht weiter
beschriebenen Kästen vorgesehen sind. Der hydraulische
Antrieb ist über Druckleitungen mit dem Arbeitszylinder
verbunden.
Die Aufgabe des oben beschriebenen elektrohydraulischen
Aufzug lag darin, eine Lösung für einen hydraulischen
Aufzug mit einer grossen Hublänge zu entwickeln. Dabei
wurde auch auf einen separaten Maschinenraum verzichtet.
Antrieb und Steuerung sind bei dieser Lösung lediglich in
einfachen Kästen untergebracht. Hydraulische Antriebe,
insbesondere die Pumpe, erzeugen während des Betriebs
jedoch einen hohen, unangenehmen Lärmpegel, der
ungedämpft weder den Bewohnern eines Wohnhauses noch dem
Personal eines Geschäftshaus zugemutet werden kann. Aus
diesem Grund müssen Antriebssystem und Antriebssteuerung
herkömmlich z.B. in Kellergeschossen mit geringem
Nutzwert untergebracht werden. Weiter ist es
wünschenswert, dass bei einem Schaden am Antrieb oder dem
Öltank ausfliessendes Öl sicher aufgefangen werden kann.
Zudem nimmt die vorbekannte Anordnung von Antrieb und
Steuerung eine grosse Grundfläche in Anspruch.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine maschinenraumlose, hydraulische Aufzugsanlage
vorzuschlagen, welche die vorgenannten Nachteile nicht
aufweist und bei welcher das Antriebssystem (Antrieb und
Steuerung) platzsparend aufgebaut ist und im Gebäude gut
zugänglich an beliebiger Stelle untergebracht werden
kann, ohne die Nutzung angrenzender Räume zu
beeinträchtigen.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1
gekennzeichnete Erfindung gelöst.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im
wesentlichen darin zu sehen, dass durch die
vorgeschlagene Isolierung des Antriebssystems resp. des
Antriebs selbst und des Schranks praktisch keine hörbaren
Geräusche mehr emittiert werden. So kann die Anordnung
des Schranks mit dem Antriebssystems in jedem Gebäude
nahe bei Verkehrswegen, Gängen oder Nutzräumen ohne
Komforteinbusse erfolgen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Massnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
im Anspruch 1 angegebenen maschinenraumlosen,
hydraulischen Aufzugsanlage möglich. Zur weiteren
Geräuschreduktion kann für die Motorsteuerung ein
Softstarter verwendet werden, der anstelle von Relais mit
Thyristoren ausgerüstet ist, sodass die Steuerung keine
mechanischen Schaltelemente, welche Schaltgeräusche
verursachen, aufweist. Zudem kann durch die Unterbringung
von Antrieb und Steuerung in einem einzigen Schrank das
Antriebssystem bereits in der Fabrik vorfabriziert,
respektive ausgerüstet werden, womit sich aufwendige
Montage- und Installationskosten vor Ort vermeiden
lassen. Weiter kann durch die Anordnung des
Antriebssystems in direkter Verbindung mit dem Schacht,
zum Beispiel neben der Schachttüre die Antriebskühlung
direkt über den Aufzugsschacht erfolgen. Schliesslich
erleichtert diese Anordnung noch die Unterhaltsarbeiten,
da ein Servicemonteur vom Antriebssystem aus den Aufzug
resp. den Schacht selbst visuell überwachen kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt und im folgenden näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig.1
- einen Grundriss einer hydraulischen
Aufzugsanlage mit einem direkt neben der
Schachttüre angeordnetem Antriebssystem,
- Fig.2a
- eine schematische Ansicht eines Schranks mit
dem Antriebssystem,
- Fig.2b
- einen schematischen Grundriss eines Schranks
mit dem Antriebssystem, und
- Fig.2c
- eine schematische Seitenansicht eines Schranks.
Fig.1 zeigt einen Grundriss einer hydraulischen
Aufzugsanlage 1. In einem Schacht 2 wird eine Lastkabine
3 mittels eines Hydraulikzylinders 4 auf- und abwärts
bewegt. Die Anordnung des Hydraulikzylinders 4 im Schacht
2 erfolgt je nach Aufzugsausführung, beispielsweise als
Zentralheber- oder Rucksackanordnung mit einem
Hydraulikzylinder 4 oder als Tandemanordnung mit zwei
Hydraulikzylindern 4. Auf jedem Stockwerk 5 ermöglicht
eine Schachttüre 6 den Zugang zur Aufzugskabine. Die
Schachttüre 6 kann eine automatische Teleskoptüre, eine
einfache zentralöffnende oder auch eine zentralöffnende
Teleskoptüre sein. Ebenfalls möglich wäre die Verwendung
einer Drehflügeltüre. Neben der Schachttüre 6 ist ein
Schrank 10 plaziert. Dieser Schrank 10 enthält das
gesamte Antriebssystem. Dazu gehört ein elektrischer
Motor 15, eine hydraulische Pumpe 16, ein Öltank 17,
Ventile 18 sowie der gesamte Steuerungsteil 19. Über eine
Druckleitung 20 ist die hydraulische Pumpe 16 über die
Ventile 18 mit dem Hydraulikzylinder 3 verbunden. Der
Platzbedarf für die Breite des Schranks 10 umfasst
lediglich den Raum für die seitliche Türöffnung
beispielsweise einer Teleskoptüre. Da der Schrank 10 auch
nicht wesentlich in den Schacht 2 hineinragt und den
Türöffnungsvorgang nicht behindert, kann eine wie oben
erwähnte standardisierte Schachttüre 6 verwendet werden.
Weiter ist der Schrank 10 mit, mit einem Schloss
versehenen, schwenkbaren Türen 22 ausgerüstet. Bei
geöffneten Türen 22 können Unterhalts- oder
Montage/Reparaturarbeiten am Antriebssystem vorgenommen
werden. Bei der Platzierung des Schranks 10 unmittelbar
neben der Schachttüre 6 ergibt sich der Vorteil, dass ein
Servicemonteur während der Arbeit am Antriebssystem den
Aufzug resp. den Schacht 2 direkt visuell überwachen
kann. Bei den heute bekannten hydraulischen Aufzügen mit
einem separaten Maschinenraum ist dies nicht möglich.
Die Platzierung des Schranks 10 ist jedoch nicht nur auf
den Bereich neben der Schachttüre 6 eingeschränkt. Durch
die geringen Abmessungen findet das Antriebssystem in
einem schmalen Schrank 10 platz, womit es praktisch
überall in einem Gebäude untergebracht werden kann.
Vorzugsweise ist dies nahe bei Verkehrswegen, in
Nutzräumen oder auch in Gängen wo eine gute
Zugänglichkeit gewährleistet ist. Dadurch kann auf einen,
hohe Kosten verursachenden separaten Maschinenraum
verzichtet werden.
Zudem kann das gesamte Antriebssystem bereits in der
Fabrik vorfabriziert, respektive in den Schrank 10
eingebaut werden. Der Schrank 10 wird mit dem eingebauten
Antriebssystem zur Aufzugsanlage 1 geliefert, womit sich
die Montage- und Installationsarbeiten auf die
Aufstellung Schranks 10 und die Verlegung der
Druckleitung 20 beschränken.
Die Fig. 2a und 2b zeigen eine schematische Ansicht und
einen Grundriss des Schranks 10 mit dem Antriebssystem.
Der elektrische Motor 15 und die hydraulische Pumpe 16
können im Schrank 10 entweder vertikal oder horizontal
angeordnet werden. Der elektrische Motor 15 und die
hydraulische Pumpe 16 sind in dieser vertikalen oder
horizontalen Position im Öltank 17, wo sie vom
Hydrauliköl umgeben sind, untergebracht. Um die
Sicherheitsanforderungen, beziehungsweise eventuelle
gesetzliche Auflagen bezüglich auslaufendem Öl
einzuhalten, ist der Schrank 10 selbst so abgedichtet,
dass kein Hydrauliköl austreten kann. Eine separate
Ölwanne ist somit entbehrlich.
Oberhalb des Öltanks 17 sind die Ventile 18 und der
gesamte Steuerungsteil 19 untergebracht. Der
Steuerungsteil 19 besteht im wesentlichen aus einer
Kabinensteuerung 30 und einer Antriebssteuerung 31. Die
Antriebssteuerung 31 kann, wie heute allgemein üblich,
mit Relais ausgestattet sein. Es besteht jedoch auch die
vorteilhafte Möglichkeit einen sogenannten Softstarter,
unter Verwendung von Thyristoren, vorzusehen. Dadurch
werden die in gewissen Fällen störenden mechanischen
Schaltgeräusche der Relais eliminiert. Auf diese Art
arbeitet der gesamte Steuerungsteil 19 praktisch
geräuschfrei. Das Verfahren zur Steuerung der Ventile 18
erfolgt gemäss dem in der EP 0 643 006 beschriebenen
Verfahren, das eine Direkteinfahrt auf einem Stockwerk
ohne Fahrt mit Schleichgeschwindigkeit ermöglicht. Durch
dieses Verfahren wird das Hydrauliköl deutlich weniger
erwärmt als bei Verfahren bei denen kurz vor Erreichen
des Stockwerks auf eine kleine, konstante
Schleichgeschwindigkeit geschaltet wird.
Im untersten Teil des Schranks 10 befindet sich der
Öltank 17 und in vertikaler oder horizontaler Anordnung
der elektrische Antrieb 15 und die hydraulische Pumpe 16.
Die Ventile 18 sind über dem Öltank 17 positioniert. Der
Steuerungsteil 19 mit der Kabinensteuerung 30 und der
Antriebssteuerung 31 ist an den Wänden im oberen Teil des
Schranks 10 untergebracht.
Die mit einem Schloss 32 versehene Türe 22 deckt in
geschlossenem Zustand das gesamte Antriebssystem
vollständig ab. Der Schrank 10 ist nicht als
Aufzugsantrieb erkennbar. Um die Geräusche des Antriebs,
insbesondere der hydraulischen Pumpe 16, zu dämpfen, wird
eine mehrschichtige, beispielsweise zweifache
Schallisolierung vorgesehen. Eine erste Isolationsschicht
35 umschliesst den gesamten Öltank 17, der auch den
elektrischen Motor 15 und die hydraulische Pumpe 16
enthält. Eine Zweite Isolationsschicht 36 ist an den
Wänden des Schranks 10 angebracht. Die
Isolationsschichten 35, 36 bestehen aus handelsüblichen
Isoliermatten.
Durch diese doppelte Schallisolierung, insbesondere aber
zusätzlich dadurch, dass die beiden Isolationsschichten
35, 36 nicht direkt aneinander liegen, sondern durch
einen Luft-Zwischenraum voneinander getrennt sind, ergibt
sich eine Schallisolierung des Antriebssystems, die sogar
den in Schlafräumen akzeptierten Geräuschpegel von 50 dBA
unterschreitet. Infolge dieser Isolierung kann der
Schrank 10 an praktisch jedem beliebigen Ort aufgestellt
werden, ohne dass für den Aufstellungsort des Schranks 10
die Geräuschentwicklung des Antriebssystems
berücksichtigt werden müsste.
Fig.2c zeigt eine Seitenansicht des Schrankes 10. Für die
Lüftung bzw. Ventilation des Schrankes 10 bestehen je
nach Aufstellungsort zwei verschiedene Möglichkeiten. Ist
der Schrank 10 in direkter Verbindung zum Schacht 2, zum
Beispiel neben der Schachttüre 5 angebracht, kann ein
Luftstrom LF durch Öffnungen in der Rückwand des Schranks
10 mittels eines Ventilators 40 und über den Schacht 2
erfolgen. Dabei wird beispielsweise der Ventilator 40
oberhalb des Öltanks 17 angeordnet und der Öltank 17 mit
einer Abdeckung 41 versehen, die an drei Seiten mit dem
Schrank 10 dicht verbunden ist. Durch den Ventilator 40
wird nun Luft durch eine erste Öffnung 42 in der Rückwand
angesogen. Aufgrund der dreiseitig abgedichteten
Abdeckung 41 verläuft der Luftstrom LF innerhalb des
Schranks 10 um den Öltank 17, so dass er über die einzig
nicht abgedichtete Seite der Abdeckung 41 eine zweite
Öffnung 43 im Schrank 10 erreicht und sorgt somit für
eine optimale Kühlung. Bei einer vom Schacht 2
distanzierten Aufstellung des Schranks 10 wird neben
eines Ventilators 40 ein separates System zum Zu- und
Anführen der Kühlluft vom Schrank 10 benötigt.
Als alternative Lösung könnte im untersten Teil des
Schranks 10 eine Ölwanne vorgesehen werden, die allfällig
auslaufendes Hydrauliköl auffangen würde. Um jedoch die
Dimensionen des Schranks 10 möglichst gering zu halten,
ist das Volumen der Ölwanne kleiner als das Volumen des
Hydrauliköls. Um Sicherheitsanforderungen bezüglich
auslaufendem Öl einzuhalten, ist an der Ölwanne ein
Ablaufschlauch angeschlossen, der auslaufendes
Hydrauliköl in einen entfernt aufgestellten
Auffangbehälter oder in die abgedichtete Schachtgrube
ableitet und dort sammelt.