Technisches Gebiet
Die Erfindung geht aus von einem Reflektor gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Es handelt sich dabei insbesondere um einen Reflektor für ausgedehnte
Lichtquellen, insbesondere um langgestreckte Lichtquellen Wie mehrschenkelige
oder ringförmige Leuchtstofflampen oder ähnlich geformte elektrodenlose,
mikrowellenangeregte Lampen (siehe DE-OS 2 601 666). Unter
dem Begriff Lichtquelle soll im folgenden auch eine Strahlungsquelle, die IR- oder
UV-Strahlung emittiert, verstanden werden.
Stand der Technik
Aus der DE-OS 27 55 253 ist bereits ein Rinnenreflektor für eine langgestreckte
stabförmige Lichtquelle, insbesondere eine Leuchtstofflampe, bekannt,
dessen Schnittkurve teilweise aus zwei aneinandergrenzenden Evolventen
(s.u.) gebildet ist. Die beiden Evolventenzweige berühren entweder einander
gar nicht und enden auf der Lichtquelle, und zwar bezogen auf die Lichtaustrittsöffnung
hinter der Lichtquelle, oder sie berühren sich hinter der
Lichtquelle (bezogen auf die Lichtaustrittsöffnung) in einem gewissen Abstand
von der Lichtquelle. Dieser Schnittpunkt der beiden Evolventen soll im
folgenden als Scheitel bezeichnet werden.
Aus der EP-A 442 246 ist ein ganz ähnlicher Reflektor für eine stabförmige
Lichtquelle bekannt, dessen Schnittkurve zwei spiegelsymmetrische Evolventenzweige
bilden, deren Scheitel ebenfalls hinter der Lichtquelle liegt und
zwar exakt in der Normalen zur Lichtaustrittsöffnung. Die Evolventen gehen
zur Lichtaustrittsöffnung hin in parabelförmige Zweige über.
Eine derartige Technik, wie sie für einschenkelige Lichtquellen geeignet ist,
läßt sich jedoch nicht gut für langgestreckte Lichtquellen mit zwei Schenkeln
verwenden, weil ein derartiger Reflektor nicht mehr sämtliches Licht an der
Lichtquelle vorbeireflektieren könnte.
Darstellung der Erfindung
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Reflektor gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, der auch im Falle einer langgestreckten
Lichtquelle mit zwei Schenkeln sämtliches Licht an der Lichtquelle
vorbei reflektiert. Eine weitere Aufgabe ist es, eine entsprechende Leuchte
mit einem derartigen Reflektor anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen
Ansprüchen.
Wenn Strahlung, die von einer ausgedehnten Lichtquelle emittiert wird, auf
die Quelle zurückreflektiert wird, geht im allgemeinen ein Teil davon durch
Absorption verloren. Nachfolgend wird ein Reflektor für eine Strahlungsquelle
mit zwei Schenkeln mit kreisförmigem oder elliptischem oder ähnlichem
Querschnitt (z.B. eine Leuchtstofflampe in Kompaktform oder U-förmig
gebogen) beschrieben, der alles Licht an der Lichtquelle vorbei reflektiert
und damit Verluste durch Selbstabsorption vermeidet. Im einfachsten
Fall werden außer der Forderung, daß keine Strahlung auf die Lichtquelle
zurückreflektiert wird, keine weiteren Bedingungen berücksichtigt. In
diesem Fall besitzt der Reflektor die Eigenschaft, daß er die kleinstmöglichen
Abmessungen hat. Insbesondere bleibt die Winkelverteilung der Strahlungsstärke
(Indikatrix) offen. Diese kann durch gezielte Abweichungen vom beschriebenen
Reflektorprofil beeinflußt werden. Das hier entwickelte Berechnungsprinzip
liefert also eine Grenzkurve, die in der Praxis an den jeweiligen
Anwendungszweck angepaßt werden kann, wobei dann Kompromisse hinsichtlich
Wirkungsgrad und/oder Reflektorgröße eingegangen werden können.
In der Nähe der Lichtaustrittsöffnung kann die Schnittkontur des Reflektors
beispielsweise durch Parabeln oder schräge Planflächen beschrieben
sein.
Zum besseren Verständnis der Erfindung ist zunächst eine nähere Erläuterung
der Eigenschaften von Evolventenreflektoren notwendig.
Der Grundgedanke ist an sich schon lange vorbekannt und wird anhand von
Fig. 1 demonstriert. Eine Strahlungsquelle 1 hat einen kreisförmigen Querschnitt
mit dem Radius R. Die von ihr emittierte Strahlung wird gerade dann
vollständig an der Quelle vorbei reflektiert, wenn die Schnittlinie des Reflektors
eine Evolvente ist (eine einfache Ableitung dieser spiralartigen Kurve ist
beispielsweise gegeben in K. SÖRENSEN: Design of Optical Systems for
Luminaires, The Lighting Journal, S. 5-7, März 1990). Eine Evolvente erfüllt
die Bedingung, daß für jeden Teil des Reflektors gilt: Der von einem Punkt K
auf der Oberfläche der Lichtquelle 1 tangential in Richtung auf einen beliebigen
Reflektorpunkt L emittierte Grenzstrahl muß rechts an der Quelle vorbei
reflektiert werden. Infolgedessen werden alle anderen von der Quelle in
Richtung des Punktes L emittierten Strahlen bis hin zu einem auf der gegenüberliegenden
Seite der Lichtquelle angeordneten Grenzpunkt M, einschließlich
des von M ausgehenden Grenzstrahls (gestrichelte Linie), erst
recht an der Lichtquelle vorbei reflektiert. Im Grenzfall, der die kleinstmögliche
Reflektorform liefert, wird der Strahl KL in sich selbst reflektiert. Gemäß
Fig. 1 ergibt sich daraus die mathematische Definition dieser Grenzkurve in
differentieller Form:
dϕ = (1/R)2-(1/r)2 dr
ϕ und r sind die Polarkoordinaten der Reflektorkurve. Die kleinstmögliche
Reflektorkurve selbst erhält man durch graphische oder mathematische Integration
von (1). Die Lösung läßt sich in geschlossener Form angeben:
Φ(r)=Φ0± {(r/R)2-1 + arccos(R/r)}
Durch Φ0 wird der Ansatzpunkt der Evolvente an der Oberfläche der Lichtquelle
angegeben. Für obige Betrachtungen ist angenommen, daß die Lampenachse
im Koordinaten-Ursprung (bei r = 0) liegt. Die Größe Φ0 soll im folgenden
als Drehwinkel bezeichnet werden.
Es ergibt sich eine Spirale, die im einfachsten Fall radial von der Lichtquellenoberfläche
(Punkt B) ausgeht, siehe Fig. 1, und die in Fachkreisen als
Evolvente bezeichnet wird. Die Evolvente ist eindeutig dem Umfang des
Lampenquerschnitts, und damit i.a. dessen Radius R, zugeordnet.
Allgemein gilt, daß auch Reflektoren mit größeren als minimalen Abmessungen
verwendet werden können:
dϕ ≤ (1/R)2-(1/r)2 dr
Von obiger Evolvente können im Prinzip beliebige Abschnitte als Reflektor
ausgewählt werden. Insbesondere kann ein Abschnitt verwendet werden,
der nicht an der Oberfläche der Lichtquelle ansetzt. Es kann auch zusätzlich
das Spiegelbild verwendet werden, also eine Evolvente, die sich gegenläufig
öffnet.
Für den an sich bekannten Fall der einschenkeligen Lichtquelle zeigt Figur 1
als Beispiel einen Reflektor 2 für eine Lichtquelle 1 mit kreisförmigem Querschnitt,
dessen Schnittkurve 3 die oben genannten Bedingungen erfüllt. Von
zwei gegenläufigen Evolventenzweigen 3a und 3b werden die Kurventeile
AB und BF verwendet. Die Lichtaustrittsöffnung 4 (Ebene, die durch die
Punkte A und F aufgespannt wird) liegt auf der Höhe der Lampen-Unterkante.
Diese Anordnung strahlt damit nur in den unteren Halbraum.
Die beiden Evolventenzweige wurden so zusammengefügt, daß sie im Scheitel,
nämlich dem gemeinsamen Punkt B, von der Lampenoberfläche aus starten.
Diese Anordnung liefert theoretisch die kleinsten Abmessungen für die
Breite b und die Höhe h eines solchen Reflektors, nämlich b = 6,3 R und h =
2,5 R.
In der Praxis verwendet man zwei gegenläufige Evolventenzweige, deren
Scheitel oberhalb der Oberfläche der Lichtquelle angeordnet ist.
Erfindungsgemäß kann durch eine geeignete Abwandlung obiges Prinzip
auch auf Lampen mit zwei Schenkeln angewendet werden.
Um zu erreichen, daß trotz des zweiten Schenkels kein Licht auf die Lichtquelle
zurückgeworfen wird, besteht die Schnittfläche des Reflektors aus
insgesamt vier Evolventenzweigen. Je zwei sind einem Schenkel der Lichtquelle
zugeordnet. Die Anordnung in bezug auf den anderen Schenkel ist
axialsymmetrisch gespiegelt, wobei die Achse in der Mitte zwischen den
Schenkeln verläuft.
Der Scheitel der beiden einem Schenkel zugeordneten Evolventenzweige ist
nicht wie bisher hinter der Lichtquelle angeordnet (also von der Ebene der
Lichtaustrittsöffnung gesehen in etwa in deren Normalen liegend), sondern
dagegen um 90° gedreht und zwar zum zweiten Schenkel hin. Auch hier ist
ein gewisser Spielraum zulässig, dessen Größe etwa dem oben definierten
Winkeldurchmesser entspricht. Der Scheitel liegt also zwischen beiden
Schenkein. Die Länge der beiden Evolventenzweige wird durch diese Anordnung
sehr unterschiedlich. Die Winkellänge des längeren Zweigs beträgt
mehr als 180°, die des kürzeren Zweigs deutlich weniger als 90°. Insbesondere
der kürzere Zweig sorgt dafür, daß keine Strahlung vom ersten Schenkel
auf den zweiten fällt.
Es handelt sich also erfindungsgemäß um einen Reflektor für eine ringförmige
Lichtquelle oder eine langgestreckte Lichtquelle mit zwei Schenkeln, wobei
die Kontur des Reflektors zumindest teilweise aus Abschnitten von Evolventen
gebildet wird. Dabei berühren sich zwei Abschnitte in einem Scheitelpunkt.
Insgesamt weist die Kontur vier Evolventenabschnitte auf, von denen
je zwei gegenläufig orientierte Evolventen jeweils einem Schenkel der
Lichtquelle zugeordnet sind. Die Anordnung ist rotationssymmetrisch (im
Falle ringförmiger Lampen) oder axialsymmetrisch (im Falle einer langgestreckten
Lichtquelle) in bezug auf eine Achse, die in der Mitte zwischen den
beiden Schenkeln aufgespannt ist, wobei der Scheitelpunkt in etwa auf der
die Mitte der Schenkel verbindenden Geraden liegt, so daß jeweils ein längerer
und ein kürzerer Evolventenabschnitt (Zweig) einem Schenkel zugeordnet
ist.
Der Scheitelpunkt S kann gegenüber der Verbindungsgeraden etwas versetzt
sein. Er kann typisch um den Winkel ε = 10° bis 20° versetzt sein, wenn ε der
Winkel zwischen der Geraden SO (Scheitelpunkt-Ursprung) und der Verbindungsgeraden
zwischen den Schenkeln ist.
Sowohl die beiden längeren als auch die beiden kürzeren Evolventenzweige
berühren sich normalerweise zwischen den beiden Schenkeln. Die beiden
Berührungspunkte spannen eine (gedachte) Gerade auf, die die Symmetrieachse
des Reflektors darstellt.
Die Kontur des Reflektors kann weitere Abschnitte besitzen, die die Indikatrix
der nach außen abgegebenen Strahlung besser an die gewünschte Zielvorgabe
anpassen. Insbesondere kann ein weiterer Abschnitt am längeren
Evolventenzweig ansetzen und insbesondere Parabelform besitzen oder als
schräge Planfläche ausgeführt sein.
Bevorzugt ist im Reflektor zwischen den beiden Schenkeln eine Stütz- bzw.
Trennwandung ausgeführt. Die Trennwandung kann sich insbesondere zwischen
den beiden Berührungspunkten (B und D in Fig. 2) der Evolventen
erstrecken.
Für die Ausgestaltung der Trennwandung gibt es mehrere Möglichkeiten. In
einem Ausführungsbeispiel hat die Trennwand zumindest die beiden kürzeren
Evolventenzweige als Kontur. Insbesondere kann die Trennwand auch
einen scheitelnahen Bereich der längeren Evolvente als Kontur mitumfassen.
Ein Teil der kürzeren Evolventenzweige kann aber auch fehlen, insbesondere
können diese Zweige auch ganz fehlen.
Häufig besitzt die Trennwand eine gegenüber der Evolvente vereinfachte
Kontur, beispielsweise eine schräge oder gerade Wand.
Der erfindungsgemäße Reflektor kann als Rinnenreflektor für eine Leuchte
verwendet werden, deren Lichtquelle eine Lampe ist, deren Kolben zwei parallele
Schenkel besitzt. Dabei kann es sich insbesondere um eine elektrodenlose
Lampe mit einem in sich geschlossenen Kolben handeln, wobei der Kolben
in Draufsicht ein Rohr mit ovaler oder annähernd rechteckiger Form sein
kann. Alternativ kann auch eine konventionelle Leuchtstofflampe mit gebogenem
Rohr in U-Form oder eine andere Lichtquelle verwendet werden.
In der Praxis ist allerdings abzuwägen, ob die komplizierte Gestaltung der
Trennwandung zwischen den Schenkel zugunsten eines schlechteren Leuchtenwirkungsgrads
vereinfacht wird. Beispielsweise kann ein Teil des kürzeren
Zweigs entfallen. Oder im Trennbereich wird die Reflektorkontur vereinfacht
gewählt oder lediglich als gerader Trennsteg ausgeführt.
Als Lichtquelle kommt insbesondere eine ringförmige oder eine zweischenkelige
elektrodenlose Lampe in Frage, bei der die beiden Schenkel des Lampengefäßes
an beiden Enden miteinander verbunden sind und so ein geschlossenes
Rohr bilden. Das in sich geschlossene Rohr bildet bevorzugt ein
Oval oder abgerundetes Rechteck. Eine derartige Lampe ist beispielsweise in
der PCT/EP96/03180 (Art. 54(3)) beschrieben. Im Prinzip ist aber jede andere
Strahlungsquelle mit zwei Schenkeln ebenso geeignet.
Selbstverständlich können mehrere derartige Reflektorsysteme nebeneinander
angeordnet werden, wobei im Prinzip auch Lampen mit vier oder auch
mehr Schenkeln nebeneinander verwendet werden können.
Figuren
Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher
erläutert werden. Es zeigen schematisch:
- Figur 1
- das Grundprinzip der Evolvente
- Figur 2
- ein Ausführungsbeispiel eines Reflektors für eine zweischenkelige
Lampe im Schnitt
- Figur 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines derartigen Reflektors
- Figur 4
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines derartigen Reflektors
- Figur 5
- ein viertes Ausführungsbeispiel eines derartigen Reflektors
- Figur 6
- ein Ausführungsbeispiel einer Leuchte mit Reflektor
- Figur 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Leuchte mit Reflektor
- Figur 8
- ein fünftes Ausführungsbeispiel eines derartigen Reflektors
Beschreibung der Zeichnungen
Figur 1 wurde bereits weiter oben ausführlich erläutert.
Figur 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Reflektor 5 für eine Lampe, deren
Kolben einen ersten und zweiten langgestreckten Schenkel 6a und 6b besitzt.
Die Reflektorkontur besteht aus insgesamt vier Evolventenzweigen 7a-d, von
denen die beiden gegenläufig orientierten Evolventenabschnitte 7a und 7b
dem ersten Schenkel 6a der Lichtquelle zugeordnet sind, während die beiden
gegenläufig orientierten Evolventenabschnitte 7c und 7d dem zweiten
Schenkel 6b der Lichtquelle zugeordnet sind.
Die Anordnung der Evolventenzweige ist axialsymmetrisch in bezug auf
eine Ebene Z, die in der Mitte zwischen den beiden Schenkeln 6a und 6b aufgespannt
ist. Die beiden gegenläufig orientierten Evolventenabschnitte 7a
und 7b, die dem ersten Schenkel 6a der Lichtquelle zugeordnet sind, haben
einen gemeinsamen Scheitelpunkt C, wobei dieser Scheitelpunkt auf der die
Mitte der beiden Schenkel 6a und 6b verbindenden Geraden X liegt, so daß
jeweils ein längerer (7a) und ein kürzerer (7b) Evolventenabschnitt (Zweig)
dem ersten Schenkel 6a zugeordnet ist. In gleicher Weise, aber spiegelsymmetrisch,
sind die beiden gegenläufig orientierten Evolventenabschnitte 7c
und 7d dem zweiten Schenkel 6b der Lichtquelle zugeordnet, wobei der längere
Zweig 7c und der kürzere Zweig 7d einen gemeinsamen Scheitelpunkt
E auf der Geraden X besitzen.
Bei dieser Anordnung ist der Abstand a zwischen den beiden Schenkeln 6a
und 6b gleich a = 2,1 R, die Breite des gesamten Reflektors ist b = 14,4 R und
die Höhe h = 4,6 R.
Die Reflektorkontur besteht hier aus den Kurvenabschnitten AB, BC, CD,
DE, EB und BF. Sie sind so ausgeführt, daß keine Strahlung auf die Quelle
zurückreflektiert wird.
Die Abschnitte CD, DE, BC und EB sorgen aber zusätzlich auch dafür, daß
keine Strahlung des einen Schenkels auf den anderen fällt. Natürlich ist im
Einzelfall zu prüfen, welchen Lichtgewinn die an dieser Stelle komplizierte
Reflektorform liefert.
Die beiden unteren Reflektorteile CD und DE und evtl. auch die oberen BC
und EB können unter Preisgabe von Strahlung zumindest teilweise wegfallen.
Figur 3 zeigt einen Reflektor, der im wesentlichen dem in Figur 2 entspricht.
Die Evolventenzweige 10a und 10b, die dem ersten Schenkel 11a zugeordnet
sind, besitzen jedoch einen anderen Ursprung auf der Kolbenoberfläche, entsprechend
einer anderen, kleineren Differenz des Drehwinkels. Bemerkenswert
ist, daß die Abmessungen a, b und h (= Schenkelabstand, Breite und
Höhe des Reflektors) kleiner werden. Es gilt hier: a= 1,35 R; b = 12,9 R und h
= 4,2 R. Am stärksten nimmt also a ab. D.h., je näher die Punkte C und E an
die Kolbenoberfläche rücken, um so kleiner kann der Abstand a zwischen
den Schenkeln sein, ohne daß Strahlung auf die Lampe reflektiert wird.
Die in Figur 2 und 3 angegebenen Abmessungen a, b und h sind Rechenwerte
ohne Berücksichtigung der physikalischen Reflektor-Wanddicke d. In der
Praxis ist d bzw. 2d hinzuzurechnen. Auch die Dicke einer Trennwand (s.u.)
ist nicht berücksichtigt.
In Figur 4 ist ein Reflektor gezeigt, der dahingehend modifiziert ist, daß der
längere Evolventenzweig 14a, ausgehend vom Scheitel C, nicht bis zur Lichtaustrittsöffnung
(Punkt A), sondern nur bis zum Punkt T1 reicht. Von T1 bis A
ist ein Abschnitt der Reflektorkontur als Parabel 14c (oder auch als schräge
Planfläche 14d, in Fig. 4 gestrichelt eingezeichnet) ausgeführt. Zwischen den
beiden Schenkeln 15a und 15b ist ein Trennsteg 16 vorhanden, dessen Kontur
den Abschnitten BC und BE der längeren Evolventenzweige und ein Teil der
kürzeren Evolventenzweige 14b, nämlich CD bzw. ED, folgt. Der restliche
Teil des kürzeren Evolventenzweigs 14b entfällt.
In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines rotationssymmetrischen
oder axialsymmetrischen Reflektors gezeigt, bei dem die Scheitel S1 und S2
auf einer um etwa 10° gegenüber der Verbindungsgeraden X nach oben geneigten
Geraden liegen, und zwar zwischen den beiden Schnittkreisen des
Rings bzw. den beiden Schenkeln 22a und 22b eines als U geformten Kolbens.
Die Trennwand 20 weist eine Kontur auf, die den Abschnitt BS1 des
längeren Evolventenzweigs 21a sowie eine Ersatzkontur für den kürzeren
Evolventenzweig, nämlich eine Schräge 21b, umfaßt. Im Querschnitt ist die
rechte Hälfte der Schnittfläche des Reflektors rotationssymmetrisch bzw.
wieder spiegelbildlich zur linken Hälfte ausgeführt.
In Fig. 6a ist stark schematisch eine Leuchte 30 in Draufsicht von der Lichtaustrittsöffnung
aus gezeigt für den Fall einer ringförmigen kompakten elektrodenlosen
Leuchtstofflampe 31 mit einem Kolben 22. Figur 6b zeigt eine
ähnliche Leuchte 40 mit einem Rinnenreflektor und einer U-förmigen
Leuchtstofflampe 44, bei der der Verbindungsbogen 41 (gestrichelt eingezeichnet)
und der Sockel 42 jeweils durch Blenden 43 kaschiert sind.
Figur 7 zeigt eine Leuchte 50 in Draufsicht von der Lichtaustrittsöffnung aus,
die aus einem Rinnenreflektor 51, wie er nachfolgend in Figur 8 (oder auch
beispielsweise in Figur 4 oder 5) beschrieben ist, in Verbindung mit einer
elektrodenlosen Leuchtstofflampe 52 besteht. Die Leuchte besteht aus einem
Gehäuse mit zwei langen Seiten 53 und zwei kurzen Seiten 55. Die Leuchtstofflampe
52 ist zentriert im Gehäuse untergebracht. Sie besteht aus einem
rohrförmigen Entladungsgefäß, das eine geschlossene Schleife bildet, die aus
zwei langen Schenkeln 54, 56 und zwei kurzen Verbindungsteilen 58, 60 besteht.
Die Verbindungsteile 58, 60 sind jeweils von Ferrit-Trafokernen 62, 64
mit Wicklungen umgeben, mit deren Hilfe die Lampe auch im Reflektor befestigt
ist. Die langen Schenkel 54, 56 sind achsparallel zur Achse des Rinnenreflektors
51 angeordnet.
Die kurzen Seiten 55 des Reflektors sind verspiegelt. Die Reflektorkontur
besteht aus einem längeren Evolventenzweig, der sich von der Scheitellinie
S1 bis zur Öffnung an der den Punkt A enthaltenden Linie erstreckt. Der kürzere
Evolventenzweig liegt zwischen den beiden Schenkeln 54, 56 und erstreckt
sich vom Scheitel S1 bis zu der den Endpunkt D enthaltenden Linie an
der Lichtaustrittsöffnung. Statt des kürzeren Evolventenzweigs kann auch
eine vereinfachte Kurvenform (z.B. eine Schräge wie in Fig. 5) verwendet
werden.
In Figur 8 ist im Schnitt der Reflektor 51 für die elektrodenlose Leuchtstofflampe
52 mit zwei Schenkeln 54 und 56 gezeigt. Die Schenkel 54 und 56
sind durch Verbindungsteile 58, 60 (letzterer ist nicht sichtbar) mit mindestens
einem Ferritkern 62 verbunden. Der Kern 62 ist durch ein Stützteil 65
am Gehäuse befestigt.
In einer konkreten Realisierung wird als Lampe eine elektrodenlose Leuchtstofflampe
mit einer Leistung von 150 W verwendet, deren Schenkel einen
Rohrdurchmesser von etwa 52 mm haben und damit wesentlich dicker als
konventionelle Leuchtstofflampen sind. In einem Rinnenreflektor, der vollständig
aus den vier Evolventenzweigen gebildet ist, erzielte diese Lampe
einen Leuchtenwirkungsgrad von fast 90% gegenüber etwa 70 % bei einem
konventionellen Rinnenreflektor. Das Reflektorgehäuse hat eine Breite von
etwa 350 mm und eine Höhe von 110 mm. Der Abstand T der Lampenschenkel
ist etwa 33 mm. Der Reflektor 51 ist ein Minimalreflektor, dessen Scheitelpunkte
(bzw. eigentlich -Linien) S1 und S2 auf der Verbindungsgeraden X
liegen und an den Schenkeln direkt aufliegen. Die Reflektorkontur besteht
aus je zwei kurzen und langen Evolventenzweigen 59a, 59b und 61a, 61b.
Das beigefügte kartesische Koordinatensystem vermittelt einen Eindruck
von der Größe der Leuchte (Angaben in mm).
Verwendet man zur Verbesserung der Lichtverteilung nach außen hin schräge
Planflächen (oder Parabeln), erhält man eine Leuchte mit nahezu kosinusförmiger
Lichtverteilung.