Die Erfindung betrifft einen Tubenverschluß mit einem als Tubenschulter ausgebildeten
zylinderförmigen Unterteil, welches an einer Stirnseite eine Auslaßöffnung
aufweist, und einer auf das Unterteil aufbringbaren Verschlußkappe, welche im auf
das Unterteil aufgebrachten Zustand die Auslaßöffnung verschließt.
Derartige Tubenverschlüsse sind im Stand der Technik als Kunststoff-Tubenverschlüsse
hinlänglich bekannt. Zur Befestigung der Verschlußkappe auf
dem Unterteil weist das Unterteil regelmäßig ein Gewinde auf, auf welches die Verschlußkappe
aufschraubbar ist.
Da die Tubenverschlüsse in der Regel bei Tuben eingesetzt werden, welche beispielsweise
wie Zahnpastatuben täglich gebraucht werden, wird die Verschlußkappe
sehr häufig vom Unterteil entfernt und auf das Unterteil aufgesetzt. Es ist daher erwünscht,
daß das Abnehmen beziehungsweise das Aufbringen der Verschlußkappe
vom beziehungsweise auf das Unterteil sehr schnell und einfach erfolgen kann.
Es sind Tubenverschlüsse bekannt, bei denen das Unterteil an einem gegenüber
dem restlichen Unterteil verjüngten, die Auslaßöffnung begrenzenden Hals ein Gewinde
aufweist. Auf dieses Gewinde wird eine dem verjüngten Hals entsprechende,
im Durchmesser kleine Verschlußkappe aufgesetzt. Zum sicheren Verschrauben der
Verschlußkappe auf das Unterteil muß die Verschlußkappe gerade auf das Unterteil
aufgesetzt werden, da sich andernfalls das Gewinde verkantet und die Verschlußkappe
nicht ordnungsgemäß auf das Unterteil aufgeschraubt werden kann. Da ein
gerades Aufsetzen der Verschlußkappe auf das Unterteil bei einer im Durchmesser
kleinen Verschlußkappe schwieriger ist als bei einer im Durchmesser großen Verschlußkappe,
ist man dazu übergegangen, das Gewinde auf einen im Durchmesser
vergrößerten Bereich des Unterteils, welcher in etwa dem Durchmesser des Tubenkörpers
entspricht, aufzubringen. Es hat sich aber gezeigt, daß auch ein am größeren
Durchmesser des Unterteils aufgebrachtes Gewinde immer noch die Gefahr des
Verkantens in sich birgt. Auch bei einem derart ausgebildeten Unterteil läßt sich die
Verschlußkappe nur unter Beachtung einer großen Sorgfalt aufbringen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen eingangs genannten Kunststoff-Tubenverschluß
derart auszubilden, daß sich die Verschlußkappe leicht und problemlos auf das Unterteil
aufbringen läßt.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung weist das Unterteil an seinem Umfang Vertiefungen auf, welche
sich etwa über ein Viertel des Umfangs erstrecken und zur Achse des Unterteils
in einem Winkel von 85 bis 60°, vorzugsweise 80 bis 70°, insbesondere 75°, verlaufen.
Die Verschlußkappe weist innen an ihrem Umfang Hervorstehungen auf,
welche bei auf das Unterteil aufgesetzter Verschlußkappe in die Vertiefungen eingreifen.
Beispielsweise können am Umfang eines Unterteils drei Vertiefungen ausgebildet
sein.
Die Vertiefungen können als Stichkanal ausgebildet sein, der mit seinem offenen
Ende aus Richtung der Stirnseite zugänglich ist und dessen geschlossenes Ende
von der Stirnseite entfernter ist als dessen offenes Ende. Bei einer derartigen Ausführungsform
können die Hervorstehungen der Verschlußkappe aus Richtung der
Stirnseite des Unterteils in die Vertiefungen eingebracht werden. Da die offenen Enden
der Vertiefungen, wegen des schrägen Verlaufs der Vertiefungen, in Richtung
des Umfangs des Unterteils eine relativ große Öffnung aufweisen, lassen sich die
Hervorstehungen der Verschlußkappe problemlos und ohne großes Suchen in die
Vertiefungen einbringen.
Durch Verdrehen der Verschlußkappe gleiten die Hervorstehungen der Verschlußkappe
an der der Stirnseite des Unterteils Zugewandten Wand der Vertiefungen
entlang, wodurch die Verschlußkappe in Richtung Tubenkörper auf das Unterteil
gezogen wird. Die Verschlußkappe wird soweit auf das Unterteil gezogen, bis der
stirnseitige Deckel der Verschlußkappe auf der Öffnung des Unterteils aufsitzt und
diese verschließt.
Bei einer besonderen Ausführungsform des Tubenverschlusses weisen die Vertiefungen
an ihrem der Stirnseite entfernteren Ende einen eine geringere Steigung
aufweisenden Bereich auf. Die Steigung der Vertiefungen kann in dem Bereich entgegengesetzt
zur Steigung der Vertiefungen im übrigen Bereich sein. Durch den Bereich
mit der geringeren Steigung wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß sich der
stirnseitige Deckel der Verschlußkappe nur noch unwesentlich in Richtung Unterteil
bewegt, die Hervorstehungen jedoch weiter in den Vertiefungen verschoben werden,
wodurch sich ein sichererer Halt ergibt. Ist die Steigung in dem Bereich entgegengesetzt
zur Steigung der übrigen Vertiefung, so wird beim erfindungsgemäßen Tubenverschluß
etwa die Funktion eines Bajonettverschlusses erreicht. Dies bedeutet, daß
sich der erfindungsgemäße Tubenverschluß nicht nur einfach betätigen läßt, sondern
auch einen sicheren Halt bietet.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines besonderen Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Unterteils in Seitenansicht, Fig. 2 das in Fig. 1 gezeigte Unterteil in der Draufsicht, Fig. 3 in schematischer Darstellung eine Verschlußkappe von der Seite im Schnitt
und Fig. 4 die in Fig. 3 gezeigte Verschlußkappe in der Draufsicht.
Wie den Fig. 1 und 2 entnommen werden kann, weist ein zylinderförmiges Unterteil
1 eine mittig angeordnete Auslaßöffnung 2 auf. Das Unterteil 1 weist einen Rand 8
auf, mittels welchem das Unterteil 1 mit einem Tubenkörper verbunden wird. An den
Rand 8 schließt sich ein im Durchmesser geringfügig verringerter Bereich 9 an, in
welchem das Unterteil 1 an seinem Umfang Vertiefungen 4 aufweist. Die Vertiefungen
4 erstrecken sich etwa über ein Viertel des Umfangs. Des weiteren verlaufen die
Vertiefungen 4 zur Achse 5 des Unterteils 1 in einem Winkel von etwa 75°.
An den Bereich des Unterteils 1, in dem sich die Vertiefungen 4 befinden, schließt
sich ein Bereich 10 an, innerhalb dessen sich der Durchmesser des Unterteils 1
verjüngt. Der Durchmesser des Unterteils 1 verjüngt sich zur Stirnseite des Unterteils
1 hin etwa bis auf die Größe der Auslaßöffnung 2 zuzüglich der zweifachen Wandstärke
des Unterteils 1.
Die Vertiefungen 4 sind als Stichkanal ausgebildet. Die Stichkanäle sind mit ihren
offenen Enden 4a aus Richtung der Stirnseite zugänglich. Die geschlossenen Enden
4b der Sackkanäle 4 sind von der Stirnseite des Unterteils 1 entfernter als die offenen
Enden 4a. Durch den schrägen Verlauf der Vertiefungen 4 ist die in Umfangsrichtung
verlaufende Weite der offenen Enden 4a erheblich größer als die Breite der
Vertiefungen 4. Hierdurch ist der stirnseitige Zugang zu den Vertiefungen 4 sehr
leicht möglich.
Die Vertiefungen 4 weisen an ihren der Stirnseite entfernteren Enden einen Bereich
auf, dessen Steigung entgegengesetzt zu der Steigung der Vertiefungen 4 im übrigen
Bereich ist.
Wie den Fig. 3 und 4 entnommen werden kann, weist eine Verschlußkappe 3 einen
stirnseitigen Deckel 3a auf. An dem dem stirnseitigen Deckel 3a gegenüberliegenden
offenen Ende weist die Verschlußkappe 3 innen am Umfang Hervorstehungen 6
auf. Die Hervorstehungen 6 sind als zylinderförmige Zapfen ausgebildet.
Die Anordnung der Hervorstehungen 6 ist derart, daß sie mit den Vertiefungen 4 des
Unterteils 1 korrespondieren, wobei sie in einer solchen Entfernung vom stirnseitigen
Deckel 3a der Verschlußkappe 3 angeordnet sind, daß der stirnseitige Deckel
3a der Verschlußkappe 3 die Öffnung 2 des Unterteils 1 abdichtet, wenn sich die
Hervorstehungen 6 im Bereich des geschlossenen Endes 4b der Vertiefungen 4 befinden.