EP0458906A1 - Standbodenbeutel - Google Patents
StandbodenbeutelInfo
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Description
"Standbodenbeutel"
Die Erfindung betrifft einen Standbodenbeutel mit zwei Seitenwänden, die im Randbereich entlang ihren Seitenkanten unter Bildung abstehender Seitenrandstreifen stoffschlüssig verbunden sind.
Ein Standbodenbeutel bzw. Nachfüllbeutel dieser Art ist aus dem DE-GM 88 07 593 bekannt. Mit einem derartigen Beutel werden Reinigungs- oder Waschflüssigkeiten aber auch Pulver zum Nachfüllen entsprechender Originalbehälter, insbesondere Flaschen, angeboten. Als Standfläche des bekannten Nachfüllbeuteis kann dessen unterer Umfangsrand dienen, die Seitenwände des Beutels werden am unteren Ende durch einen faltbaren Boden miteinander verbunden. Die Kanten des Bodens können derart mit den unteren Kanten der Seitenwände stoffschlüssig verbunden, insbesondere verschweißt, werden, daß die Kanten als versteifte Ränder nach unten anstehen und eine Art Standkante bilden.
Zum Erleichtern des Umfüllens des Inhalts des Standbodenbeutels wird an diesen eine zylindrische Tülle angefόrmt, die
über den oberen Beutel rand - also dem Beutel boden gegenüberliegend - übersteht. Vorzugsweise wird eine Tüllenkante als gradlinige Fortsetzung eines der an den Seitenwänden vorgesehenen Beutel ränder ausgebildet. Dadurch wird das Ausschütten bzw. Umfüllen des Beutel inhalts sehr vereinfacht.
Die Material auswahl der Standbodenbeutel wird so getroffen, daß auf engstem Raum möglichst viel Volumen an Nachfüll Substanz untergebracht werden kann. Das erfordert eine erhebliche Flexibilität des einzelnen Standbodenbeutels. Die für das Lagern einer Vielzahl von Standbodenbeuteln gewünschte Flexibilität wird jedoch störend, wenn ein einzelner Beutel in einen Behälter hinein auszuschütten oder, insbesondere nach teilweisem Entleeren, aufzustellen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Standfestigkeit eines Standbodenbeutels noch weiter zu erhöhen und zugleich die Flexibilität des Beutels für das Lagern zu erhalten. Die erfindungsgemäße Lösung besteht für den eingangs genannten Standbodenbeutel mit an den Seitenkanten unter Bildung seitlich anstehender Beutelränder Stoffschlüssig miteinander verbundenen Seitenwänden darin, daß die Seitenrandstreifen durch ein dreidimensionales Profil versteift sind.
Durch die erfindungsgemäße geometrische Verformung der seitlich abstehenden Beutelränder - also durch das Hinzufügen einer Dimension senkrecht zur Randstreifenfläche - wird eine zusätzliche Formstabilität der ohnehin zur Biegefestigkeit αes Standbodenbeutels erheblich beitragenden, nach außen abstehenden Randstreifen erreicht.
Gemäß weiterer Erfindung wird es bevorzugt, wenn die Seiten
randstreifen ein sich in ihrer Längsrichtung erstreckendes, versteifendes Profil aufweisen. Durch diese Erhöhung von Biegesteifigkeit und Biegemoment in axialer Richtung, das heißt in Richtung parallel zu der Längserstreckung der Seitenränder, wird die Gestaltsteifigkeit des ganzen Beutels derart erhöht, daß der Beutel auch bei teilweiser Füllung noch bis hin zur aufrecht stehenden Ausgießtülle standfest bleibt. Wenn die Seitenwände und sonstigen Teile des Standbodenbeutels aus Folie bestehen, werden zum stoffschlüssi gen Verbinden der Kanten und Randstreifen bevorzugt Schweißnähte vorgesehen. Der Gegenstand der Erfindung kann dann als eine Art Formschweißen zum Erzeugen von sich parallel zur Längsrichtung der Randstreifen erstreckenden gerundeten und/oder kantigen Versteifungsrippen beschrieben werden.
Eine erfindungsgemäße Erhönung der Gestaltsteifigkeit des Beutels durch Verbesserung der Dimensionsstabilität des Beutel randes wird gemäß weiterer Erfindung schon dadurch erzielt, daß das Profil aus mindestens einer in der Längsrichtung verlaufenden Faltlinie besteht. Das bedeutet also, daß eine Gestaltsteifigkeit schon zu erreichen ist, wenn jeder der Beutel randstreifen - im Bereich der stoffschlüssigen Verbindung - einmal um etwa 90º geknickt wird. Letztlich geht es also nur darum, daß der streifenförmig seitlich vom Beutel abstehende Rand dreidimensional gemacht wird. In diesem Sinne wird die Stabilität noch größer, wenn in bevorzugter Weise das Profil im Schnitt senkrecht zu der Längsrichtung einen ein- oder mehrfachen Halbkreis-, Dreieck- oder Rechteck-Querschnitt besitzt. Selbstverständlich wird die Gestaltsteifigkeit umso nachhaltiger verbessert, je ausgeprägter und umfangsreicher der dreidimensionale Bereich gleichermaßen mit der Wirkung von Versteifungsrippen in bzw. an der Beutelkante
Gemäß weiterer Erfindung wird ein versteifendes Profil außer an den Seitenkanten auch an der Unterkante des Beutels vorgesehen. Eine Versteifung der unteren Randstreifen des Beutelbodens ist für die Standfestigkeit des ganzen Beutels wichtig, weil der Beutelboden gewissermaßen als Fundament der Seitenflächen, insbesondere aber auch der versteiften Seitenrandstreifen des Beutels anzusehen ist. Daher ist es im Bodenbereich des Standbodenbeutels zum Erhöhen der Standfestigkeit und Tragfähigkeit besonders vorteilhaft, die Flächensteifigkeit zu verstärken. Gemäß weiterer Erfindung ist es auch günstig, wenn am Boden im unteren Randstreifen sich senkrecht zur Auflagefläche erstreckende Versteifungsrippen vorgesehen werden.
Gemäß noch weiterer Erfindung kann sich das versteifende Profil der Seitenrandstreifen in den Bereich eines an der Beuteloberseite vorgesehenen oberen Randstreifens hineinerstrecken. Dort verbleibt dann als Öffnung lediglich eine Ausgießtülle, so daß der demgemäß fast rundum laufende versteifte Randstreifen eine Art Versteifungsrahmen des Standbodenbeutels bildet.
Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Standbodenbeutel in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 und 3 vertikale Schnitte durch einen einteiligen und einen dreiteiligen Beutel;
Fig. 4 bis 8 Ausführungsbeispiele von dreidimensional versteiften Beutel randstreifen; und
Fig. 9 einen gefüllten Standbodenbeutel.
Der insgesamt mit 1 bezeichnete Standbodenbeutel nach Fig. 1 besteht im wesentlichen aus zwei Seitenwänden 2 und 3 mit Einfülltülle 4 und faltbarem Boden 5. Die Seitenwände bestehen aus zumindest an den Seitenkanten 6 und an der Kopfkante 7 miteinander verschweißten Kunststoffolien. Der Boden 5 ist bei dem einteiligen Beutel nach Fig. 2 einteilig mit den Seitenwänden 2 und 3 verbunden. Bei der dreiteiligen Ausführung des Beutels 1 nach Fig. 3 werden die unteren Kanten, also die Bodenkanten 8 der Seitenwände 2 und 3 mit den entsprechenden Bodenrändern 9 des ursprünglich gesonderten Bodens 5 verschweißt.
An dem perspektivisch dargestellten Standbodenbeutel nach Fig. 1 werden die Seitenwände 2 und 3 im Randbereich ihrer Seitenkanten 6, ihrer Kopfkanten 7 und ihrer Bodenkanten 8 miteinander bzw. mit de<"n Boαenrändern 9 des Bodens 5 zu entsprechenden Randstreifen 10, 11 bzw. 12 verschweißt oder auf andere Weise Stoffschlüssig verbunden. Die seitlichen Rancstreifen 10 bzw. 11 stenen in einer Ebene (parallel zur Zeichenebene von Fig. 1) seitlich bzw. nach oben ab. Die unteren Randstreifen 12 sind in der Ebene der jeweiligen Seitenwand 2
und 3 vertikal nach unten gerichtet.
Zu dem Standbodenbeutel 1 gehört außerdem die Tülle 4, die im wesentlichen zylindrisch sein soll und die aus Verlängerungsstücken 13 der Seitenwände 2, 3 bestehen kann. Die Tülle 4 kann ebenso wie der ganze Standbodenbeutel 1 mit Hilfe der in den Bereich der Tülle hinein verlängerten, versteifenden Randstreifen 10 bzw. 11 in ihrer Gestalt stabil i si e rt werden, derart, daß die zur Tülle 4 gehörige Ausgießöffnung 14 bei teilweise oder ganz gefülltem Beutel 1 stets aufrechtsteht und so aufgespannt bleibt, daß ein Ausgießen fast so wie bei einer starre Wände aufweisenden Flasche möglich ist.
Nach Vorstehendem bilden die Randstreifen 10, 11 und 12 das wesentliche Versteifungsgerüst des Standbodenbeutels 1. Die Gestaltsteifigkeit des Standbodenbeutels wird dadurch erhöht, daß zumindest an den Seitenkanten 5 in den nach außen vorstehenden Seitenrandstreifen 10 ein sich in Längsrichtung 15 der Randstreifen 10 bis 12 erstreckendes, versteifendes dreidimensional-geometrisches Profil vorgesehen wird.
Dieses Profil besteht nach Fig. 4 aus einer L-Knickung längs einer parallel zu der Längsrichtung 15 verlaufenden Faltlinie 16. Anstelle einer einzigen solchen Faltlinie 16 kann nach Fig. 5 auch eine ebenfalls in der Längsrichtung 15 (Fig. 1) des jeweiligen Randstreifens verlaufende Rechteck-Faltung 17 vorgesehen werden. Eine weitere Möglichkeit besteht nach Fig. 6 darin, eine Faltung mit Zieharmonika-Querschnitt, also eine Dreieck-Faltung 18, vorzusehen. Gute Versteifungen lassen sich auch erzielen, wenn der jeweilige Randstreifen alsHalbκreisfaltung nach Fig. 7 oder als Schlangenlinienfaltung
20 nach Fig. 8 ausgebildet wird. Letztlich wird also das ursprünglich flächige, das heißt zwei dimensionale, Profil der Randstreifen durch Faltungen oder Biegungen, die wie versteifende "Rippen" wirken, dreidimensional gemacht.
Für eine gute Standfestigkeit des Bodens ist es schließlich förderlich, wenn der Boden nach Fig. 9 versteifende Rippen 21 aufweist, die dort innerhalb der Randstreifen 12 in etwa senkrecht zu der Längsrichtung 15 des Bodenrandes 8 und in etwa vertikal verlaufen.
Bei bisher üblichen Standbodenbeuteln bilden sich seitliche Einfaltungen, sofern der Beutel mit einer Ausgießtülle versehen ist. Dieser Effekt beruht auf dem Ausbauchen des Beutels. Um diesen Nachteil zu vermeiden, werden erfindungsgemäß die seitlichen Randstreifen 10 durch die oben genannte dreidimensionale Verformung versteift. Da aber auch der erfindungsgemäße Beutel beim Füllen ausbaucht, zieht er die für das Ausbauchen benötigte Folienfläche aus dem Kopfbereich ab, wodurch es zu einem in Fig. 9 angedeuteten Einfaltungsbereich 23 angrenzend an die Schulter 22 kommt. Herstellungstechnisch bedingt lassen sich also Einfaltungen des Beutels beim Füllen nicht vermeiden. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird jedoch erreicht, daß die Einfaltung des Beutels definiert in den oberen Bereich angrenzend an die Schulter 22 verschoben wird und demgemäß die Standfestigkeit des Beutels nicht mehr beeinträchtigten kann.
Bezugszeichenliste
1 = Beutel
2 = Seitenwand
3 = Seitenwand
4 = Tülle
5 = Boden
6 = Seitenkante
7 = Kopfkante
8 = Bodenkante
9 = Bodenrand
10 = Seitenrandstreifen
11 = oberer Randstreifen
12 = unterer Randstreifen
13 = Verlängerung (2, 3)
14 = Ausgießöffnung
15 = Längsrichtung (6, 7, 8)
16 = Faltlinie
17 = Rechteck-Faltung
18 = Dreieck-Faltung
19 = Hal bkrei s-Fal tung
20 = Schlangenlinien-Faltung
21 = Versteifungsrippe
22 = Schulter (11)
23 = Einfaltbeceich
Claims
1. Standbodenbeutel mit zwei Seitenwänden (2, 3), die im Randbereich entlang ihren Seitenkanten (6) unter Bildung abstehender Seitenrandstreifen (10) stoffschlüssig verbunden sind,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,
daß die Seitenrandstreifen (10) durch ein dreidimensionales
Profil versteift sind.
2. Standbodenbeutel nach Anspruch 1 ,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,
daß die Seitenrandstreifen (10) ein sich in ihrer Längsrichtung (15) erstreckendes, versteifendes Profil (16 bis 20) aufweisen.
3. Standbodenbeutel nach Anspruch 1 oder 2,
d a d u r c n g e k e n n z e i c h n e t ,
daß das Profil aus mindestens einer in der Längsrichtung (15) verlaufenden Faltlinie (16) besteht.
4. Standbodenbeutel nach Anspruch 3,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,
daß das Profil im Schnitt senkrecht zu der Längsrichtung (13) einen Halbkreis-, Dreieck- oder Rechteck-Querschnitt (19, 18, 17) besitzt.
5. Standbodenbeutel nach Anspruch 1 ,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,
αaß ein versteifendes Profil außer an den Seitenkanten (6) auch an der Bodenkante (8) vorgesehen ist.
6. Standbodenbeutel nach Anspruch 1 ,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,
daß am Boden im unteren Randstreifen (12) sich senkrecht zur Auflagefläche erstreckende Versteifungsrippen (21) vorgesehen sind.
7. Standbodenbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,
daß sich das versteifende Profil der Seitenrandstreifen (10) in den Bereich eines an der Beuteloberseite vorgesehenen oberen Randstreifens (11) hineinerstreckt.
"Standbodenbeutel"
Zusammenfassung:
Die seitlich abstehenden Randstreifen (10, 11, 12) eines Standbodenbeutels (1), die durch Verschweißen aufeinandergelegter, aus Folien bestehender Seitenränder (2, 3) gebildet werden, können zur Erhöhung der Gestaltsteifigkeit des Beutels herangezogen werden, wenn sie mit einem in der Dimension senkrecht zu ihrer Ebene versteifenden geometrischen Profil (16) ausgestattet werden (Fig. 1).
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