EP0314049A2 - Sprühpistole mit elektrokinetischer Aufladung von pulverförmigem Material - Google Patents
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- B05B5/00—Electrostatic spraying apparatus; Spraying apparatus with means for charging the spray electrically; Apparatus for spraying liquids or other fluent materials by other electric means
- B05B5/025—Discharge apparatus, e.g. electrostatic spray guns
- B05B5/047—Discharge apparatus, e.g. electrostatic spray guns using tribo-charging
Definitions
- Spray devices for electrostatic surface coating are known in which the powdery coating material is electrically charged by friction effects when a special duct, which consists of an insulating material that tends to be charged by triboelectric charging, flows through pneumatically, and is drawn into the outlet opening of the duct by flow guide elements (impactors) or radial air jets a highly disperse powder cloud is atomized (DE 1577757, DE 2203351 and DE 2257316).
- solutions for electrostatic spraying devices are known in which the powder is charged by superimposing triboelectric effects with ionization processes triggered by them (DD 106308, DD 232595).
- These sprayers contain an earthed electrode, which acts as a passive influencer ionizer, in the entrance zone of the triboelectric charging channel.
- an earthed electrode acts as a passive influencer ionizer, in the entrance zone of the triboelectric charging channel.
- the Powder particles dispersed in a carrier gas initially receive a charge due to triboelectric effects when the wall surfaces of the insulating material channel touch. While the charge of the powder particles is continuously transported out of the channel with the flow, an equally large charge of opposite polarity remains on the wall of the insulating material channel. It grows continuously and influences a charge with the same polarity as the powder charge on the grounded electrode until the field that forms between the two charges exceeds the electrical strength of the carrier gas and gas ionization begins in front of the electrode.
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Sprühpistole mit elektrokinetischer Aufladung von pulverförmigem Material zur elektrostatischen Oberflächenbeschichtung von Gegenständen mit Pulverlack. Sie kann sowohl als manuell oder automatisch geführtes Sprühgerät als auch als Aufladeorgan in Wirbelbett- oder Tunnelanlagen verwendet werden. Als Beschichtungsstoffe sind thermoreaktive oder thermoplastische Kunststoffe, Emaille oder ähnliche Materialien in Pulverform einsetzbar.
- Es sind Sprühgeräte für die elektrostatische Oberflächenbeschichtung bekannt, bei denen der pulverförmige Beschichtungsstoff beim pneumatischen Durchströmen eines speziellen Kanals, der aus einem zur triboelektrischen Aufladung neigenden Isolierstoff besteht, durch Reibungseffekte elektrisch aufgeladen und in der Austrittsöffnung des Kanals durch Strömungsleitelemente (Prallkörper) oder radiale Luftstrahlen zu einer hochdispersen Pulverwolke zerstäubt wird (DE 1577757, DE 2203351 und DE 2257316).
- Der Nachteil dieser Geräte besteht darin, daß nur Pulver, die zu einer sehr hohen triboelektrischen Aufladung neigen, eingesetzt werden können. Sie arbeiten außerdem mit einer relativ geringen Pulverkonzentration im Trägergas, um durch häufigen Kontakt der Pulverteilchen mit der Innenwand des Strömungskanals eine verfahrenstechnisch ausreichende Pulveraufladung zu erzielen.
- Zur Erhöhung der elektrischen Ladung der Pulverteilchen wurden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, die auf eine Verstärkung der Turbulenz der Strömung und damit der Intensität und Häufigkeit der Wandberührungen durch die Pulverteilchen hinzielen, so die Verwendung von Flächenprofilierungen in der Kanalwand (DE 2209231), die Gestaltung des Strömungskanals in Form langer gekrümmter Laderohre kleinen Querschnittes (DE 3100002) und der Einsatz eines Reibkegels (DD 134841) oder eines Strömungsleitkörpers mit spiralförmigen Nuten oder Kanälen (DE G 8516746) im Isolierstoffkanal (DD 134841) oder spezieller Wirbelerzeugungseinrichtungen in Form von Leitschaufeln (DE 2938606), Propeller (US 3.905.330) oder einem Gebläserrad (DE 2451514).
Ferner sind konstruktive Ausführungsformen des triboelektrischen Aufladekanals bekannt, bei denen im AbSchnitt der Pulvereinströmung oder in der Austrittsöffnung durch Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit an gekrümmten Isolierstofflächen mittels zusätzlicher Luftstrahlen ein Unterdruck erzeugt wird, der die Pulverteilchen an die Isolierstoffoberfläche führt (DE 2713697) oder durch Erzeugung einer schraubenlinienförmigen Teilchenbahn (DE 2756009) eine intensivere Wandberührung verursacht wird. - Weiterhin sind Lösungen für elektrostatische Sprühgeräte bekannt, bei denen das Pulver durch Überlagerung triboelektrischer Effekte mit von diesen ausgelösten Ionisationsprozessen aufgeladen wird (DD 106308, DD 232595). Diese Sprühgeräte enthalten in der Eingangszone des triboelektrischen Aufladekanals eine als passiver Influenzionisator wirkende geerdete Elektrode. Die in einem Trägergas dispergierten Pulverpartikel erhalten zunächst eine Ladung durch triboelektrische Effekte bei der Berührung der Wandflächen des Isolierstoffkanals. Während die Ladung der Pulverteilchen mit der Strömung kontinuierlich aus dem Kanal heraustransportiert wird, verbleibt auf der Wand des Isolierstoffkanals eine gleichgroße Ladung entgegengesetzter Polarität. Sie wächst ständig an und influenziert auf der geerdeten Elektrode eine Ladung mit gleicher Polarität wie die Pulverladung, bis das sich zwischen beiden Ladungen ausbildende Feld die elektrische Festigkeit des Trägergases übersteigt und vor der Elektrode eine Gasionisation einsetzt.
- Die sich zur Wand des Isolierstoffkanals bewegenden Gasionen haben die gleiche Polarität wie die triboelektrisch erzeugte Pulverladung. Sie führen zu einer Kompensation der Flächenladung auf der Wand des Isolierstoffkanals und regenerieren damit die Oberfläche für eine weitere triboelektrische Aufladung. Gleichzeitig lagert sich ein Teil der Ionen an die vorbeiströmenden Pulverpartikel an und erhöht damit deren triboelektrisch erzeugte Ladung beziehungsweise werden auch die neutralen Pulverteilchen, die ohne Wandberührung den Kanal durchströmen, elektrisch aufgeladen.
- Nachteil dieser Lösungen ist, daß die Ionisationsprozesse in einem engen Strömungskanal erfolgen, der meist als schmaler Ringspalt ausgebildet ist, und dessen Isolierstofflächen bezüglich des axialen elektrischen Feldes abschirmend wirken, so daß der Wirkungsbereich der Ionisatorelektrode auf den Anfangsabschnitt des Isolierstoffkanals begrenzt ist. Die sich in entfernteren Be reichen ansammelnden hohen Flächenladungsdichten können zu störenden funkenähnlichen Gleitentladungen längs der Innenfläche des Isolierstoffkanals oder sogar zu Durchschlägen der Kanalwand führen.
- Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe eine Sprühpistole mit elektrokinetischer Pulveraufladung zu schaffen, die sich durch höhere und stabilere Pulveraufladung und Unterdrückung funkenähnlicher Gleitentladungen im Isolierstoffkanal sowie durch die Verhinderung von elektrischen Durchschlägen auszeichnet.
- Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß durch die Verwendung eines elektrisch halbleitenden Materials für den vorderen Stababschnitt der Wirkungsbereich der Influenzionisatorelektrode wesentlich erweitert wird. Durch Sprühentladungen von der Oberfläche des Stabes zu den Flächenladungen auf der gegenüberliegenden Innenwand des Hohlstabes und auf den nachfolgenden Kanalabschnitten werden durch Neutralisation dieser Ladungen günstige Bedingungen für die weitere triboelektrische Aufladung geschaffen. Zugleich lädt sich der halbleitende Stababschnitt auf ein hohes Potential mit entgegengesetzter Polarität wie die Pulverladung auf, was die Ausbildung einer stabilen Koronaentladung von der Influenzionisatorelektrode zu diesem Stababschnitt zur Folge hat, so daß die diese Zone passierenden Pulverteilchen durch Anlagerung von Gasionen zusätzlich aufgeladen werden. Zugleich begrenzt die Koronaentladung des Potential des halbleitenden Stababschnittes.
- Die Verwendung eines halbleitfähigen Stababschnittes hat weiterhin den Vorteil, daß die Flächenladungsdichte auf der Innenwand des Hohlstabes auf einen niedrigen Wert begrenzt wird, so daß sich im Isolierstoffkanal keine funkenähnliche Entladungen und keine elektrischen Durchschläge der Kanalwand ausbilden können.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger Ausführungsbeispiele ausführlich erläutert. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen Schnittdarstellungen verschiedener Ausbildungsformen der erfindungsgemäßen Lösung:
- Figur 1: eine Sprühpistole mit einem elektrisch halbleitenden Abschnitt des zylindrischen Strömungsleitkörpers;
- Figur 2: den Isolierstoffkanal mit bei konstantem Strömungsquerschnitt sich im Durchmesser erweiterndem Strömungsleitkörper, der mehrere halbleitende Stababschnitte enthält;
- Figur 3: den Hohlstab und Strömungsleitkörper mit Abschnitten, die eine kegelförmige Mantelfläche besitzen und
- Figur 4: eine Sprühpistole mit einem Strömungskanal in Form eines doppelten Ringspaltes.
- Das Prinzip der erfinderischen Lösung ist sehr deutlich in der Figur 1 zu erkennen. Das in einem Trägergasstrom dispergierte Pulver wird durch einen Zuführungskanal 1, der tangential in den Isolierstoffkanal einmündet, zugeführt. Dem zweiten Zuführungskanal 2 wird ein Druck gas, in der Regel Luft, zugeführt, das durch Bohrungen in der Elektrodenhalterung 3 und den ringspaltförmigen Kanal zwischen der nadelförmigen Influenzelektrode 6 und der Isolierstoffumhüllung 5 in den nachfolgenden Strömungskanal eingeblasen wird. Das Gas umspült dabei die Influenzelektrode allseitig und verhindert so ein Ansintern des Pulvers. Ober den Kontaktring 4 ist die Influenzelektrode 6 an Erdpotential angeschlossen. Der Grundkörper 7 kann sowohl aus Isolierstoff als auch aus einem leitenden Material gefertigt sein.
- Der nachfolgende ringspaltförmige Strömungskanal dient zur elektrischen Aufladung des Pulvers. In einem Hohlstab 8 aus zur triboelektrischen Aufladung neigendem Isolierstoff ist ein aus den Stababschnitten 10 und 11 bestehender zylindrischer Strömungsleitkörper mit einer kegelförmigen Spitze 9 zur Aufteilung der Strömung eingesetzt, wobei erfindungsgemäß der sich an die Spitze anschließende Stababschnitt 10 mit einer Länge von 25 bis 75 % der Länge des Strömungskanals aus elektrisch halbleitendem Material besteht, während der nachfolgende Abschnitt 11 des Stabes aus dem gleichen Isolierstoff wie der Hohlstab gefertigt ist. Die beiden gegeneinander um 90° versetzten Bügel 13 dienen der zentrischen Halterung des verschiebbaren Stabes.
- Der halbleitende Stababschnitt kann auch in mehrere Teilstücke aufgeteilt sein, die durch Zwischenstücke aus Isolierstoff gegeneinander isoliert sind (diese Lösung wurde nicht in der Zeichnung dargestellt).
- In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung gemäß Figur 2 ist der zentrische Strömungsleitkörper mittels eines Zentrierstabes 14 abwechselnd aus zylindrischen und kegelstumpfförmigen Abschnitten zusammengesetzt. In jedem der kegelstumpfförmigen Abschnitte 11a und 11b nimmt der Durchmesser des Strömungsleitkörpers zu. Die Innenfläche des Hohlstabes 8 ist durch buchsenförmige Einsätze aus dem gleichen Isolierstoff der Stabform so angepaßt, daß die ringförmige Querschnittsfläche des Strömungskanals konstant bleibt. Die zylindrischen Zwischenabschnitte 10a, 10b und 10c bestehen aus elektrisch halbleitfähigem Material. Ihre Oberflächen sind jeweils auf der strömungsabgewandten Seite angeordnet, so daß Pulveranlagerungen unterdrückt werden.
- In einer weiteren Ausbildungsform der Erfindung, dargestellt in Figur 3, sind Stababschnitte mit zylindrischer und kegelförmiger Mantelfläche so hintereinander angeordnet und die Innenfläche des umhüllenden Hohlstabes durch entsprechende Einsätze 15a und 15b so angepaßt, daß sich ein im Querschnitt konstanter, im mittleren Durchmesser aber periodisch ändernder ringförmiger Strömungskanal ergibt, was eine sich mehrfach ändernde Strömungsrichtung zur Folge hat und durch eine intensivere Wandreibung zu einer höheren triboelektrischen Aufladung führt. Die Stababschnitte 10a und 10d mit zur Strömungsrichtung abgewandter Oberfläche sind aus elektrisch halbleitendem Material hergestellt oder besitzen eine solche Oberfläche. Sie sind in unmittelbarer Nähe der Isolierstofflächen mit intensiver Wandberührung angeordnet und erleichtern dort die Ladungsneutralisation.
- Ein anderes zweckmäßiges Ausführungsbeispiel der Erfin dung zeigt Figur 4. Das Pulver wird über den axialen Kanal 1, 16 zugeführt und durchströmt dabei die Influenzionisatorelektrode 17 die eine scharfe Vorderkante aufweist und ringförmig ausgebildet ist und durch die Kanäle 18 ebenfalls gasumspült ist um Verkrustungen durch anhaftendes Pulver zu vermeiden. Das Druckgas wird dem Zuführungskanal 2 zugeführt. Durch Einsatz einer rohrförmigen Hülse 20 zwischen Hohlstab 8 und Innenstab 10 wird ein Teil der Länge des Isolierstoffkanals als doppelter Ringspalt ausgebildet, der vom Pulver durchströmt wird.
- Erfindungsgemäß ist auf der Länge dieses Abschnittes die konzentrische Hülse und/oder der zentrische Stab 10 ganz oder teilweise aus halbleitendem Material hergestellt. Der Stab 10 und die Hülse 20 werden durch die sternförmigen Zentrierelemente 19 in ihrer Position gehalten. Der Strömungsquerschnitt ist über die Gesamtlänge des Strömungskanals, das heißt im Abschnitt des Doppelspaltes und im nachfolgenden Einfachspalt, im wesentlichen konstant. Durch die Vergrößerund der Oberfläche relativ zum Querschnitt werden die triboelektrischen Effekte stark intensiviert, ohne daß der Strömungswiderstand zunimmt.
- Als besonders vorteilhaft für die elektrisch halbleitenden Abschnitte des Strömungsleitkörpers wurde ein Material gefunden, das eine elektrische Leitfähigkeit von 10⁻⁹ bis 10⁻⁶ S m⁻¹ aufweist, vorzugsweise 10⁻⁸ bis 10⁻⁷ S m⁻¹. In diesem Bereich ist die Leitfähigkeit der Stababschnitte zwar hoch genug, daß sich eine gleichmäßig über die Oberfläche verteilte Gasionisation aus bilden kann, sie reicht aber noch nicht zur Bildung von Funkenentladungen zu anderen Stababschnitten oder geerdeten leitfähigen Teilen der Sprühpistole beziehungsweise zum Werkstück aus. Die gleiche Wirkung wird bei der Verwendung von Isolierstoff mit einer halbleitenden Oberflächenschicht erreicht, deren spezifischer Oberflächenwiderstand R₀ 10⁸ bis 10¹⁰ Ohm beträgt, vorzugsweise (0,5...5) 10⁹ Ohm, gemessen mit zwei 10 cm langen Schneidenelektroden in 1 cm Abstand nach dem DDR-Standard TGL 15347.
- Als sehr günstiger Werkstoff für die halbleitenden Stababschnitte hat sich das zur triboelektrischen Aufladung neigende Polytetrafluorethylen (PTFE) mit 3 bis 12 % Graphitanteil erwiesen.
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