EP0275423B1

EP0275423B1 - Kastenförmiges Profil aus Kunststoff zur Ausbildung von Entspannungsfugen in Böden und Wänden

Info

Publication number: EP0275423B1
Application number: EP87117720A
Authority: EP
Inventors: Werner Schlüter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1987-01-17
Filing date: 1987-12-01
Publication date: 1991-10-23
Anticipated expiration: 2007-12-01
Also published as: DE3774104D1; CA1295146C; DE3701220A1; EP0275423A3; ATE68840T1; EP0275423A2; ES2025621T3

Description

Größere Boden- oder Wandflächen, vorzugsweise wenn sie mit keramischen Platten ausgekleidet sind, werden durch Trenn-oder Entspannungsfugen unterteilt. Zur Ausbildung dieser Fugen dienen als einfachste Mittel Styroporstreifen, die im Untergrund beispielsweise in einem Estrich untergebracht werden. Der herausragende Teil entspricht in der Höhe etwa dem darüber aufzubringenden Bodenaufbau, beispielsweise der Höhe einer Keramikplatte mit Untermörtelung.
Für die Ausbildung von Dehnungsfugen in Estrich- oder Betonflächen ist ein kastenförmiges Profil aus der EP-A-194 435 bekannt, bei dem zwei Winkelprofile mit Abstand voneinander jeweils durch eine obere und eine untere Weichkunststoffbrücke auf Abstand gehalten miteinander verbunden sind und dabei ein kastenförmiges Profil bilden. Mit unteren Befestigungsschenkeln und seitlich abspreizenden Verklammerungselementen an den Seitenwänden des kastenförmigen Profiles wird eine solche Vorrichtung in die Beton- oder Estrichfläche bündig eingebaut. Die Seitenwände des kastenförmigen Hohlprofiles bilden die Begrenzung der Dehnungsfuge. Über die elastischen Weichkunststoffbrücken, die angeformt sind, ist eine Ausdehnung bzw. Zusammenziehung der begrenzenden Bodenfelder möglich. Solche kastenförmigen Profile mit seitlich abspreizenden Verklammerungselementen lassen sich nur bei der Herstellung der Flächen aus Estrich oder Beton einbauen. Sie sind nicht geeignet zur Ausbildung des Dehnungsfugenbereiches zwischen der Bodenbekleidung, also beispielsweise zwischen den durch die Fuge getrennten Keramikplattenbereichen.
Es ist auch bereits bekannt, zur Ausbildung von Entspannungsfugen, also Trennfugen, die nur geringe Ausdehnungen der angrenzenden Felder auszugleichen haben, im Bodenaufbau seitlich glatte kastenartige Hohlprofile einzusetzen, die zur Anpassung an die Bodenhöhe ineinander steckbar ausgebildet sind. Diese kastenartigen Hohlprofile lassen sich jedoch nur unzureichend im Untergrund befestigen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein optisch ansprechendes kastenförmiges Profil aus Kunststoff zur Ausbildung von Entspannungsfugen im Bereich der Keramikplattenbekleidung von Böden und Wänden vorzuschlagen, welches sich in ausreichendem Maße befestigen läßt und welches eine ausreichende Anbindung an die sich thermisch ausdehnenden angrenzenden Keramikplattenfelder zuläßt.
Gelöst wird diese Erfindungsaufgabe mit einem kastenförmigen Profil mit sämtlichen Merkmalen des Anspruches 1.
Nach einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung sind gemäß Anspruch 2 die beiden Seitenwände des kastenförmigen Profiles zusätzlich durch eine untere Weichkunststoffbrücke miteinander verbunden.
Zur Erfindung gehört ebenfalls der Vorschlag gemäß Anspruch 3, an der unteren Weichkunststoffbrücke jeweils mit Abreißstegen elastische Schlauchprofilstege anzuformen.
Die erfindungsgemäße Ausbildung der Verklammerungselemente als Hohlformen in den Seitenwänden, vorzugsweise in der Art nach Anspruch 4, ermöglicht die Verbindung mit den angrenzenden Feldern aus Keramikplatten unter Zuhilfenahme von entsprechendem Fugenmaterial , wie Mörtel , Kleber oder dergleichen. Das von der Oberseite her erkennbare Erscheinungsbild eines solchen erfindungsgemäßen Profiles wird geprägt durch die eingelegten farbigen Einlegestreifen , die zu einem optisch ansprechenden Bild der auszubildenden Keramikplattenfelder führen.
Die in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgeschlagenen Abreißstege an der unteren Weichkunststoffbrücke lassen eine angepaßte Höhenabstimmung des Profiles jeweils zum Untergrund und zur Aufbauhöhe zu.
Die erfindungsgemäßen kastenförmigen Profile lassen sich einstückig herstellen, wobei bestimmte Bereiche in ihrer Härte bzw. ihrer Elastizität in bekannter Weise unterschiedlich eingestellt werden können.
Anhand eines abgebildeten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1: in einer Schnittdarstellung eine Einbausituation eines erfindungsgemäßen Profiles in einem Boden mit keramischem Plattenbelag,
Fig. 2: eine vergrößerte Schnittdarstellung des in Fig. 1 gezeigten Profiles aus Kunststoff und
Fig. 3: eine vergrößerte Schnittdarstellung einer anderen Ausführungsart eines Profiles.

Zunächst wird auf die Figuren 1 und 2 Bezug genommen. In einer Fuge 11 einer Mörtel- oder Estrichschicht 1 aufeinem Betonuntergrund 1a ist herausragend das mit der Ziffer 4 insgesamt bezeichnete, kastenförmige Hohlprofil eingesetzt. Unter Ausbildung einer Entspannungsfuge 21 sind von beiden Seiten an dieses Hohlprofil 4 die beiden Keramikplatten 2 herangeführt. Zur Anbindung dieser Keramikplatten 2 dient der mit der Ziffer 3 bezeichnete Mörtel bzw. Kleber.
Das einstückig hergestellte Hohlprofil 4 aus Kunststoff besteht aus den beiden nach innen einspringenden Seitenwänden 41 und den sie verbindenden Weichkunststoffbrücken 42 und 43. Durch entsprechende Abschnitte 412 der Seitenwände 41 ist der obere Bereich des Hohlprofiles 4 verbreitert. Zwischen dieser Verbreiterung ist die obere, elastische Weichkunststoffbrücke einstückig angeformt durch entsprechende Einstellung des Materiales, welches weicher ist als das harte Kunststoffmaterial der Seitenwände 41. Über der oberen Weichkunststoffbrücke 42 ist ein farbiger Streifen 47 eingelegt, der durch den angeformten weichen Klarsichtkunststoffstreifen 46 abgedeckt ist. Den unteren Abschluß des Hohlprofiles 4 bildet die angeformte Weichkunststoffbrücke 43. Aufgrund der elastischen Ausbildung der Weichkunststoffbrücken 42 und 43 sowie des oberen Klarsichtstreifens 46 ist ein solches Hohlprofil 4 in Querrichtung elastisch verformbar. Zur verklammernden Anbindung an die angrenzenden Felder eines Bodens oder einer Wand sind außen an den Seitenwänden 41 die im Querschnitt schwalbenschwanzförmigen Verklammerungselemente 411 angeformt.
Zur Anpassung an die Höhenverhältnisse des Bodenaufbaues sind an der unteren Weichkunststoffbrücke 43 mit Abreißstegen 44 mehrere Schlauchprofilstege 45 angeformt, die einzeln je nach Bedarf an ihren Abreißstegen 44 abgetrennt werden können. Die Schlauchprofilstege 45 sind dabei federnd elastisch, so daß sie sich bei entsprechendem Einbau im Untergrund halten.
Eine andere Ausführungsart eines kastenförmigen Hohlprofiles zur Ausbildung von Entspannungsfugen in Böden und Wänden ist in Figur 3 dargestellt. Die Seitenwände 141 dieses einstückig hergestellten Kunststoffhohlprofiles springen pfeilartig zurück. Sie sind elastisch verbunden durch die Weichkunststoffbrücke 142 und die entsprechende elastische Füllung 143. Unter der oberen klarsichtigen Weichkunststoffbrücke 142 ist ein farbiger Einlegestreifen 146 angeordnet. Zur Verklammerung des Profiles mit den angrenzenden Feldern eines Bodens oder einer Wand dienen die außen an den Seitenwänden 141 angeformten Verklammerungselemente 144 und der dazwischen angeordnete Kleber oder Mörtel.

Claims

Kastenförmiges Profil aus Kunststoff zur Ausbildung von Entspannungsfugen in mit Keramikplatten bekleideten Böden oder Wänden, bei dem die Seitenwände aus Hartkunststoff mit Verklammerungselementen ausgebildet und die Seitenwände durch Weichkunststoffbrücken miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Verklammerungselemente (411) als Hohlformen in den Seitenwänden (41) ausgebildet sind und daß unter der von oben sichtbaren Weichkunststoffbrücke (42, 46, 142) ein farbiger Einlegestreifen (47, 146) eingelegt ist.
Profil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seitenwände (41, 141) zusätzlich durch eine untere Weichkunststoffbrücke (43) miteinander verbunden sind.
Profil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der unteren Weichkunststoffbrücke (43) jeweils mit Abreißstegen (44) elastische Schlauchprofilstege (45) angeformt sind.
Profil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seitenwänden (41) in Querrichtung der Seitenwände wirkende, hinterschnittene, gegenüber der äußeren Seitenwandebene zurückversetzte Verklammerungselemente (411) mit dazwischen liegenden Nuten als Hohlform vorgesehen sind.