DEN0009898MA - - Google Patents

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DEN0009898MA
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BUNDESREPUBLIK'DEUTSCHLAND
Tag dei· Anmeldung: 14. Dezember 1954 Bekanntgemacht am 8, November 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
PATE NTANM E LD UNG
KLASSE 12i ; GRUPPE 6 INTERNAT. KLASSE C 01b———
N 9898 IYaI 12i
Ir Willem Kooistrar Delft (Niederlande)
ist als Erfinder genannt worden '
N. V. Koninklijke Nederlandsche Zoutindustrie, Hengelo (Niederlande)
Vertreter; Dipl.-Ing. R. Amthor, Patentanwalt, Frankfurt/M., Fürstenberger Str. 143
Verfahren zur Herstellung von. Alkali- oder Erdalkalichlorit durch Reduktion von wässerigen Chlordioxydlösungen.:mittels Alkali-oder Erdalkaliamalgam '""'"'
Die Priorität der Anmeldung in den Niederlanden-vom 19. Dezember 1963 ist in Anspruch genommen
' Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, insbesondere ein ununterbrochenes Verfahren, zur Herstellung von Alkali- oder Erdalkalichlorit durch Reduktion von wässerigen Lösungen von Chlordioxyd mittels Alkali- oder Erdalkaliarnalgam.
Bei den Verfahren zur Herstellung von Alkaliöder Erdalkalichlorit aus Chlordioxydlösungen mittels Alkali- oder Erdalkaliamalgam hängt der ίο Ertrag in hohem Maß von den auftretenden Nebenreaktionen ab. Neben den bei Verwendung von z. B.
Natriumamalgam erwünschten Hauptreaktionen:
ClO2 +e = ClO2 , (i)
. . Na(Hgx) = Na +(Bgx) + e (2),
können dabei, abhängig von den Umständen, die folgenden Nebenreaktionen auftreten:
CIO7 + 2H2O + 4e = Cr+4ÖH" (3)
2 OH^-f 2 ClO2 = ClO2" + Cl07 + H2O (4) 2Hg^Hg+ + ae.·., . , ,.: : . (5) Die Reaktion (1) ist die erwünschte Reaktion;
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die erforderlichen Elektronen werden von der Reaktion (2) geliefert, jedoch wird ein Teil der von dieser Reaktion gelieferten Elektronen bei der auftretenden unerwünschten Reaktion (3) ü'bernommen. Durch die Reaktion (4), die im Verhältnis zu den anderen Reaktionen träge verläuft, wird die Alkalität der Reaktionsmischung erniedrigt. Das Quecksilber wird gemäß der Reaktion (5) ange-. griffen.
Man hat bis jetzt bei den diesbezüglichen Herstellungsverfahren Bedingungen geschaffen, die den Reaktionsumständen Rechnung tragen, wobei aber diese Bedingungen sich jedoch als völlig ungenügend erwiesen haben, um hohe Ausbeuten von
z. B. go0/» und höher zu erreichen.
So ist ein Verfahren zur Herstellung von Natriumchlorit mit Hilfe von Natriumamalgam bekannt, nach dem das Amalgam 0,8 bis 1 g Natrium pro Liter enthalten und die wässerige
Chlordioxydlösung alkalisch (z. B. 0,1 n) sein soll, wobei jedoch kein zu großer Überschuß an Alkali gebildet und das Quecksilber durch die Reduktionsumstände nicht angegriffen werden darf. Bei diesem bekannten Verfahren kommt jedoch eine bestimmte Potentialdifferenz zwischen dem Amalgam und der wässerigen Flüssigkeit nicht in Frage.
Es ist gleichfalls bekannt, die Nebenreaktion, nach der das Chlordioxyd zu Chlorid reduziert wird, durch Herabsetzen des Alkalimetallgehalts im Amalgam bis unter o, 1 °/» zu beschränken.
Bei Anwendung der heute nur in der Literatur bekannten Maßnahmen wird ohne weiteres die Ausbeute niedrig bleiben. Unter »Ausbeute« ist dabei der Prozentsatz von Chlordioxydmolekülen, die in Chloritmoleküle umgesetzt werden (Cl O2- Ausbeute) t zu verstehen. Der Prozentsatz umgesetzter Alkali- oder Erdalkaliatome, die in Alkali- oder Erdalkalichloritmoleküle umgesetzt werden (Alkali- bzw. Erdalkali ausbeute), wie auch der Molekülanteil von Chlorit in der insgesamt hergestellten Salzmischung (Molekularausbeute) und auch der Gewichtsanteil von Chlorit in der insgesamt hergestellten Salzmischung (Gewichtsausbeute) sind unter den üblichsten Umständen der Cl O2-Ausbeute gleich.
Nach der Erfindung wird nicht der absolute Alkali- oder Erdalkaligehalt im Amalgam zur Erzielung von optimalen Resultaten innerhalb gewisser Grenzen gehalten, jedoch wird die Potentialdifferenz zwischen dem Amalgam und der wässerigen Flüssigkeit auf einem Wert zwischen —0,5 und —-1,5 V, vorzugsweise auf —0,5 V, jedenfalls an einem oder mehreren Punkten des Reaktors, in dem man die Reaktion stattfinden läßt, oder in deren Nähe gehalten, indem man den Alkali- oder Erdalkalimetallgehalt im Amalgam und den Gehalt an Chlordioxyd in der wässerigen Flüssigkeit in bezug aufeinander einstellt. Nur hierdurch können optimale Ausbeuten des Endproduktes erzielt werden, insbesondere mittels Durchführens des Amalgams und der wässerigen Flüssigkeit durch den Reaktor im Gleichstrom. Bei einer Potentiäldifferenz außer-
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halb der Grenzen von —0,5 und —1,5 V wird die Ausbeute an Endprodukt in hohem Maße erniedrigt. Diese Werte beziehen sich auf eine nach europäischem Gebrauch ausgeführte Messung der Potentialdifferenz, ausgedrückt als das Potential des Amalgams in bezug auf eine in der wässerigen Flüssigkeit angeordnete, gesättigte Calomelelektrode.
Unter den günstigen Umstanden kann in einem ununterbrochenen Vorgang sogar eine Ausbeute von über 98 °/o erzielt werden. ·
Die Geschwindigkeit der obengenannten Reaktion (3) erweist sich als te&abhängig von der Temperatur und der Potentiäldifferenz zwischen dem Amalgam und der wässerigen Chlordioxydlösung. Diese Reaktion verläuft schneller, je nachdem das Potential, ausgedrückt in der in Europa üblichen Weise, niedriger ist. Auch bei Erhöhung der Temperatur verläuft sie schneller, so daß bei gleicher Potentialdifferenz die Ausbeute niedriger wird bei Erhöhung der Temperaturen.
Es hat sich weiter herausgestellt, daß bei hohen Potentialen im Rahmen der Erfindung Quecksilber durch ClO2 und Chlorit angegriffen wird, und zwar außerdem abhängig von der Temperatur. Bei einer Potentialdifferenz von —0,3 V und einer Temperatur von 250 C ist dieser Angriff zu vernach- lässigen, bei ο V ist er deutlich spürbar, über ο V nimmt er schnell zu.
Es zeigte sich bei der praktischen Ausführung des Verfahrens, daß die Aufrechterhaltung von konstanten Potentialen zwischen ο und —0,5 V Anforderungen an die Regelung stellt, denen mit den heutigen verfügbaren Mitteln kaum zu genügen sein dürfte; bei Versuchen hierzu traten große Schwankungen sowohl in positivem als in negativem Sinn auf. Die Aufrechterhaltung von Potentialen über οV, ζ. B. + 0,3 V, ist dagegen ausführbar; trotz eines gewissen Angriffs von Quecksilber kann man dabei mit einer guten Ausbeute an Chlorit rechnen, das jedoch für die meisten Zwecke von den gebildeten Quecksilberverbindungen befreit werden muß. Dieses Nachteils wegen und auch wegen der praktisch fraglichen Realisierbarkeit von Potentialdifferenzen zwischen ο und —0,5 V arbeitet man in dem Gebiet zwischen —0,5 und
— 1,5 V· Da bei abnehmender Potentialdifferenz die Reduktion von Chlorit zu Chlorid gemäß der Reaktion (3) zunimmt, strebt man vorzugsweise danach, möglichst dicht bei dem Wert von —0,5 V zu bleiben. Die Geschwindigkeit der Reaktion (3) nimmt bei steigender Temperatur zu; aus diesem Grund hält man einerseits die Temperatur niedrig und reduziert andererseits die Abweichung unter
— 0,5 V, je nachdem die Temperatur höher ist.
Wie schon bemerkt wurde, kann eine vorher
festgesetzte Potentialdifferenz an einer bestimmten Stelle in dem Reaktor dadurch erzielt werden, daß man an dieser Stelle für eine Einstellung der Alkali- oder Erdalkalimetällkonzenträtion des Amalgams und der Cl 02-Konzentration der wässerigen Flüssigkeit aufeinander Sorge trägt. Bei einem Reaktor, beispielsweise dur£h«4£n die beiden
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Flüssigkeiten in Gleichstrom durchgeführt werden, zeigt sich, daß beim Aufrechterhalten einer bestimmten Potentialdifferenz an einem einzigen Punkt des Reaktors noch nicht erreicht wird, daß im ganzen Reaktor dieselbe Potentialdifferenz herrschen wird. Infolge der Reaktion' werden die Konzentrationen des Alkali- oder Erdalkalimetalls im Amalgam und des Chlordioxyds in der wässerigen Flüssigkeit abnehmen und wird also die Potentialdifferenz sich ändern können. Hierdurch ist es auch möglich, daß in einem Teil des Reaktors eine Potentialdifferenz innerhalb des praktisch nicht realisierbaren Gebietes von —0,5 bis ο V auftritt, wenn an einem Punkt des Reaktors eine Potentialdifferenz von z. B. —0,6 V eingestellt wird.
Bei Verwendung eines solchen Reaktors kann die Potentialdifferenz in der Nähe des Einlasses geregelt werden, indem man die Konzentration des abgeführten Amalgams und der zugeführten wässerigen Flüssigkeit aufeinander einstellt. In der Nähe des Auslasses wird es außerdem vom Verhältnis zwischen den zugeführten Mengen an Amalgam und an wässeriger Flüssigkeit und ausreagierten Anteilen der Rohstoffe abhängen, welche Potentialdifferenz dort herrscht. Die Größe des Rohstoffanteiles, der reagiert hat, wird zum größten Teil bestimmt durch die Konstruktion des Reaktors; die Potentialdifferenz dicht bei dem Einlaß des Reaktors kann man jedoch einstellen durch Regelung des Verhältnisses der zugeführten Mengen von Amalgam und wässeriger Flüssigkeit.
Die Reaktionsveränderlichen, die für die Regelung der Potentialdifferenz an verschiedenen Stellen des Reaktors bei einer bestimmten Temperatur in Betracht kommen, sind also die Älkali- oder Erdalkalimetallkonzentrationen des Amalgams, die Cl O2-Konzentra.tion der wässerigen Flüssigkeit und die pro Zeiteinheit dem Reaktor zugeführten Mengen von Amalgam und wässeriger Flüssigkeit.
Bei Verwendung von Erdalkalimetall im Amalgam wird unter im übrigen gleichen Verhältnissen eine niedrigere Ausbeute erzielt als bei Verwendung eines Alkalimetalls. Die Differenz in der Ausbeute bei Verwendung von Erdalkalimetall gegenüber Alkalimetall wird größer, wenn die Potentialdifferenz unter —0,5 V abnimmt.
Eine glatte Herstellung findet statt bei einem ununterbrochenen Prozeßgang in einem vertikalen Reaktor, wobei das Amalgam und die Lösung des Chlordioxyds vorzugsweise in Gleichstrom von oben nach unten durch den Reaktor geführt werden, die Ausgangsprodukte laufend oder in Zeitabständen zugeführt werden, das Endprodukt laufend oder unterbrochen abgeführt wird und dabei die Potentialdifferenz an einer Stelle, jedoch vorzugsweise an zwei Stellen, z. B. sowohl oben als unten im Reaktor, konstant auf einem Wert unter und möglichst dicht bei—0,5 V gehalten wird. Letzteres erreicht man etwa dadurch, daß man nicht nur die Alkalioder Erdalkalimetallkonzentration im Amalgam und die Konzentration des Chlordioxyds in der wässerigen Flüssigkeit, sondern auch die Mengen von Amalgam und/oder der wässerigen Flüssigkeit, die pro Zeiteinheit zum Reaktor zugeführt werden, regelt. Auch kann man den Verlauf der Reaktion im Reaktor noch genauer regeln durch zwischenzeitliche Änderung der Konzentration eines der reagierenden Stoffe und/oder der Menge der Reaktionsflüssigkeiten, z. B. durch Zwischenzeitliehe Zufuhr von einer oder beiden Flüssigkeiten in einer stärkeren, geringeren oder gleichen Konzentration.
Um ein Endprodukt einer möglichst starken Konzentration zu erzielen, geht man vorzugsweise von einer Lösung des erwünschten Chlordts aus, in der das Chlordioxyd in möglichst hoher Konzentration gelöst ist. Durch die Reaktion wird dann der Chloritgehalt in der Lösung vergrößert.
Die Chlordioxydlösung wird im allgemeinen durch Absorption aus einer Gasmischung (hergestellt; die Cl O2-Konzentration in der Flüssigkeit kann verstärkt werden, indem man die Temperatur erniedrigt und den Partialdruck von ClO2 in der Gasmischung erhöht. Eine Beschränkung stellt jedoch die Explosionsgefahr dar; meistens sorgt man dafür, daß der maximale Partialdruck von ClO2 unter 100 mm Hg bleibt. Jedoch ist auch bei einer schwachen Chlordioxydkonzentration und ohne besondere Kühlung die erzielbare ClO2- go Konzentration noch genügend, um das Verfahren mit Vorteil anzuwenden. So kann man in einer 200/oigen Natriumchloritlösung bei 25° bei Behandlung mit einem Gas, in dem der ClO2-Partialdruck 35 mm beträgt, etwa 3,5 g ClO2 pro Liter lösen. Zu dieser Chlordioxydkonzentration in der Lösung gehört zur Erzielung einer Potentialdifferenz von —0,5 V zwischen Amalgam und Natriumchloritlösung, bei 25° eine Natriumkonzentration von etwa 0,010 Gewichtsprozent im iOo Amalgam, abhängig von dem Maß, wie das Amalgam und die wässerige Lösung geführt werden. Unter diesen Umständen kann man bei Zimmertemperatur eine Ausbeute von über 980Zo erzielen.
In der graphischen Darstellung (Fig. 1) ist als Beispiel die Ausbeute in Prozenten angegeben als Funktion der Potentialdifferenz £H am Ende des Reaktors und der Potentialdifferenz E0 am Anfang des Reaktors, bei Verwendung von " Natriumamalgam, wobei der Reaktor so konstruiert ist, und die Umstände, unter denen gearbeitet wird, derart sind, daß die Anfangskonzentration des Natriums im Amalgam 0,0031 Gewichtsprozent und die Endkonzentration des Natriums 0,0006% beträgt, während die Temperatur 200 C ist. Hieraus ergibt sich, daß unter den gegebenen Umständen bei einer Potentialdifferenz am Anfang des Reaktors von
— 0,8 V und einer Potentialdifferenz am Ende des Reaktors von —0,75 V eine Ausbeute von 97% '■ erzielt werden kann, während die Ausbeute z. B. 98% sein kann bei einer Potentialdifferenz am Ende des Reaktors von z. B. —0,55 V und einer Potentialdifferenz am Beginn des Reaktors von
— 0,58 V.
Eine Erhöhung der Ausbeute und der Produktion kann man bei derselben Temperatur und bei
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.. derselben Potentialdifrereiiz ani, Anfang und am Ende desselben Reaktors erzielen, indem man die Konzentration z.B. des Alkali- oder Erdalkali-, metalls am Anfang des Reaktors vergrößert, während die. zugeführte Amalgammenge. dieselbe bleibt und daran die Konzentration des Chlordioxyds in der wässerigen Lösung am Anfang des Reaktors und die zugeführte Menge wässeriger Lösung angepaßt werden, oder indem man z. B. die zugeführte.
ίο Amalgammenge vergrößert bei gleicher .Konzentration des Alkali- oder Erdalkalimetalls im Amal-' garn am Anfang des Reaktors, in welchem Falle hieran die zugeführte Menge der anderen Flüssig-, keit-angepaßt -werden muß. ■ -·'..;'
Wird die stabil zu haltende Potentialdifferenz, jedenfalls im Anfang der Reaktion, nicht derart eingestellt und . aufrechterhalten, so werden sich diese/Potentialidifferenzen in negativem oder positivem. Sinn ändern, so daß man die Reaktion nicht mehr, meistern kann und man einem unerwünschten Angriff ,des Quecksilbers und/oder einer- unerwünschten Reduktion des Chlorits nicht zuvorkommen. oder . solche \ auf ein Mindestmaß beschränken kann, wodurch die Ausbeute an.eiwünschtem Endprodukt in hohem Maße abnehmen wird. Wie. schon oben erwähnt, kommt'ein Einstellen und Aufrechterhalten einer'. Potentialdifferenz zwischen ο und—ο,5 V oben in dem Reaktor praktisch nicht in Betrachts .
Um die Kapazität des Apparates zu vergrößern, muß man die Fläche des Amalgams, insbesondere die Fläche der Grenzebenen des Amalgams und der wässerigen Flüssigkeit, vergrößern, indem man eine geeignete Füllung in den Reaktor bringt, die den ■ Amalgamstrom in möglichst . viele kleine Ströme verteilt. Eine Verteilung in Tropfen muß soweit als möglich vermieden werden, da jeder einzelne Tropfen, besonders wenn die Größe der Tropfen untereinander stark abweicht, ungünstige Nebenreaktionen veranlassen kann. Man hat es dann nämlich nicht in der Hand, den Alkali- oder Erdalkaligehalt in diesen Tropfen dem Chlordioxydgehalt der umgebenden wässerigen Lösung anzupassen. Auch muß soweit als möglich, vermieden werden, daß das Amalgam mit einer festen Wand;in Berührung kommt, da sich zwischen der festen Wand und dem Amalgam eine sehr dünne, aber .langsam fließende Flüssigkeitsschicht bilden wird; in der der- Chlordioxydgehalt nicht gemäß den Anforderungen geregelt werden kann.
. Bei einer üblichen verhältnismäßig wenig freien Raum- lassenden Füllung wie Glasperlen, oder Raschigringen wird das Amalgam, das einmal die Wand des Reaktors berührt hat, sich von dort nicht leicht wieder, ablösen. Läßt die Füllung jedoch viel freien Raum, so wird ein die Wand treffendes Amalgamströmchen reflektiert werden. Infolgedessen muß eine solche Füllung, die einerseits ,den Amalgamstrom yerteilt und andererseits. Raum zur Reflektierung läßt, eine gleichmäßigere Verteilung des Amalgams über den, Querschnitt der Säule ergeben. Außerdem wird ein- selbst wenig Raum einnehmender Füllstoff eine möglichst kleine, schädliche Fläche liefern, da die Berührungsfläche eines Amalgamströmchens mit einem viel Raum • einnehmenden Körper Wegen der zwischenliegenden ■ dünnen Schicht der wässerigen Lösung schädlich j für die Gesamtausbeute des Verfahrens ist.
. Man verwendet deshalb vorzugsweise als FuI-. lung des Reaktors wenig Raum einnehmende dünne •i Körper, z.B. in Form von gazeförmigen Gittern, ; die in .ziemlich großen Abständen im Reaktor ; angeordnet sind und das zugeführte Amalgam in" einzelne ungebrochene Strömchen verteilen, ohne j daß dabei in schädlichem Maße Tropfen gebildet . werden, '
j Die Erfindung wird erläutert an Hand von ι Zeichnungen.
; Fig. 2 stellt ein Schema des erfindungsgemäßen I Verfahrens dar, wonach Chlordiqxydgas in Wasser j oder einer wässerigen Lösung gelöst wird und man ] diese Chlordioxydgaslösung mit Alkali- öder Erdalkaliamalgam in einem vertikalen Reaktor kön- : ' tinuierlicih reagieren läßt;
Fig. 3 zeigt einen vertikalen Längsschnitt eines j vertikalen Reaktors nach der Erfindung mit einer ; Füllung;
.. Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf ein gazeförmiges j Füllelement;
Fig. 5 zeigt ein Detail einer Reihe von überi einander angeordneten Füllelementen nach der i Fig. 4 in vergrößertem Maßstab.'
Nach der Fig. 2 wird das zu reduzierende Produkt, und zwar stark mit Luft verdünntes Chlor- ! dioxydgas, durch die Leitung 6 von unten in den : Absorber 3 eingeführt, während Wasser oder eine : wässerige Lösung durch die Leitung 7 von oben in den Absorber zugeführt wird. Durch die Leitung 8 wird die. Luft abgeführt. In diesem Absorber 3 i wird die wässerige Lösung von Chlordioxyd her- ; gestellt, die dann mittels der Pumpe 4 durch die Leitung 9 mit dem Regelhahn 10 von oben in den Reaktor !eingeführt wird; außerdem wird Amal- : garn durch die Leitung 11 von oben in diesen i Reaktor eingeführt. Beide Flüssigkeiten, d. h. Amalgam und Chlordioxydlösung, reagieren zusammen in diesem Reaktor 1, wonach sie, das Amalgam und die wässerige Flüssigkeit, die nun das Chlorit in größerer Konzentration enthält, unfen aus diesem Reaktor nadh der Vorrichtung 2 geführt werden, in welcher .beide Flüssigkeiten getrennt werden. Die wässerige Flüssigkeit wird nach oben aus der Vorrichtung entweder durch die Leitung 18 und 1.9 vollständig abgeführt oder aber über ,die Leitung 18 nur zum Teil durch die Leitung 19 abgeführt, während der restliche Teil dieser Flüssigkeit nach Zufuhr einer neuen Wassermenge (durch die Leitung 20) durch die Leitung 7 wieder in den Absorber zurückgeführt wird. Die durch die Leitung 19 abgeführte Flüssigkeit bildet das erwünschte Produkt. Das Amalgam wird unten aus der Vorrichtung 2. durch die Pumpe 5 und die Leitung 21 ganz abgeführt, und zwar zu Apparaten für die Herstellung des Amalgams, oder zum Teil hierher abgeführt, während der andere Teil durch die Leitung 22 und nach Zugabe (durch die Leitung
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23 Und den Regelhahn 24) von konzentriertem Amalgam, durch die Leitung 1 wieder nach dem Reaktor 1 zurückgeführt wird. Der Kreislauf der - wässerigen Flüssigkeit wird gebildet durch die Leitung. 7, den Absorber 3, die Pumpe 4, die Leitung 9, den Regelhahn 10, den''Reaktor i, die Vorrichtung 2 und die Leitung 18, die an Leitung 7 anschließt. Der Kreislauf des Amalgams wird gebildet durch die Leitung 11, den Reaktor 1, die Vorrichtung 2, die Pumpe 5, die Leitung 22 bzw. die Leitung 21, die Apparate zur Herstellung des Amalgams, die Leitung 23 und Regelhahn 24, wobei Leitung 22 bzw. Regelhahn 24 an die Leitung 11 anschließt. Die Potentialmeßvorrichtung 15. 25 unten im Reaktor 1 steuert mittels einer Regel- - ; vorrichtung 12 den Regelhahn 10, wodurch die Durchlauf geschwindigkeit der wässerigen Flüssigkeit aus dem Absorber 3 geregelt wird, während die Potentialmeßvorrichtung 26 mittels einer Regeiao vorrichtung 13 den Regelhahn 24 steuert, wodurch die Zufuhr des konzentrierten Amalgams geregelt „ wird.
In der Fig. 3 stellt 1 den stehenden Reaktor dar, der versehen ist mit der durch den Deckel geführten Zufuhrleitung 9 für die wässerige Chlordioxydlösung, die Zufuhr 11 für das Amalgam, die Meßvorrichtung 26 oben im Reaktor 1 und die Vorrichtung 25 unten im Reaktor 1. Der Reaktor 1 ist an der Unterseite an die Vorrichtung 2 angeschlossen. Er ist gefüllt mit den gazeförmigen Gittern 27, die als Füllelemente dienen und die . derart übereinander angeordnet sind, daß die Maschen zueinander versetzt sind, wie in der Fig. 5 gezeigt, und zwar diagonal. Die Drähte dieser gazeförmigen Gitter zeigen einen runden vertikalen Querschnitt. Ein Amalgamstrom, der auf einen solchen dünnen Draht fällt, wird in zwei Teile verteilt, wobei wenige oder keine Tropfen gebildet werden. Diese Drähte werden möglichst klein gehalten, um die für den Ertrag schädliche Berührungsfläche zwischen dem Material des Füllstoffes und dem Amalgam möglichst klein zu halten. Die Gitter 27 werden durch die Stäbe 28 in einigem Abstand voneinander gehalten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    ι. Verfahren, insbesondere ein ununterbrochenes Verfahren, zur Herstellung von Alkali- oder Erdalkalichlorit durch Reduktion von wässerigen Lösungen von Chlordioxyd
    v mittels Alkali- oder Erdalkaliamalgam unter Rücksichtnahme auf den Gehalt an Alkali- oder Erdalkalimetall im Amalgam, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Abstimmung des Gehaltes an Alkali- oder Erdalkalimetall im Amalgam auf den Gehalt an Chlordioxyd in der wässerigen Lösung, vorzugsweise automatisch, die Potentialdifferenz zwischen dem Amalgam und der Chlordioxydlösung an einem oder mehreren Punkten auf einen Wert zwisehen —0,5 und —1,5 V, vorzugsweise auf — 0,5 V, gemessen in bezug auf eine gesättigte Calomelelektrode, aufrechterhält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Potentialdifferenz an verschiedenen Punkten des Reaktionsgefäßes aufrechterhält, indem man die Menge des zugeführten Amalgams und/oder die Menge der zugeführten wässerigen Lösung des Chlordioxyds regelt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    © 609 706/376. 10. 56

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