DEC0009775MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 10. August 1954 Bekanntgemacht am 20. September 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Stuttgart
In der Hochspannungstechnik werden als Isolatoren in überwiegendem Mäße Teile aus keramischen
Werkstoffen verwendet, die neben hervorragenden elektrischen Eigenschaften, die sie besonders
in feuchter Atmosphäre den meisten Kunststoffen als bedeutend überlegen erscheinen'
lassen, auch noch den Vorzug großer Preiswürdigkeit besitzen. Beim Entwurf eines keramischen
Isolators ist nicht nur die Aufgabe der Formgebung für den eigentlichen Isolierkörper zu
lösen; ein ebenso wichtiges und schwieriges Problem ist die Gestaltung der in der Regel
metallischen Armaturen oder Beschläge, mit deren Hilfe der Isolator mit den übrigen Bestandteilen
der Konstruktion verbunden wird.
Bei keramischen Isolatoren unterscheidet man • Außen- und Innenarmierung. Bei der Außenarmierung
umfassen die als Kappen bezeichneten Armaturen die entsprechend geformten und mit rauher
Oberfläche versehenen Endstücke des Isolators; die
Verbindung erfolgt durch ein allgemein als »Kitt« bezeichnetes Bindemittel. Diese Art der Armierung
ist herstellungstechnisch einfach und vermeidet zusätzliche Beanspruchungen des Isolierkörpers
durch die Armatur. Ihr Nachteil ist, daß die Gesamtbaulänge des Isolators durch die Kappen be-
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C9775VIIId/21c
trächtlich. vergrößert wird. Bei der Innenarmierung werden die Armaturen ganz oder teilweise in
das Innere des Isolators in entsprechend geformte Aushöhlungen hineinverlegt· und dort entweder
ebenfalls durch Bindemittel oder »kittlos« durch sinnvoll erdachte Vorrichtungen festgehalten. Auf
diese Weise wird durch die Armierung die Gesamtlänge des Isolators nicht oder nur geringfügig
vergrößert.
ίο Auf der anderen Seite führt jede Ausdehnung
der Armatur, die als unvermeidliche Folge von Temperaturschwankungen auftritt, zum Auftreten
, einer Zugspannung im Keramikkörper, die ihrerseits bei ungeeigneter Bemessung leicht ein Zerspringen
des Isolators zur Folge haben kann.
Die Überwindung der bei Innenarmierung entstehenden
Schwierigkeiten gelingt verhältnismäßig leicht bei Isolatoren mit reichlichem Volumen, wie
z. B. Stützisolatoren. Dagegen sind schlanke Stäbe, wie sie als Antriebsisolatoren für die bewegten
Teile von Schaltern, beispielsweise Trennern, verwendet werden, für diese Art der
Armierung von vornherein schlecht geeignet. Auf der anderen Seite wirken sich gerade bei diesen
die bei Außenarmierung erforderlichen Kappen sehr nachteilig aus, und es ist nachgewiesen
worden, daß der Raumbedarf eines Trenners wesentlich verringert werden kann, wenn auf die
Außenarmierung der Antriebsisolatoren verzichtet wird.
Mit der Erfindung wird ein Weg zur Befestigung einer Armatur im Innern eines stabförmigen
Isolators, vorzugsweise mit rechteckigem Querschnitt, gewiesen, der gegenüber bekannten Ausführungen
verschiedene Vorteile aufweist und vor allen Dingen eine übermäßige Beanspruchung des
keramischen Werkstoffes durch Wärmedehnungen der Armatur mit Sicherheit vermeidet. Es wird
dies dadurch erreicht, daß an Stelle der üblicherweise in den keramischen Körper eingesenkten
Vertiefung, die allseitig von keramischem Isoliermaterial umgeben ist, erfindungsgemäß an den
Enden des Isolators durchgehende Schlitze von verhältnismäßig geringer Breite angebracht werden.
In diese Schlitze werden als Armaturen Stücke von Metallflachband eingeschoben, deren Breite geringer
ist als die Breite oder der Durchmesser der Endstücke des Isolators, und mit einem geeigneten
Bindemittel befestigt. Die von der Armatur nicht
ausgefüllten Restspalte des durchgehenden Schlitzes werden anschließend mit einer Isoliermasse
ausgefüllt, so daß der in den Isolator eingesenkte Teil des Metallflachbandes allseitig von
Isolierstoff umgeben ist. Die Kraftübertragung von der Armatur auf den Isolierkörper erfolgt durch
das Bindemittel (Kitt), das in diesem Falle auf Scherung beansprucht wird.
Die Vorteile dieser Armaturbefestigung sind einmal darin zu sehen, daß in vielen Fällen, vor
allem wenn der Isolierstab nicht gedreht, sondern gepreßt oder gegossen wird, ein durchgehender
-'- Schlitz leichter angebracht werden kann als eine rotationssymmetrische Vertiefung. Entscheidend ist
jedoch, daß als Armatur in diesen Schlitz eingebettet
ein Metallflachband verwendet wird. Treten bei -diesem Maßänderungen infolge von
Temperaturschwankungen auf, so wirken sich Änderungen der Dicke als sprengende oder
treibende Kraft auf den umgebenden keramischen Werkstoff aus. Die Dicke kann aber sehr gering
gehalten werden, und entsprechend sind ihre Änderungen, absolut genommen, verschwindend klein;
Andererseits vermag das gabelförmig gestaltete Endstück des Isolierkörpers den Temperaturschwankungen
der Armatur ohnedies verhältnismäßig gut nachzugeben. Im Endergebnis führt
dies dazu, daß bei geeigneter Bemessung das Auftreten unzulässig hoher Spannungen, die zum
Brechen des Isolators führen könnten, leicht vermieden werden kann.
Selbstverständlich muß wie bei allen auf Kittbasis ausgeführten Innenarmierungen sorgfältig
darauf geachtet werden, daß das Bindemittel keine treibende oder sprengende Wirkung auf den Isolierkörper ausübt. Es ist indessen möglich, den
thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Kittes annähernd gleich dem des keramischen Werkstoffes
zu machen. Von besonderem Vorteil ist die Verwendung eines Bindemittels, das neben einer ausreichenden
Haftfestigkeit an den zu verbindenden Teilen auch gute Isolationseigenschaften aufweist,
so daß auf die Verwendung einer besonderen Isoliermasse zum Ausfüllen der seitlichen Restspalte
verzichtet werden kann. Als besonders geeignet zu diesem Zweck haben sich die sogenannten Niederdruck-Gießharze,
vorzugsweise mit Zusätzen von mineralischen Füllstoffen, erwiesen.
Beim fertigarmierten Isolator ragen die die Armaturen darstellenden Flachmetallbänder nur
an den Stirnseiten aus dem Isolierkörper heraus, so daß dessen gesamte Länge mit der Isolationslänge identisch ist. Weitere Einzelheiten des
Gegenstandes der Erfindung sind dem in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel
zu entnehmen. Hierbei zeigty Abb. ι eine Seitenansicht,
Abb. 2 eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt.
Der aus beliebigem, im allgemeinen jedoch aus keramischem Werkstoff bestehende Isolierkörper 1
beliebiger Form und Größe ist an seinen beiden Enden mit durchgehenden Querschlitzen 2 versehen.
In diese relativ schmalen Querschlitze 2 sind Anschlußstücke aus Metallflachband 3 eingesetzt
und ragen über die Stirnflächen des Isolierkörpers ι hinaus. Außerhalb des Isolierkörpers 1
sind die Anschlußstücke 3 je nach Bedarf ausgeführt.
Die Breite der Anschlußstücke 3 ist nun geringer als die Breite oder der Durchmesser des Isolierkörpers
ι an der Stelle der Querschlitze 2. Dadurch bleiben Restspalte 4 zwischen den Stirnflächen der
Anschlußstücke 3 und den äußeren Kanten der Querschlitze 2 frei. Die Befestigung der Anschlußstücke
3 in den Querschlitzen 2 erfolgt am zweckmäßigsten durch Kitten oder Vergießen mit einer
Isoliermasse, die aus einem beliebigen geeigneten
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Kunstharz, ζ. B. einen Niederdruck-Gießharz, bestehen kann. Derselbe Werkstoff, wie er zum Befestigen
oder Einkitten verwendet wird, wird zweckmäßigerweise auch zum Ausfüllen oder Vergießen
des Restspaltes 4 verwendet, so daß, wie aus dem unteren Teil der Abb. 2 ersichtlich ist, die
Anschlußstücke 3 vollkommen in den Isolierkörper ι eingebettet sind.
Um die Haftfähigkeit zwischen den Anschluß-,stücken 3 und dem Isolierkörper 1 zu erhöhen,
kann- es zweckmäßig sein, die Querschlitze 2 im Innern des Isolierkörpers 1 mit Vertiefungen oder
Erhöhungen 5 od. dgl. zu versehen. In gleicher Weise erhalten zu diesem Zweck die Anschlußstücke
3 entsprechend gestaltete Verstärkungen oder Verdickungen oder Einsenkungen 6. Ein Herausziehen
der Anschluß stücke 3 aus den Querschlitzen
2 ist in diesem Falle ohne Zerstörung des Isolierkörpers 1 nicht möglich.
An, Stelle der vorgenannten Verdickungen oder Einsenkungen oder noch zusätzlich können auch
die Oberflächen der Querschlitze 2 im Innern des Isolierkörpers 1 mit Vertiefungen oder Erhöhungen
anderer Art versehen sein. So z. B. kann eine rauhe oder grobkörnige Oberfläche aus Porzellansplitt
oder Quarzsand durch Einbrennen mit der Glasur hergestellt werden.
Ein besonderer Vorzug des Gegenstandes der Erfindung besteht darin, daß die Isolationsfähigkeit
über die ganze Länge des Isolierkörpers durch das Anbringen von Armaturen nicht herabgesetzt
wird. Ferner ist die erfindungsgemäße Ausführung bei Verwendung eines geeigneten Bindemittels zur
Übertragung von Zug- und Druckkräften, auch bei schlagartiger Beanspruchung, sehr gut geeignet, da
eine verhältnismäßig große Oberfläche für die Kraftübertragung zwischen Armatur und Isolierkörper
zur Verfügung steht. Obwohl die erfindungsgemäße Anbringung von Armaturen aus
Metallflachband sich besonders günstig bei schlanken, stabförmigen Isolatoren, vorzugsweise
aus keramischem Werkstoff, auswirkt, beschränkt sich ihre Anwendung keineswegs auf diesen
Sonderfall. Auch bei anders geformten Isolierkörpern und bei solchen aus nicht keramischen
Stoffen, inebesondere Kunstharzen, kann unter Umständen eine Armierung der vorbeschriebenen
Art gewisse Vorteile ergeben.
Claims (2)
1. Auf Zug und Druck beanspruchter stabförmiger Isolierkörper mit an den Enden im
Innern des Isolators befestigten, vorzugsweise eingekitteten metallischen Beschlägeteilen
(Armaturen), dadurch gekennzeichnet,' daß an beiden Isolierkörperenden in durchgehenden,
schmalen Querschlitzen (2) genügender Tiefe als Armatur ein Metallflachband (3), dessen
Breite geringer ist als die Breite oder der Durchmesser der Endstücke des Isolators (1),
eingeschoben und mittels eines geeigneten Bindemittels darin befestigt ist, wobei· die an
den seitlichen1 Flächen des Isolators verbleibenden
Restspalte (4) mit einer Isoliermasse ausgefüllt sind.
2. Isolierkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel und Isoliermasse
der gleiche Werkstoff, z. B. Kunstharz, vorzugsweise ein Niederdruck-Gießharz, verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2·228 196;
schweizerische Patentschriften Nr. 278 740,
151;
USA.-Patentschrift Nr. 2·228 196;
schweizerische Patentschriften Nr. 278 740,
151;
deutsche Patentschrift Nr. 437051.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 609 619/301 9.56
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