DEB0020120MA - - Google Patents

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DEB0020120MA
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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 23. April 1952 Bekanntgemacht am 22. Dezember 1955
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTANMELDUNG
KLASSE 53g GRUPPE 6 B 20120 IVa/53 g
James V. Rice, Cincinnati, Ohio (V. St. A.)
ist als Erfinder genannt worden
The Buckeye Cotton Oil Company, Memphis, Tennessee (V. St. A.)
Vertreter: Dr. F. Zumstein, Patentanwalt, München 2
Verfahren zur Entgiftung von lösungsmittelextrahierten Baumwollsamenrückständen
• Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entgiftung von losungsmittelextrahierten Baumwollsamenrückständen, welche unverletzte Drüsen mit freiem Gossypol enthalten.
Nach der U1SA.-Patentschrift 2484831 ist es bekannt, die Baumwollsamen nach dem Enthülsen zu erhitzen, zu zerkleinern, vorzugsweise in Flockenform zu bringen und diese Flocken mit einer Lösungsmittelmischung aus einem Kohlenwasser stoff und Methanol so zu extrahieren, daß das Gossypol zugleich mit dem Öl aus den Flocken entfernt wird. Obwohl dieses Verfahren ein nicht toxisches Baumwollsamenfutter von hohem Nährwert ergibt, treten doch gewisse arbeitstechnische Nachteile auf, welche durch die vorliegende Erfindung vermieden werden. Darüber wird weiter unten Genaueres ausgeführt.
Es sind aber auch Verfahren zur Entgiftung der Flocken bekannt, welche einen Erhitzungsprozeß in Gegenwart von Feuchtigkeit oder eine Extraktion
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des Ciossypols mit Lösungsmitteln, z. B. mit Äthylä liver, vorsahen.
Das Erhitzen der lösungsmittelextrahierten Flocken in Gegenwart von Feuchtigkeit bewirkt leicht eine thermische Denaturierung des in den Flocken enthaltenen Eiweißes, wodurch die Flocken dunkel werden. Will man aber eine vollständige Entgiftung erreichen, so muß hierbei die Denaturierumg eines wesentlichen Teils des Proteins und
ίο damit eine Verminderung des Nährwertes des erhaltenen Mehls in Kauf genommen werden. Da damil ein Dunkelwerden des Mehls verbunden ist, wird im Handel ein dunkles Produkt als eiweißarm angesehen.
Durch die Extraktion von im wesentlichen ölfR-MiCIi !'"locken mit einem Lösungsmittel für Gossy-])ol, wie Älhyläther, wird der toxische Gehalt der Flocken wirksam entfernt, ohne daß eine Denaturierung des enthaltenen Eiweißes erfolgt. Es ist jcdoch offensichtlich, daß derartige Extraktionsverlahren unwirtschaftlich und deshalb nicht konkurrenzfähig sind, obwohl der Gehalt an nicht denaturiertem Eiweiß der so erhaltenen Produkte höher ist.
Nach der Erfindung werden diese Nachteile im wesentlichen dadurch vermieden, daß die Rückstände der Lösungsmittelextraktion mit einem vollständig wasserlöslichen aliphatischen Lösungsmittel, das bei Atmosphärendruck nicht wesentlich hölier als 105" siedet, wenigstens 2 Minuten und bis im wesentlichen das gesamte Gossypol aus den Drüsen in Freiheit gesetzt und in den Rückstand diffundiert ist bei einer 6o° nicht übersteigenden Temperatur in innige Berührung gebracht werden und daß das gesamte Lösungsmittel aus der Mischung bei einer über 60° liegenden Temperatur unter weitgehender Vermeidung einer Denaturierung· der Eiweißstoffe abdestilliert wird.
Die Verwendung eines wasserlöslichen Lösungsmittels in konzentrierter Form bei dem erfindungsgemäßon Vorfahren verursacht eine rasche Zersetzung der Gossypoldrüsen und eine rasche Diffusion des in Freiheit gesetzten Gossypols in die Flocken und gestattet einen innigen Kontakt mit dein Eiweiß. Der so hervorgerufene innige Kontakt ermöglicht eine Entgiftung während des Abdcslilliercns des Lösungsmittels bei einer minimalen Temperatur unter minimaler Denaturierimg· und Nachdunkelung des Eiweißes. Darüber hinaus er-
So gibt der hohe Diffusionsgrad des entgifteten Gossypols in alle Teile des behandelten Mehls bzw. der Flocken eine einheitliche angenehm gelbe Farbe, welche für den nachfolgenden Verkauf erwünscht und vorteilhaft ist.
Die Berührungszeit, welche erforderlich ist, um die Zersetzung' der Gossypoldrüsen und die Diffusion von Gossypol durch das wasserlösliche Lösungsmittel zu bewirken, variiert. in Abhängigkeit von der Temperatur und dem verwendeten
Co Lösungsmittel. Unter bevorzugten Arbeitsbedingungen wird das gewünschte Ergebnis bei einer Berührungszeit von 8 bis 10 Minuten erreicht, und in manchen Fällen können mit Kontaktzeiten von 2 Minuten deutliche Verbesserungen erzielt werden. Wenn die Berührung während eines längeren Zeitraumes erfolgt, so schadet dies nichts; jedoch sind Kontaktzeiten von mehr als 30 Minuten unnötig".
Die Zersetzung und Diffusion kann in einer minimalen Zeit und mit einer minimalen Menge an aliphatischen! wasserlöslichem Lösungsmittel bewirkt werden, wenn man die Mischung aus extrahierten Baumwollsamenflockcn, welche noch Lösungsmittel der Ölextraktion enthalten können und wasserlöslichem Lösungsmittel verreibt, zcrmahlt oder einer dergleichen Behandlung unterwirft, so daß die Farbdrüsen mechanisch g"cbrochen werden und das enthaltene Gossypol für die Diffusion und den Kontakt mit dem Mehleiweiß in Gegenwart des wasserlöslichen Lösungsmittels in Freiheit gesetzt wird.
Die Menge an aliphatischen! wasserlöslichem Lösungsmittel, welche zur praktischen Durchführung der Erfindung notwendig ist, beträgt wenigstens das ο, ι fache des Gewichts der lösungsmittclfrcicn extrahierten Baumwollsamenflockcn. Größere Mengen an aliphatischen wasserlöslichen Lösungsmitteln, z. B. das o,8fache, können natürlich angewandt werden, und das gewünschte Ergebnis wird im allgemeinen innerhalb eines entsprechend kürzeren Zeitraums erzielt. Es ist jedoch eine geringe Menge an Lösungsmitteln vorzuziehen und Zersetzung und Diffusion innerhalb einer noch annehmbaren Zeit zu bewirken, damit die Kosten für das Lösungsmittel auf einer wirtschaftlichen Basis gehalten werden. Zweckmäßig wird eine Lösungsmittclmcnge von etwa 0,3 bis 0,5 des Gewichtes an extrahierten Flocken verwendet. Es sei hier bemerkt, daß die Behandlung mit dem wasserlöslichen Lösungsmittel gemäß der vorliegenden Erfindung kein Extraktionsverfahren für Gossypol aus den bereits extraliierten Flocken darstellt.
Der Wassergehalt des aliphatischen wasserlöslichen Lösungsmittels ist nicht kritisch. Es kann im wesentlichen reines Lösungsmittel verwendet werden, es wurde jedoch als vorteilhaft gefunden, wenn etwas Wasser während der Behandlung vorhanden ist, da hierdurch das Zerreißen der Farbdrüsen anscheinend erleichtert wird. Es ist jedoch vorzuziehen, daß die Wassermenge in dem wäßrigen aliphatischen wasserlöslichen Lösungsmittel- no gemisch 50 Gewichtsprozent nicht überschreitet. Einer der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht somit darin, daß die Verwendung von feuchtem, wasserlöslichem Lösungsmittel zulässig ist. Deshalb ist eine umständliche Fraktionicrung und Reinigung bei der Wiedergewinnung unnötig, und die Wicdcrgcwinnungskostcn werden auf einem Minimum gehalten.
Die Wirkung des wasserlöslichen Lösungsmittels ist bei höheren Temperaturen natürlich ausgeprägter. Bei den üblichen Arbeitsgängen, bei welchen die extrahierten Flocken mit einer Temperatur von 48 bis 550 aus dem Extraktor kommen, können solche Temperaturen zweckmäßig' und mit Vorteil angewandt werden. Die Vorteile des crfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich jedoch sowohl bei
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niedrigeren als auch bei höheren Temperaturen erzielen. Zweckmäßig wird der Bereich von etwa 20 bis etwa 60° eingehalten.
Aüphatische wasserlösliche Lösungsmittel, welche erfindungsgemäß verwendet werden können, sind Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol, Aceton, Dioxan usw. Diese Lösungsmittel sind alle in Wasser in allen Mengenverhältnissen löslich und können bei Temperaturen von nicht höher als 105° leicht verdampft werden. Die Entfernung des Lösungsmittels aus dem behandelten Mehl bzw. den Flocken kann deshalb ohne merkliche Denaturierung des Eiweißes bewirkt werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Mischung aus extrahierten Flocken und wasserlöslichem Lösungsmittel nach hinreichender Berührung zwecks Zersetzung und Diffusion von Lösungsmitteln durch Abdestillieren befreit. Wie oben erwähnt, ist die Anwendung von Hitze in diesem Stadium des Verfahrens wesentlich für die Entgiftung des Gossypols, und demgemäß, wird die Destillation bei .einer Temperatur über 6o° durchgeführt. Gewöhnlich wird die Entfernung des Lösungsmittels bei etwa 70 bis jy° bewirkt, worauf die Temperatur im Endstadium kurze Zeit auf etwa 11 o° gebracht wirdv um eine weitgehende Entfernung des Lösungsmittels und eine Vereinigung des in Freibeit gesetzten und diffundierten Gossypols mit dem Eiweiß zu sichern. Bevorzugt wird eine maximale Zeitdauer von 20 Minuten bei 110°, es könnein jedoch auch höhere Temperaturen,
•wie z. B. 120°, während kürzerer Zeit, z. B.
10 Minuten, verwendet werden, wenn Vorteile bei raschem und wirksamem Behandeln der Flocken entstehen. Die endgültige Temperatur, welcher das von Lösungsmittel befreite Mehl (Flocken) ausgesetzt wird, wird jedoch vorteilhaft unter 1200 gehalten, um die Denaturierung von Eiweiß auf ■einem Minimum zu halten.
, Nach der Entfernung des Lösungsmittels durch , Destillation bei erhöhter Temperatur warden die entgifteten extrahierten Flocken abkühlen gelassen, dann vermählen, gesiebt und für den Verkauf in Säcke gefüllt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann das MeM im wesentlichen untoxisch und für die direkte Verwendung als Futter für Hühner und 'Schweine geeignet gemacht werden. Der Gehalt an freiem Gossypol Hegt unter 0,05 o/o und kann ohne Schwierigkeit auf 0,02 o/o vermindert werden. Er kann nach der Methode von F. H. Smith (vgl. Analytical Edition of Ind. and Eng. Chem., Bd. 18, 1S. 43, 15. i. 1946) bestimmt werden, welche eine der besten Bestimmungen für freies Gossypol ist. Es sei noch erwähnt, daß die Bestimmung von Gossypol nach.'der Methode von 'Smith zehnmal größere Werte gibt, als die analytische Methode, die in der U1SA.-Patentschrift 2484831 beschrieben ist.
Obwohl die extrahierten Baumwollsamenflocken vor der erfindungsgemäßen Behandlung von Hexan oder anderen Öllösungsmitteln befreit werden können, ist eine vollständige Entfernung unnötig. Die frisch extrahierten Flocken und die Hexanmischung können direkt verwendet werden, und unter diesen Umständen können 70 bis 8oO/0 des Öllösungsmittels ohne Nachteil in der Mischung vorhanden sein. .Die.Menge an verwendeten wasserlöslichem Lösungsmittel ist von diesem Gehalt an Öllösungsmittel nicht abhängig, vielmehr beträgt die Verwendung, wie oben angegeben, 0,1 bis 0,8 Gewichtsteile wasserlösliches Lösungsmittel für einen Teil lösungsmittelfreie extrahierte Flocken, unabhängig von dem Öllösungsmittelgehalt.
Die Erfindung soll an Hand der Beispiele näher erläutert werden. "
Beispiel 1
Das Verfahren der vorliegendem Erfindung wurde mit extrahierten Baumwollsamenflocken in folgender Weise praktisch durchgeführt.
Die verwendeten extrahierten Flocken wurden direkt aus der Extraktionsapparatur (durch Schwerkraft abfließen gelassen) gewonnen und folgendermaßen angesetzt: Extrahierte Flocken (die 23 kg nicht extrahiertes Öl enthielten) 2825 kg, Wasser 417 kg, Hexan 7546 kg.
Zu der obigen Mischung wurden bei etwa 55° 934 kg· Methanol gegeben. Das Methanol wurde mit den extrahierten Flocken innig vermischt, worauf die Mischung etwa ι ο Minuten stehengelassen wurde. Nach Ablauf dieser Zeit betrug die Temperatur etwa 46°.
Die entstandene Mischung wurde nach dem Kontakt mit dem Methanol in eine Apparatur gebracht, worin das Methanol, Hexan und zum Teil Wasser bei einer maximalen Temperatur von ioo° durch Destillation abgetrennt wurden. Der gewonnene Rückstand bestand aus 3199 kg im wesentlichen nicht toxischem Baumwollsamenmehl, das 328kg nicht ab destilliertes Lösungsmittel und Wasser enthielt. Durch weitere Behandlung bei einer Höchsttemperatur von 11 o° während 20 Minuten wurde weiteres flüchtiges Material abgetrennt. Der Gehalt , an freiem Gossypol in dem erhaltenen Mehl betrug 0,03 0/0. Er wurde nach Smith bestimmt.
Beispiel 2
10 Gewichtsteile Baumwollsamenflocken, welche mit Hexan extrahiert und durch !Schwerkraft abgelassen worden waren und noch etwa 60 0/0 Hexan enthielten, wurden mechanisch mit 2 Gewichtsteilen Äthanol 30 Minuten bei etwa 270 gemischt. Die Mischung wurde dann auf 720 erhitzt, um die Hauptmenge des Lösungsmittels abzudestillieren. Die Temperatur wurde dann auf 110° gebracht und 20 Minuten bei diesem Punkt gehalten. Der Gehalt an freiem Gossypol in dem gewonnenen Mehl betrug· 0,03 0/0, während er vor der Behandlung in den extrahierten Flocken (lösungsmittelfrei) 0,550/0 ausmachte.
Eine weitere Probe der extrahierten Flocken wurde in sonst der gleichen Weise -behandelt, nur die Behandlung mit Äthanol wurde weggelassen. Das dabei entstandene Mehl enthielt 0,520/0 freies Gossypol.
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Eine deutliche Verminderung des Gehaltes an freiem Gossypol wurde auch dann festgestellt, wenn die Flocken gemiiß dem Verfahren des obigen Beispiels an Stelle mit Äthylalkohol mit i. Isopropylalkohol, 2. Propylalkohol, 3. Methylalkohol, 4. Aoeton und 5. Dioxan behandelt wurden, wobei alle anderen Behandlungsbedingungen unverändert geblieben waren.
Heim Heispiel 2 und dessen verschiedenen Ab-Wandlungen wurde beobachtet, daß die Behandlung tier extrahierten Flocken mit dem wasserlöslichen Lösungsmittel an sich nicht die erfindungsgemäße beträchtliche Verminderung des Gehaltes an freiem Gossypol bewirkt. Dies wurde dadurch festgestellt, daß man solche behandelte Flocken analysierte, aus denen das wasserlösliche Lösungsmittel durch Verdampfen hei Zimmertemperaturen von 21 bis 27" entfernt hatte, ohne anschließendes Erhitzen. In allen den Fällen, wo das Abdestillieren des Lösungsmittels von den behandelten extrahierten Florken unter Anwendung von Hitze stattfand, wobei diese Erhitzung jedoch so gewählt wurde, daß keine wesentliche Denaturierung des Eiweißes erfolgte, wurden im wesentlichen die gewünschten
2S Ergebnisse erzielt.
Ue i s ρ i e 1 3
Baumwollsamenkerne, mit 0,0.6 o'() freiem Gossypol wurden auf eine Dicke von 0,01 bis 0,02 cm geflockt und auf etwa 10«,0 Feuchtigkeitsgehalt gebracht und in der üblichen Weise mit Hexan extrahiert. 10 Gewichtsteile der durch Schwerkraft abgetrennten Flocken wurden mit 1 Gewichtsteil Methanol, das etwa 5 °/o Wasser enthielt, vermischt,
3Γ) 30 Minuten lang gerührt und, wie im Beispiel 2 beschrieben, von Lösungsmitteln befreit, wobei Wasser, Methanol und Hexan abdestillicrt und in zwei Phasen, nämlich als wäßriges Methanol und Hexan gewonnen wurden. Das gewonnene Mehl war hellgelb und enthielt 0,05 o/n freies Gossypol. Durch !"ortlassen des Methanols, aller sonst gleiche Behandlung einer anderen Probe extrahierter Flocken erhielt man ein Produkt mit 0,69 0O freiem Gossypol. Wenn man im obigen Beispiel die Mischung von Methanol und extrahierten Flocken vor dem Entfernen des Lösungsmittels in einem Mahlgang zermahlt, kann die genannte Berührungszeit von 30 Minuten auf etwa 5 Minuten vermindert werden, ohne daß dadurch der Gehalt an freiem Gossypol
5<> in dem endgültigen Mehl wesentlich verändert wird. Die Wirkung" des wasserlöslichen Lösungsmittels bei dem ciTmdungsgemäßen Verfahren unterscheidet sich deutlich von derjenigen des Methanols, das bei dem Verfahren der U SA. -Patentschrift 24H4831 verwendet wird. Während bei dem Verfahren der erwähnten USA.-Patentschrift eine deutliche Reduktion des Gehaltes an freien Gossypol durch die Berührung" der geflockten Kerne mit der Mischung von Kohlenwasserstoffen) lösungsmittel und Methanol bewirkt wird, erfolgt bei dem erfindungsgemäßcn Verfahren lediglich durch Berührung der extrahierten Flocken mit dem wasserlöslichen Lösungsmittel keine derartige Reduktion. Die Behandlung der extrahierten Flocken mit dem wasserlöslichen Lösungsmittel setzt jedoch offensichtlich das Gossypol in Freiheit und diffundiert es in so hohem Gnade, daß einerseits durch die verhältnismäßig milde Hitzcbehandluing bei der Destillation des Lösungsmittels eine fast vollständige Entgiftung erfolgen kann und andererseits die Denaturicrung des Eiweißes durch die Hitze auf ein Minimum herabgeclrückl wird.
Darüber hinaus unterscheidet sich die crfmdimgsgemäßc Behandlung dadurch deutlich von dem bekannten Verfahren, daß auch andere wasscrlöeliehe Lösungsmittel als Methanol für die Behandlung geeignet sind.
Weiter wurde gefunden, daß bei der ölcxtraktion mit einem Kohlenwasserstofflösungsmittel an Stelle einer Mischung desselben mit Methanol die Neigung zum Quellen der Flocken und dadurch zum Schließen der Zwischenräume bedeutend vermindert ist, so daß dünnere Schalen bei der ölextraktion verwendet werden können. Weiterhin können höhere Extraktionstemperaturen angewandt werden, da die Siedepunkte von Kohlenwasserstoffen, wie das handelsübliche Hexan, welche, normalerweise bei den Ölcxtraktionsverfahrcn verwendet werden, höher sind als bei Mischungen derselben mit Methanol. Diese Unterschiede tragen zu einer höheren Wirksamkeit der Ölextraktion bei.
Weiterhin wurde beobachtet, daß die Verwendung von Methanol zusammen mit Kohlenwasserstofflösungsmitteln dazu führen kann, daß Zucker und andere Kohlehydrate zusammen mit dem Öl extraliiert werden, trotzdem der Wassergehalt der Lösungsmittelmischung auf einem Minimum gehalten wird. Diese Materialien sammeln sich als Bodensatz bei Raffinieren des gewonnenen extrahierten Öls mit kaustischen Alkalien. Der Fortfall dieser Zuckerstoffe in den mit reinem Kohlenwasserstoff extrahierten Ölen, wie dies durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich ist, ergibt beim Raffinieren mit kaustischem Alkali günstigere Bodensätze, so daß Fettsäuren von besserer Qualität anfallen.
Weiterhin sind, wie oben beschrieben, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren große Wassermengen zulässig und die Anwesenheit von etwas Wasser sogar zu bevorzugen, während in der Lösungsmittelmischung' entsprechend dem Verfahren der erwähnten USA.-Patentschrift völlige Wasserfreiheit erforderlich ist. Dies führt zu einem deutlichen arbeitstechnischen Vorteil, insofern als die abdestillierten Lösungsmitteldämpfe bei dem vorliegenden Verfahren nicht erst sorgfältig fraktioniert und zwecks Entfernung des Wassergehaltes gereinigt zu werden brauchen. Das kondensierte wasserlösliche Lösungsmittel, das bis zu 50 Gewichtsprozent Wasser enthält, wird einfach von etwaigem abgesetztem Kohlenwasscrstofl'lösungsmittel abgetrennt, daß bei der Entfernung des Lösungsmittels überdestilliert sein kann. Es kann dann direkt für die Behandlung eines nachfolgenden Ansatzes von extrahierten Flocken gemäß der vorliegenden Erfindung wieder verwendet werden.
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Claims (8)

  1. B 20120 IVa/53 g
    Hierdurch werden die Behandlungskosten beträchtlich erniedrigt. Hinsichtlich der Lösungsmittelwiedergewinnung wurde festgestellt, daß eine im wesentlichen quantitative Wiedergewinnung des verwendeten wasserlöslichen Lösungsmittels bei dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich ist.
    Pate ν τ α ν s ρ R ü c η ε :
    ίο ι. Verfahren zur Entgiftung von lösungsmittel -
    extrahierten Baumwollsamenrückständen;, welche unverletzte Drüsen mit freiem Gossypol enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß diese Rückstände mit einem vollständig wasserlöslichen aliphatischen Lösungsmittel, das bei Atmosphärendruck nicht wesentlich höher als 1050 siedet, wenigstens 2 Minuten und bis im wesentlichen das gesamte Gossypol aus den Drüsen in Freiheit gesetzt wurde und in den Rückstand 'diffundiert ist bei einer 6o° nicht übersteigenden Temperatur in innige Berührung gebracht werden und daß das gesamte Lösungsmittel aus der Mischung, bei einer über 6o° liegenden Temperatur unter weitgehender Vermeidung einer Denaturierung der Eiweißstoffe abdestilliert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Rückstände verwendet werden, die noch mit Lösungsmittelresten von der Ölextraktion durchfeuchtet sind.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Rückstände verwendet werden, die noch mit Hexanresten von der Ölextraktion durchfeuchtet sind und daß das nach der mit Methanol und Wasser durchgeführten Behandlung des Rückstands abdestillierte Hexan, Methanol und Wasser als zwei flüssige Schichten gesammelt, daß die wäßrige Methanolschicht abgetrennt und dieselbe zur Verwendung bei einem folgenden Arbeitsgang gewonnen wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliches Lösungsmittel Methanol verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß. das wasserlösliche Lösungsmittel Wasser 'enthält, jedoch nicht mehr als eine gleiche Gewichtsmenge.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der Rückstände mit etwa der 0,1 fachen bis etwa der o,8fachen Gewichtsmenge des wasserlöslichen Lösungsmittels, bezogen auf den lösungsmittelfreien Rückstand, durchgeführt wird.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstände mit dem wasserlöslichen aliphatischen Lösungsmittel verrieben werden.
  8. 8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, 'dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Be- 6" handlung dieser Rückstände abdestillierte Mischung von Wasser und wasserlöslichem aliphatischem Lösungsmittel bei einem nachfolgenden Arbeitsgang wieder verwendet wird.
    Angezogene Druckschriften:
    U1SA.-Patentschrift Nr. 2484831;
    deutsche Patentschriften Nr. 250144, 744054.
    © 509 600/251 12.55

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