DE944284C - Verfahren zur Entgiftung von loesungsmittelextrahierten Baumwollsamenrueckstaenden - Google Patents

Verfahren zur Entgiftung von loesungsmittelextrahierten Baumwollsamenrueckstaenden

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DE944284C
DE944284C DEB20120A DEB0020120A DE944284C DE 944284 C DE944284 C DE 944284C DE B20120 A DEB20120 A DE B20120A DE B0020120 A DEB0020120 A DE B0020120A DE 944284 C DE944284 C DE 944284C
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soluble
methanol
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DEB20120A
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English (en)
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James V Rice
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Buckeye Cotton Oil Co
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Buckeye Cotton Oil Co
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Publication date
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L11/00Pulses, i.e. fruits of leguminous plants, for production of food; Products from legumes; Preparation or treatment thereof
    • A23L11/30Removing undesirable substances, e.g. bitter substances
    • A23L11/32Removing undesirable substances, e.g. bitter substances by extraction with solvents

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Entgiftung von lösungsmittelextrahierten Baumwollsamenrückständen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entgiftung von lösungsmittelextrahierten Bauanwollsamenrückständen, welche unverletzte Drüsen mit freiem Gossypol enthalten.
  • Nach ,der U'SA.-Patentschrift 2 484 831 ist es bekannt, die Baumwollsamen nach dem Enthülsen zu erhitzen, zu zerkleinern, vorzugsweise in Flockenform zu bringen und diese Flocken mit einer Lösungsmittelmischung aus einem Kohlenwasserstoff und Methanol so zu extrahieren, daß das Gossypol zuggleich mit dem Öl aus den. Flocken entfernt wird. Obwohl dieses Verfahr, Bein. nicht texisches Baumwollsamenfutter von hohem Nährwert ergibt, treten. doch gewisse arbeitstechnische Nachteile auf, welche durch die vorliegende Erfindung vermieden werden. Darüber wird weiter unten Genaueres ausgeführt.
  • Es sind aber auch Verfahren zur Entgiftung :der Flocken bekannt, welche einen Erhitzungsprozeß in Gegenwart vom. Feuchtigkeit oder eine. Extraktion des Gossypols mit Lösungsmitteln, z. B. mit Äthyläther, vorsehen.
  • Das Erhitzen der lösungsmittelextrahierten Flocken. in Gegenwart von Feuchtigkeit bewirkt leicht eine thermische Denaturierung des in den Flocken enthaltenen Eiweißes, wodurch die Flocken dunkel werden. Will man aber eine vollständige Entgiftung erreichen, so, ruß hierbei die Denaturierung eines wesentlichen Teils des Proteins und damit eine Verminderung des Nährwertes des erhaltenen Mehls in Kauf genömmen werden. Da damit ein- Dunkelwerden. des Mehls verbunden ist, wird im Handel ein. dunkles Produkt als eiweißarm angesehen.
  • Durch die Extraktion von im wesentlichen öl- freien Flocken mit einem Lösungsmittel für Gossypol, wie Äthyläther, wird der -toxische Gehalt der Flocken wirksam entfernt, ohne daß eine Denaturierung des enthaltenen Eiweißes erfolgt. Fas ist jedoch offensichtlich, daß derartige Extraktionsverfahren unwrtschlaftlich und deshalb nicht konkurrenzfähig sind, obwohl der Gehalt a: nicht denaturiertem Eiweiß, der so erhaltenen Beodukte höher ist.
  • Nach der Erfindung werden diese Nachteile im wesentlichen dadurch vermieden, daß die Rückstände der Lösungsmittelexträktion mit einem vollständig wasserlöslichen aliphatischen Lösungsmittel, -das bei Atmosphärendiurk nicht wesentlich höher als xo5°-siedet, wenigstens 2 Minuten und bis im wesentlichen das gesamte Gos;sypol aus den Drüsen in Freiheit gesetzt und in den Rückstand diffundilen t ist bei einer 6o° nicht übersteigenden Temperatur in innige Berührung gebracht werden und -daß das gesamte Lösungsmittel aus der Mischung hei einer über 6o° liegenden Temperatur unter weitgehender Vmmeidung einer Denaturierung,der Eiweißstoffe abdestilivert wird. -Die Verwendung eines wasserlöslichen Lösungsmittels in- konzentrierter Form hei dem erfindungsgemäßen. Verfahren verursacht eire rasche Zersetzung der Gossypoldrüsen und eine rasche Diffusipn. des - in Freiheit gesetzten Gossypols in die Flaoden. und gestattet einen innigen Kontakt mit dein Eiweiß. Der so hervorgerudenie innige Kontakt -ermöglicht eine Entgiftung während .des Abdestillierens des Lösungsmittels bei einer minimalen Temperatur unter minimaler Denaturierung und Nachdumkelung des Eiweißes. Darüber hinaus ergibt der hohle Diffusiansgrad des entgifteten Gossypols in alle Teile .des behandelten Mehls bzw. der Flocken eine einheitliche angenehm gelbe Farbe, welche für den. nachfolgenden Verkauf erwünscht -und vorteilhaft ist.
  • Die Berührungszeit, welche erforderlich ist, um die Zersetzung der Gossypoldrüsen und .die Diffusion. von Gossypol durch das wasserlösliche Lösungsmittel zu bewirken, varnert in Abhängigkeit- von der Temperatur und dem verwendeten Lösungsmittel. Unter bevorzugten Arbeitsbedingungen wird das gewünschte Ergebnis bei einer Berührungszeit von 8 bis r o Minuten erreicht, und in man chrem Fällen können mit Kontaktzeiten von 2 Minuten deutliche Verbesserungen erzielt werden. Wenn e Berührung während eines längeren Zeitraumes erfolgt, so schadet dies nichts; jedoch sind Kontaktzeiten von: mehr als .3oMinuten unnötig.
  • Die Zersetzung und Diffusion kann in einer minimalen Zeit und mit-einer minimalen Menge an aliphatischern wasserlöslichem Lösungsmittel bewirkt werden, wenn man die Mischung aus extrahierten Baumwollsamenfloeken, welche noch Lösungsmittel der Ölextraktion enthalten können und wasserlöslichem Lösungsmittel verreibt, zermahlt oder einer dergleichen Behandlung unterwirft, so ddaß die Farbdrüsen - mechanisch gebrochen werden und das enthaltene Gossypol - für die Diffusion und dem Kontakt mit dem Mehleiweiß in Gegenwart des wasserlöslichen Lösungsmittels in Freiheit gesetzt wird. .
  • Die Menge an aliphatischem wasserlöslichem Lösungsmittel, welche zur praktischen Durchführung der Erfitvdumg notwendig ist, beträgt wenigstens das o, rfache des Gewichts der lösungsmittelfreien extrahierten Baumwollsamenflocken. Größere Mengen an aliphatischen wasserlöslichen Lösungsmitteln, z. B. das o, 8fache, können. natürlich: angewandt werden, und das gewünschte Ergebnis wird im allgemeinen innerhalb eines entsprechend kürzeren Zeitraums :erzielt. Es ist jedoch eine geringe Menge an Lösungsmitteln vorzuziehen und Zersetzung und Diffusion innerhalb einer noch annehmbaren Zeit zu bewirken, .damit die Kosten für das Lösungs, mittel auf einer wirtschaftlichen Basis gehalten werden.. Zweckmäßig wird eine Lösungsmittehnenge von. .etwa o,3 bis o,5 des Gewichtes an* extrahierten. Flocken verwendet. Es sei hier bemerkt, daß die Behandlung mit dem wasserlöslichen Lösungsmittel gemäß der vorliegenden Erfindung kein EXtraktionsveTfahren für Gossypol aus den bereits extra-%exten Flocken darstellt.
  • Der Wassergehalt des aliphatischen wasserlöslichen Lösungsmittels ist nicht kritisch. Es kann im wesentlichen reines Lösungsmittel verwendet werden, es wurde jedoch als vorteilhaft .gefunden, wenn etwas Wasser während der Behandlung vorhanden ist, da hierdurch das Zerreißen den.- Farbdrüsen anscheinend erleichtert wird. Es ist jedoch vorzuziehen, daß die Wassermenge in dem wäßrigen aliphatischen wasserlöslichen Lö:sungsmittelgemisch 5o Gewichtsprozent nicht überschreitet. Einer der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht somit .darin, daß. die Verwendung v -f s on euchtern, was.serlö lichem Lösungsmittel zulässig ist. Deshalb ist eine umständliche PraktionIerung und Reinigung bei der Wiedergewinnung unnötig, und die Wiedergewinnungskosten werden auf emem Minimum gehalten.
  • Die Wirkung .dies wasserlöslichen Lösungsmittels ist bei höheren Temperaturen natürlich ausgeprägter. Bei .den üblichen Arbeitsgängt-n, bei welchen die extrahierten Flocken mit einer Temperatur von 48 bis 55° aufs dem Eitraktor kommen, können solche Temperaturen zweckmäßig und mit Vorteil angewandt werden. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen .sich: jedoch sowohl bei niedrigeren als auch bei höheren Temperaturen erzielen. Zweckmäßig wird der Bereich von etwa 2o bis etwa 6o° eingehalten.
  • Aliphatische wasserlösliche Lösungsmittel, welche erfindungsgemäß verwendet werden können, sind Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol, Aceton, Dioxan usw. Diese Lösungsmittel sind alle in Wasser in allen Mengenverhältnissen löslich und können bei. Temperaturen von nicht höher als 1o5° leicht verdampft werden. Die Entfernung des Lösungsmittels aus :dem behandelten Mehl bzw. den Flocken kann deshalb ohne merkliche Denaturierung des Eiweißes bewirkt werden.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Mischung aus extrahierten Flocken und wasserlösl ichem Lösungsmittel nach hinreichender Berührung zwecks Zersetzung und Diffusion von Lösungsmitteln durch Abdestillieren befreit. Wie oben erwähnt, ist die Anwendung von Hitze in diesem Stadium des Verfahrens wesentlich für die Entgiftung des Gossypols, und demgemäß wird die Destillation bei einer Temperatur über 6o° durchgeführt. Gewöhnlich wird die Entfernung des Lösungsmittels bei etwa 7o bis 77° bewirkt, worauf die Temperatur im Endstadium kurze Zeit auf etwa i i o° gebracht wird; um eine weitgehende Entfernung des Lösungsmittels und eine Vereinigung des in Freiheit gesetzten und diffundierten Gossypols mit dem Eiweiß zu ,sichern. Bevorzugt wird eine maximale Zeitdauer von 2o Minuten bei i i o°, es können jedoch auch höhere Temperaturen, wie z. B. i 2o', während kürzerer Zeit, z. B. ioNlinuten, verwendet werden, wenn Vorteile bei raschem und wirksamem Behandeln der Flocken entstehen. Die endgültige Temperatur, welcher das von Lösungsmittel befreite Mehl (Flocken) ausgesetzt wird, wird jedoch vorteilhaft unter i 2o' gehalten, um die Denaturierung von Eiweiß auf einem Minimum zu halten.
  • Nach der Entfernung des Lösungsmittels durch Destillation bei erhöhter Temperatur werden die entgifteten extrahierten. Flocken abkühlen gelassen, dann vermahlen, gesiebt und für den Verkauf in Säcke gefüllt.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann das Mehl im wesentlichen uratoxisch und für die direkte Verwendung als Futter für Hühner und Schweine geeignet gemacht werden. Der Gehalt an freiem Gossypol liegt unter o,o5 % und kann ohne Schwierigkeit auf o,o2 % vermindert werden. Er kann nach der Methode von F. H. S m i t h (vgl. Analytical Edition of Ind. and Eng. Chem., Bd. 18, S. 43, 15. i. 1946) bestimmt werden, welche eine der besten Bestimmungen für freies Gossypol ist. Es ei noch erwähnt, daß die Bestimmung von Gossys i pol nach der Methode von -S m i t h zehnmal größere Werte gabt, als .die analytische Methode, die in der Ü'SA.-Patentschrift 2484831 beschrieben ist.
  • Obwohl die extrahierten Baumwollsamenflocken vor der erßndungsgemäßen Behandlung von Heran oder anderen Öllösungsmitteln befreit werden können, ist eine vollständige Entfernung unnötig. Die frisch extrahierten Flocken und die Hexanmischung können direkt verwendet werden, und unter diesen Unistanden können 7o bis 8o % des Öllösungsmittels ohne Nachteil in. der Mischung vorhanden sein. Die Menge an verwendeten wasserlöslichem Lösungsmittel ist von diesem Gehalt an Öllösungsmittel nicht abhängig, vielmehr beträgt die Verwendung, wie oben angegeben, o, i bis o,8 Gewichtsteile wasserlösliches Lösungsmittel für einen Teil lösungsmittelfreie extrahierte Flocken, unabhängig von dem öllösungsmittelgehalt.
  • Die Erfindung soll an Hand der Beispiele näher erläutert werden. Beispiel i Das Verfahren .der vorliegenden Erfindung wurde mit extrahierten Baumwollsamenflock,en in folgender Weise praktisch durchgeführt.
  • Die verwendeten extrahierten Flocken wurden direkt aus der Extraktionsapparatur (durch -,Schwerkraft abfließen gelassen) gewonnen und folgendermaßen angesetzt: Extrahierte Flocken (die 23 kg nicht extrahiertes Öl enthielten) 2825 kg, Wasser 417kg, Heran 7546kg.
  • Zu der obigen. Mischung wurden bei etwa 55' 934kg Methanol gegeben. Das Methanol wurde mit :den extrahierten Flocken innig vermischt, worauf -die Mischung etwa io Minuten stehengelas;sen wurde. Nach Ablauf dieser Zeit betrug die Temperatuxetwa 46°.
  • Die entstandene Mischung wurde nach dem Kontakt mit dem Methanol in eine Apparatur gebracht, worin :das Methanol, Heran und zum Teil Wasser bei einer maximalen Temperatur von ioo-° durch Destillation abgetrennt wurden. Der gewonnene Rückstand bestand aus 3 i gg kg im wesentlichen nicht toxischem Bawmwollsamenmehl, das 328 kg nicht abdestilliertes Lösungsmittel und Wasser enthielt. Durch weitere Behandlung bei einer Höchsttemperatur von i io° während 2o Minuten wurde weiteres flüchtiges Material abgetrennt. Der Gehalt an freiem Gossypol in dem erhaltenen Mehl betrug 0,03 0/0. Er wurde nach 'S m i t h bestimmt. B,erSplel 2 i o Gewichtsteile Baumwollsam@enflocken, welche mit Heran extrahiert und durch Schwerkraft abgelassen worden waren und noch etwa 6o % H.exan enthielten, wurden mechanisch mit 2 Gewichtsteilen Äthanol 3o Minuten bei etwa 27° gemischt: Die Mischung wurde dann. auf 72° erhitzt, um die Hauptmenge des Lösungsmittels abzudestillierenm. Die Temperatur wurde dann auf i i o° gebracht und 2o Minuten bei diesem Punkt gehalten. Der Gehalt an freiem Gossypol in dem gewonnenen Mehl betrug o,o3 %, während er vor dar Behandlung in ,den. extrahierten Flocken (lösungsmittelfrei) o,55 % ausmachte.
  • Eine weitere Probe der extrahierten Flocken wurde in sonst der gleichen Weise behandelt, nur die Behandlung - mit Äthanol wurde weggelassen. Das dabei entstandene Mehl enthielt o,52 % freies Gossypol. Eine deutliche Verminderung des Gehaltes an freiem Gossypol wurde auch dann festgestellt, wenn die Flocken ,gemäß, dem Verfahren des obigen Bleispiels an Stellte mit Athylalkohol mit i. Isopropylalkohol, 2. Propylalkohol, 3. Methylalkohol, 4. Aoeton und -5. Dioxan behandelt wurden, -wobei alle anderen Behandlungsbedingungen unverändert geblieben waren.
  • Beim Beispiel z und dessen verschiedenen Abwandlungen wurde beobachtet, daß die Behandlung der extrahierten Flocken mit dem=-.wa;ss-erlöslich-em Lösumgs#mittel an sich nicht die .erfindungsgemäße beträchtliche Verminderung des Gehaltes an freiem Gossypol bewirkt. Dies wurde dadurch festgestellt, daß man solche behandelte Flocken analysierte, aus denen das wasserlösliche Lösungsmittel durch Verdampfen bei Zimmertemperaturen von 21 bis 27° @entfernt hatte, ohne anschließendes Erhitzen. In allen -dem Fällen, wo das Abdestillieren des Löstcmgsmittels von den behandeltem extrahierten .Flocken unter Anwendung von Hitze-stattfand, wobei diese Erhitzung jedoch so gewählt würde, daß keine wesentliche Denaturierung des Eiweißes erfolgte, wurden, im wesentlichen die gewünschten Ergebnisse erzielt. Beispiel 3 Baumwollsamenkerne, mit o,96 % freiem Gossypol wurden auf eine Dicke von. o;oi bis 0,02 CM geflockt und auf etwa i o % Feuchtigkeitsgehalt gebracht und in der üblichen Weise mit Heran extrahIert. io Gewichtsteile der dwrch -`Schwerl"raft abgetrennten Flocken wurden mit i Gewichtsteil Methanol, das etwa 5 % Wasser enthielt, vermischt, 30 Minuten _ lang gerührt und, wie im Beispiel 2 beschrieben,' von Lös@mgsmitteln befreit, wobei Wässer, Methanol und Heran äbdestillIert und in zwei Phasen, nämlich als wäßriges Methanol und Heran gewonnen wurden. Das gewonnene. Mehl war hellgelb und ,enthielt o;05 % freies Gossypol: Durch Fortlassen des Methanols, aber sonst gleiche Behandltmg @einex anderem Probe extrahierter Flocken erhielt mann ein Produkt mit o,69 % freiem Gossypol.
  • Wenn man im obigen Beispiel die Mischung von Methanol ;und extrahierten Flocken- vor dem Entfernen des Lösungsmittels in einem Mahlgang zermahlt, kann die genannte Berührungszeit von 3 o Minuten auf etwa 5 Minuten vermindert werden, ohne daß dadurch: der Gehalt an freiem Gossypol in dem endgültigen. Mehl wesentlich verändert wird.
  • Die Wirkung des wasserlöslichen Lösungsmittels bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unterscheidet sich deutlich von derjenigen des. Methanols, das bei dem Verfahren der U'SA.-Patentschrift 2 484 831 verwendet wird. Während bei dem Verfahren. der erwähnten USA.-Patentschxift eine deutliche Reduktion des Gehaltes an freien Gossypol durch die Berührung der geflockten Kerne mit ,der Mischung von Kohlenwasserstofflösungsmittel und Methanol bewirkt wird; .erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Vierfahren lediglich durch Berührung der extrahierten Flocken mit dem wasserlöslichen Lösungsmittel keine .derartige Reduktion. Die Behandlung der extrahierten Flocken mit dem wasserlöslichen Lösungsmittel setzt jedoch offensichtlich das Gos@sypol in Freiheit und diffundiert :es in so hohem Grade, daß einerseitsdurch die verhältnismäßig milde Hitzebehandlung bei .de- Destillation des Lösungsmittels eine .fast vollständige Entgiftung .erfolgen kann und andererseits die Denaturierung des Eiweißes durch die Hitze auf .ein Minimum herabgedrückt wird.
  • Darüber hinaus unterscheidet sich die erfndumgisgemäße Behandlung dadurch deutlich von dem bekannten Verfahren, daß auch andere wasserlösliche Lösungsmittel als Methanol für die Behandlung geeignet sind.
  • Weiter wurde gefunden, daß bei der ölextraktion mit einem Kohlenwasserstofflösungsmittel an Stelle einer Mischung .desselben mit Methanol die Neigung zum Quellen ,der Flocken und dadurch zum 'Schließen der Zwischenräume bedeutend vermindert ist, so da@ß dünnere 'Schalen bei der Ölextraktion verwendet werden können. Weiterhin können höhere Extraktionstemperaturen angewandt werden, da die 'Siedepunkte von Kohlenwasserstoffei, wie das handelsübliche Heran, welche normalerweise bei ,den ölextraktionsverfahren verwendet werden, höher sind als bei' Mischungen derselben .mit Methanol. Diese Unterschiede tragen zu*@einier höheren Wirksamkeit der ölextraktion bei.
  • Weiterhin wurde beobachtet, daß die Verwendung von . Methanol zusammen mit Kohlenwasserstofflösungsmitteln dazu führen kann, daß Zucker und andere Kohlehydrate zusammen mit dem Öl extrahiert wenden, trotzdem der Wassergehalt der Lösungsmittelmischung auf einem Minimum gehalten wird. Diese Materialien sammeln sich als Bodensatz b"ei Raffinieren des gewonnenen extrahierten Öls mit kaustischen Alkalien. Der Fortfall dieser Zuckerstoffe in den mit reinem Kohlenwasserstoff @extrahlerten Ölen, wie dies durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich ist, ergibt beim Raffinieren mit kaustischem Alkali günstigere Bodensätze, so daß Fettsäuren von besserer Qualität anfallen.
  • Weiterhin sind, wie oben beschrieben, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren große Wassermengen zulässig und- die Anwesenheit von etwas Wasser sogar zu bevorzugen, während in der Lösungs,-mittelmischung entsprechend dem Verfahren der erwähnten USA-Patentschrift völlige Wasserfreiheit erforderlich ist. Dies führt zu einem deutlichen. axheitsteClmischen Vorteil, insofern als die abdestilliexten Lös'ungsmitteldämpfe bei dem vorliegenden Verfahren nicht erst sorgfältig fraktioniert und zwecks Entfernung des Wassergehaltes gereinigt zu werden -brauchen. Das kondensierte wasserlösliche Lösungsmittel, das bis zu 5o Gewichtsprozent. Wasser enthält, wird einfach von etwaigem abgesetztem Kohlenwasserstofflösungsmittel abgetrennt, @daß bei der Entfernung des Lösungsmittels überdestilliert :sein kann. Es kann darr direkt für die Behandlung eines nachfolgenden Ansatzes vom, extrahierten Flocken gemäß der vorliegenden Erfindung wieder verwendet werden. Hierdurch werden die Behandlungskosten beträchtlich erniedrigt. Hinsichtlich der Lösungsmittelwiedergewinnung wurde festgestellt, daß eine im wesentlichen quantitative Wiedergewinnung des verwendeten wasserlöslichen Lösungsmittels bei dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich ist.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entgiftung von lösungsmittelextrahierten Baiunwollsamenrückständen, welche unverletzte Drüsen mit freiem Gossypol enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß diese Rückstände mit einem vollständig wasserlöslichen aliphatischen Lösungsmittel, das bei Atmosphärendruck nicht wesentlich höher als 1o5° siedet, wenigstens 2 Minuten und bis im wesentlichen das gesamte Go.ssypol aus .den Drüsen in Freiheit gesetzt wurde und in den Rückstand diffundiert ist bei einer 6o° nicht übersteigenden Temperatur in. innige Berührung gebracht werden und daß das gesamte Lösungsmittel aus der Mischung bei einer über 6o° liegenden Temperatur unter weitgehender Vermeidung einer Denaturierung der Eiweißstoffe abdestilliert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Rückstände verwendet werden, die noch mit Lösungsmittelresten von der Ölextraktion durchfeuchtet sind.
  3. 3. Verfahren. nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß. Rückstände verwendet werden, die noch mit Hexanresten von der ölextraktion durchfeuchtet sind und daß ,das nach der mit Methanol und- Wasser durchgeführten Behandlung des Rückstands abdestillierte Hexan, Methanol und Wasser als zwei flüssige 'Schichten gesammelt, daß. die wäßrige Methanolschicht abgetrennt und dieselbe zur Verwendung bei einem folgenden Arbeitsgang gewonnen wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliches Lösungsmittel Methanol verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche Lösungsmittel Wasser enthält, jedoch nicht mehr als ,eine gleiche Gewichtsmenge.
  6. 6. Verfahren nach: den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß. die Behandlung der Rückstände mit etwa der o, i fachen bis etwa ,der o;8fachen Gewichtsmenge des wasserlöslichen Lösungsmittels, bezogen auf den lö.sungsmittelfrei.en Rückstand, durchgeführt wird.
  7. 7. Verfahren nach .den Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstände mit .dem wasserlöslichen aliphatIschen Lösungsmittel verrieben werden. B. Verfahren. nach den Ansprüchen i bis 7, ,dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Behandlung dieser Rückstände abdestillierte Mischung von Wasser und wasserlöslichem aliphatischem Lösungsmittel bei einem nachfolgenden Arbeitsgang wieder verwendet wird. Angezogene Druckschriften.: USA.-Patentschrift Nr. 2 484 83i; deutsche Patentschriften Nr. 2 5O 144, 744 054.
DEB20120A 1952-04-24 1952-04-24 Verfahren zur Entgiftung von loesungsmittelextrahierten Baumwollsamenrueckstaenden Expired DE944284C (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE250144C (de) * 1900-01-01
US2484831A (en) * 1948-05-11 1949-10-18 Procter & Gamble Production of cottonseed meal
DE744054C (de) * 1940-03-19 1951-11-29 Richard Graebener Nahrungsmitt Verfahren zum Entgiften von Rueckstaenden der Rizinusoelgewinnung (Rizinusschrot) durch trockenes Erhitzen und Extrahieren

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