DEA0020405MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 27. September 1938 Bekanntgemacht am 1. März 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Es ist bekannt, Schaltbefehle für eine Mehrzahl von zum Teil gleichartigen, Verbraucherapparaten,
wie Warmwasserspeicher, Mehrfachtarifzähler usw., durch einpolige Unterbrechung derjenigen Leitungen
zu senden, die zur Speisung dieser Apparate dienen, Durch eine solche Unterbrechung, die nur
sehr kurze Zeit andauert, wird eine vorübergehende Spannungsabsenkung in dem Energieverteilungsnetz
hervorgerufen, und diese Spannungsänderung bzw. deren Änderungsgeschwindigkeit kann von geeigneten
Relais aufgenommen werden. Zum Zwecke der Unterscheidung mehrerer Schaltbefehle wird
jeder Schaltbefehl aus einigen, z.B. drei Impulsen zusammengesetzt, die einen bestimmten Zeitabstand
voneinander haben müssen. Sind in dem Energieverteilungsnetz
mehrere Speisestellen vorhanden,, so· ist es notwendig, in jedem Speisepunkt einen, solchen
Tastschalter einzubauen, damit die Spannungsabsenkung im ganzen Netz gleichmäßig wirksam
ist. Es ist auch bekannt, daß in einem solchen Fall sämtliche Tastschalter gleichzeitig beeinflußt und
zum asynchronen Arbeiten gebracht werden, müssen.. Um die gleichzeitige Betätigung aller Tastschalter
durchzuführen, würde man zunächst an die Verlegung besonderer Steuerleitungen denken, jedoch
ist eine solche Anordnung einmal wegen der damit verbundenen Kosten nachteilig, dann aber auch
wegen der etwaigen Beschädigung solcher Leitun-
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gen und wegen des veränderlichen Isolationszustandes,
der es unter Umständen mit sich bringen kann, daß gerade ein Speisepunkt, in dem eine sehr große
Energiemenge ins.. Netz gesandt wird, nicht getastet
,5. wird und infolgedessen auch keine Spannungsabsenkung erfährt. "Die Erfindung schafft hier Abhilfe und gibt Mittel an, mit denen eine sichere
gleichzeitige Betätigung aller Tastschalter erreicht wird. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch,
ίο daß die Betätigungszeichen für die an allen Speisestellen
vorhandenen ein- oder mehrphasigen Tastschalter von einer Kommandostelle mittels Hochoder
Tonfrequenz gegeben werden. Zur Übertragung der Auslösebefehle für die einzelnen Tast-
!5 schalter wird also/'das der Energieverteilung selbst
dienende Netz verwendet, ,und die Aussendung der Schaltbefehle kann daher stets so lange erfolgen,
solange das Netz selbst nicht zerstört ist. Im letzteren Falle hätte die Aussendung von Schaltbefehlen
ohnedies keine Wirkung mehr.
Die Gleichzeitigkeit der Tastung an allen Speisestellen wird aber gemäß einer weiteren Erfindung
dadurch sichergestellt, daß lediglich ein Hauptschalter auf eine kurze Unterbrechungsdauer
as (2 bis 4 Perioden) eingestellt wird und die gleichzeitig
zu betätigenden Tastschalter an den anderen Unterbrechungsstellen eine so lange Unterbrechungsdauer erhalten (5 bis 10 Perioden), daß die Unterbrechungsdauer
des Hauptschalters mit Sicherheit innerhalb der Unterbrechungsdauer aller anderen
Schalter liegt,
Auf diese'Weise ist für ein völlig synchrones
Arbeiten aller Tastschalter gesorgt. Diese Tastschalter können in "bekannter Weise einpolig sein,
jedoch hat diese Art der Tastung gewisse Nachteile. Bei einer einpoligen, Tastung wird nämlich
jeweils nur eine einzige verkettete und eine einzige Phasenspaniiung abgesenkt. Es kommt aber häufig
vor, daß gerade -die; abgesenkten Spannungen, an
den Aufstellungsort der Empfangsrelais nicht herangeführt sind. In diesem Falle braucht man entweder
Hilfsleitungen zur Heranführung der abgesenkten Spannung, oder es müssen nacheinander
mindestens zwei Phasen des Versorgungsgebietes getastet werden. Dabei kann man, und zwar eventuell mit demselben Tastschalter, jedem einzelnen
Impuls zuerst auf die eine, dann auf die andere Phase übertragen, oder man kann das ganze Kommando1
zuerst in der einen Phase, dann in der anderen Phase aussenden. Hierzu ist aber ein beträchtlicher
Aufwand, erförderlich, um das ganze Versorgungsgebiet zu erfassen. Ein weiterer Nachteil
der einphasigen Tastung besteht darin, daß alle eine Phase unterbrechenden Schalter für die volle zu
unterbrechende Spannung und den vollen zu unterbrechenden Ström bemessen sein müssen. Außerdem
wird durch die einphasige Unterbrechung die Symmetrie des Drehstromnetzes insbesondere gegen
Erde für die Dauer der Unterbrechung gestört. Dadurch
wird bei Netzen mit Erdschlußkompensation der aus Erdschlußspule und Netzerdkapazität gebildete,
auf ungefähr 50 Hz abgestimmte Schwingungskreis angestoßen. Er führt nur schwach gedämpfte
Schwingungen aus, die wesentlich länger andauern, als die Unterbrechungsdauer selbst. Dadurch
entsteht an der Erdschluß spule eine nur langsam abklingende Wechselspannung, welche um so
höhere Beträge erreicht, je größer die einphasige Absenkung ist, und welche einen Erdschluß vortäuscht
sowie Auslöseeinrichtungen zum Ansprechen bringen kann. Die einphasige Tastung bewirkt ferner,
daß für die Dauer der Unterbrechung der einen Phase die Erdkapazität des beeinflußten Versorgungsgebietes
um den Betrag der Erdkapazität der getasteten Phase verkleinert wird. Für die Dauer
der Unterbrechung ist daher die Erdschlußkompensationsspule falsch eingestellt. Das macht sich insbesondere
dann bemerkbar, wenn die Unterbrechung während eines Erdschlusses stattfindet, da dann die
Erdschlußlöschung nicht mehr richtig arbeitet und kurzzeitig Erdströme und Erdspannungsabfalle auftraten
können. Hinzu kommt außerdem noch, daß bei hochspannungsseitiger Unterbrechung einer
Phase die sekundärseitige Absenkung wesentlich von der. Schaltung des Transformators abhängt.
Insbesondere bei einer Zwischenschaltung von mehr als zwei Transformatoren verschiedener Schaltgruppen
zwischen Taststelle und Niederspannungsseite ist die dort erzielbare Spannungsabsenkung
relativ gering. Die genannten Nachteile kann man zum Teil durch gleichzeitige Unterbrechung zweier
Phasen, noch besser aber durch gleichzeitige Tastung aller drei Phasen, vermeiden. Besonders in
diesem Fall wird die Symmetrie des getasteten Versorgungsgebietes durch die Unterbrechung nicht beeinflußt.
Jedoch ist eine dreiphasige, wenn auch kurzzeitige völlige Unterbrechung mit Rücksicht auf
die Beeinflussung der normalen Netzverbraucher nicht statthaft. Aus diesem Grunde wird erfindungsgemäß
die Anordnung so- getroffen, das parallel zu jeder Unterbrechungsstelle eine Impedanz (Widerstand
oder Drossel) geschaltet ist, welche außerdem automatisch abhängig von der die betreffende
Speisestelle durchfließenden Leistung derart in ihrer Größe verändert werden kann, das die erzielte
Spannungsabsenkung unabhängig von der gerade angeschlossenen Verbraucherimpedanz konstant ist.
Dieses Verfahren hat im einzelnen folgende bemerkenswerten Eigenschaften und Vorteile:
1. Da man zur Erfassung des gesamten Versorgungsgebietes
auch bei der einphasigen. Unterbrechung nacheinander mindestens zwei Phasen unterbrechen muß, bedeutet die Ausbildung der
Tastschalter. als zwei- oder dreiphasige Schalter gegenüber dem einphasigen. Tastschalter keinen
Mehraufwand.
2. Im Gegenteil können die mehrphasigen, Tastschalter bei Parallelschaltung einer Impedanz erheblich
kleiner gehalten sein, da sie für einen Bruchteil, der zu beeinflussenden Spannung und
Strom dimensioniert zu sein brauchen, während die einphasigen Tastschalter für die vollen Nennwerte ■
auszulegen sind. (Bei der einphasigen Tastung ist die Parallelschaltung einer Impedanz deshalb nicht
statthaft, weil sonst die erreichte Spannungsabsenkung ungenügend wird.)
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3. Die parallel geschaltete Impedanz kann mit Rücksicht auf die geringe Betriebsdauer (2 bis
10 Perioden) stark unterdimensioniert sein.
4. Durch automatische Veränderung der Parallel-S impedanz kann die erzielte Spannungsabsenkung
auf ein zur Betätigung der Relais unbedingt notwendiges Maß beschränkt werden, wodurch eine
Beeinflussung von normalen Verbrauchern praktisch ausgeschaltet wird. (Das zur Betätigung der
Relais notwendige Maß der Spannungsabsenkung richtet sich lediglich nach der Höhe des »Störpegels«
der betriebsmäßig durch Laststöße, Gewitter od. dgl. auftretenden Spannungsabsenkungen.
Die gesendeten Spannungsabsenkungen müssen um mindestens 5 bis 10% tiefer liegen als der Störpegel,
um mit ausreichender Sicherheit gesendete Absenkungen von Störabsenkungen unterscheiden
zu können. Das erforderliche Maß der Spannungsabsenkung ist also lediglich durch die Höhe jenes
»Störpegels« begrenzt und nicht etwa durch die Empfindlichkeit der Empfangsrelais.)
5. Bei dreiphasiger Tastung werden die Symmetrieverhältnisse
des Netzes nicht beeinflußt. Erdschlußkreise werden nicht zu Eigenschwingungen
und zur Vortäuschung eines Erdschlusses angereizt, die Erdschlußkompensation wird nicht gefälscht.
6. Bei dreiphasiger Tastung erhält man sekundärseitig unabhängig von. der Schaltgruppe der Transformatoren
immer dieselbe Spannungsabsenkung.
Insbesondere stört die Zwischenschaltung beliebig vieler Transformatoren verschiedener Schaltgruppen
zwischen Taststelle und Niederspannungsnetz die Übertragung der Absenkung nicht wesentlich.
Die Veränderung der Parallelimpedanzen, zu den
Unterbrechungsstellen abhängig vom Strom kann auf viele Arten erfolgen. In vielen Fällen genügt
bei Verwendung einer Drossel eine geeignete Wahl der Eisensättigungsverhältnisse derart, daß mit
steigendem Strom die Induktivität und damit die Impedanz in geeignetem Maße abnimmt. Oder man
kann den Eisenkern der Drossel durch einen vom Leitungswechselstrom abgeleiteten Gleichstrom vormagnetisieren
und dadurch die Impedanz beeinflussen. Oder man kann von dem Leitungswechselstrom
eine mechanische Verstellbewegung ableiten, mittels deren man z. B. den Luftspalt oder die Windungszahl
der Drossel oder die Größe des ohmschen Widerstandes variieren kann.
Claims (4)
1. Verfahren zur Fernschaltung durch mehrmalige Veränderung der Spannung eines oder
mehrerer Netzleiter durch kurzzeitige Unterbrechung, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungszeichen
für die an allen Speisestellen vorhandenen ein-oder mehrphasigen Tastschalter
von einer Kommandostelle mittels Hoch- oder Tonfrequenz gegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß lediglich ein Hauptschalter auf eine kurze Unte:rbrechungsdauer (2 bis
4 Perioden) eingestellt wird und die gleichzeitig zu betätigenden Tastschalter an den anderen ■
Unterbrechungsstellen eine so lange Unterbrechungsdauer erhalten (5 bis 10 Perioden),
daß die Unterbrechungsdauer des Hauptschalters mit Sicherheit innerhalb der Unterbrechungsdauer aller anderen Schalter liegt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch; gekennzeichnet, daß die an allen Speisepunkten vorhandenen ein- oder mehrphasigen
Unterbrechungsstellen, durch veränderliche Impedanzen überbrückt sind.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu den Unterbrechungsstellen parallel liegenden veränderlichen
Impedanzen, abhängig von dem die getastete Speisestelle durchfließenden Strom, also
abhängig von den von, der Speisestelle versorgten Verbraucherimpedanzen bei steigendem oder
fallendem Strom selbsttätig derart verkleinert oder, vergrößert werden, daß die durch die kurzzeitige
Unterbrechung erzeugte Spannungsabsenkung unabhängig von, der getasteten Leistung
ungefähr konstant bleibt.
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