DE9895C - Ungelöthete Metallbüchsen für Zündhölzer und dergleichen - Google Patents

Description

1879.

Klasse 44.

CHARLES R. E. GRUBB und WILLIAM TARR, in Firma R. BELL & CO. in LONDON.

Ungelöthete Metallbüchsen für Zündhölzer u. dergl.

Patentirt im Deutschen Reiche vom. 2. December 1879 ab.

Aus einer Blechplatte wird der in Fig. 1 dargestellte Metallstreifen, welcher die vier Seiten der Büchse zu bilden bestimmt ist, ausgestanzt, und dieser alsdann in die in den Fig. 2 bis 5 dargestellte muldenförmige Gestalt gebogen.

Fig. 2 zeigt den Querschnitt des so gebogenen Streifens,

Fig. 3 eine innere Ansicht desselben,

Fig. 4 und 5 die Endansicht behufs Erläuterung, in welcher Weise die Endlappen c und d des Streifens umgebogen werden.

Der in Fig. 1 dargestellte Streifen ist in der Mitte mit den Lappen aaa α versehen. Diese werden um ein Stück Draht b umgebogen, welches auf diese Weise das Scharnierstück für den später aufzubiegenden Deckel bildet.

In Fig. 6 ist ein solcher umgebogener Lappen mit dem Draht b im Querschnitt dargestellt.

Der gebogene Streifen, Fig. 3, wird alsdann mit Hülsen passender Formen zu einem Rahmen e, Fig. 7, umgebogen und in dieser Stellung in der Weise befestigt, dafs der doppelt gebogene Lappen c über den einfach gebogenen d gelegt und dann festgeklemmt wird (s. bei f in Fig. 8).

Fig. 7 ist eine obere Ansicht und

Fig. 8 ein Horizontalschnitt durch den Rahmen e.

Der Vorderrand des Rahmens e wird oben bei g, Fig. 7, ein wenig nach aufsen gebogen und bildet alsdann den Riegel, über.welchen ein entsprechender an dem Deckel angebrachter Wulst einschnappt, wenn die Büchse geschlossen wird.

Fig. 9 zeigt die Form des aus einem Messingblech ausgestanzten Bodenstücks.

Der Mitteltheil dieses Stücks wird bei einer Zündholzbüchse rauh gemacht, Fig. 10. Die Lappen h, Fig. 9, werden in der in Fig. 10 dargestellten Weise doppelt umgebogen, so- dafs die Platte vorerst von einem ca. 1 mm breiten horizontalen Rande umgeben ist, an dessen innerem Rande sich alsdann ein etwas gröfserer mit dem ersteren im rechten Winkel stehender Rand befindet. Dieses Bodenstück wird von unten gegen den Rahmen, Fig. 8, angelegt, so dafs sein äufserer horizontaler Rand gegen die Aufsenfläche des unteren Randes i des Rahmens zu ruhen kommt. Alsdann wird der aufrecht stehende Rand des Bodens über die Innenfläche i des Randes i gebogen, so dafs dieser nunmehr von beiden Rändern des Bodens eingeschlossen ist (s. Fig. 11 und 12). Man könnte den Boden auch in der Weise befestigen, dafs man jeden zweiten Lappen h so stehen liefse, wie er aus der Stanze kommt, und den unmittelbar folgenden in die Höhe böge. Dieser würde alsdann gegen die Innenseite und jener gegen die Aufsenseite des Randes i zu liegen kommen.

Fig. 13 zeigt das Deckelstück. Dieses wird mit den Lappen j j j k ausgestanzt und seine Seitenränder, sowie der Vorderrand alsdann in der in Fig. 14 dargestellten Weise umgebogen. Die Lappen j j j werden gleichfalls umgebogen, Fig. 14 und 15, und dann in der in Fig. 11 und 12 dargestellten Weise um den Scharnierdraht b gebogen. Der Lappen k, Fig. 13, wird in der in Fig. 12, 14 und 15 dargestellten Weise derart umgebogen, dafs er beim Schliefsen über den kleinen Rand g springt und auf diese Weise die Büchse geschlossen hält.

Um die Büchse zu öffnen, drückt man auf die Mitte der Vorderseite derselben bei m, worauf der Deckel aufspringt. Um dies zu erzielen, sind an dem Deckelstück, Fig. 13, kleine Lappen / angebracht, welche in der in Fig. 14 dargestellten Weise eingebogen werden, beim Schliefsen. des Deckels federnd, gegen die entsprechenden Partien des Rahmens e drücken und den Deckel in die Höhe schnellen lassen, wenn k von g nicht mehr gehalten wird. Man kann dieselbe Wirkung hervorbringen, wenn man den hinteren Rand des Rahmens e an zwei Stellen aufbiegt, welche Stellen alsdann ihrerseits gegen den Deckel andrücken und denselben in die Höhe schnellen lassen.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Die Herstellung von Zündholzbüchsen, Nadelbüchsen und dergleichen in der Weise, dafs man diese Büchsen ohne Löthung aus drei Theilen zusammensetzt, und zwar:
   a) aus einem längeren Blechstreifen, der vorerst in der Richtung seiner Queraxe nuthenförmig, dann in der Längsrichtung in einem viereckigen oder sonstwie geformten Rahmen gebogen und durch

   Lappen, die sich an seinen Enden befinden und übereinander gebogen wer. den, in dieser Lage befestigt wird;

   b) aus einem Bodenstück, dessen Rand zweimal in der Weise gebogen wird, dafs er sich beim Einsetzen des Bodens mit dem äufseren horizontalen Theile gegen die Aufsenseite und mit dem inneren verticalen gegen die Innenseite des Rahmens legt und durch Umbiegen des verticalen Theiles an seiner Stelle gehalten wird;

   c) aus einem Deckel, welcher dadurch mit der Büchse verbunden ist, dafs mehrere an dem Rahmenstücke befindliche Lappen um ein Stück Draht gebogen werden, um welches man alsdann auch entsprechende Lappen des Deckels biegt und auf diese Weise ein Scharnier herstellt, um welches sich der Deckel drehen kann.

   Bei Büchsen aus Metallblech ein federnder Deckel, welcher seine federnde Wirkung dadurch erhält, dafs an seinem hinteren Rande zu beiden Seiten kleine Lappen derart umgebogen werden, dafs sie sich beim Schliefsen des Deckels gegen den oberen Rand der Büchse federnd anlegen und den Deckel in die Höhe schnellen lassen, wenn der vorn angebrachte Verschlufs gelöst ist.

   Bei Büchsen aus Metallblech das theilweise Aufbiegen des hinteren oberen Randes des Büchsenrahmens in der Weise, dafs die aufgebogenen Theile sich beim Schliefsen des Deckels federnd gegen diesen legen und denselben in die Höhe schnellen lassen, wenn der Verschlufs vorn gelöst ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.