DE98052C - - Google Patents

Info

Publication number
DE98052C
DE98052C DENDAT98052D DE98052DA DE98052C DE 98052 C DE98052 C DE 98052C DE NDAT98052 D DENDAT98052 D DE NDAT98052D DE 98052D A DE98052D A DE 98052DA DE 98052 C DE98052 C DE 98052C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
boxes
teacher
par
teaching
moving
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT98052D
Other languages
English (en)
Publication of DE98052C publication Critical patent/DE98052C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G09EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
    • G09BEDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
    • G09B17/00Teaching reading

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Educational Administration (AREA)
  • Educational Technology (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Theoretical Computer Science (AREA)
  • Electrically Operated Instructional Devices (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
Lehrmittel für den Lese- und Rechenunterricht.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Dezember 1896 ab.
Durch das patent Nr. 37198, Kl. 42, wird eine Lesemaschine geschützt, bei welcher sogenannte BuchstabenschifFchen mit versenkbaren Buchstabenplatten fahr- oder bewegbar angeordnet sind. Diese Construction hat .verschiedene Uebelstände, von denen einer beispielsweise der ist, dafs dem Lehrer erstens nur ein bestimmtes und auch nur in bestimmten Grenzen zu verarbeitendes Lehrmittel an die Hand gegeben ist, und dafs zweitens, veranlafst durch die Unvollständigkeit des Lehrstoffes, das Kind nicht in den Stand gesetzt wird, sofort und schnell in das Wesen der zu erlernenden Schrift einzudringen, mithin also erst nach längeren eigenen Mühen, wie auch denen des Lehrers in der Lage ist, das Lesen zu erlernen.
Vorliegende Erfindung soll diesem Uebelstände abhelfen und dem Kinde möglichst vor Beginn des Unterrichts einen Begriff des zu erlernenden Lehrstoffes und seiner Ausnutzung beibringen, namentlich soll es ihm zur Anschauung und Kenntnifs der Bildung neuer Wortformen verhelfen.
Zu diesem Zwecke bringen die Erfinder, wie dies auch im Patent Nr. 37198 geschieht, zunächst sämmtliche Buchstaben des Alphabets auf kleine Kärtchen oder Aehnl., aber in ausgedehnterem Mafse in allen zur Verwendung kommenden verschiedenen Schriften: deutsch, lateinisch, Druck und Schreibschrift, sowohl in grofsen als auch in kleinen Buchstaben. Diesen einzelnen Lautzeichen reihen sich des Weiteren die Lautverbindungen an, durch deren Zusammensetzung zu Silben und Wörtern die Sprache gebildet wird.
Sämmtliche Lautzeichen sind in fünf Gruppen nach Vorsilben, Anlaut, Zwischenlaut und Nachsilbe methodisch in der Weise angeordnet, dafs für den Lehrer zwar der Gang des Unterrichts angegeben ist,' ihm aber hinsichtlich der Wahl der zu bildenden Normalwörter die gröfste Freiheit gewährt wird. Weil die Lautzeichen in verschiedenen Formen der Schrift wie auch der Zusammensetzung auftreten, so ist es rathsam, sämmtliche Arten eines Lautzeichens zu einem Bündel zusammenzufügen, um den Lehrer in den Stand zu setzen, ohne Mühe und in wenigen Minuten jede beliebige Umwandlung vorzunehmen, also rein mechanisch vorzugehen.
Da die Anordnung der Lautzeichen in fünf Gruppen erfolgte, so sind zur Ausführung des Apparates fünf Kästen c nothwendig. Die Kästen c sind beweglich, d. h. in ihrer Längsrichtung verschiebbar, und zwar zweckmäfsig, wie Fig. ι bis 3 zeigen, an ihrer Basis e, doch kann die Verschiebung auch in jeder anderen beliebigen Art und Weise angeordnet werden, wie ähnliches auch im Patent Nr. 37198 stattfindet. '■-'"-■
Bei: der vorliegenden Erfindung mufs die Verschiebung aber stets derart sein, dafs auch eine Auswechselung, also Versetzung der einzelnen Kästen vorgenommen werden kann, da es hierdurch dem Lehrer allein ermöglicht wird, recht viele neue Wortformen zu construiren, also mit einem einzigen Apparat die
ganze Sprache in allen ihren einzelnen Formen und Bildungen dem Schüler vorzuführen.
Der Kasten c erhält an jeder Seite eine . Nuth r zur Aufnahme der Zapfen 5 eines verschiebbaren Klemmklotzes f. Zwischen je zwei Klötzen wird das Kärtchen oder Kartenbündel eingesteckt. Die Klötzchen werden zweckmäfsig durch eine Schraube oder eine ähnliche Vorrichtung nach Art einer Kartenpresse zusammengeprefst und sämmtliche Karten oder Bündel dadurch unter steter Spannung gehalten, so dafs ein hochgestelltes Kartenbündel diese eingenommene Stellung unter allen Umständen beibehält (Fig. 4). Die Presse dient aber auch gleichzeitig als Regulirvorrichtung, um das stete Halten unter Spannung bei event. Nachlassen zu gestatten.
Die einzelnen Klemmklötzchen tragen auf ihrer oberen Seite die Bezeichnung des Lautzeichens, so dafs ein besonderer Index entbehrlich wird.
Der Vorgang bezw. die Wirkung dieser mechanischen Lesefibel ist folgender: Der Lehrer beginnt den Lehrgang, indem er aus dem mittelsten Kasten das Bündel mit dem Lautzeichen herauszieht und hochstehen läfst (s. Fig. 5, wo als Beispiel «ei« gewählt wurde). Nachdem der Schüler dieses Zeichen erfafst und begriffen hat, bildet der Lehrer durch Emporziehen weiterer Karten neue Wörter und Silben, zunächst kann er aus dem folgenden Kasten Lautzeichen »n« erwählen und dadurch das Wort »ein« bilden (Fig. 6). Durch Herausziehen von »s« aus dem vorhergehenden Kasten kommt dann das Wort »sein« (Fig. 7) zu Stande. Durch diese drei Manipulationen ist also der Schüler schon zur Erlernung von vier Buchstaben des Alphabets und von drei selbstständigen Wörtern gelangt. Der Lehrer wird nun im Bilden solcher Wörter fortfahren können, und zwar z. B. bei dem letzten das Zeichen »s« durch »m« ersetzen und dadurch »mein« hervorbringen (Fig. 8). Wird aus dem letzten Kasten nunmehr die Endsilbe »er« hervorgezogen, so ist »meiner« entstanden (Fig. 9). Durch Umtausch dieser Endsilbe mit derjenigen »en« wird der Schüler das Wort »meinen« kennen lernen (Fig. 10), woran sich durch Vorsetzung der Vorsilbe »ver« dieKenntnifs von »vermeinen« anschliefst (Fig. 11).
Nach jedesmaliger Hinzufügung eines Zeichens bezw. Bilden eines Wortes wird der entsprechende Kasten derart verschoben, dafs sämmtliche Kärtchen in eine Linie kommen, damit ein einheitliches Bild geschaffen wird. Fig.ι veranschaulicht solche Stellung perspectivisch. Durch diesen erzielten Anschauungsunterricht ist also der Lehrer im Stande, seinem Schüler in kürzester Zeit nicht nur die Erlernung von sieben Zeichen des Alphabets zu ermöglichen, sondern ihm auch die Kenntnifs von drei daraus gebildeten Vor- und Endsilben und sieben selbstständigen Wörtern zu verschaffen.
Durch diese schnelle und einfache Spannung, Festklemmung und Auswechselung der Lehrzeichen unterscheidet sich die vorliegende Erfindung von der des Patentes Nr. 37198.
Die besonderen Vortheile dieser mechanischen Lesefibel sind: einfache Construction und leichte Handhabung, übersichtliche Anordnung des gesammten Lehrmaterials, Vermeidung jeglichen Zeitverlustes beim Auswechseln der Laute, Unnöthigmachen der Vorbereitung und deshalb mechanisches Vorgehen des Lehrers, Wachhalten des Interesses des Schülers und schliefslich schnelles Erlernen infolge Schaffung eines Anschauungsunterrichtes. Letzterer Umstand namentlich macht die Erfindung auch geeignet zur Verwendung bei der Erlernung fremder Sprachen. Als Beispiel diene die Veranschaulichung der verschiedenen Aenderungen des Stammes des französischen Zeitwortes »parier«.
pari er
Je pari e
tu pari es
il pari e
eile pari e
nous pari ons
VOUS pari e\
U. S. W.
je pari ais
parier
Je U. S. W. e
je ne pari e pas
pari
U. S. W.
Eine Abart der Lehrvorrichtung dient als Rechenhülfsmittel. Bei ihr kommen, wie Fig. 13 zeigt, nur zwei Kästen c, und zwar in der Querstellung in Anwendung, wobei die Kärtchen durch Stäbchen, Bolzen, Cylinder oder Gleichwerthiges ersetzbar sind. Die Anordnung zweier Kästen bezw. Reihen geschieht nach der Rechenaufgabe: Addition, Subtraction und Multiplication X -\- X, XX und IX X. Die erste Reihe g enthält mehrere Decaden der Lücken h zur Aufnahme der Rechenzeichen, entsprechend dem Decimalsystem, in der Zeichnung Fig. 12 sind deren drei A, B, C veranschaulicht. In jeder dieser Lücken erhält ein Rechenzeichen i Führung. Dieses bildet die Zahlennenner und steht ebenso wie die Karten der Lesefibel unter steter Pressung, damit es in den Lücken gleichfalls in fester, unveränderter Höhenstellung erhalten werde. Um die eine Hälfte der Decade
schnell von der anderen unterscheiden zu können, dem Kinde also eine schnelle Uebersicht und Beherrschung des Stoffes zu ermöglichen, werden zweckmäfsig immer je fünf der. Zahlennenner in einer anderen Farbe, also die Decade in zwei Farben hergestellt, z. B. schwarz und weifs. Die zweite Reihe k besteht nur aus einer Decade und liegt hinter der zweiten oder mittleren der ersten Zahlenreihe.
Infolge der eigenthümlichen Construction des Rechenhülfsmittels, der neben einander stehenden Zehner und der bei dem mittleren Zehner bestehenden Doppelreihe sehen die Schüler nach einander: Aufgabe, Rechenvorgang und Resultat.
Ist beispielsweise die Additionsaufgabe 7 und 6 gestellt, so erscheinen auf der einen Zehnerreihe 7, auf der benachbarten, durch eine Lücke getrennt von 7, 6 Stäbchen. Der Rechenvorgang ist nun folgender: Da die sieben Stäbchen an die 6 angereiht werden müssen, so läfst der Lehrer 4 von den 7 verschwinden, welche auf der Reihe mit den 6 zum Vorschein kommen. Die 7 und 6 ist nun in eine volle 10 und in eine 3 = 13 umgewandelt.
Es sei die Subtractionsaufgabe 15 — 7 gegeben. Das Kind sieht dicht neben einander und in gleicher Höhe io und 5 ^= 1 5 Stäbchen. Davon sollen 7 weggenommen werden. Der Lehrer drückt 7 Stäbchen etwas tiefer hinab, wodurch die Aufgabe 15 — 7 veranschaulicht wird. Die 15 Stäbchen sind somit in zwei Gruppen 7 und 8 zerlegt, das Kind hat demnach Aufgabe, Rechenvorgang und Resultat vor sich.
Es sei die Multiplicationsaufgabe 4X7 gegeben. Die einzelnen Reihen werden durch verschiedene Höhen veranschaulicht. Aus den vier Siebenreihen werden dann zwei volle Zehnerreihen' und 8 = 28 gebildet.
Die zweite Zahlenreihe dient dem Zwecke, dem Kinde den Unterschied zwischen den einzelnen Zahlenwerthen zu veranschaulichen. Sind z. B. in einer Decade 7 Stäbchen hoch und % niedrig gestellt, so wird das Minus an der Decade, also in diesem Falle 3, an der zweiten angezeigt. Das Kind begreift also sofort, dafs 7 der eine und 3 der andere Zahlenwerth ist. Die Reihe dient also dazu, die einzelnen Zahlenwerthe an einander zu messen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Lehrmittel für den Lese- und Rechenunterricht, dadurch gekennzeichnet, dafs die Lehrzeichen in verschieb-, sowie versetz- oder umwechselbaren Kästen durch · eine Preisschraube oder eine gleichartig wirkende Prefsvorrichtung nach Art einer Spielkartenpresse unter Einfügung von Klemmklötzen mit Aufschrift zur Erkennung der einzelnen Lehrzeichen festgeklemmt werden, um sie in derselben Weise, wie in der Patentschrift Nr. 37198, Kl. 42, angegeben ist, einzeln emporziehen und durch Verschiebung der Kästchen in gleiche Linie bringen oder durch Versetzung oder Umwechselung der Kästen neue Wortformen bilden zu können.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT98052D Active DE98052C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE98052C true DE98052C (de)

Family

ID=369053

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT98052D Active DE98052C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE98052C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2636496A (en) * 1949-11-02 1953-04-28 Hollop Paul Card file

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2636496A (en) * 1949-11-02 1953-04-28 Hollop Paul Card file

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US1428456A (en) Educational apparatus
EP0880123B1 (de) Wörterbuch der alphabetischen Fremdsprache
DE98052C (de)
EP3682980A1 (de) Bund aus einem aufgewickelten metallband mit einer markierung und verwendung dieser markierung
US6227576B1 (en) Column writing for fast and super fast reading
DE598144C (de) Silbenschreibmaschine
DE2343481C2 (de) Lehrmittel für das Selbststudium
DE437992C (de) Vorrichtung zum Schalten elektrischer Lichtreklamen mittels gelochter Jacquard- karten oder Jacquardbaender und beweglich angeordneter Kontaktstifte zwischen zwei Stromleitern
DE565962C (de) Registraturmappe mit einem Rueckenschild, das zum Hervorbringen von Linienzuegen in der Weise in Felder unterteilt ist, dass zwischen Kopf- und Fussfeldern mindestens zwei nebeneinanderliegende Reihen senkrecht untereinanderliegender Felder entstehen
DE537695C (de) Einrichtung zum Registrieren von Schriftstuecken in Sammelmappen verschiedener Art, wie Briefordnerablagen, Karteien, Vertikalhefterablagen o. dgl.
DE202024100388U1 (de) Zahlenrätselmehrfachvisualisierungseinrichtung basierend auf Digitalzahlenschrift insbesondere mit Lösungsschlüssel im Dezimalsystem sowie entsprechend ausgestattetes Lernsystem und Verwendung
DE528631C (de) Lichtreklame
DE102008003002A1 (de) Würfelsatz, insbesondere für Lehr-, Lern- und Gesellschaftsspiele oder als dekoratives Kommunikations- oder Werbeobjekt
DE251578C (de)
DE1294075B (de) Lesegeraet
DE631851C (de) Registriervorrichtung fuer Karten, Mappen o. dgl.
DE848277C (de) Hilfsmittel fuer den Sprachunterricht
DE645782C (de) Buchhaltungsblaettersatz zum Durchschreiben, dessen Einzelblaetter fuer Soll und Haben optisch verschieden wirkende Spaltenkennzeichnung besitzen
DE825691C (de) Schreibmaschine
AT84407B (de) Notensatz.
DE129612C (de)
DE328880C (de) Schreibmaschine fuer tuerkische, hindostanische und verwandte Schrift
DE2045275A1 (de) Lehrbuch insbesondere zum Erlernen von Fremdsprachen
DE366750C (de) Registrierstreifen fuer Geschwindigkeitsmesser von Eisenbahnfahrzeugen o. dgl.
DE674192C (de) Register