-
Hebe-Einrichtung für Klappen eines Kampffahrzeuges Das Aufheben von
Klappen an gepanzerten Kampffahrzeugen, z. B. für Wartungsarbeiten an den Einbauten,
geschieht bekannterweise mit Hilfe von Hebezeugen oder ähnlicher Hilfseinrichtungen,
die nicht auf dem Kampffahrzeug aufgebaut sind. Dies hat den Nachteil, daß immer
erst die Bereitstellung der genannten Hilfsmittel erforderlich ist. Vorteilhafter
ist es, das Aufheben, insbesondere der schweren Panzerklappen, mit Hilfsmitteln
vorzunehmen, die vom Kampffahrzeug selbst dauernd mitgeführt werden. Wegen der Beschränkungen
hinsichtlich Platz und Gewicht hat man bisher davon abgesehen, besondere, nur für
den genannten Zweck dienende Hilfsmittel im oder auf dem Kampffahrzeug mitzuführen.
-
Zweck der Erfindung ist, eine Lösung dieser Aufgabe ohne getrennte
Hebemittel anzugeben. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man die schwere
Waffe des Kampffahrzeuges, insbesondere Kanone oder Raketenabschußeinrichtung, nach
Anbringen entsprechender Verbindungsglieder für das Aufheben der Klappen heranzieht,
wobei die Hubbewegung von der Höhenrichtmaschine der Waffe ausgeführt wird. Bislang
war diese Möglichkeit ohne besondere Maßnahmen nicht gegeben, da die Höhenrichtmaschinen
für diese zusätzliche Aufgabe zu schwach ausgeführt wurden. Da jetzt gefordert wird,
daß auch während des Fahrens geschossen werden kann, werden die Höhenrirhtinaschinen
nunmehr so stark ausgeführt, daß sie für die beschriebene Zusatzaufgabe des Klappenaufhebens
geeignet sind.
-
Ist die Waffe des Kampffahrzeuges bezüglich der Seitenrichtung um
36o° schwenkbar, z. B. in einem Turm oder in Form einer Scheitelanordnung aufgebaut,
so kann sie im Sinne der Erfindung zum
Aufheben von Deckeln an allen
durch die Seitenrichtbewegung erreichbaren Stellen herangezogen werden.
-
Ist hingegen die Waffe zumindest im wesentlichen fest in Fahrtrichtung
des Kampffahrzeuges eingebaut, so können mit der Waffe nur Klappen aufgehoben werden,
die zumindest im wesentlichen in Fahrzeugmitte vorn oder hinten liegen. Gerade bei
diesen Fahrzeugen ist aber die Benutzung der Waffe zum Aufheben von Klappen. besonders
vorteilhaft.
-
Hier wird nämlich die Waffe vielfach so eingebaut, daß sie die vordere,
obere, meist schräg nach vorn abfallende Fahrzeugdecke durchdringt. Andererseits
ist man vielfach gezwungen, im Vorderteil eines solchen Fahrzeuges, das durch den
genannten Teil der Fahrzeugdecke nach oben abgeschlossen wird, das Triebwerk oder
zumindest wesentliche Teile von ihm unterzubringen. Dann muß der von der Waffe durchdrungene
vordere Teil der Fahrzeugdecke als Klappe ausgebildet werden, um die Zugänglichkeit
zur Triebwerksanlage zu gewährleisten. Wollte man diesen Deckel in gewohnter Weise
mit Hilfe der üblichen Hebezeuge aufheben, so müßte hierfür zunächst die Waffe als
Ganzes ausgebaut oder zumindest das Rohr der Waffe entfernt werden. Beides ist-
aber umständlich oder wegen der dabei im allgemeinen nötigen Zerlegung der Waffe
unvorteilhaft. Diese Nachteile kommen bei der erfindungsgemäßen Benutzung der Waffe
zum Aufheben der genannten Klappe in Fortfall. Insbesondere bei Fahrzeugen, deren
Waffe in Feuerbereitschaft starr gegenüber dem Fahrzeugaufbau eingebaut ist, erreicht
man hierdurch den weiteren Vorteil, die zwischen Waffe und vorderer oberer Klappe
des Fahrzeuges vorhandene Abrichtung, die für Unterwasserfahrt des Fahrzeuges erforderlich
ist, für das Aufheben der Klappen nicht ausbauen zu müssen.
-
Bei dieser Art des Waffeneinbaues ist allerdings normalerweise keine
Höhenrichtmöglichkeit und damit auch keine Höhenrichtmaschine vorhanden. Die herkömmlicherweise
starre Lagerung der Waffe im Fahrzeug wird dann in Erweiterung der Erfindung so
ausgebildet, daß sie nach Entfernen einer vorzugsweise untenliegenden Verriegelung
um eine horizontale, quer zur Fahrtrichtung, vorzugsweise obenliegende Achse geschwenkt
werden kann. Die Hubarbeit leistet dabei ein für diesen Zweck besonders eingebauter
Hydraulikzylinder od. ä. oder ein mit dem Fahrzeugantrieb gekoppeltes, z. B. mechanisches
Hubwerk. Um dieses klein zu halten, ist es angebracht, bei dieser Ausführung des
Er-. findungsgedankens jene Achse, um die die entriegelte Waffenlagerung geschwenkt
wird, vor dem Schwerpunkt der Waffe anzuordnen.
-
Bei der Fahrzeugart mit im wesentlichen fest nach vorn in Fahrtrichtung
eingebauter Waffe wird zur Verbindung der Waffe mit der aufzuhebenden Klappe die
an sich schon vorhandene Zurrung herangezogen. Es braucht dann nur noch eine weitere
einfache Verbindung zwischen dem Rohr der Waffe und der aufzuhebenden Klappe hinzugefügt
zu werden, um die Klappe beim Aufheben an unerwünschten Drehbewegungen um die Zurrung
zu hindern.
-
Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung.
-
In Fig. i und 2 ist ein gepanzertes Kettenfahrzeug dargestellt, dessen
Kanone bei normaler Höhenrichtbarkeit über einen nur geringen Seitenrichtbereich
verfügt; dabei ist das Fahrzeug in Fig. i mit geschlossener Klappe und in Fig. 2
mit aufgehobener Klappe gezeichnet.
-
Fig. 3 zeigt ein Fahrzeug mit vollständig starr eingebauter Waffe
bei abgehobener Klappe.
-
Im ersten Beispiel wird die aufzuhebendeKlappe7 mit Hilfe des Verbindungsstückes
5 und der Zurrung 6 am Rohr i der Waffe befestigt, die mit dem Wiegenzapfen 3 auf
dem um die Hochachse drehbaren Pivotzapfen 2 gelagert ist und durch die Höhenrichtmaschine
q. senkrecht zum Fahrzeugaufbau aus- bzw. eingeschwenkt wird.
-
Im Beispiel nach Fig. 3 durchdringt das Kanonenrohr z die aufzuhebende
Klappe 7 vollständig. Die Waffenlagerung 8 ist zwischen dem Schwenklager 9 und der
unteren Halterung io eingebaut und kann zum Anheben der Klappe nach Entfernen einer
Verriegelung bei io um das Schwenklager 9 nach oben ausgeschwenkt werden. Die dazu
erforderliche Hubarbeit wird von dem zu diesem Zweck eingebauten Hubwerk 13 geleistet.
Durch die Halterung i i ist die Klappe 7 außer mit dem Kanonenrohr i auch mit der
Waffenlagerung 8 verbunden, so daß die Lage der nicht besonders gezeichneten Dichtung
12 zwischen Kanonenrohr i und Klappe 7 beim Abheben bzw. Absenken unverändert bleibt.