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Hydraulische Heizplattenpresse Die Erfindung betrifft eine hydraulische
Heizplattenpresse, insbesondere Mehretagenpresse, zur Herstellung planparalleler
Prellplatten aus entsprechenden Rohlingen, von denen jeder aus nichtfließendem Prellgut
besteht. Dabei muß das durch Aufbereitung hinreichend homogenisierte und in der
jeweils erforderlichen Schichtstärke flach ausgebreitete Preßgut in die oder jede
Etage der Heizplattenpresse eingebracht werden. Die Herstellung einer wirklich planparallelen
Preßplatte aus dem solchermaßen vorgeformten Rohling gelingt dann ohne Schwierigkeiten,
wenn der Rohling während des Verdichtungsvorganges zwischen zwei biegungssteifen
planparallelen Preßflächen ruht. Diese Vorbedingung wird jedoch im praktischen Betriebe
von hydraulischen Heizplattenpressen, die meistens als Mehretagenpressen ausgeführt
sind, nicht erfüllt. Um die Beschickungszeit der Presse abzukürzen, schiebt man
die vorgenannten Rohlinge üblicherweise zwischen zwei Einsatzblechen in die Pressenetagen
ein. Diese Einsatzbleche, die aus Walzblech zugeschnitten sind, weisen nun ungleichmäßige
Stärke auf. Im Breitbandwalzwerk wird das durchlaufende Blechband wegen der unvermeidlichen,
wenn auch geringen Durchbiegung der Walzen an seinen Seitenrändern etwas stärker
ausgewalzt und infolgedessen dort etwas dünner als in der Bandmitte. Dementsprechend
haben die aus einem solchen Band zugeschnittenen Einsatzbleche an zwei gegenüberliegenden
Seiten eine etwas geringere
Dicke als in der Blechmitte. Die an
sich sehr geringfügigen Stärkeunterschiede können sich von Einsatzblech zu Einsatzblech
summieren und bei neuzeitlichen Heizplattenpressen mit -zwanzig und mehr Etagen
insgesamt mehrere Millimeter ausmachen. -Bei einer Mehretagenpresse zur Herstellung
planparalleler Preßplatten aus nichtfließendem Preßgut liegt der aus Rohlingen,
Einsatzblechen und Heizplatten bestehende Stapel von ungleichmäßiger Stärke zwischen
den beiden planparallelen Innenflächen der biegungssteifen Pressenwiderlager, von
denen gewöhnlich das eine als hydraulisch angetriebener Tisch und das andere als
ortsfester Holm ausgeführt ist. Infolgedessen erleidet der in seiner Mitte stärkere
Stapel an dieser Stelle einen wesentlich höheren Preßdruck als an den beiden Seiten,
an denen die Einsatzbleche etwas dünner als in der Mitte sind. Die Rohlinge werden
an den Stellen des höheren Preßdruckes, also an ihrem Mittelteil, etwas stärker
verdichtet als an den zwei gegenüberliegenden Seitenrändern, so daß nicht mehr planparallele
Platten entstehen.
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Seit Jahrzehnten hat sich die einschlägige Technik bemüht, diese sich
aus der ungleichmäßigen Stärke der Einsatzbleche ergebenden Nachteile zu beseitigen.
So hat man versucht, durch Einlegen von Flachkeilen aus Holz oder von Pappstreifen
an den dünneren Seiten des vorerwähnten Stapels die Dickenunterschiede der in ihm
befindlichen Einsatzbleche auszugleichen. Dieses an sich brauchbare Verfahren ist
aber recht unwirtschaftlich, weil die Einlagen schnell verschleißen und immer wieder
erneuert werden müssen. Jedoch hat man sich allgemein mit dieser Notlösung bisher
abgefunden, weil alle anderen bekannten Vorschläge noch weniger befriedigten. Die
betreffenden Vorschläge beziehen sich darauf, zwischen jedem der beiden Widerlager
der Presse und der ihm benachbarten Heizplatte ein elastisch nachgiebiges Ausgleichskissen
sowie gegebenenfalls noch eine Kühlplatte und eine Isolierplatte vorzusehen. Nach
einem dieser Vorschläge soll das Ausgleichskissen aus einem verfilzten, mit geeigneten
Bindemitteln getränkten Fasergerüst bestehen, das in der Presse selbst hergestellt
und unter der Einwirkung von Druck und Hitze in seine Endform gebracht wird. Eine
solchermaßen hergestellte elastische Bettung kann jedoch nur bei ganz geringen Preßdrücken
ihre Endform beibehalten und mit gleichmäßiger Druckverteilung auf den Heizplatten
aufliegen. Sobald aber die spezifische Flächenbelastung der elastischen Bettung
größer wird als ihr innerer Verformungswiderstand, was schon bei mittleren und erst
recht bei höheren Preßdrücken eintritt, drückt sich die nicht eingefaßte Bettung
nach den Seiten hin aus dem Preßraum heraus. Dadurch. wird die beabsichtigte und
anfänglich auch vorhandene gleichmäßige Druckverteilung auf den vorerwähnten Heizplattenstapel
weitgehend aufgehoben. Außerdem ist das elastische Ausgleichsmittel des bekannten
Vorschlages, das bei jedem Preßvorgang allseitig aus dem Preßraum herausquillt und
nach Aufhören des Preßdruckes wieder seine ursprüngliche Form annehmen muß, einem
starken Verschleiß unterworfen. Aus all diesen Gründen hat sich der erwähnte Vorschlag
auch nicht einführen können und ist auf wenige Ausführungen beschränkt geblieben.
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Hier setzt die Erfindung ein. Sie beruht auf der Erkenntnis, daß dem
vorerwähnten, praktisch unbrauchbaren Vorschlag ein an sich richtiger technischer
Gedanke zugrunde liegt, der aber in einer von dem Bekannten grundsätzlich abweichenden
Art verwirklicht werden muß. Bei der erfindungsgemäßen Presse liegt jedes der beiden
zwischen einem Pressenwiderlager und der ihm benachbarten Heizplatte vorgesehenen
Ausgleichskissen in einem starren Rahmen, der es in an sich bekannter Weise mit
Ausnahme der zum Preßraum hin gelegenen Kissenfläche allseitig einfaßt und in einer
Aussparung des zugehörigen Pressenwiderlagers angeordnet ist. Vorzugsweise bilden
die Wandungen der Aussparung selbst den starren Rahmen für das Ausgleichskissen.
Dieses Kissen kann sich bei der Presse nach der Erfindung nur noch an seiner durch
den starren Rahmen nicht abgedeckten Fläche verformen, die nach dem Preßraum hin
gelegen ist und den vom zugehörigen Pressenwiderlager ausgeübten Preßdruck auf die
Gegenfläche der benachbarten Heiz- oder Kühlplatte überträgt. Im Vergleich zu den
biegungssteifen Pressenwiderlagern sind die einzelnen Heizplatten sowie die gegebenenfalls
noch vorhandenen Kühl- und Isolierplatten als biegsam anzusehen. Die erfindungsgemäßeAnordnung
der Ausgleichskissen ermöglicht es, daß sich alle diese Platten der ungleichmäßigen
Stärke des vorerwähnten Stapels durch entsprechende Durchhiegung anpassen können,
ohne daß dadurch die gleichmäßige Verteilung des auf sie einwirkenden Preßdruckes
auf ihre ganze Fläche hin gestört wird. Denn die, aber auch nur die den Preßdruck
übertragende Innenfläche des an allen anderen Seiten in den starren Rahmen eingebetteten
Ausgleichskissens nimmt selbsttätig und mit Sicherheit unter dem Einfluß des von
dem Stapel auf sie ausgeübten Gegendruckes gerade diejenige Gestalt an, die eine
gleichmäßige Verteilung des Preßdruckes auf die Außenflächen des Stapels gewährleistet.
Infolgedessen werden die innerhalb des Stapels befindlichen Rohlinge auf ihre ganze
Flächenausdehnung hin gleichmäßig mit dem jeweils in der Presse erzeugten Druck
belastet und dementsprechend zu planparallelen Platten verdichtet.
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Bei grundsätzlich andersartigen Pressen, nämlich bei Form- und Gesenkpressen,
sucht man im Gegensatz zu der Erfindungsaufgabe bewußt eine ungleichmäßige Verteilung
des Preßdruckes herbeizuführen. Man will in solchen Pressen nämlich den Rohling
an einzelnen Stellen stärker als an anderen belasten, damit der Rohling alle Vertiefungen
und Winkel der Preßform sauber ausfüllt. Zu diesem Zweck hat man bei Formpressen
als Druckverteilungsmittel elastische schlauchartige Gebilde vorgesehen, die von
innen her mit Druckluft aufgepumpt
werden sollen. Ein unter Innendruck
gesetzter elastischer Schlauch sucht bekanntlich kreisförmigen Querschnitt einzunehmen,
so daß sich bei den bekannten Pressen in der Mitte der an dem aufgepumpten Schlauch
anliegenden Zwischenplatte und des Preßgutes ein erheblich höherer spezifischer
Flächendruck als an deren Seitenrändern ergibt. Bei Gesenk- und Formpressen hat
man ferner bereits elastisch nachgiebige Ausgleichsmittel in Gestalt von Gummikissen
vorgesehen, die mit Ausnahme ihrer nach dem Preßraum hin gelegenen Flächen allseitig
in starren Rahmen eingefaßt sind. Diese Gummikissen sollen ebenso wie die vorerwähnten
schlauchartigen Gebilde eine saubere Verformung des nicht planparallelen Rohlings
in dem Preßgesenk ermöglichen, so daß ein Preßteil mit entsprechend gekrümmten und
nicht planparallelen Außenflächen entsteht. Abgesehen davon, daß ein Gummikissen
die ihm bei einer Gesenkpresse zufallende Aufgabe durchaus nicht immer zufriedenstellend
zu erfüllen vermag, läßt sich diese Aufgabe mit der völlig andersartigen Erfindungsaufgabe,
planparallele Preßplatten in einer hydraulischen Heizplattenpresse herzustellen,
überhaupt nicht vergleichen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht,
und zwar zeigen Abb. i und 2 eine als Einetagenpresse betriebene Heizplattenpresse
in geöffnetem und geschlossenem Zustand und Abb.3 eine ähnliche Mehretagenpresse
in geschlossenem Zustand.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Heizplattenpresse sind die
biegungssteifen Pressenwiderlager in der üblichen Weise als hydraulisch angetriebener
Preßtisch a und ortsfester Oberholm b ausgeführt. Jedes der beiden Pressenwiderlager
weist eine Aussparung auf, in die ein elastisch nachgiebiges Ausgleichskissen c
mit Ausnahme der nach dem Preßraum hin gelegenen Kissenfläche allseitig eingebettet
ist. Auf dieser Fläche des beispielsweise aus Gummi bestehenden Kissens c liegt
eine Kühlplatte d, die durch eine Isolierplatte e von der dem zugehörigen
Pressenwiderlager benachbarten Heizplatte f getrennt ist. In die durch die beiden
Heizplatten f begrenzte Pressenetage ist in der üblichen Weise ein aus nichtfließendem
Preßgut bestehender plattenartiger Rohling g zwischen zwei Einsatzblechen h liegend
einzuschieben. Abb.2 und 3 zeigen die ungleichmäßige Stärke der Einsatzbleche, die
sich in der eingangs erläuterten Weise bei der Blechherstellung ergibt, in stark
übertriebenem Maße.
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Bei der Mehretagenpresse nach Abb.3 befindet sich in jeder durch zwei
Heizplatten f begrenzten Etage ein zwischen zwei Einsatzblechen h von ungleichmäßiger
Stärke liegender plattenartiger Rohling g.
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Wie die Abb.2 und 3 erkennen lassen, verformen sich die Ausgleichskissen
c beim Schließen der Heizplattenpresse so, daß sich die einzelnen Heizplatten
f ebenso wie die Kühlplatten d und die Isolierplatten e der ungleichmäßigen
Stärke der zwischen ihnen befindlichen Einsatzbleche h anpassen können und in der
entsprechend durchgebogenen Lage auf ihre ganze Flächenausdehnung hin an allen Stellen
gleichmäßig mit dem von den Pressenwiderlagern a und b ausgeübten
Druck beaufschlagt werden.