DE976768C

DE976768C - Alloplastische Prothesen

Info

Publication number: DE976768C
Application number: DET6744A
Authority: DE
Inventors: Frans Donatus Dr Me Timmermans
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-07-01
Filing date: 1951-07-01
Publication date: 1964-04-16

Description

Alloplastische Prothesen Zusatz zum Patent 876 739 Das Hauptpatent 876 739 betrifft eine Hüftgelenkprothese mit Gleitelement, vorzugsweise aus Kunststoff, das als Kugelteil massiv oder kappenartig geformt ist und an seiner Unterseite Vorrichtungen zur mechanischen Verbindung mit dem Knochenstumpf aufweist.
Man ist geneigt anzunehmen, daß der Kopf einer al loplastischen Schaftprothese hinsichtlich seiner Normaladise derartig auf seinem Schaft sitzen soll, daß diese Normalachse des Prothesenkopfes identisch mit der Achse des geraden oder auch gekrümmten Schaftes verlaufe oder doch in besonderen Fällen in paralleler Verschiebung dazu. Im letzteren Falle sitzt der Prothesenkopf neben dem Schaft. Es zeigt sich aber, daß solche Prothesen in dem Knochen deshalb keinen mechanischen Halt finden, weil der zugrunde liegenden Vorstellung entsprechend der Prothesenschaft längs in der Markhöhle des I(nochens liegt, also Knochenachse und Protheseilschaftachse praktisch zusammenfall en. Auch können hinsichtlich der Zuordnung des Prothesenkopfes zum tragender Knochen mechanisch ungünstige Bedingungen entstehen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung (Zusatz zu Patent 87673I) ist die Schiefstellung des Schaftes zum Prothescl opf oder - wenn kein Schaft vorhanden ist - die Schiefstellung dem Schaft äquivalenter anderer Befestigungshilfen zur Normalachse des - beispielsweise kappenförmig ausgebildeten - Prothesenkopfes, gleichgültig, welche Form der Kopf hat. Bei den von der Kugelkalotte abweichenden - biologischen - Formen des Prothesenkopfes wird als Normalachse des Kopfes entsprechend die Achse des angrenzenden Röhrenknochens definiert.
Sinn dieser Formgebung ist zunächst, durch Schiefstellung des Prothesenschaftes zur Markhöhle des Knochens mittels Durchtreibung der Prothesenschaftspitze durch die gegenüberliegende Kompakta des Knochens eine mechanisch gute Verhindung (Verankerung) zu gewährleisten. Hierbei ist die quergestellte Sägeprofilierung der Prothesenschaftspitze (c in Fig. i) zur Verankerung des Knochens von besonderem Wert. Weiterhin gestattet die Schrägstellung des - z. B. etwa halbkugeligen (Fig. I) - Prothesenkopfes vielfach eine besondere anatomische Anpassung an den angrenzenden Knochen unter gleichzeitiger Nerl)esserung der mechanischen Bedingungen.
Fig. I zeigt ein Beispiel einer solchen Prothese mit etwa halbkugeligem Kopf a, der dem Schaft b schief aufsitzt. c ist die querprofilierte Schaftspitze, die als Verankerungshilfe gegen Zug wirkt. Anwendungsbeispiel ist hier der Oberarmkopf. X ist die Normalachse des Schaftes h die zur Normalachse Y des Prothesenkopfes a in einem Winkel von ungefähr 30 bis 600 - im Beispiel in einem Winkel von etwa 450 - verläuft. Die beiden Achsen können in einer identischen Ebene oder in verschiedenen Ebenen liegen. Die Eintreibung der Prothese erfolgt in Richtung der Achse X, entsprechend dem Pfeil R in den als Umriß gezeichneten Knochen k.
Man sieht, wie mit Hilfe dieser Schiefstellung des Schaftes zum Iiopf (X zu Y) auch eine Schiefstellung der Schaftachse zur Knochenachse (X zu Z) erreicht wird, ferner hier eine formschöne Anpassung des Kopfes an den Knochen zustande kommt. p, p sind gegen Drehung sichernde kleine Zapfen.
Fig. 2 zeigt als Beispiel des Erfindungsgedankens eine in Mittelstellung dem Knochen k aufsitzende Prothese d. Hier entspricht die Normalachse des Prothesenkopfes d der Knochenachse Z ist also mit dieser identisch (Y identisch mit Z). Die Achse X des Prothesenschaftes dagegen bildet mit der KnochenachseZ einen (im Beispiel spitzen) Winkel. Wiederum wird hierdurch der mechanische Effekt der Verankerung der Prothesenspitze c im Knochen erreicht.
Fig. 3 zeigt als Beispiel ein seitlich am Knochell ansitzendes Gelenk. Der Prothesenkopf f würde hier eine Normalachse haben (Y), die bei Identität von X mit Y geradezu senkrecht zu Z stünde. p und q sind wieder gegen Drehung sichernde kleine Zapfen.
Fig. 4 zeigt eine ähnliche Prothese, indessen mit einem geschwungenen Schaft h. Dieser lagert sich mit seinem seitlichen N7erankerungszapfell i mit einer etwas federnden Vortreibungsbewegung in die \\aid des knochenschaftes k.
In Fig. 5 ist der rollenähnliche Prothesenkopf k (Ellbogengelenk) mit einem etwas geschwungenen Schaft I versehen, der beim Eintreiben zwecks Einlagerung der Verankerung c in den Knochen k auch etwas federn kann. Die effektive Achse Y des Schaftes I bildet mit der I(nochenachse Z einen spitzel Winkel. Der Hals g der Prothese sitzt formschlüssig dem Knocheii k auf.
Fig. 6 zeigt eine Prothese für starke Belastung (z. 13. Ixniegelenk) uud Drehbeanspruchung. Hier ist der Prothesenkopf o mit zwei Prothesenschäften ,n uiicl n ausgerüstet. die beim Einsetzen mittels einer \ orrichtullg zusammengedriickt werdell und bci Minderung der zusaniinendrückenden Kraft sich entsprechend spreizen und die Verankerungszapfen c, c' beiderseits durch vorgebohrte Kanäle in den Knochen k hinein treiben. Die Verankerungszapfen c, c' können auch zu den Prothesenschäftenm,n seitlich etwas abgewinkelt geformt sein, wie das ähnlich in Fig. 4 veranschaulicht ist.

Claims

PATENTANSPRUCHE: I. Alloplastische Prothese mit Gleitelement, vorzugsweise aus Kunststoff, nach Patent 876 739, gekennzeichnet durch die schiefe Anordnung des Prothesenkopfes zum Prothesen-.schaft, also durch AN'inkelbildung der Achse des Prothesenkopfes mit der Achse des Prothesenschaftes.
2. Alloplastischc Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Normalachse des Schaftes (X) mit der Normalachse des Kopfes (Y) einen Winkel von 30 bis 600 bildet.
3. Alloplastische Prothese nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Schaft schräg aufsitzende Kopf ungefähr eine Halbkugel bildet.
4. Alloplastische Prothese nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die schräg gestellte Unterfläche des Prothesenkopfes plan ausgebildet ist.
5. Alloplastische Prothese nach den Ansprüchen I bis 1, dadurch gekennzeichnet, daß die plane Unterfläche des Prothesenkopfes vorzugsweise am Rande oder randnahe mit Hilfen zur Sicherung gegen Drehung ausgerüstet ist. welche aus kleinen, vorzugsweise achsengleich mit dem Prothesenschaft angeordneten und gerichteten Zäpfchen bestehen können.
6. Alloplastische Prothese nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Prothesenkopf der biologischen Form angepaßt ist.
7. Alloplastische Prothese nach den Ansprüchen I, 2, 4, 5 und 6, dadurch gekennzeichliest, daß der Prothesenkopf rollen- oder muldenförmig ist.
8. Alloplastische Prothese nach den Ansprüchen 1, 2, 3 und 5, 6, 7, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Unterfläche des Prothesenkopfes konvex ausgebildet ist.
9. Alloplastische Prothese nach den Ansprüchen I, 2, 3 und 5, 6, 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterfläche des Prothese kopfes konkav ausgebildet ist.
10. Alloplastische Prothese nach den Ansprüchen I und 2 und 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Prothesenschäfte angeordnet sind, die einen spitzen Winkel zueinander bilden und derartig nebeneinander aus der Unterfläche des Prothesenkopfes heraustreten, daß sie federnd gegeneinandergedrückt werden können und mit geradegerichteten oder abgewinkelten Verankerungshilfen an der Spitze ausgerüstet sind.
II. Alloplastische Prothese nach den Ansprüchen I bis ro, dadurch.gekeniizeichnet, daß die Unterfläche des Prothesenkopfes geschweift in den Schaft übergeht.
12. Alloplastische Prothese nacll den Ansprüchen I bis II, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft leicht federnd ausgebildet ist.
13. Alloplastische Prothese nach den AII-sprüchen I bis I2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaftspitze mit einem an sich bekaniiten Verankerungszapfen mit Sägeprofil, jedoch von Gesamt-Eiform ausgerüstet ist, so daß er sich seitlich in die Knochenwand einlagert.
14. Alloplastische Prothese nach den Ansprüchen z bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft oder die Schäfte geschwungen ausgebildet sind.

I 5. Alloplastische Prothese nach den Ansprüchen I, 2 und 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß hei schaftfreier Ausbildung der Prothese die Achse der Innenführung oder äquivalenter Befestigungshilfen zur Normalachse der Prothese schief steht.