DE2851598A1

DE2851598A1 - Schaft fuer oberschenkelprothesen mit kugelkopf

Info

Publication number: DE2851598A1
Application number: DE19782851598
Authority: DE
Inventors: Hans Grundei; Joachim Prof Dr Med Heussge; Gerhard Schuett
Original assignee: Sanitaetshaus Schuett & Grundei werkstaetten fur Orthopaedie-Technik; Schuett & Grundei Sanitaet
Current assignee: S&G Implants GmbH
Priority date: 1978-11-29
Filing date: 1978-11-29
Publication date: 1980-06-04
Also published as: DE2851598C2

Description

Anatomischer Proportionalschaft für Oberschenkel-
prothesen mit Kugelkopf.
Die Erfindung bezieht sich auf einen konisch auslaufenden Schaft nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die bisher bekannten und allgemein zur Anwendung kommenden Oberschenkelprothesen für Hüftgelenke sind so ausgebildet, daß ein oberer Kragen eine geneigte Oberfläche aufweist, die beim Implantieren der Prothese etwa mit der nahe der Basis des Schenkelhalses gelegten Schnittebene des Femurknochens zusammenfällt. An diesem Kragen setzt sich ein konisch auslaufender Schaft aus Flach- oder Vierkant-Stahl an, der nach Entfernen der Spongiosa in den Knochenhohlraum eingeführt und in Knochenzement eingebettet wird. Durch den konisch auslaufenden geraden Schaft aus Flachstahl kann der Schaft im Knochenhohlraum nach vorn und hinten kippen und auch verdreht werden. Die hierdurch hervorgerufenen Toleranzen beim Einzementieren des Implantatschaftes machen verständlich, daß dem Chirurgen im Ergebnis Fehler unterlaufen können, so daß dann später für den Patienten Gehschwierigkeiten auftreten können und mit Lockerung Schmerzen begründet werden. Dabei wurde bisher die Gelenkprothese für linke und rechte Hüftgelenke völlig gleichmäßig ausgebildet und sowohl für kleine und größere Patienten weitgehend einheitlich verwendet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Hüftprothesenteil mit der Gelenkkugel so auszubilden, daß der Chirurg das Einsetzen dieses Prothesenteiles in den Oberschenkelknochenhohlraum anatomisch nahezu zwangsläufig richtig ausführt.
Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Anspruches 1 der Erfindung gelöst.
Durch diese Lösung sind die Schäfte von Hüftgelenkprothesen für linke und rechte Hüftgelenke spiegelbildlich auszubilden und auch der unterschiedlichen Länge der Femurknochen, nämlich bis knapp oberhalb des beginnenden engsten Querschnitts des Knochenhohlraumes anzupassen. Auch damit wird ein leichtes Einsinken des Prothesenschaftes im Laufe der Zeit behindert.
In jedem Fall kann der Chirurg nach richtiger Wahl der Prothese entsprechend der Länge und dem Querschnitt des oberschenkelknochens nunmehr die Prothese ohne oder mit kleinen Mengen Knochenzement in den Knochenhohlraum einführen, wobei sich die Prothese bzw. der Schaft im Knochenhohlraum nach Entfernen der Spongiosa einwandfrei anpaßt, wobei die Spongiosa durch Nachwachsen auch unmittelbar den Schaft fixieren kann und einen lockerungsfreien Sitz garantiert. Spätere Lockerungen durch ungleiche Belastungen des Femurknochens dürften durch diese Prothese und deren Schaft wesentlich vermindert sein, und es wird auf lange Dauer ein anatomisch richtiger und fester Sitz der Prothese gewährleistet.
Zur Erleichterung der Implantation wird das Schaftende abgerundet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einer rechten Hüftgelenk-Prothese der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Vorderansicht des Prothesenschaftes mit Gelenkkugel im geschnittenen Femurknochen Figur 2 eine Seitenansicht des Prothesenschaftes mit geschnittenem Femurknochen, gesehen von einer Ebene zwischen den Beinen des Patienten aus Figur 3 eine Stirnansicht des Schaftes von unten, gesehen von der Linie III-III der Figur 1.
Bei dem Zeichnungsbeispiel ist die Darstellung in bezug auf die Lage des Oberschenkelknochens bzw. Femurknochens etwas verdreht dargestellt.
Der aus Stahl bestehende Schaft 1 für eine rechte Hüftgelenkprothese besitzt am Oberende einen Kopf mit abschließender geneigter Querfläche 2 die mit oder etwa mit der Knochenschnittfläche 3 in Richtung der Linie intertrochanterica (gestrichelte Linie 3) verläuft. An diese Oberfläche 2 setzt sich ein mit dem Schaft 1 eine Einheit bildender vorteilhaft konischer Zapfen 4 an, auf den die Gelenkkugel 5 aus Stahl oder vorteilhaft aus Keramikmaterial mit einer konischen Einbohrung aufschiebbar ist und durch die Konusausbildung reibend festsitzt. Die konische Bohrung in der Gelenkkugel 5 kann in Anpassung an ein natürliches Gelenk auch vertieft werden um die Gelenkkugel nach Bedarf und Gelenkausbildung des Patienten der oberen Querfläche des Schaftes 1 stärker zu nähern.
Der Schaft 1 besitzt auf seiner ganzen Länge einen ovalen eiförmigen Querschnitt, und dieser Querschnitt ist dem Querschnitt des Knochenhohlraumes 6 des Femurknochens 7 nahezu angepaßt, so daß sich der Schaft nicht oder nur vernachlässigbar im Hohlraum 6 verdrehen kann.
Dieser Hohlraum 6 des Femurknochens verengt sich von oben nach unten, hat dann in einem zylindrischen Teil einen etwa gleichen engsten Durchmesser und erweitert sich dann wieder in seinem mittleren und unteren Teil. Dementsprechend ist die Länge des Schaftes 1 so gewählt, daß er am Unterende knapp oberhalb des beginnenden engsten Querschnitts endet, womit die richtige Schaftlänge vom Chirurgen vor der Implantation anhand des Röntgenbildes bestimmt werden kann.
Um über die ganze Länge des Schaftes 1 einen gleichmäßigen verbleibenden Hohlraum 6 für den fixierenden Knochenzement zu erhalten, folgt er von oben nach unten einer Wellenlinie 8 -gestrichelt in Figur 2 eingezeichnet- kleiner Amplitude, die von oben nach unten zunächst etwas nach hinten, dann nach vorn und.
schließlich wieder nach hinten gebogen ist, und zwar entsprechend dem Verlauf des Hohlraumes des Femurknochens 7.
Nach der Erfindung kann es auch vorteilhaft sein, den Schaft 1 hohl auszubilden und die Schaftwandung mit Durchbohrungen 10 zu versehen, so daß dann die dünne gleichmäßige Knochenzementschicht zur Ausfüllung des Raumes 6 in Wegfall kommen kann und die Spongiosa, die vor dem Implantieren des Schaftes aus dem Knochenhohlraum zunächst entfernt wird, durch die Bohrung 10 in den hohlen Schaft wieder einwächst und damit auch ohne Knochenzement die Verankerung des Implantates gewährleistet.
Durch die Ausbildung nach der Erfindung kann der Schaft 1 mit dem Zapfen 4 vom Chirurgen nur noch anatomisch richtig in den Knochenhohlraum eingeführt bzw. eingesetzt werden, da er weder verdreht noch gekippt werden kann. Irrtümer in der Lage des Schaftes und damit der Kugelgelenkprothese werden so vermieden.
Die Ausbildung nach der Erfindung erfordert jedoch für l-ecllte und 1linke Hüftgelenke spiegelbildliche Femur-Prothesenteile und außerdem sind die Prothesen den verschiedenen Größen menschlicizer Oberschenkel sowohl hinsichtlich ihrer Länge als auch hinsichtlich ihrer Stärke proportional anzupassen.
Nach der Erfindung wird ein nahezu bündiges Einfügen des Prothesenscliaftes in die Knochenmarkhöhle möglich, so daß der Schaft die Last des Patienten gleichmäßiger als bei den bisherigen einer vereinfachsten Zweckform entsprechenden Oberschenkelprothesen auf den Femurknochen verteilt, womit der Lockerung der Prothese entgegengewirkt wird.
Beim Einführen des Schaftes 1 in den Knochenhohlraum ist unter Umständen der große Rollbügel 7a (Trochanter major) hinderlich, so daß er vor dem Einführen des Schaftes entfernt wird. Für solche Fälle ist der Oberteil des Schaftes parallel zur Knochenschnittebene 3 bzw. der Basisebene 2 mit zwei Bohrungen z.B. Gewindebohrungen versehen, so daß zwei Anker oder Schrauben 9 die Bohrungen des Rollbügels durchgreifen, verankert bzw. eingeschraubt werden können, womit der Rollbügel 7a wieder angeheftet ist.

Claims

Patentansprüche 1111 Konisch auslaufender Schaft für den in Oberschenkelknochen implantierbaren Hüftgelenk-Prothesenteil mit oberer auf einem Zapfen des Schaftes vorgesehener Gelenkkugel, wobei der Zapfen auf einer Schaftquerebene ansetzt, die in einer antsprechend der Basis des Schenkelhalses gelegten Knochenschnittebene verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß der für linke und rechte Hüftgelenke spiegelbildlich auszubildende Schaft (1) von seiner oberen Querebene (2), an die sich der Zapfen (4) mit Gelenkkugel (5) anschließt, mit eiovalem Querschnitt über seine dem unterschiedlichen Knochenhohlraum (6) von langen und kurzen Oberschenkelknochen (7) angepaßte Länge entsprechend dem Verlauf des Knochenhohlraumes schwach gewölbt ist und bis knapp oberhalb des engsten Querschnitts des Knochenhohlraumes verläuft und dabei der Linie (8) einer Welle kleiner Amplitude folgt, die von oben nach unten zunächst etwas nach hinten, dann nach vorn und schließlich wieder nach hinten gebogen ist.
2. Schaft nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er mit vorteilhaft konischem Zapfen (4) für die Gelenkkugel (5) eine Einheit aus Stahl ist, und die Gelenkkugel aus Stahl oder vorteilhaft aus Keramikmaterial mit einer konischen Einbohrung auf das Ende des konischen Zapfens aufsetzbar ist.
3. Schaft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (1) hohl ausgebildet und die Schaftwandung mit Durchbohrungen (10) versehen ist.
4. Schaft nach Anspruchi, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft mit Bohrungen bzw. Gewindebohrungen versehen ist, in welche Stifte oder Schrauben zur Befestigung des großen Rollbügels eingelassen sind.