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Halb-Schmetterlingskreis zur Abstimmung auf Meter-und Dezimeterwellen
Es ist bekannt, zur Abstimmung auf Meter- und Dezimeterwellen einen sogenannten
Schmetterlingskreis zu verwenden, bei dem gleichzeitig die Kapazität und Induktivität
in gleichem Sinne geändert werden, so daß der erfaßte Wellenbereich entsprechend
größer ist. Ein solcher Schmetterlingskreis enthält eine Kapazität, die aus zwei
Statoren und einem Rotor besteht. Die Anschlüsse liegen an den beiden Statoren,
während der Rotor nicht angeschlossen ist. Die beiden Statoren, die je
einen
Kreissektor von etwa 9o° bilden, sind durch zwei kreisförmig gebogene
Leiter verbunden. Der aus zwei Flügeln bestehende Rotor befindet sich, wenn er aus
den Statoren herausgedreht ist, in den von den beiden Leitern umfaßten Räumen und
setzt deshalb die Induktivität herab. Bekannt ist auch eine Abstimmeinrichtung,
die als Halb-Schmetterlingskreis bezeichnet werden kann. Dieser unterscheidet sich
von dem oben beschriebenen Schmetterlingskreis dadurch, daß die ebenfalls
einen Kreissektor von 9o° bildenden Statoren nur durch einen einzigen Leiter
miteinander verbunden sind. Der Rotor hat dementsprechend nur einen einzigen Flügel,
der sich über einen Winkel von i8o° erstreckt und z. B. halbkreisförmig ausgebildet
ist oder einen logarithmischen Plattenschnitt hat.
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Ein Halb-Schmetterlingskreis hat drei Vorteile gegenüber dem Schmetterlingskreis,
nämlich: i. er hat kleinere Abmessungen, weil nur eine einzige Induktivität statt
zweier parallel geschalteter, entsprechend größerer Induktivitäten vorhanden ist;
2.
die Anschlüsse liegen außen statt in der Nähe der Drehachse, so daß die Röhre leichter
in der Nähe des Abstimmkreises angeordnet werden kann; 3. der Abstimmbereich beträgt
iSo° statt go°, wodurch die Abstimmung erleichtert wird.
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Der bekannte Halb-Schmetterlingskreis hat jedoch einen Nachteil, welcher
seiner Einführung hindernd im Wege stand. Die Kennlinie, die die Abhängigkeit der
Frequenz f vom Drehwinkel a
zeigt, hat nämlich, wie die gestrichelte
Linie in Abb. i zeigt, einen Knick bei K, der wegen der ungleichmäßigen Verteilung
der Sender auf die Abstimmskala unerwünscht ist.
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Es ist auch ein Halb-Schmetterlingskreis bekannt, dessen Rotorplatten
einen Kreissektor von 24o° und dessen Statorplatten zwei Kreissektoren von je i2o'
bilden und dessen Drehwinkel i2o' beträgt. Diese Anordnung beseitigt zwar den obigen
Nachteil, weil. die Kapazitätsänderung gleichzeitig
mit der
Induktivitätsänderung einsetzt, jedoch wird dieses durch den Nachteil eines
kleineren L/C-Verhältnisses erkauft. Es ist dies durch die größere Plattenfläche
bedingt. Die erzielbaren Resonanzwiderstände sind dadurch entsprechend kleiner.
Dieser Anordnung wohnt auch der Nachteil inne, daß der Einbau des Rotors in den
Stator nicht in einem Stück, sondern plattenweise erfolgen muß, was die Herstellung
verteuert.
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Die Erfindung, die sich auf einen Halb-Schmetterlingskreis bezieht,
dessen Rotorfläche sich über einen größeren Winkel als i8o° bis etwa 27o° erstreckt,
beseitigt diese Nachteile. Erfindungsgemäß bilden die beiden Statoren nur je einen
Sektor von go°, und der Plattenschnitt des Rotors ist abweichend von der Kreisplattenform
so bemessen, daß beim Eindrehen des Rotors aus der Stellung kleinster Induktivität
und Kapazität die Kapazität zwischen .den beiden Statoren unter dem Einfluß des
Rotors stetig zunimmt.
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Die ausgezogene Kurve in Abb. i zeigt die Wirkung der Erfindung und
die Abb.2 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. In Abb. 3 ist der Rotor nochmals
für sich dargestellt.
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In Abb. 2 sind die beiden Statoren mit A und B
bezeichnet.
Die kreisförmige Verbindung L dieser beiden Statoren stellt die Induktivität dar.
Der Rotor R hat nicht, wie bekannt, einen etwa halbkreisförmigen Plattenschnitt,
sondern es ist der in Abb.3 schraffierte Teil hinzugefügt. Dies hat die Wirkung,
daß der Rotor bei einer Rechtsdrehung aus der in Abb. 2 dargestellten Anfangsstellung
außer einer Induktivitätserhöhung durch Freigabe des Innenraums der Induktivität
zugleich sofort eine Kapazitätserhöhung bewirkt, weil der PunktP in Abb. 3 in den
StatorB eintaucht und dadurch eine kapazitive Verbindung zwischen den beiden Statoren
herstellt. Hierdurch wird der in Abb. i dargestellte Knick K vermieden, der bei
Verwendung des etwa halbkreisförmigen Rotors dadurch entsteht, daß beim Hineindrehen
des Rotors dieser zunächst nur die Induktivität vergrößert, während sich die Kapazität
nicht ändert, da der Rotor lediglich in den Stator A eintaucht und erst vom Drehwinkel
go° ab zusätzlich in den Stator B eintaucht und dabei eine kapazitive Verhindung
zwischen den Statoren A und B herstellt. Durch eine geeignete Bemessung
des Plattenschnittes des Rotors läßt sich erreichen, daß der erwähnte Knick in der
Frequenzkennlinie vermieden wird und deshalb die Frequenzkennlinie die gewünschte,
z. B. annähernd geradlinige Form hat.