DE976059C - Montagewagen fuer Buendelleiter - Google Patents

Description

Es sind Hochspannungsleitungen bekannt, bei denen die einzelnen Phasen als Bündelleiter ausgebildet sind, die aus mindestens zwei Teilleitern bestehen. Diese Teilleiter werden zwischen den Stützpunkten mit Abstandhaltern versehen, die den Abstand der Teilleiter zueinander festlegen sollen. Für die Anbringung dieser Abstandhalter an den fertiggespannten Seilen sind besondere Vorrichtungen notwendig. Im allgemeinen werden dazu sogenannte Montagewagen für Bündelleiter benutzt, die sich nach Art von Seilwagen auf dem Bündelleiter bewegen und mit deren Hilfe ein Monteur die Abstandhalter befestigt.

Es sind Montagewagen bekannt, die sich mit Laufrollen auf alle Teilleiter eines Bündelleiters stützen. Nachteilig an dieser Konstruktion ist die verhältnismäßig große Anzahl von Laufrollen, welche zur Abstützung auf allen Teilleitern erforderlich ist. Dies führt zu einem hohen Preis und Gewicht der bekannten Montagewagen. Außerdem bereitet das Umsetzen des Wagens unter den Masttraversen sowie das Überfahren von Feldverbindern dem Monteur Schwierigkeiten, da er bei diesen Arbeiten auf alle Rollen zugleich Rücksicht nehmen muß. Schließlich verlangt die gleichmäßige Abbremsung der Laufrollen auf beiden Seiten des Montagewagens während der Seilfahrt einen erhöhten Aufwand an Konstruktionsmitteln.

Ferner sind Montagewagen bekannt, bei denen der Korb nur auf einem Teilleiter läuft. Nachteilig ist jedoch bei dieser Anordnung, daß auf den anderen Teilleitern ein oder mehrere auf Rollen laufende Belastungsgewichte anzuordnen sind, die jeweils so in das Spannfeld gezogen werden müssen,

daß die Teilleiter an der Stelle, wo der Abstandhalter montiert werden soll, den entsprechenden Durchhang aufweist.

Die Erfindung sieht in Beseitigung der geschilderten Mängel einen nur auf einem Teil der Bündel leiter mit Hilfe von Laufrollen verfahrbaren Montagewagen vorzugsweise sum Anbringen von Abstandhaltern an der Bündelleitung vor, derart, daß an einem mit der Laufrollenhalterung mittels Gelenk verbundenen Tragorgan in einer Entfernung von diesem Gelenk, die dem Horizontalabstand der Einzelleiter voneinander entspricht, mindestens ein Haltebügel schwenkbar angelenkt ist, dieser Haltebügel in die nicht von den Laufrollen des Montage-Wagens befahrenen Seile des Bündelleiters durch sein Verschwenken und gegebenenfalls auch durch das Verschwenken des Tragorgans eingehängt werden kann und dadurch am Einbauort des Abstandhalters die für die Anbringung desselben erforderliehe richtige Lage der Einzelleiter des Bündels her stellt, wobei durch das Verschwenken der Schwerpunkt des Montagekorbes mit dem Tragorgan senkrecht unter dem Schwerpunkt der Bündelleiteranordnung zu liegen kommt.

Ein so ausgebildeter Montagewagen erleichtert die Arbeiten wesentlich, da das Umsetzen an den Isolatorketten sowie das Befahren der Abstandhalter keine Schwierigkeiten mehr bereitet. Das Einhängen des Haltebügels geschieht zweckmäßig mittels eines Flaschenzuges, mit dessen Hilfe das andere Leiterseil auf die Ebene des durch das Gewicht des Montagewagens im Durchhang differierende Leiterseil heruntergeholt wird. Diese Durchhangdifferenz liegt jedoch auch unter ungünstigsten Verhältnissen in einem solchen Bereich, daß die zum Ausgleich notwendigen Arbeiten ohne weiteres von einem Monteur durchgeführt werden können. Hinzu kommt, daß durch den Einbau der Abstandhalter, vom Mast beginnend, durch diese bereits ein Belastungsausgleich zwischen den ungleich belasteten Leiterseilen erfolgt.

Die Erfindung möge an Hand der in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigt Fig. ι einen Montagewagen in Fahrstellung mit ausgehängtem Haltebügel und

Fig. 2 denselben Wagen in Montagestellung mit eingehängtem Haltebügel.

Der Montagewagen nach Fig. 1 und 2 ist für ein Viererbündel bestimmt. Er stützt sich während der Fahrt mit seinen Laufrollen 1 und 2 auf die dem Mast am nächsten liegenden Seile 3 und 4 des Bündelleiters. Hierdurch wird erreicht, daß die . Isolatorenketten beim Umsetzen des Wagens unter der Masttraverse nicht hindern. Die Achsen der Laufrollen 1 und 2 sind fliegend an einer Laufrol lenhalterung 5 befestigt. Um ein Abstürzen des Wagens bei etwaigem Entgleisen der Laufrollen zu verhindern, können die freien Enden der Laufrollenachsen durch ein an der Laufrollenhalterung 5 befestigtes, vorzugsweise angelenktes, abklappbares Schließstück 6 untereinander und mit der Laufrol lenhalterung verbunden werden. Mit 7 ist der Haltebügel bezeichnet, welcher, wie aus Fig. 2 ersichtlich, vor der Anbringung eines Abstandhalters in die vom Montagewagen nicht befahrenen Leiterseile 8 und 9 eingehängt werden kann. Die unteren Enden der Laufrollenhalterung 5 und des Haltebügels 7 sind an den beiden oberen Enden 10 und 11 eines flachen dreieckigen Tragorgans angelenkt, dessen Ebene bei eingehängten Laufrollen senkrecht zur Achse des Bündelleiters liegt. Der Abstand zwischen den Anlenkpunkten 10 und 11 ist gleich dem horizontalen Klemmabstand des Abstandhalters.

Der Wagenkorb 13 wird von einer senkrechten Strebe 14 getragen, welche bei 15 in der Nähe ihres oberen Endes an dem Tragorgan 12 unterhalb der Anlenkpunkte von Laufrollenhalterung 5 und Haltebügel 7 in gleichem Abstand von diesen angelenkt ist. Mit 17 und 18 sind zwei Feststellvorrichtungen bezeichnet, welche die Betriebslagen der Strebe 14 zum Halteorgan 12 während der Fahrt (Fig. 1) und bei der Montage (Fig. 2) kennzeichnen. Bei der Überführung des Montagewagens aus der Fahrstellung in die Montagestellung wird die Feststellvorrichtung 17 gelöst und der Haltebügel 7 in die Teilleiter 8 und 9 eingehängt. Dabei wird der Wagen nur um den — verglichen mit der Vertikalbewegung des Haltebügels 7 — geringen Betrag a angehoben. Die Montagestellung wird durch die Feststellvorrichtung 18 und/oder den Anschlag 19 fixiert.

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Nur auf einem Teil der Bündelleiter mit Hilfe von Laufrollen verfahrbarer Montagewagen vorzugsweise zum Anbringen von Ab standhaltern an der Bündelleitung, dadurch gekennzeichnet, daß an einem mit der Laufrollen halterung (5) mittels Gelenk (10) verbundenen Tragorgan (12) in einer Entfernung von diesem Gelenk (10), die dem Horizontalabstand der Einzelleiter voneinander entspricht, mindestens ein Haltebügel (7) schwenkbar angelenkt ist, dieser Haltebügel in die nicht von den Laufrollen (1,2) des Montagewagens befahrenen Seile des Bündelleiters (3, 4, 8, 9) durch sein Verschwenken und gegebenenfalls auch durch das Verschwenken des Tragorgans (12) einge hängt werden kann und dadurch am Einbauort des Abstandhalters die für die Anbringung desselben erforderliche richtige Lage der Einzelleiter des Bündels herstellt, wobei durch das ■ Verschwenken der Schwerpunkt des Montage korbes (13) mit dem Tragorgan (12) senkrecht unter dem Schwerpunkt der Bündelleiteranordnung zu liegen kommt.

2. Montagewagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eingehängte Halte bügel (7) auch zur Festbremsung des Montagewagens am Einbauort dient.

3. Montagewagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufrollenachsen fliegend an der Laufrollenhalterung (5) befestigt sind, während die freien Enden der Laufrollenachsen

durch ein an der Halterung befestigtes, vorzugsweise angelenktes, klappbares Schließstück (6) untereinander und mit der Laufrollen- halterung verbunden sind.

4. Montagewagen nach Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragorgan (12) als flacher Rahmen ausgebildet ist, der bei eingehängten Laufrollen (1, 2) in einer Ebene senkrecht zur Achse des Bündelleiters liegt.

5. Montagewagen nach, Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Wagenkorb (13) tragende senkrechte Strebe (14) in der Nähe ihres oberen Endes an dem Tragorgan (12) unterhalb der Anlenkpunkte (10 bzw. 11) der Lauf rollenhalterung (5) und des Haltebügels (7) und in gleichem Abstand von diesen angelenkt ist (15).

6. Montagewagen nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, gekennzeichnet durch zwei Feststellvorrichtungen (17,18) und/oder einen Anschlag (19), welche die beiden Betriebslagen der Strebe (14) zum Tragorgan (12) mit bzw. ohne eingehängtem Haltebügel (7) festlegen.

7. Montagewagen nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragorgan (12) in Gestalt eines mit der Spitze nach unten zeigenden gleichschenkeligen Dreieckrahmens ausgebildet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: österreichische Patentschriften Nr. 167 992,

167993; » Auszüge deutscher Patentanmeldungen «, Bd. 3,

Elektrotechnik, Bd.II, S. 684, A.-Z. S147953 VIIIb.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen

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