DE975847C - Auspressbare Massen aus Polyacrylnitril - Google Patents
Auspressbare Massen aus PolyacrylnitrilInfo
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Classifications
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 25. OKTOBER 1962
S 24762 IVc/39b
Fa. CRYLOR, Paris
Es ist bekannt, daß man Fasern, Fäden, Filme und ähnliche Erzeugnisse aus Polymeren auf der
Basis von Acrylnitril erhalten kann, wenn man Lösungen dieser Polymeren in Dimethylformamid
verdampft.
Es wurde vorgeschlagen, zu diesen Lösungen kleine Mengen von verschiedenen Hilfsmitteln zuzugeben,
um ihre Verfärbung auszuschalten oder zu vermindern. So ist aus der USA.-Patentschrift
2 502 030 bekannt, daß hierfür die Zugabe von Cyclohexanon in einer Menge von 2,70Zo, bezogen
auf das Polymerisat, genügt (vgl. Spalte 4, Tafel III).
Es wurde nun gefunden, daß man auspreßbare Massen mit vorteilhaften Eigenschaften erhält, die
aus Polymeren oder Mischpolymeren des Acrylnitrils mit mindestens 90 Gewichtsprozent Acrylnitril
und aus mindestens 5 Gewichtsprozent Cyclohexanon, bezogen auf das Polymere, und Dimethylformamid
bestehen, wenn der Zusatz an Cyclohexanon mindestens 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Dimethylformamid, beträgt.
209 694/9
Die erfindungsgemäßen Massen bleiben bis zu beträchtlich höherliegenden Temperaturen im Zustand
der Suspension als solche, welche ohne die erfindungsgemäße Zugabe von Cyclohexanon hergestellt
wurden. Dies ist ein wichtiger technischer Vorteil für zahlreiche industrielle Verwendungen,-denn
hierdurch wird verhindert, daß eine zufällige Temperaturerhöhung im Verlaufe der Lagerung
oder irgendeines Knet- oder Beförderungsprozesses ίο eine beträchtliche Viskositätsänderung der Massen
zur Folge hat. Dies ermöglicht es insbesondere, das Polymere und das Lösungsmittel bei gewöhnlicher
Temperatur oder selbst bis zu 6o bis yo° C direkt
zu mischen, wobei man schnell und bequem eine homogene und beständige Mischung erhält.
Es wurde weiterhin festgestellt, daß, wenn die oben beschriebenen Massen für die Erzeugung von
Filmen, Fäden, Fasern und ähnlichen Gegenständen verwendet werden, sie besonders leicht zu verspinnen
sind und Produkte ergeben, welche viel leichter zu strecken sind als die bisher bekannten
Massen. Die mit den erfindungsgemäßen Massen gebildeten Erzeugnisse weisen insbesondere die
Eigenschaft auf, daß sie bei niedriger Temperatur selbst mehrere Tage nach ihrer Bildung gestreckt
werden können. Im Gegensatz dazu geht aus dem, was bisher über die aus einem Polymeren auf der
Basis von Acrylnitril bestehenden Filme, Fäden usw. bekannt ist, hervor, daß die Streckung bei
Temperaturen über 1000C durchgeführt werden
soll, was eine beträchtliche technische Komplikation bedeutet, und die Erfahrung zeigt, daß, wenn
man die Streckung nötigenfalls bei etwas tieferen Temperaturen, z. B. in siedendem Wasser, bewirken
kann, es dann notwendig ist, daß diese Strekkung bald nach der Formgebung der Gegenstände
bewirkt wird, denn nach nur 24 Stunden Intervall sind zur Erzielung zufriedenstellender Ergebnisse
Temperaturen· über 1000C erforderlich.
Der Prozentgehalt von gleichzeitig mindestens 5% Cyclohexanon in bezug auf das Gewicht des
•Polymeren und 2% in bezug auf das Gewicht des Dimethylformamids ist ein kritischer Minimalwert; unterhalb desselben kann man das so bedeutungsvolle
Phänomen der Stabilisierung der Viskosität nicht mehr beobachten.
Durch die folgenden Vergleichsversuche wird gezeigt,
wie entscheidend und in nicht voraussehbarer Weise die erfindungsgemäß vorgeschlagene Zusatzmenge
von Cyclohexanon die Viskosität der Massen beeinflußt.
Es wurden acht aus der unten wiedergegebenen Tabelle ersichtliche Massen hergestellt. 10 g von
jeder dieser Massen wurden in Versuchsröhrchen eingefüllt, die zugeschmolzen und auf einem
schwarzen Karton befestigt wurden. Der Karton mit den Röhrchen wurde hierauf auf den Kopf gestellt,
um ein Abfließen der in den Röhrchen enthaltenen Massen zu ermöglichen. Wenn man diese
Massen einige Sekunden, nachdem der Karton umgedreht wurde, beobachtet, kann man feststellen,
daß nur die Massen 4 und 8, die gleichzeitig mehr als 5 Gewichtsprozent an Cyclohexanon, bezogen
auf. das Polymere, und mehr als 2 Gewichtsprozent Cyclohexanon, bezogen auf das Dimethylformamid,
enthalten, sehr rasch abfließen. Die Proben 1 und 5 dagegen, die kein Cyclohexanon enthalten, sowie
die Proben 2 und 6, bei denen die Konzentration an Cyclohexanon unter den beiden kritischen Werten
liegt, und schließlich die Proben 3 und 7, bei denen nur ein einziger Wert der kritischen Konzentrationen
vorhanden ist, fließen nicht ab.
40 Versudis-Nr. | Gewicht an Polyacryl nitril |
Gewicht an Dimethyl formamid |
Gewicht an Cyclo hexanon |
Cyclohexanon, bezogen auf das Polymere |
Cyclohexanon, bezogen auf das Dimethyl formamid |
Aussehen nach dem Umdrehen des Kartons |
g | g | g | »/0 | Vo | ||
I | 250 | 750 | 0 (Kontrolle) | O | O | fließt nicht ab |
♦5 2 | 250 | 742 | 8 | 3,2 | I,O8 | fließt nicht ab |
3 | 250 | 737 | 13 | 5,2 | 1,76 | fließt nicht ab |
4 | 250 | 730 | 20 | 8 | 2,74 | fließt ab |
5 | 350 | 650 | 0 (Kontrolle) | 0 | O | fließt nicht ab |
6 | 350 | 642,5 | 7,5 | 2,14 | 1,17 | fließt nicht ab |
50 7 | 350 | 635 | 15 | 4,28 | 2,36 | fließt nicht ab |
8 | 350 | 627,5 | 22,5 | 6,42 | 3,59 | fließt ab |
In der USA.-Patentschrift 2167537 wird zwar
Cyclohexanon als Zusatz zu Polyacrylnitrillösungen erwähnt, jedoch liegt es in Mischung mit vier anderen
organischen Flüssigkeiten vor, unter denen sich das Dimethylformamid nicht befindet. Da allgemein
bekannt ist, daß die Lösungseigenschaften von Mischungen mehrerer Lösungsmittel unabhängig
von den Lösungseigenschaften der Einzelkomponenten sind, konnte aus der genannten USA.-Patentschrift
kein Rückschluß auf den Gegenstand der vorliegenden Erfindung gezogen werden.
Die folgenden Beispiele sollen einige Vorteile der vorliegenden Erfindung näher erläutern.
Man knetet folgende Mischung bei einer Temperatur von 200C bis zur Erzielung einer homogenen
Masse:
A. 15 Gewichtsteile Polyacrylnitril mit einer spezifischen Viskosität von 0,380 (2°/ooig
in Dimethylformamid),
83,3 Gewichtsteile Dimethylformamid,
i,7 Gewichtsteile Cyclohexanon (das sind 11,3 Gewichtsprozent des Polymeren und
2,04 Gewichtsprozent des Dimethylformamids).
Man mischt in derselben Weise eine andere Masse, bestehend aus:
B. 15 Teilen desselben Polymeren,
85 Teilen Dimethylformamid.
85 Teilen Dimethylformamid.
Bei 400C ist die Viskosität der Masse A viermal
schwächer als diejenige der Masse B. Bei 700C
ist sie sechsmal schwächer.
Die erstgenannte Masse eignet sich viel leichter zum Verkneten und Befördern, selbst wenn diese
Prozesse zu zufälligen Überhitzungen Anlaß geben.
Nach dem Erhitzen auf 1300C haben die beiden
ähnliche Viskositäten, was anzeigt, daß die Anwesenheit von Cyclohexanon die Eigenschaften des
Polymeren nicht merklich verändert.
Beispiel 2
Man stellt die zwei folgenden Massen her :
Man stellt die zwei folgenden Massen her :
C. 24 Gewichtsteile Polyacrylnitril,
74,5 Gewichtsteile Dimethylformamid,
74,5 Gewichtsteile Dimethylformamid,
1,5 Gewichtsteile Cyclohexanon (das sind 6,25 Gewichtsprozent des Polymeren und
2,01 Gewichtsprozent des Dimethylformamids). ■
D. 24 Gewichtsteile Polyacrylnitil,
76 Gewichtsteile Dimethylformamid.
Jede dieser Massen wird auf 1300C erhitzt und
gegossen, damit man einen Film erhält, der in einem heißen Luftstrom von 1000C getrocknet
wird. Die Filme werden dann 3 Tage aufbewahrt und der Streckung unterworfen.
Der aus der Masse C erhaltene Film läßt sich leicht auf 500% und darüber in Wasser von 980 C
strecken, was mit dem Film der Masse D nicht möglich ist.
Man verspinnt eine Masse aus folgenden Bestandteilen nach einem der bekannten Verfahren:
24 Gewichtsteile Polyacrylnitril,
73 Gewichtsteile Dimethylformamid,
3 Gewichtsteile Cyclohexanon (das sind 12,5 Gewichtsprozent des Polymeren und 4,1 Gewichtsprozent des Dimethylformamid s) .
73 Gewichtsteile Dimethylformamid,
3 Gewichtsteile Cyclohexanon (das sind 12,5 Gewichtsprozent des Polymeren und 4,1 Gewichtsprozent des Dimethylformamid s) .
Die erhaltenen Fäden werden 4 Tage in einem ventilierten Behälter aufbewahrt, um die Wiedergewinnung
des Spinnlösungsmittels zu begünstigen.
Nach diesem Zeitraum sind sie auf 6oo°/o und
mehr in Wasser von 98 bis 990 C vollkommen streckbar, während Fäden, welche durch dasselbe
Verfahren erhalten und in der gleichen Weise aufbewahrt wurden, welche jedoch aus einer Lösung
stammten, die kein Cyclohexanon enthielt, eine über 1000C gelegene Temperatur (120 oder 1300C
in einem Glycerinbad) erfordern, um sie in geeigneter Weise nach demselben Zeitraum zu strecken.
Beispiel 4 6s
Man stellt eine Masse mit folgenden Bestandteilen her:
22 Gewichtsteile eines Mischpolymerisats, das 90% Acrylnitril und 10% Vinylimidazol
enthält,
62 Gewichtsteile Dimethylformamid,
16 Gewichtsteile Cyclohexanon (das sind 73 Gewichtsprozent des Polymeren und 25,8 Gewichtsprozent des Dimethylformamids).
16 Gewichtsteile Cyclohexanon (das sind 73 Gewichtsprozent des Polymeren und 25,8 Gewichtsprozent des Dimethylformamids).
Claims (1)
- Patentanspruch.·Man behandelt diese Masse wie diejenige des Beispiels 3 und erhält ähnliche Ergebnisse.Natürlich sind die obigen Beispiele in keiner Weise einschränkend, und die erfindungsgemäßen Massen können auch andere Produkte enthalten, wie z. B. Farbstoffe, Pigmente, Hilfsmittel u. dgl., kleine Mengen von Produkten mit sauren Eigenschaften oder irgendwelche anderen erwünschten Zusätze. Ebenso dienen die angeführten Beispiele für die Streckung lediglich der Erläuterung, um einen der technischen Vorteile aufzuzeigen·, welche sich aus der Verwendung der erfindungsgemäßen Massen ergeben. Es sei jedoch erwähnt, daß die Erfindung hinsichtlich der Streckmittel oder -medien, welche angewandt werden können, keinerlei Beschränkungen unterliegt.Auspreßbare Massen, bestehen aus Polymeren oder Mischpolymeren des Acrylnitril, die mindestens 90 Gewichtsprozent Acrylnitril enthalten, aus mindestens 5 Gewichtsprozent Cyclohexanon, bezogen auf das Polymere, und Dimethylformamid, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz an Cyclohexanon mindestens 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Dimethylformamid, beträgt.In Betracht gezogene Druckschriften :
USA.-Patentschriften Nr. 2502030, 2167537.1 209 694/9 10.62
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR975847X | 1950-09-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE975847C true DE975847C (de) | 1962-10-25 |
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ID=9518352
Family Applications (1)
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Country Status (2)
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FR1285249A (fr) * | 1960-07-28 | 1962-02-23 | Crylor | Nouveau procédé de filature des textiles à base d'acrylonitrile |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2167537A (en) * | 1936-10-24 | 1939-07-25 | Gen Electric | Liquid coating composition |
US2502030A (en) * | 1945-07-13 | 1950-03-28 | Du Pont | Solutions of acrylonitrile polymers containing a color-free acidic compound |
-
1950
- 1950-09-21 FR FR1024773D patent/FR1024773A/fr not_active Expired
-
1951
- 1951-09-12 DE DES24762A patent/DE975847C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2167537A (en) * | 1936-10-24 | 1939-07-25 | Gen Electric | Liquid coating composition |
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Also Published As
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FR1024773A (fr) | 1953-04-07 |
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