DE972454C - Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung der Schwerpunktsfraktionen aus bis 300íÒC abgetopptem Steinkohlenteer unter Vakuum - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung der Schwerpunktsfraktionen aus bis 300íÒC abgetopptem Steinkohlenteer unter Vakuum

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DE972454C
DE972454C DER17336A DER0017336A DE972454C DE 972454 C DE972454 C DE 972454C DE R17336 A DER17336 A DE R17336A DE R0017336 A DER0017336 A DE R0017336A DE 972454 C DE972454 C DE 972454C
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fluoranthene
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DER17336A
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Julius Dr-Ing Geller
Karl Friedrich Dr Lang
Richard Dipl-Ing Schumacher
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Ruetgers Germany GmbH
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Ruetgerswerke AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/04Working-up tar by distillation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung der Schwerpunktsfraktionen aus bis 300°C abgetopptem Steinkohlenteer unter Vakuum Die Erfindung bezieht sich auf die kontinuierlirlhe destillative Gewinnung hochsiedender Bestandteile des Steinkohlenteeres, die in Schwerpunktsfraktionen hoch angereichert werden, um die Weiterverarbeitung beispielsweise auf Reinprodukte, wie Anthracen, Carbazol oder Pyren, zu erleichtern und von diesen Steinkohlenteerkomponenten höhere Ausbeuten zu ermöglichen.
  • Die thermische Instabilität einzelner Bestandteile des Steinkohlenteeres verhinderte bis heute die uneingeschränkte Anwendbarkeit der Rektifikation zur destillativen Abtrennung und Gewinnung seiner einzelnen, teils sehr wertvollen Inhaltsstoffe.
  • Aus diesem Grunde behielt die destillative Aufarbeitung des Steinkohlenteeres durch ein- oder mehrstufige Verdampfungsverfahren sehr lange ihre wirtschaftliche Bedeutung, obwohl bei der Anwendung dieser Verdampfungsverfahren die Ausbeute und die Konzentration wirtschaftlich wichtiger Einzelbestandteile verhältnismäßig gering und die weitere Aufarbeitung infolgedessen sehr kostspielig blieb. Von diesen V erdampfungsverfahren seien zum Stand der Technik aufgeführt: Einstufige Verdampfung z. Die Teerfüllung eines einzelnen Verdampfers wird ohne Rückfluß verdampft und die Kondensate werden nacheinander in verschiedenen Vorlagen aufgefangen (diskontinuierliche Destillation).
  • a. Der Steinkohlenteer wird kontinuierlich in einen Verdampfer eingeleitet und bis etwa- zur Hälfte ohne Rückfluß verdampft. Die Dämpfe gelangen nacheinander in verschieden tiefgekühlte Kondensatoren und werden durch diese fraktionierte Kondensation unterteilt.
  • Mehrstufige Verdampfung 3. Der Steinkohlenteer gelangt kontinuierlich nacheinander durch immer höher beheizte Verdampfer. Die Fraktionen der einzelnen Verdampfungsstufen werden nach Kondensation in verschiedenen Vorlagen aufgefangen.
  • 4. Der Steinkohlenteer gelangt kontinuierlich bei konstanter Erhitzungstemperatur nacheinander durch immer höher evakuierte Verdampfer. Die Dämpfe der verschiedenen Vakuumstufen werden dadurch in ihren Siedelagen getrennt gewonnen.
  • 5. Zum Stande der Technik gehört es, die aus einem dieser Verdampfungsverfahren oder aus einer möglichen Kombination gewonnenen Einzelfraktionen durch rektifizierende Redestillation aufzuarbeiten.
  • Dies kann mit dem Verdampfungsverfahren i nur diskontinuierlich, dagegen mit z bis 4 diskontinuierlich oder kontinuierlich erfolgen. Beispielsweise beruht das Verfahren gemäß deutscher Patentschrift 26o oho auf dem Verfahren nach Absatz 4.. Auch ist ein Kombinationsverfahren entsprechend den Abschnitten 4 und 5 bekannt.
  • Das Verfahren nach der USA.-Patentschrift z-029 883 fußt dagegen auf einer Kombination der Verfahrensschritte a, 3 und 4. Das Verfahren nach, der deutschen Patentschrift 767 ooi wiederum macht von dem Grundverfahren a Gebrauch und kombiniert es mit Redestillationen nach Absatz 5, wobei der Oberflächenverdampfer der deutschen Patentschrift 26o oho wie auch bei der USA.-Patentschrift a oao 883 durch einen Röhrenofen ersetzt wurde.
  • Bei allen bisher aufgeführten Verfahren zur destillativen Aufarbeitung des Steinkohlenteeres wird dem Rohteer nur die Wärmemenge zugeführt, die zu einer einfachen Verdampfung der aus ihm abzutrennenden Teerfraktionen ausreichend ist. Die Ausbeuten und Konzentrationen der wirtschaftlich wichtigsten Teerinhaltsstoffe in den abgetrennten Fraktione:z sind ungenügend und verursachen dadurch verhältnismäßig hohe Nachverarbeitungskosten.
  • Die diskontinuierliche Rektifikation des Steinkohlenteeres mit Blasenbeheizung vermag die Ausbeuten oder die Konzentrationen zwar zu steigern, doch setzen die diskontinuierliche Arbeitsweise und die thermische Instabilität des in der Blase verbleibenden Peches der möglichen Steigerung eine Grenze.
  • Die französische Patentschrift 1018 333 beschreibt ein Verfahren zur Gewinnung von Carbazol und eines Anthracen-Phenanthren-Gemisches durch kontinuierliche Destillation von Steinkohlenteer, bei dem aus einem von den leichter als Phenanthren siedenden Bestandteilen befreiten, erhitzten Steinkohlenteer in einem Verdampfer mit Kolonne außer schwerersiedenden Bestandteilen vor allem eine Rohcärbazolfraktion abdestilliert und diese in einer Destillierkolonne mit Abtriebsteil und Seitenkolonne in eine hauptsächlich Anthracen und Phenanthren enthaltende Kopffraktion, in eine oder mehrere Zwischenfraktionen und ein hauptsächlich Carbazol enthaltendes Sumpfprodukt zerlegt wird.
  • Auch bei dem letztgenannten Verfahren, das die Gewinnung hochsiedender Bestandteile des Steinkohlenteeres zum Gegenstand hat, wird noch vermieden, zur Abtrennung der Rohcarbazolfraktion dem Sumpfprodukt der entsprechenden Kolonne die zu einer sehr scharfen Trennung und hohen Ausbeute notwendige Rektifikationswärme zuzuführen. Aus diesem Grunde befinden sich bei diesem Verfahren noch Anteile von Carbazol und besonders Pyren in dem aus dem Kolonnensumpf ablaufenden Pech.
  • Nach dem neuen Verfahren gemäß vorliegender Erfindung werden die über 30o bis etwa 40o° C siedenden Schwerpunktsfraktionen des Steinkohlenteeres nach erfolgter Abtrennung aller unter 300° C siedenden Bestandteile des. Steinkohlenteeres unter Vakuum in einer Fraktionierkolonne (Pechkolonne) aus dem Restteer durch Übertragung der Rektifikationswärme auf das Sumpfprodukt dieser Kolonne in einer Sammelfraktion als Kopfprodukt dieser Kolonne gewonnen und anschließend in drei oder mehr hintereinandergeschalteten Fraktionierkolonnen in die die jeweiligen Schlüsselkomponenten enthaltenden Fraktionen aufgeteilt.
  • Mit dem neuen Verfahren, das die Nachteile der bisherigen Arbeitsweisen vermeidet, werden hochangereicherte Fraktionen mit hohen Ausbeuten erzielt, die eine einfache Weiterverarbeitung auf Beinprodukte gestatten.
  • Erfindungsgemäß werden in den hintereinandergeschalteten Fraktionierkolonnen zunächst eine Phenanthren-Anthracen-Fraktion, anschließendeine Acridin- und schließlich eine Carbazolfraktion abgetrennt, wobei die Fluoranthen-Pyren-Fraktion als Sumpfprodukt der letzten Fraktionierkolonne anfällt.
  • Die Fluoranthen-Pyren-Fraktion als schwerstsiedende und größte Schwerpunktsfraktion aus dem Kopfprodukt der Pechkolonne wird als Träger der Rektifikationswärme in allen der Pechkolonne nachgeschalteten Destillationsstufen benutzt.
  • Das neue Verfahren, dem neue und grundsätzliche Überlegungen und Versuche zugrunde liegen, deren Ergebnisse überraschend und nicht zu erwarten waren, wird ermöglicht durch eine Reihe sich ergänzender Erfindungsgedanken, die mit den bisherigen Vorstellungen und Erfahrungen über die destillative Aufarbeitung der zwischen etwa 300 bis 40o° C siedenden Steinkohlenteerbestandteile nicht mehr übereinstimmen.
  • Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß es durchaus möglich ist, einem Brikettpech mit Erscarrungstemperaturen von .etwa 75 bis 85° C noch erhebliche Wärmemengen zuzuführen, ohne daß nach den bisherigen Erfahrungen und Vorstellungen die Qualität des Peche- beeinträchtigt wird, wenn durch geeignete Schnittführung und Schnittschärfe in der Pechkolonne vermieden wird, daß zur Zersetzung neigende Bestandteile sowie zu Verharzung und.Verkokung Anlaß gebende Komponenten des Steinkohlenteeres, unterhalb etwa 385° C siedend, in den Sumpf der Pechkolonne gelangen.
  • Vergleichsversuche deuten darauf hin, daß bei der thermischen Behandlung der über etwa 3oo bis q.00° C siedenden Bestandteile des Steinkohlenteeres vor allem seine linearen. Dreikernsubstanzen, beispielsweise Anthracen, Acridin und Carbazol, besonders in der Dampfphase stark zur Zersetzung neigen. Dadurch wird einerseits der Kohlenstoffgehalt des Peches erhöht und andererseits die Ausbeute an wertvollen Kohlenwasserstoffen des Steinkohlenteeres unerwünscht eingeschränkt.
  • Die unerwünschte Zersetzung wird eingedämmt, wenn nicht sogar weitgehend verhindert durch folgende entscheidenden Verfahrensschritte: a) In der ersten Destillationsstufe wird das noch Anthracen und Carbazol enthaltende Eingangsprodukt nicht - wie dies bei dem Verfahren der französischen Patentschrift r 018 333 vorgesehen ist -unter wahlweisem Röhrenofendruck erhitzt, sondern es wird eine noch darüber hinaus mögliche Rektifikationswärme nur an das anthracen- und carbazolfreie Sumpfumwälzprodukt der Pechkolonne übertragen.
  • b) Durch Mitabtrennung der Fluoranthen-Pyren-Fraktion aus dem restlichen Steinkohlenteer wird die Anthracen- und Carbazolkonzentration der Sammelfraktion herabgesetzt und dadurch die Zersetzung der linearen Dreikernsubstanzen in der Dampfphase verhindert.
  • Vorteilhaft wirkt sich bei diesem neuen Verfahren aus, daß in der Sammelfraktion die Fluoranthen-Pyren-Fraktion als Verdünnungsmittel enthalten ist, die den Erstarrungspunkt dieser Fraktion stark herabdrückt, so daß die erste Kolonne unter einem bedeutend höheren Vakuum als die drei nachgeschalteten Kolonnen betrieben werden kann. Obwohl der Druck in der ersten Kolonne zur Vermeidung von Zersetzungen ohne weiteres bis auf etwa r Torr gesenkt werden könnte, hat es sich trotzdem als wirtschaftlich ausreichend erwiesen, ihn auf etwa 2o bis 5o Torr einzustellen, während der Druck in den nachgeschalteten Kolonnen etwa roo bis 3oo Torr normalerweisg betragen muß.
  • Es erwies sich als außerordentlich vorteilhaft, in den nachfolgenden Destillationsstufen zur Abtrennung der Anthracenfraktion, zur Gewinnung einer Acridin enthaltenden Zwischenfraktion und vor allem zur Destillation der Carbazolfraktion mit der durch die Sümpfe dieser Kolonnen geleiteten Fluoranthen-Pyren-Fraktion einen thermisch stabileren Puffer zu besitzen, der gestattet, diesen drei der Pechkolonne nachgeschalteten Destillationssystemen die zu einer guten Trennung der Schlüsselkomponenten notwendige Rektifikationswärrne zuzuführen.
  • Zur weiteren Herabsetzung der Carbazolkonzentrationen und damit Zurückdrängung der Neigung zur Zersetzung in den Sümpfen der der Pechkolonne nachgeschalteten Kolonnen hat es sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, einen Teil der Fluoranthen-Pyren-Fraktion im Kreislauf dem Kopfprodukt der ersten Fraktionierkolonne beizumischen.
  • Ferner wird zur Herabsetzung der Zersetzungsneigung der in den Auftriebsteilen der nachgeschalteten Kolonnen in höherer Konzentration vorliegenden Dreikernsubstanzen, insbesondere bei Carbazol in die Kolonnen oder die Sumpfprodukterhitzer Wasserdampf eingeblasen, der ähnlich der mitgeführten Fluoranthen-Pyren-Fraktion in dem ersten Verfahrensschritt eine Verminderung der Zersetzung in den folgenden Verfahrensschritten, insbesondere bei der Carbazolgewinnung, ausübt.
  • Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird erreicht, daß Anthracen und Acridin sowie Carbazol in angereicherter Form praktisch nur als Destillate in Erscheinung treten und nicht als Sumpfprodukte bei entsprechend höheren Temperaturen aufgenommen werden müssen, so daß beispielsweise bei Carbazol die Ausbeute um mehr als 6o%, gesteigert wird gegenüber der Arbeitsweise, bei der Carbazol als Sumpfprodukt anfällt.
  • Eine besondere Ausgestaltung erhält das Verfahren noch dadurch, daß ein Teil der Fluoranthen-Pyren-Fraktion nach Kühlung auf etwa .r 2o' C als gutes Waschmittel für die Abgase der unter Vakuum stehenden Kolonnen Verwendung findet. Diese Fraktion ist als Waschmittel für hochsiedende Bestandteile des Steinkohlenteeres besonders geeignet, weil diese Fraktion selbst bei 2o° C noch nicht erstarrt und bei den Temperaturen des Verfahrens im Gegensatz zu normalem Waschöl (dessen Verwendung zur Vakuumwäsche bekannt ist) noch nicht flüchtig ist.
  • Der als Waschmittel benutzte Teil der Fluoranthen-Pyren-Fraktion wird dann vorteilhaft im Kreislauf dem Kopfprodukt der ersten Fraktionierkofonne beigemischt. Dadurch werden Stoffverluste durch das Abgas der nachgeschalteten Kolonne vermieden und die Ausbeute noch mehr gesteigert.
  • Ausführungsbeispiel Nach erfolgter Abtrennung der unter 300° C siedenden Bestandteile, etwa 2,5111o des ` Steinkohlenteeres, werden aus dem Eingangsgemisch der Kolonne r etwa zwei Drittel der Menge als Pech mit einem Erstarrungspunkt von etwa 75 bis 85° C, vorzugsweise von etwa 8o° C als Sumpfprodukt und etwa ein Drittel der Eingangsmenge als Kopfprodukt dieser Kolonne abgezogen. Einem Teil des Sumpfproduktes wird durch einen unter wahlweisem Druck arbeitenden Röhrenofen 5 zu einer scharfen Abtrennung des Pyrens aus dem Pech die Rektifikationswärme in einer solchen Menge übertragen, daß die in dem Kondensator g kondensierte Dampfmenge etwa der Eingangsproduktmenge entspricht. Arbeitet man z. B. bei 3o Torr (am Kopf der Kolonne gemessen), so entspricht dem eine Kopftemperatur von etwa 2q.0° C.
  • Die als Kopfprodukt der Kolonne r gewonnene Sammelfraktion, etwa 25 @/o- des Steinkohlenteeres, enthält drei Schwerpunktsfraktionen mit den Schlüsselkomponenten Phenanthren - Anthracen, Acridin, Carbazol, Methylcarbazol, Fluoranthen und Pyren. In ihr sind die gegenüber den nicht linearen Vierkernbestandteilen der Fraktion relativ leichter zu zersetzenden linearen Dreikernsubstanzen, beispielsweise Anthracen zu etwa 7 und Carbazole zu etwa 8% (entsprechend 1,75 bzw. 2,070/0, bezogen auf den Steinkohlenteer) enthalten.
  • Anthracen wird zusammen mit Phenanthren in der Kolonne 2 .als Kopfprodukt, etwa 6,3% des Steinkohlenteeres, gewonnen und Acrid@in-Carbazole werden zusammen mit der etwa 3,5fach größeren Fluoranthen-Pyren-Fraktion als Stabilitätspuffer als Sumpfprodukt dieser Kolonne abgezogen und auf einen mittleren Boden der nächsten Kolonne 3 aufgegeben. Die Temperaturen betragen z. B. am Kopf unter Zoo Torr etwa 270° C.
  • Die Acridinfraktion als Zwischenfraktion, etwa 1,7% des Steinkohlenteeres, wird als Kopfprodukt der Kolonne 3 erhalten, während die Carbazole mit der dann etwa 6,5fach größeren Fluoranthen-Pyren-Fraktion als Stabilitätspuffer als Sumpfprodukt dieser Kolonne gewonnen werden und als Eingangsprodukt für die Kolonne 4 dienen. Die Temperaturen betragen z. B. am- Kopf bei Zoo Torr bis etwa 28o° C.
  • In der Kolonne4 wird die Carbazolfraktion, etwa 2,4% des Steinkohlenteeres, als Kopfprodukt und die Fluoranthen-Pyren-Fraktion, etwa 14,6% des Steinkohlenteeres, vorzugsweise zusammen mit den Methylcarbazolen als Sumpfprodukt abgezogen. Die Temperaturen betragen am Kopf bei Zoo Torr bis etwa 29o° C.
  • Da in den Abtriebsteilen und den Sümpfen der der Kolonne i nachgeschalteten Kolonnen 2 bis 4. jeweils. die thermisch stabilere Fluoranthen-Pyren-Fraktion als Stabilitätspuffer vorhanden ist, können den Sumpfprodukten dieser nachgeschalteten Kolonnen mittels den Röhrenöfen 6, 7 und 8 Rektifikationswärmen zugeführt werden" die in den Kondensatoren io, i i und 12 zur Erzeugung von Rückflußmengen ausreichen, die zwei- bis dreimal größer sind als die jeweilige Einlaufmenge dieser Kolonnen. Ein Teil der Fluoranthen-Pyren-Fraktion kann in dem Wascher 13 zum Auswaschen der Gase vor Eintritt in die Vakuumpumpe verwendet und dann dem Kopfprodukt der Kolonne i beigemischt werden; hierdurch wird jeglicher Verlust an hochwertigen Destillaten vermieden.
  • Mit dem neuen Verfahren werden entsprechend dem Ausführungsbeispiel folgende Ergebnisse erzielt: Das als Kopfprodukt der Kolonne 4 gewonnene Carbazol hat folgende Siedeanalyse:
    Beginn 10 20 30 40 5o 60 70 80 900/0
    350 352 352 353 353 353 354 354 354 3550 C
    und enthält praktisch keine Methylcarbazole mehr. Das Kopfprodukt der Kolonne 4 hat einen Carbazolgehalt von 36%, bei einer auf den gesamten Steinkohlenteer bezogenen Ausbeute von mindestens 730/0.
  • Das Kopfprodukt der Kolonne :2 hat einen Anthracengehalt von etwa 25 0/0, bei einer auf den gesamten Steinkohlenteer bezogenen Ausbeute von mindestens 88 0/0. Diese Fraktion kann gesondert weiter -erarbeitet werden.
  • Das Kopfprodukt der Kolonne 3 enthält als Zwischenfraktion neben dem .die Fraktion kennzeichnenden Acridin den weitaus größten Teil des restlichen Anthracens und Carbazols, während in dein Sumpfprodukt der Kolonne 4 die Methylcarbazole zusammen mit den Schlüsselkomponenten Fluoranthen und Pyren enthalten sind.
  • Das Beispiel zeigt, daß mit dem neuen- Verfahren unerwartet hohe Ausbeuten an Anthracen (etwa 88 0/a) und Carbazol (etwa 73 0/0), bezogen auf den Gehalt dieser Rohstoffe im Rohteer, erhalten werden. Hervorzuheben ist vor allem die Tatsache, daß das Anthracen-Carbazol-Verhältnis in der Anthracenfraktion etwa .15 : i und in der Carbazolfraktion etwa 1 :36 ist. Ausbeuten und Reinheitsgrad bedingen darum wirtschaftlich außerordentlich günstige Weiterverarbeitungsmöglichkeiten.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnurig der Schwerpunktsfraktionen aus bis 3oo° C abgetopptem Steinkohlenteer unter Vakuum durch Teilverdampfung in einer ersten Fraktionierkolonne und Abtrennung der die jeweiligen Schlüsselkomponenten enthaltenden Fraktionen aus dem Kondensat des verdampften Anteilessoweit dieser nicht als Rücklauf dient - als Kopfprodukte mehrerer hintereinander anschließender weiterer Fraktionierkolonnen und als Sumpfprodukt der letzten Fraktionierkolonne, dadurch gekennzeichnet, daß die Rektifikationswärme in der ersten Fraktionierkolonne auf das in dieser als Sumpfprodukt befindliche Pech übertragen wird und die bis etwa 4oo° C siedenden Bestandteile sämtlich als Kopfprodukte aus dieser Kolonne abgezogen werden, wobei gegebenenfalls ein Teil der als Sumpfprodukt der letzten Fraktionierkolonne anfallenden Fluoranthen-Pyren-Fraktion im Kreislauf dem Kopfprodukt der ersten Fraktionierkolonne beigemischt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in die -Sümpfe der Fraktionierkolonnen, vorzugsweise in den Sumpf der Carbazolkolonne, Wasserdampf eingeleitet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Fraktionierkolonne mit einem niedrigeren Druck als in den nachgeschaltetenFraktionierkolonnen gearbeitet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Fluoranthen-Pyren-Fraktion nach Kühlung auf etwa i2o° C als Waschmittel für die Abgase der letzten Kolonne Verwendung findet. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dali der als Waschmittel für die Abgase der unter Vakuum stehenden Kolonnen benutzte Teil der Fluoranthen-Pyren-Fraktion im Kreislauf dem Kopfprodukt der ersten Fraktionierkolonne beigemischt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 755 187, 767 001, 866 79I; deutsche Patentanmeldungen p 45840 IVc/ 12 r D (bekanntgemacht am 5. Oktober 195o), G 534IVc/ 12 r (bekanntgemacht am 22. Juni 195o) ; französische Patentschrift Nr. i o18 333; Chemical Engineers Handbook, London, 1950, S. 604; Kirschbaum, Emil, »Destillier- und Rektifiziertechnik«,@Berlin, 195o, S.195; Nelson, »Petroleum Refinery Engineering«, New York-London, 1936, S.280, 34q., 350, 352; Thormann, Kurt, »Destillieren und. Rektifizieren«, Leipzig, 1928, S. 83 bis 85, 1o8; »Dechema-Erfahrungsaustausch«, August 1952, Blatt Nr. 546; »VDI«, Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure, Beiheft »Verfahrenstechnik«, Folge 1939, Berlin, 1939, S. 134; Folge 1941, Berlin,1941,S.79.
DER17336A 1955-08-30 1955-08-30 Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung der Schwerpunktsfraktionen aus bis 300íÒC abgetopptem Steinkohlenteer unter Vakuum Expired DE972454C (de)

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Citations (4)

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DE767001C (de) * 1942-02-04 1951-04-02 Teerverwertung M B H Ges Verfahren zur stetigen Trennung von Teeren
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