DE972236C - Elektrischer Schnellschalter - Google Patents
Elektrischer SchnellschalterInfo
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- DE972236C DE972236C DES499A DES0000499A DE972236C DE 972236 C DE972236 C DE 972236C DE S499 A DES499 A DE S499A DE S0000499 A DES0000499 A DE S0000499A DE 972236 C DE972236 C DE 972236C
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H1/00—Contacts
- H01H1/50—Means for increasing contact pressure, preventing vibration of contacts, holding contacts together after engagement, or biasing contacts to the open position
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- H—ELECTRICITY
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- H01H1/00—Contacts
- H01H1/12—Contacts characterised by the manner in which co-operating contacts engage
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- H—ELECTRICITY
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- H01H3/00—Mechanisms for operating contacts
- H01H3/22—Power arrangements internal to the switch for operating the driving mechanism
Landscapes
- Driving Mechanisms And Operating Circuits Of Arc-Extinguishing High-Tension Switches (AREA)
Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 11. JUNI 1959
S 499 VIIIb j
Bei bekannten Schaltern werden die Schaltstücke über Isolierstangen, Hebel od. dgl. durch Federn,
Luftkolben, Magnete und ähnliche Vorrichtungen beschleunigt. Die mit dem Schaltstück verbundenen
Antriebsteile stellen eine Masse dar, die erheblich größer als die für den Kontakt notwendige Masse ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein elektrischer Schalter, bei dem die zu bewegenden Massen außerordentlich
gering und gleich oder nahezu gleich der für den Kontakt erforderlichen Masse sind. Gemäß
der Erfindung werden als Schaltstücke (Kontaktstücke) zwei aufeinanderfolgende Körper einer Stoßkette
benutzt. Die Erfindung nutzt dabei die physikalische Tatsache aus, daß sich durch eine elastische
Stoßkette ein Stoß frei fortpflanzen und durch geeignete Bemessung der Stoßkörper erreicht werden kann,
daß bei einem Stoß von den beiden Kontaktstücken nur das eine bewegt wird und damit den Schalter
öffnet. Durch den Stoß wird in Mikrosekunden die Energie des stoßenden Teiles auf den gestoßenen übertragen,
und der gestoßene Körper verläßt bei richtiger Bemessung seinen Platz mit einer Geschwindigkeit,
die der kinetischen Energie des Stoßes entspricht. Da die Masse der Schaltstücke nicht größer gewählt werden
muß, als es für die Aufgabe der Stromführung unbedingt nötig ist, kann man mit verhältnismäßig
kleinen Stoßenergien eine fast plötzliche Öffnung des Kontaktes bewirken. Die Beschleunigung des gestoßenen
Körpers findet dabei nur innerhalb der Stoßzeit statt, also, wie erwähnt, in einer Zeit, die in der
Größenordnung von Mikrosekunden liegt. Hierbei wird die beschleunigende Kraft lediglich durch die
Festigkeit des Kontaktwerkstoffes begrenzt, während bei den bekannten Schaltern die Festigkeit der Getriebeteile
der beschleunigenden Kraft eine Grenze setzen. Die Beschleunigung ist bei den bekannten
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Schaltern wegen der hohen Masse der Getriebeteile bei derselben beschleunigenden Kraft erheblich kleiner als
beim Gegenstand der Erfindung, bei dem solche Massen fehlen.
Die Masse der einzelnen Stoßkörper wird mit Rücksicht auf die Stoßgesetze so bemessen, daß die Energie des jeweils stoßenden Körpers auf den nachfolgenden vollständig oder nahezu vollständig übertragen wird. Die Kontaktstücke, welche den metallischen Stromschluß des Stromkreises bewirken und bei Unterbrechen des Stromkreises getrennt werden, können mit an sich bekannten Vorrichtungen zusammengebaut sein, die bewirken, daß der Lichtbogen schnell gelöscht wird. Beispielsweise können die Kontaktstücke, um den Lichtbogen zu löschen, in magnetischen Blasfeldern angeordnet sein. Sie können auch Teile einer Löschdüse sein. Vorzugsweise wird man die Kontakte im Vakuum anordnen, weil dann schon ein außerordentlich kleiner Öffnungsweg ausreicht, um eine ao hohe Sperrspannung zu erzielen.
Die Masse der einzelnen Stoßkörper wird mit Rücksicht auf die Stoßgesetze so bemessen, daß die Energie des jeweils stoßenden Körpers auf den nachfolgenden vollständig oder nahezu vollständig übertragen wird. Die Kontaktstücke, welche den metallischen Stromschluß des Stromkreises bewirken und bei Unterbrechen des Stromkreises getrennt werden, können mit an sich bekannten Vorrichtungen zusammengebaut sein, die bewirken, daß der Lichtbogen schnell gelöscht wird. Beispielsweise können die Kontaktstücke, um den Lichtbogen zu löschen, in magnetischen Blasfeldern angeordnet sein. Sie können auch Teile einer Löschdüse sein. Vorzugsweise wird man die Kontakte im Vakuum anordnen, weil dann schon ein außerordentlich kleiner Öffnungsweg ausreicht, um eine ao hohe Sperrspannung zu erzielen.
Um den erforderlichen Kontaktdruck zu erzeugen, sind zusätzliche Vorrichtungen vorzusehen, welche in
der Schließstellung das bewegliche Kontaktstück gegen das feste Kontaktstück anpressen und in der
Ausschaltstellung das bewegliche Kontaktstück festhalten. Zu diesem Zweck kann man beispielsweise
Kippfedern verwenden. Besonders zweckmäßig sind möglichst reibungsfreie Kniehebel, beispielsweise
solche, die aus einer auf Zug beanspruchten Feder und festen Teilen, welche die Druckbeanspruchung aufnehmen,
bestehen.
Die Stromzuführeung kann dadurch erfolgen, daß die Schaltstücke als Gleitkontakte ausgebildet werden.
Man kann aber auch die Stromzuführung durch Membranen vornehmen, die mit dem Stoßkörper verbunden
sind oder selbst den Stoßkörper bilden. Die Membran kann dabei sehr steif gehalten werden, sie muß nur im
Verhältnis zum Zusammendrücken zweier Stoßkörper beim Stoß um eine Größenanordnung nachgiebiger
sein. Bei der Bemessung der Schaltstücke ist zu berücksichtigen, daß die Membran die für den Stoß maßgebende
Masse vergrößert.
Wendet man solche Membranen an, so kann in einfacher Weise der Raum zwischen den Stoßkörpern
evakuiert werden. Allerdmgs würde der Luftdruck vor allem die bewegliche Membran in ihrer Lage beeinflussen.
Das kann man ausnutzen, um durch den Luftdruck den Kontaktdruck zu bewerkstelligen. Man
kann aber auch den Einfluß des Luftdruckes unwirksam machen, indem man das bewegliche Kontaktstück
mit seiner Membran durch eine zweite Membran gegen die Außenluft abschließt. Diese zweite Membran,
welche ebenfalls einen Stoßkörper bildet, ist dabei so zu bemessen, daß sie dem Luftdruck mit Sicherheit
standhält. Man kann den Raum zwischen den beiden Membranen dann evakuieren. Das Vakuum in diesem
Schutzraum braucht nicht so hoch gewählt zu werden wie das Vakuum zwischen den beiden Membranen,
welche die Schaltstücke tragen. Man kann den Luftdruck in dem Schutzraum so wählen, daß er gerade
noch den Kontaktdruck bewirkt.
Handelt es sich um das Unterbrechen eines Wechselstromes, so wird man zweckmäßig den Schaltaugenblick
so legen, daß im Nulldurchgang oder in der Nähe des Nulldurchganges geschaltet wird. In Netzen, in
denen so hohe Kurzschlußströme auftreten, empfiehlt es sich, zwei derartige nach dem Prinzip der Stoßkette
im Vakuum arbeitende Schalter zu benutzen, und zwar in der Weise, daß bei Auftreten eines Kurzschlusses
der erste Schalter bei Überschreiten einer bestimmten Stromhöhe geöffnet wird, und zwar in einer Zeit, die
klein gegenüber der Zeit der Ausbildung des Kurzschlußstromes ist. Durch Einschalten eines parallel zu
den Schaltkontakten liegenden Widerstandes wird der Kurzschlußstrom bereits bei seinem Entstehen begrenzt.
Der andere Schalter wird dann bei dem ersten oder einem später folgenden Nulldurchgang des
Stromes geöffnet. Durch eine solche Anordnung wird das Auftreten von unzulässig hohen Kurzschlußströmen
verhindert.
In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Fig. ι zeigt das Prinzip. Es sind Kugeln in einer
Reihe so angeordnet, daß sich der Stoß von Kugel zu Kugel durch die Kette fortpflanzt. Die vierte und
fünfte Kugel der Kette von Hnks gerechnet sind die Schaltstücke, was durch Stromzuführungsleitungen
angedeutet ist. Zwischen der fünften und sechsten Kugel ist eine Lücke. Wird von links ein Ausschaltstoß
gegeben, so pflanzt sich dieser von Kugel zu Kugel fort, ohne daß sich die ersten vier Kugeln von ihrem Platz
bewegen. Da die fünfte Kugel die sechste nicht berührt, wird bei Auftreten eines Stoßes auf die fünfte
Kugel diese nach rechts bewegt und dadurch der Kontaktöffnungsweg zurückgelegt. Die fünfte Kugel stößt
dann nach Zurücklegen des Weges auf die sechste Kugel und gibt dort ihre Energie an diese und die
folgenden Kugeln ab.
Der geschilderte Vorgang hat zur Voraussetzung, daß die Massen der Kugeln bei gleichem Werkstoff der
Kugeln untereinander gleich sind. Macht man die den Kontakt bildenden Kugeln ganz oder teilweise aus
Kontaktwerkstoff, z. B. Kupfer oder Silber, so empfiehlt es sich, alle Kugeln genau so auszubilden, wie die
als Schaltstücke dienenden Kugeln. Wenn das nicht möglich ist, muß dafür gesorgt werden, daß beim
Ausschaltvorgang der jeweils folgende Stoß weicher ist als der vorhergehende. Das kann man dadurch
erreichen, daß man die Form der Stoßkörper ändert, indem beispielsweise an Stelle einer Kugel ein längerer no
Zylinder gleicher Masse verwendet wird. Der Einwand, daß beim Einschalten der Stoß in umgekehrter Richtung
dann nicht mehr so ideal ist, trifft zwar zu, ist aber unbedeutend, da man zum Einschalten genügend
Energie zur Deckung der Verluste zur Verfügung 1x5 stellen kann, während es beim Ausschalten im allgemeinen
darauf ankommt, daß mit einer möglichst kleinen Energie die größte Wirkung erzielt wird.
Wie man einen bestimmten Kontaktdruck aufrechterhalten und das bewegliche Schaltstück in der Aus- iao
Schaltstellung festhalten kann, zeigt die Fig. 2. In Fig. 2 ist mit 1 die den Ausschaltstoß bewirkende
Kugel, mit 2 die das feste Schaltstück bildende Kugel, mit 3 die das bewegliche Schaltstück bildende Kugel,
mit 4 die den Schalthub begrenzende Kugel und mit 5 die den Einschaltstoß bewirkende Kugel bezeichnet.
Die Kugeln befinden sich in zwei Metallrinnen 6 und j
derart, daß die Kugeln i, 3 und 5 beweglich sind, während die Kugeln 2 und 4 durch Federn 8 und 9 in
Vertiefungen festgehalten werden. Der Kontaktdruck wird durch den Stift 10 bewirkt, auf welchen die
Feder 11 einwirkt. Dieser Stift drückt die Kontaktkugel 3 gegen die feste Kugel 2 in der Einschaltstellung
und in der Ausschaltstellung gegen die Haltekugel 4. Die beiden Rinnen 6 und 7 sind aus Metall
und tragen die Anschlüsse. Die Kraft der Federn ist klein im Verhältnis zur Stoßkraft.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Kontaktstücke der Stoßkette einen Teil einer Lichtbogenlöscheinrichtung
bilden. Die beiden Kontaktstücke 21 und 22 sind als Zylinder ausgebildet. Das
feststehende Kontaktstück 21 ist mit dem Lichtbogenhorn 23 stromleitend und federnd verbunden, wobei
die Federung so gewählt ist, daß die Masse des Lichtbogenhornes von der Masse des Schaltstückes in bezug
2c auf den Stoß abgetrennt ist. Der bewegliche Kontakt
22 gleitet in dem Lichtbogenhorn 24. Über diese Gleitfläche wird der Strom übertragen. Die Vorrichtung
zur Erzeugung des Kontaktdruckes bzw. zur Festhaltung des beweglichen Schaltstückes in der
Ausschaltlage und die Vorrichtung zur Erzeugung des Stoßes sind in der Figur nicht dargestellt. Mit 25 und
26 sind zwei aus Isoliermaterial bestehende Körper bezeichnet, welche die Lichtbogenkammern bilden
und die Aufgabe haben, den beim Öffnen des Schalters auftretenden Lichtbogen zu zerteilen. Statt einer
Blasspule ist im Ausführungsbeispiel ein Permanentmagnet 27 angeordnet.
Eine Anordnung zur Erzeugung des Kontaktdruckes mit Hilfe einer Kippfeder ist in Fig. 4 dargestellt.
Außerdem zeigt diese Figur, daß die beiden, dem beweglichen Schaltstück benachbarten Stoßkörper an
Membranen befestigt sind, welche diese in ihrer Lage festhalten. Mit 30 ist das bewegliche Schaltstück bezeichnet,
welches unter der Einwirkung einer Kippfeder 31 steht, die gleichzeitig als Stromzuleitung dient.
Das feststehende Schaltstück 32 ist ein Teil einer Membran 33, die zur Festhaltung des Schaltstückes 32
und zur Stromzuführung dient. Mit 34 ist ein Stoßkörper bezeichnet, der durch eine Membran 35 in
seiner Lage gehalten wird und zur Begrenzung des Weges des beweglichen Schaltstückes 30 in seiner
Ausschaltstellung dient. Die Membranen können sehr kräftig ausgeführt werden, ihre Federung muß nur
eine Größenordnung größer sein als die der gegenseitigen Federung der Stoßkörper beim Stoß.
Die Kontaktfläche an den Schaltstücken überträgt gleichzeitig den Stoß. Damit eine plastische Verformung
beim Stoß, die Energieverluste hervorrufen würde, nicht eintritt, wird diese Fläche so groß ausgeführt,
daß beim Stoß plastische Verformungen unterbleiben. Man wird deshalb die Kugeln an den
Kontaktflächen abplatten. Um das bewegliche Kontaktstück von der einen in die andere Endlage zu
bringen, muß die Kippfeder durchgebogen werden.
Dazu gehört ein bestimmter Arbeitsbetrag. Diesen Arbeitsbetrag wird man möglichst klein halten. Die
Kippfederanordnung wird man möglichst reibungsfrei ausführen. Da der Öffnungsweg gegeben und der
Arbeitsbedarf von Öffnungsweg und Kontaktdruck abhängig ist, wird man zweckmäßig die Feder unsymmetrisch
legen, damit der Ausschaltstoß klein gehalten werden kann. Der Einschaltstoß wird entsprechend
größer. Hierfür hat man aber genügend Energie zur Verfügung.
Fig. 5 zeigt eine Anordnung, bei der die Kontakte im Vakuum arbeiten. Das bewegliche Kontaktstück
ist mit 40 bezeichnet. Es ist in einer weichen Membran 41 befestigt, welche die Bewegung des Schaltstückes
40 gestattet. Der feststehende Kontaktkörper 42 bildet einen Teil einer Membran 43, die sehr steif ist. Beide
Membranen sind an einem Isolierkörper 44 befestigt, und der so gebildete Raum wird evakuiert, damit die
Öffnung der Kontakte im Hochvakuum erfolgt. Die Membran 43 ist so steif, daß durch den Luftdruck die
Lage des Schaltstückes 42 nicht nennenswert geändert wird. Die Membran 41 dagegen ist weicher, so daß der
Luftdruck sich im Sinne des Kontaktdruckes auswirkt. Mit 50 ist ein feststehender Stoßkörper bezeichnet,
der einen Teil einer Membran 51 bildet, welche den Stoßkörper in seiner Lage festhält. Zur teilweisen
Aufhebung des Luftdruckes, der sonst eine zu große Stoßenergie erfordern würde, besitzt das Schaltstück
40 einen zylindrischen Ansatz 45, an welchem die Feder 47 angreift. Der zylindrische Ansatz ist mit
einer Rast 46 vorgesehen, in welche in der Ausschalt-Stellung der Stift 48 durch eine Feder 49 eingedrückt
wird. Mit 52 ist der Stoßkörper bezeichnet, welcher den Einschaltstoß gibt, mit 53 der Stoßkörper, welcher den
Ausschaltstoß überträgt.
In den Fig. 6, 7 und 8 ist ein Vakuum arbeitender Schalter dargestellt, bei welchem der Luftdruck auf
das bewegliche Schaltstück durch einen evakuierten Schutzraum aufgehoben ist. Mit 60 ist das bewegliche
Schaltstück bezeichnet, das in einer weichen Membran 61 vakuumdicht befestigt ist. Das feststehende
Schaltstück 62 bildet wiederum einen Teil einer Membran 63, welche so steif ist, daß der Luftdruck
praktisch die Lage des Kontaktstückes 62 nicht ändert. Zusammen mit dem Isolierkörper 64 bilden die beiden
Membranen 61 und 63 einen Raum, der auf Hochvakuum ausgepumpt wird. Der Stoßkörper 65 mit
seiner Membran 66 schließt das bewegliche Schaltstück mit seiner Membran gegen den äußeren Luftdruck ab,
so daß ein Schutzraum entsteht, der ebenfalls evakuiert wird, wobei das Vakuum dieses Raumes nicht so hoch
getrieben werden muß wie das des Schaltraumes. Die Membran 66 bewirkt, daß die Lage des Körpers 65
durch den Luftdruck nicht geändert wird.
In dem Schutzraum ist eine Kniehebelanordnung vorgesehen, welche den Kontaktdruck bzw. die Festhaltung
des Schaltstückes in der »Aus «-Stellung bewirkt. Dieser Kniehebel besteht aus einem federnden
Stahlband 67 und zwei Druckkörpern 68 kleiner Masse, die in Ausnehmungen des Schaltstückes 60
eingreifen. Mit 69 sind zwei eingespannte federnde Stäbe bezeichnet. An diesem ist das Band 67 befestigt,
das um die Druckstücke und den rechten Fortsatz des Schaltstückes 60 herumgelegt ist. Die federnden Stäbe
erzeugen eine Druckkraft in Richtung der Pfeile. Diese Druckkraft wird über das Band auf die Druckkörper 68
und auf das Schaltstück übertragen. Die Berührungs-
stellen der Druckkörper mit den federnden Stäben 69 und mit dem Schaltstück 60 bilden unter Zwischenschaltung
des federnden Bandes 67 reibungsfreie Kniehebelgelenke. Das Federband wird zweckmäßig
bis an die Grenze seiner Festigkeit beansprucht. In diesem Ausführungsbeispiel ist ferner dargestellt, wie
man beispielsweise einen Ein- und einen Ausschaltstoß erzeugen kann. Zur Erzeugung des Ausschaltstoße!
dient ein permanenter Ringmagnet 76. An diesen schließen sich zwei tellerförmige Polschuhe 77 und 78
an, die aus lamelliertem Blech bestehen. Der zwischen den Polschuhen gebildete Ringspalt wird durch den
Anker 72 überbrückt, der einen Teil des Stoßkörpers 71 bildet. Diese Ausführung ist gewählt, damit die Masse
des Ankers möglichst klein ist. Auf die Kugel 71 wirkt eine Feder 74 ein, welche einen Energiespeicher
für die Erzeugung des Stoßes darstellt. Der von dem Magneten erzeugte Fluß, der sich über dem Anker
schließt, hält diesen entgegen der Wirkung der Feder. Damit der Stoß ausgelöst wird, muß der über den
Anker gehende Haltefluß zum Verschwinden gebracht werden. Hierzu dienen Löcher 79 in den Polschuhen,
durch welche der Strom, welcher die Auslösung bewirken soll, geführt ist. Im Ausführungsbeispiel ist
angenommen, daß dies der zu unterbrechende Strom selbst ist (Überstromauslöser). Sobald der Strom eine
bestimmte Grenze überschreitet, werden die Polschuhe in der Umgebung der Stromdurchführungen so
magnetisiert, daß der Haltefluß vom Anker abgesperrt wird. Der Anker wird jetzt durch die Feder 74 abgerissen
und die Kugel 71 durch die Energie der Feder beschleunigt. Nach Zurücklegen eines kleinen Weges
wird der Stoß auf das feststehende Kontaktstück 62 übertragen. Die Kugel 71 besitzt noch eine Führungsschiene
73, durch welche eine Auslösung von Hand vorgenommen werden kann.
Der Einschaltstoß wird in entsprechender Weise erzeugt, so daß die einzelnen Teile hierfür nicht näher
beschrieben zu werden brauchen. Jedoch ist auf der rechten Seite noch eine Vorrichtung vorgesehen, um
den Anker von dem Magneten mechanisch und willkürlich zu lösen. Hierzu dient ein Winkelhebel 82 und
eine Isolierstange 83. Wenn diese nach unten gezogen wird, wird eine zusätzliche Kraft solcher Größe auf
den Anker ausgeübt, daß der Anker von dem Magneten nicht mehr gehalten werden kann und durch die Feder
beschleunigt wird. Will man den Anker elektrisch auslösen, so wird ein Sperrstrom durch die Stromdurchführungen
gegeben. Dieser Strom kann irgendeiner Spannungsquelle entnommen werden.
Um die große Lichtbogenarbeit und die Gefahr einer Überspannung möglichst herabzusetzen, wird man den
Schalter im Nulldurchgang des Stromes auslösen. Hierzu kann man die Sperrwicklung des Magneten
zweckmäßig kurz vor dem Nulldurchgang des Stromes durch einen Impuls so stark erregen, daß der Haltefluß
abgesperrt wird. Dieser Impuls kann beispielsweise einem gesättigten Wandler entnommen werden,
dessen Primärwicklung vom Hauptstrom durchflossen wird.
Um überhaupt das Entstehen eines Kurzschlußstromes zu verhindern, kann man zwei solche im
Vakuum arbeitende Schalter nach der Erfindung in Reihe legen und parallel zu dem Kontakt des ersten
Schalters einen Widerstand anordnen. Der erste Schalter wird momentan ausgelöst, wenn der ansteigende
Überstrom einen bestimmten Auslösewert übersteigt. Dadurch wird der Widerstand in den Stromkreis
eingeschaltet und der Kurzschlußstrom bereits beim Entstehen in seiner Höhe begrenzt. Bei einem darauffolgenden
Nulldurchgang wird der zweite in Reihe liegende Schalter geöffnet, womit die endgültige Unterbrechung
des Stromkreises erfolgt.
Ein Ausführungsbeispiel hierfür zeigt die Fig. 9. Die beiden Vakuumschalter sind mit 91 und 92 bezeichnet
und können genau so ausgebildet sein wie der Vakuumschalter nach Figur 6. Die Eigenzeit dieser Schalter
ist ausreichend Idein im Verhältnis zu einer Halbwelle des zu unterbrechenden Stromes. Die beiden Schalter
liegen in Reihe. Parallel zum ersten Schalter liegt ein Widerstand 93. Der Schalter 91 wird durch einen
Überstromauslöser 94 nach Fig. 6 bzw. 8 ausgelöst. Der Schalter 92 erhält sein Ausschaltkommando
durch einen Nullstromauslöser 95, der ebenfalls nach Fig. 6 bzw. 8 ausgebildet ist, dessen Sperrwicklung
aber durch einen Impuls erregt wird, der dem gesättigten Wandler 96 entnommen wird. Sobald der
Überstrom einen bestimmten Momentanwert überschreitet, löst der Schalter 91 sofort aus und schließt
dabei den Stromkreis der Sekundärwicklung des Wandlers 96, so daß bei einem folgenden Nulldurchgang
der Schalter 92 auslöst. Der Widerstand 93 wird also nur kurzzeitig belastet. Er begrenzt denÜberstrom.
Die Vorrichtungen zum Einschalten und zur Erzeugung des Kontaktdruckes sind in der Fig. 9 nicht dargestellt.
Claims (17)
1. Elektrischer Schnellschalter, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltstücke zwei aufeinanderfolgende Körper einer Stoßkette sind.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktflächen der beiden Stoßkörper so groß gewählt sind, daß die Elastizitätsgrenze
des Kontaktstoffes durch die Stoßbeanspruchung nicht überschritten wird.
3. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schaltstücke Teile einer no Lichtbogenlöscheinrichtung bilden.
4. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Schaltstück mit einer Vorrichtung versehen ist, die in der geschlossenen
Stellung den Kontaktdruck, in der Ausschaltstellung die Festhaltung des beweglichen
Schaltstückes bewirkt.
5. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Stromzuführung zu den Kontaktstücken Membranen dienen.
6. Schalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktstück an der Membran
befestigt ist.
7. Schalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran selbst als Kontaktstück ausgebildet ist.
8. Schalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Membranen beider Schaltstücke
Wandteile eines Vakuumbehälters sind, so daß der Kontakt im Hochvakuum stattfindet.
9. Schalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran des feststehenden
Schaltstückes so starr ausgeführt ist, daß sie den äußeren Luftdruck mit Sicherheit aushält, und daß
die Membran des beweglichen Schaltstückes durch eine weitere Membran, die dem äußeren Luftdruck
widersteht, nach außen abgeschlossen ist, wobei der Raum zwischen den beiden Membranen evakuiert
ist (Schutzraum).
10. Schalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß im Schutzraum mechanische oder magnetische Glieder angeordnet sind, die den Kontaktdruck bzw. die Feststellung des beweglichen
Schaltstückes bewirken.
11. Schalter nach Anspruch 4, dadurch gekennao zeichnet, daß ein Kniehebel aus auf Zug beanspruchten
Federbändern und aus starren Körpern gebildet wird, welche die Druckbeanspruchung
aufnehmen.
12. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung eines Stoßes ein Anker dient, der vom Fluß eines permanenten oder elektrisch erregten Magneten entgegen der
Wirkung einer Feder gehalten wird, und daß der Magnetkreis eine Wicklung besitzt, bei deren
Erregung der Haltefluß über den Anker zum Verschwinden gebracht wird.
13. Schalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei derartige im Hochvakuum arbeitende Schalter in Reihe geschaltet sind, von
denen der eine durch einen Widerstand überbrückt ist und bei Auftreten einer bestimmten Höhe des
Stromes auslöst, während der andere Schalter hierauf im Nulldurchgang des Stromes öffnet.
14. Schalter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Auslösung des ersten Schalters ein Haltemagnet dient, in dessen Magnetkreis
durch einen Überstrom eine örtliche Sättigung hervorgerufen wird.
15. Schalter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoß auf den zweiten Schalter durch einen Impuls ausgelöst wird, der durch
Umsättigung eines von dem zu unterbrechenden Strom erregten Schaltwandlers gegeben wird.
16. Schalter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaltwandler durch einen permanenten Magneten oder eine durch eine Wicklung erzeugte Vormagnetisierung so vormagnetisiert
ist, daß der Impuls vor dem Nulldurchgang des Stromes gegeben wird.
17. Schalter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Impuls zum Auslösen nur wirksam wird, wenn der erste Schalter ausgeschaltet
hat.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 224 774.
Schweizerische Patentschrift Nr. 224 774.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen!
© 909 532/2« 6.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES499A DE972236C (de) | 1949-10-31 | 1949-11-01 | Elektrischer Schnellschalter |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE286996X | 1949-10-31 | ||
DES499A DE972236C (de) | 1949-10-31 | 1949-11-01 | Elektrischer Schnellschalter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE972236C true DE972236C (de) | 1959-06-11 |
Family
ID=25777204
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES499A Expired DE972236C (de) | 1949-10-31 | 1949-11-01 | Elektrischer Schnellschalter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE972236C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3638504A1 (de) * | 1986-11-11 | 1988-05-26 | Sds Relais Ag | Elektrische kontaktvorrichtung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH224774A (de) * | 1941-03-18 | 1942-12-15 | Licentia Gmbh | Periodisch oder häufig betätigtes Kontaktgerät. |
-
1949
- 1949-11-01 DE DES499A patent/DE972236C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH224774A (de) * | 1941-03-18 | 1942-12-15 | Licentia Gmbh | Periodisch oder häufig betätigtes Kontaktgerät. |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3638504A1 (de) * | 1986-11-11 | 1988-05-26 | Sds Relais Ag | Elektrische kontaktvorrichtung |
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