DE971981C - Verfahren zum Aufschmelzen von galvanischen oder aehnlichen Metallniederschlaegen auf draht- oder bandfoermigen Unterlagen - Google Patents

Description

■■:■ Si

Es ist bekannt, leicht schmelzbare galvanische Niederschläge mit Hilfe des elektrischen Stromes auf einer Band- oder. Drahtunterlage glänzend aufzuschmelzen, indem man das Band oder den Draht als Heizleiter benutzt. Dieses Verfahren führt jedoch nicht zu einwandfreien Ergebnissen, wenn mehrere Bänder oder Drähte nebeneinander durch die Anschmelzvorrichtung gezogen werden, da die einzelnen Bänder je nach ihrer Dicke verschieden starken Strom aufnehmen und dann entweder zu hoch oder zu schwach erhitzt werden, so daß die Qualität leidet, wenn nicht gar der ganze Erfolg in Frage gestellt wird.

Es ist auch schon bekannt gewesen, die Zinnschicht von galvanisch verzinnten Eisenbändern in der Weise aufzuschmelzen, daß die Eisenbänder zunächst, z. B. in einem entsprechend heißen Ölbad, bis dicht an die Zinnschmelztemperatur vorerhitzt und dann zum Aufschmelzen kurzzeitig auf eine 2J dicht über dem Zinmschmelzpunkt liegende Temperatur erhitzt werden.

Ferner ist bekannt, das Aufschmelzen durch reine Strahlungsheizung in einem senkrechten Strahlröhrofen durchzuführen, der aus zwei feuerfesten Kammern besteht. In der ersten senkrechten Kammer wird das Band von unten nach oben gezogen und vorgewärmt. Dann läuft es über eine Rolle und hinunter durch die zweite Kammer, in welcher die Temperatur rasch über den Schmelzpunkt des aufzuschmelzenden Metalls erhöht wird. Eine genaue Einstellung der Sohmelzzone ist bei rolcher Strahlungsheizung nicht möglich. Auch ist die erforderliche Anlage umständlich und teuer.

Nach der Erfindung wird unter Anwendung einer zweistufigen Arbeitsweise, bei welcher das Draht- oder Bandmaterial in einer ersten Stufe in bekannter Weise durch elektrische Widerstandsheizung bis dicht unter den Schmelzpunkt der Metallauflage erhitzt wird, so verfahren, daß das eigentliche Aufschmelzen in der zweiten Stufe durch eine in der Durchzugsrichtung verstellbare, zur elektrischen Widerstandsbeheizung des Durchzugsmaterials zusätzliche Heizung mittels Strahlungswärme in einer in dieser Richtung räumlich begrenzten Zone bewirkt wird.

Da hierbei die Wärme von außen zugeführt ',vird, lassen sich die durch die Widerstandsaufheizung entstehenden Temperaturunterschiede auch in einzelnen gleichzeitig nebeneinander durchlaufenden Bändern ausgleichen und die eigentliche Schmelzzone stets an der günstigsten Stelle halten. Die zusätzliche Strahlungsheizung kann ohne Schwierigkeit in ihrer Intensität und in ihrer Einwirkungsdauer so bemessen werden, daß die apparaturmäßig bedingte und unvermeidliche, aber zeitlich verzögert vor sich gehende Wärmeableitung durch den band- oder drahtförmigen Niederschlagsträger nicht mehr ins Gewicht fällt.

Ein Ausführungsbeispiel für die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.

Die Drähte oder Bänder 1 aus Eisen, Messing, Kupfer od. dgl. werden nach dem Aufbringen eines galvanischen Niederschlages, beispielsweise aus Zinn, über das Rollensystem 2, 3, 4 geführt und erhalten über die Rollen 2 und 4 Wechselstrom passender Stärke durch den Haupttransformator 5. Während des Durchlaufs werden die Drähte oder Bänder innerhalb der durch die Rollen 2, 3, 4 begrenzten Band- oder DrabtsoMaufe durch den elekirischen Strom bis unterhalb des Schmelzpunktes des aufgebrachten Niederschlagsmetalls erhitzt, bei einem Zinniederschlag beispielsweise auf 180 bis 220° C. Durch die in Richtung des Banddurchzuges und gegebenenfalls auch quer hierzu verstellbaren Strahlungsheizkörper 6, 7, die beispielsweise den Heizstrom durch den Regeltransformator 8 erhalten, wird die Oberfläche der Drähte oder Bänder kurzzeitig so stark erwärmt, daß ein Schmelzen des Überzugsmetalls stattfindet. Danach wird der geschmolzene Überzug durch Eintritt in die mit Wasser gefüllte Wanne 9, in der die Rolle 4 gelagert ist, zum Erstarren gebracht.

Claims (3)

1. Patentansprüche-

   i. Verfahren zum Aufschmelzen von galvanischen oder ähnlichen Metallniederschlägen auf draht- oder bandförmigen Unterlagen mittels auf elektrischem Wege durchgeführter Aufbeizung des Durcbzugsmaterials in einer ersten Verfahrensstufe bis auf eine Temperatur kurz unterhalb und in einer zweiten Verfaihrensstufe über den Schmelzpunkt des aufzuschmelzenden Niederschlages, dadurch gekennzeichnet, daß das eigentliche Aufschmelzen in der zweiten Stufe durch eine in der Durchzügsrichtung verstellbare, zur elektrischen Widerstandsbeheizung des Durchzugsmaterials zusätzliche Heizung mittels Strahlungswärme in einer in dieser Richtung räumlich begrenzten Zone bewirkt wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Heizung durch elektrische Widerstandserhitzung von Strahlungselementen erfolgt.
3. 3. Verfahren nach Anspruch· 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Heizung durch Infrarotstrahlen bewirkt wird.