DE971805C - Verfahren und Vorrichtung zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffoelen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Umwandlung von KohlenwasserstoffoelenInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G9/00—Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils
- C10G9/28—Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils with preheated moving solid material
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Description
AUSGEGEBEN AM 2. APRIL 1959
St 8239 IVc j23b
ist in Anspruch genommen
Die vorlie nde Erfindung bezieht sich auf die Umwandlung von Kohlenwasserstoffölen, wie
Steinkohlenteeren, Schieferölen, Pechen, Asphalten, unbehandelten Rohölen, deren Destillat- und
Restfraktionen oder Mischungen aus diesen, insbesondere auf ein Verfahren zum Verkoken von
schweren Erdölrückständen in Berührung mit heißen, aufgewirbelten Feststoffen und auf eine für
diese Verkokung besonders geeignete Anlage.
Der ständig wachsende Bedarf für hochwertigen Teibstoff erfordert in steigendem Maße die Oktanzahlverbesserung
bei schweren Erdölrückständen und deren Umwandlung in Destillate, insbesondere
in Gasöle, die sich zur kataly ti sehen Krackung' in hochwertigen. Treibstoff eignen. Bei einem viele
Jahre lang zur Herstellung von Benzin aus schweren Rückständen allgemein angewandten
Verfahren leitet man das öl durch eine Heizschlange,
wo es auf die Krack-Anfangstemperatur beheizt wird, und anschließend in eine Verkokungstrommel, in der es bis zu seiner Umwandlung in
Dämpfe und Koks bleibt. Das Verfahren wird so lange fortgesetzt, bis die Trommel im wesentlichen
voll Koks ist. Danach wird die Zufuhr von heißem öl in die Trommel unterbrochen, und nach genügender
Abkühlung wird der Koks in Stücke gebrochen und ausgetragen. Zur kontinuierlichen
Durchführung dieses Verfahrens in der Heizschlange kann man jede Schlange mit einer Reihe
von Verkokungstrommeln versehen, so daß das öl nach Bedarf von einer Trommel in die andere
geleitet werden kann. Dieses Verfahren nennt man im allgemeinen »verzögerte Verkokung«. Das
Abkühlen der Verkokungstrommeln und die Koksentfernung sind eine zeitraubende, mühsame
Arbeit.
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In letzter Zeit hat man vorgeschlagen, diese schweren Rückstandöle dadurch zu verkoken, daß
man sie in einen Verkokungskessel einführt, der eine Wirbelschicht aus heißen, feinverteilten Feststoffen
enthält. Das schwere Öl haftet an den Feststoffteilchen und wird unter Entwicklung von
leichteren Kohlenwassers"toffdämpfen und Abscheidung kohlenstoffhaltiger Rückstände auf den Feststoffen
zersetzt. Bei diesem Verfahren wird die ίο notwendige Wärme durch einen Strom derartiger
Feststoffe zugeführt, der im Kreislauf durch eine äußere Heizzone, im allgemeinen eine Verbrennungszone,
und von da wieder zurück in die Verkokungskammer geleitet wird. Dies hat gegenüber
ig dem »verzögerten Verkokungsverfahren« den Vorteil,
daß das Verfahren kontinuierlich ist. Bisher wurde jedoch noch keine industrielle Verkokungsanlage dieser Art betrieben.
Bei diesem Verkokungsverfahren verwendet man als kontakt- oder wärmetragende, aufgewirbelte
Feststoffe gewöhnlich den bei diesem Verfahren selbst entstehenden Koks. Es lassen sich jedoch
auch andere kleinstückige Feststoffe verwenden,
z. B. Körner aus feuerfesten Stoffen, Sand, verbrauchter Katalysator, Bimsstein usw.
Bei der Entwicklung dieser Art von Verfahren wurde eine Anzahl von Fragen aufgeworfen. Eine
besonders ernste Schwierigkeit beruht auf der Tatsache, daß die Schicht dazu neigt, ihren aufgewirbelten
Zustand zu verlieren oder infolge der durch die klebrigen Bestandteile im Schweröl verursachten
Zusammenballung der Teilchen klumpt. Tritt dies ein, so kann die gesamte Körnerschicht
erstarren. Es ist sodann erforderlich, das Verfahren einzustellen, die Verkokungskammer abzukühlen,
den Koks in Stücke zu brechen und ihn wie bei dem verzögerten Verkokungsverfahren aus
dem Kessel zu entfernen.
Eine weitere ernsthafte Schwierigkeit ist die Abscheidung von Koksschichten in der Dampfzone
über der Schicht und in der Leitung, durch die die Dämpfe ausströmen, infolge von Kondensation und/
oder Polymerisation der Verkokungsdämpfe. Eine weitere Schwierigkeit beruht auf der Tatsache, daß
man zur Aufrechterhaltung der Wirbelschicht verhältnismäßig große Mengen von Fremdgasen zur
Aufwirbelung benötigt. Diese Gase verdünnen die die Kammer verlassenden Dämpfe und machen
■eine größere und verwickeitere Anlage für die anschließende Fraktionierung und Abtrennung erforderlich.
Eine weitere Schwierigkeit ist die Beschaffung eines zur katalytischen Verkrackung geeigneten
Gasöls, das frei von Kohlenstoff und aschebildenden Bestandteilen sowie metallischen Verunreinigungen,
wie Nickel und Vanadium, ist, die den Krackkatalysator entaktivieren. Noch eine weitere
Schwierigkeit ist die genaue Regelung der Größe und Größenverteilung der wärmetragenden Teilchen.
Da sich der Koks auf den Teilchen abscheidet, nehmen diese an Umfang ständig zu, so daß
sie, falls kein Mittel zur Ergänzung der feinen Korngrößenanteile des Schüttgutes vorgesehen
wird, schließlich so groß werden, daß sie nicht mehr genügend aufgewirbelt oder im Kreislauf
durch den. Brenner geführt werden können.
Die Einleitung von ölen in eine mit einem
Schüttgut angefüllte Reaktionskammer ist zwar schon vorgeschlagen worden, jedoch lag hierbei
das Schüttgut nicht in Form einer dichten Wirbelschicht vor, sondern bestand in einer festen
Schüttung, die in einer Säule folgender Reaktionsform absinkt. Demgemäß war die Teilchengröße
des Schüttgutes hierbei viel größer als beim Arbeiten nach dem Wirbelschichtverfahren, und
darum sind der Zweck und die Wirkung der Verteilung des Ausgangsöles bei dem genannten Verfahren
auch anders als bei der vorlegenden Erfindung.
Bei dem vorliegenden Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffrückstandsölen werden
die Öle in bekannter Weise in eine geräumige, eine Schicht aus nicht katalytisch wirkenden, feinverteilten
Feststoffen enthaltende Verkokungskammer eingeführt, wobei man die Feststoffteilchen
durch eine äußere Heizzone und wieder zurück in die Verkokungskammer führt, in der die Feststoffe
in Form einer dichten Wirbelschicht gehalten werden. Dies geschieht in bekannter Weise, indem
man Gase durch diese nach oben hindurchleitet. Die Produktdämpfe werden nebst mitgerissenen
Koksteilchen nach oben abgezogen, worauf man die hochsiedenden Produkte daraus abtrennt und
wenigstens einen Teil davon in die Verkokungskammer zurückführt. Das Besondere bei der vor-
liegenden Erfindung liegt nun darin, daß man die ölbeschickung in die geräumige Verkokungskammer oder in einen erweiterten Abschnitt von
ihr in mehreren Strömen einführt und außerdem noch zusätzliche, auf hohe Temperatur erwärmte
Feststoffteilchen in die aus der Verkokungskammer abziehenden Dämpfe und daß man einen
Teil der durch die Verkokungskammer und die Heizzone umlaufenden Feststoffe aussondert und
in eine Sichtvorrichtung leitet, in der die feineren Teilchen mit einer Größe unter 175 μ durch einen
nach oben durch die Feststoffe gehenden Gasstrom mitgeführt und wieder in die Verkokungskammer
zurückgeleitet werden, während di? größeren Teilchen entfernt - und als Verfahrensprodukt ausgetragen
oder ganz oder teilweise zerkleinert werden; derartige zerkleinerte Teilchen kann man
wieder in das Verfahren zurückleiten, vorzugsweise in die Sichtzone. Die ölströme werden vorzugsweise
an mehreren Stellen in verschiedener Höhe in die Verkokungskammer eingeleitet, und
zwar am besten radial von der Außenwand her. Von den genannten größeren Teilchen leitet man
zweckmäßig die Hauptmenge in eine äußere Heizone und führt sie dann zur Übertragung von
Wärme wieder in die Verkokungskammer zurück. Durch die Einleitung der ölbeschickung an
mehreren Stellen unterscheidet sich das vorliegende Verfahren von anderen Verfahren, z. B.
nach der USA.-Patentschrift 2 543 884, die eine weistufige Behandlung nach dem Staubfließ-
verfahren behandelt, wobei das Beschickungsöl nur an einer einzigen Stelle in die Verkokungskammer
eintritt.
Ferner ist bereits ein Verfahren zur Crackung flüssiger und gasförmiger Kohlenwasserstoffe in
einer Reaktionskammer mit Wirbelschicht zur hauptsächlichen Gewinnung von Kohlenwasserstoffgasen
vorgeschlagen worden, nämlich von Äthylen und Heizgasen, jedoch weniger zur Gewinnung
von Motortreibstoffen. Hierbei soll Sauerstoff oder ein sauerstoffhaltiges Ga... eingeführt
werden, wobei die Kohlenwasserstoffbeschickung durch verschiedene Einlasse in den
Reaktionsbehälter eintritt. Der Sauerstoff soll dabei wenigstens teilweise mit den Reaktionsprodukten
und außerdem mit dem Kohlenstoff reagieren, um die erforderliche Wärm© zu liefern. Diese
Arbeitsweise hat mit der vorliegenden schon deshalb nichts zu tun, weil im vorliegenden Falle in
Abwesenheit sauerstoffhaltiger Gase gearbeitet wird und man die Reaktionswärme durch teilweise
Verbrennung von Kohlenstoffabscheidungen in einer gesonderten Heizzone gewinnt. Außerdem
fehlt bei dem bekannten Verfahren das besondere Merkmal der zusätzlichen Einführung erwärmter
Feststoffe in die Ableitung der Dämpfe von der Verkokungszone nach den Zyklonabscheidern sowie
der Abzweigung und Zerkleinerung zu grober Teilchen und die Rückführung dabei erhaltener
feiner Teilchen.
Weiterhin ist bereits eine katalytische Wärmebehandlung von Kohlenwasserstoffölen nach dem
Wirbelschichtverfahren, insbesondere eine Crakkung vorgeschlagen worden, wobei man zwar die
Beschickung durch eine Anzahl senkrechter nach oben gerichteter Öldüsen in die Wirbelschicht einführt;
diese Maßnahme wird jedoch nicht für nicht katalytische Verfahren, z. B. die Verkokung, angewandt,
und es treten demgemäß auch bei jenem
Verfahren nicht die bei der Verkokung schwerer Rückstandsöle auftretenden Schwierigkeiten der
Klumpenbildung auf. Ebensowenig zeigt das bekannte Verfahren die Merkmale der Einführung
eines Teils der fein verteil ten Feststoffe in die Zu-
♦5 leitungen für die Abscheider, der Sichtung der
gebrauchten Feststoffe in feine und grobe Teilchen... und der Zerkleinerung der letzteren und die Rückführung
der feinen Teilchen. Grundsätzlich ist festzustellen, daß die Arbeitsbedingungen bei der
"Crackung von Gasölen in Gegenwart verwirbelter katalytischer Feststoffe nicht vergleichbar sind
mit der im vorliegenden Fall allgemein beanspruchten Umsetzung stark klebender Rückstandsöle in
Gegenwart solcher verwirbelter Feststoffteilchen, die keinerlei katalytische Wirksamkeit zeigen und
die nur als Wärmeüberträger dienen. Bei der katalytischen Crackung müssen nämlich die Feststoffteilchen
viel kleiner sein als der verwirbelte Koks beim vorliegenden Verfahren, und außerdem
ist im vorliegenden Falle die Beschickung bedeutend viskoser und klebriger und hat einen höheren
Siedebereich als die Gasöle, die man katalytisch zu cracken pflegt. Die katalytisch zu crackenden
Gasöle sind ferner bereits von unerwünschten metallischen Verunreinigungen befreit; die im
vorliegenden Falle benutzten Rückstandsöle dagegen nicht, sondern sie enthalten diese Verunreinigungen
meist in ziemlich hoher Menge. Ebensowenig ist es durch eine der Entgegenhaltungen
bekanntgeworden, vorgewärmte Feststoffteile in den abziehenden Dampfstrom zur Verhütung
von Abscheidungen einzuleiten.
Die Einführung von ölströmen in verschiedener Höhe ist zwar auch bereits für ein anderes Verfahren
vorgeschlagen worden, jedoch wiederum für die katalytische Crackung, so daß auch dieses
Merkmal als neu anzusehen ist.
Fig. ι in der Zeichnung ist eine vereinfachte
Ansicht der erfindungsgemäßen Anlage, in der das Verfahren durchgeführt werden kann;
Fig. 2 ist eine. vergrößerte Ansicht der oberen Trenn- und Fraktionierzone des Verkokungskessels
nach Fig. 1, wobei die Teile im Schnitt gezeigt werden;
Fig. 3 ist eine vergrößerte Einzelzeichnung der Beschickungseinspritzdüse, und
Fig. 4 dient zur Erläuterung einer abgeänderten Form der erfindungsgemäßen., Anlage, die insbesondere
zur Erhaltung und Lieferung von Kokskeimen für das Verkokungssystem bestimmt ist. - Qo
Nach Fig.- 1 wird die flüssige Beschickung durch
die Leitung 1 in das Verkokungssystem eingeführt. Für die vorliegende Erfindung eignen sich zur Beschickung
insbesondere schwere oder reduzierte Rohöle oder Vakuumrückstände oder andere schwere Erdölkohlenwasserstoffe,, die eine wesentliche
Menge solcher Bestandteile enthalten, die nicht ohne Zersetzung verdampft werden können.
Typisch für derartige Ausgangsstoffe sind ein spezifisches Gewicht von etwa 1,076 bis 0,9340,
z. B. 1,061, und ein Kohlenstoffgehalt nach Conrad
s ο η von etwa 5 bis 40 Gewichtsprozent, z. B. 30%. Dieses Beschickungsgut wird vorzugsweise
durch übliche Mittel, z. B. durch Wärmeaustausch mit Produktströmen, bis auf etwa 200
bis 4250, z. B. auf 3700, vorgewärmt, damit seine Viskosität ziemlich niedrig ist und die Wärmebelastung
auf die Verkokungsanlage vermindert wird. Aus der Leitung 1 wird die flüssige Beschickung
in die im Unterteil der Verkokungskammer 3 befindliche dichte aufgewirbelte Koksaufschüttung
2 eingeführt. Um die Gefahr zu ver- - meiden, daß die Schicht ihre Aufwirbelung verliert
und zusammenklumpt, ist €s wichtig, die Beschickungsflüssigkeit
schnell und gleichmäßig über die einzelnen Teilchen der Schicht im verteilen.
Obwohl sich .die Beschickung bei dem stark aufgewirbelten Zustand des Schüttgutes rasch innerhalb
der gesamten Schicht verteilt, soll man sich zur Erreichung des Verteilungszustandes der Be- iao
Schickung am besten nicht ganz auf die Aufwirbelung der Schicht verlassen. Um zu verhüten, daß
die Koksteilchen an der Stelle, an der die Beschickungsflüssigkeit eingespritzt wird, befeuchtet
werden und die Gefahr eines Absetzens der Schicht auftritt, spritzt man die Beschickung an
mehreren sowohl über den Umfang als auch die Höhe verteilten Stellen ein. Wie aus der Zeichnung,
ersichtlich ist, wird das Beschickungsgut durch ein Verteilungsrohr 4 mit den Abzweigen 5
geleitet, die mit den Düsen 6 in Verbindung stehen (vgl. auch Fig. 3). Es läßt sich'hierbei jede
Düse verwenden, mit der man eine feine Verteilung der Beschickungsflüssigkeit erreicht, ohne daß
übermäßige Mengen Dispersionsgas erforderlich sind. Besonders gut für diesen Verwendungszweck
eignet sich eine Düse 6, in die die Beschickungsflüssigkeit (Leitung 5) mit Verteilungsdampf
(Leitung 5a) gemischt durch ein in der Mitte
liegendes Rohr mit einem Schlitz 8 eingeführt wird. Dieses Rohr ist ringsum von einem Hohlraum
9 umgeben, durch den man aus der Zuleitung £, Reinigungsdampf leitet, um diese Zone
frei von Koks zu halten und die Herausnahme der Düse zu ermöglichen. Die Strörnungsgeschwindigao
keit des Öl- und Dampfgemisches in der Düse beträgt vorzugsweise zwischen 15 und 60 m/sec.
Das Öl-Dampf-Gemisch kann an der Düsenspitze etwa 25 bis 80 Volumprozent Dampf enthalten.
Es ist im allgemeinen möglich, durch jede Düse täglich etwa. 550 bis 710 hl öl einzuführen. Diese
Düsen sind vorzugsweise auseinandernehmbar, su daß man bei Verstopfung oder Verkokung den
inneren Teil entfernen und reinigen kann.
Der Unterteil der Kammer unterhalb der Einspritzstelle für die Beschickung hat vorzugsweise
kleineren Durchmesser. Dieser Teil dient — wie später beschrieben — als Abstreifzone. Der mittlere
Teil, in den die Beschickungsflüssigkeit eingespritzt wird, erweitert sich vorzugsweise von unten nach
oben, während der Oberteil der Kammer aus den nachstehend angegebenen Gründen wieder einen
etwas kleineren Durchmesser besitzt.
Die Koksteilchen innerhalb des Bettes werden durch die nach oben hindurchströmenden Gase
und Dämpfe in heftig aufgewirbeltem Zustand gehalten. Zu diesen Gasen und Dämpfen können
Aufwirbelungs- und Spülgase sowie bei der Verkokung der Beschickungsöle entstehende Dämpfe
und Gase gehören. Die im unteren Teil der Schicht aufsteigenden Gase treffen auf die im oberer* Teil
gebildeten zusätzlichen Gase, so daß sich das Volumen des Gases ständig vergrößert, während es
aufwärts durch die Schicht strömt. Die Gasgeschwindigkeit im unteren Teil der Schicht soll
derart sein, daß der Aufwirbelungszustand aufrechterhalten und die erwünschte Abstreifung ermöglicht
wird. Durch Ausweitung der Wände in der Einspritzzone für die Beschickung kann man
die infolge der Verdampfung eintretende Volumenzunähme der Gase durch Vergrößerung des
Kammerdürohmessers mehr oder weniger ausgleichen,
so daß die Geschwindigkeit der durch die Schicht strömenden Gase mehr oder weniger
gleichbleibt und erst gegen den oberen Rand der Schicht hin etwas zunimmt.
Die durchschnittliche Oberfläohengeschwindigkeit der aufsteigenden- Gase wird je nach der Größe
der Teilchen, aus denen die Schicht besteht, vorzugsweise zwischen 0,03 und 1,5 m/sec, vorzugsweise
zwischen 0,3 und 0,9 m/sec, gehalten. Höhere Geschwindigkeiten verstärken die Aufwirbelung,
setzen jedoch die Dichte der Schicht herab.
Wie oben bereits erwähnt, haben die einzelnen Teilchen, aus denen die Schicht besteht, die Neigung,
beim Fortgang des Verfahrens an Umfang zuzunehmen, und es ist deshalb erforderlich, die
Größe der Teilchen ständig zu beobachten. Es ist vorteilhaft, dafür Feststoffe zu verwenden, deren
durchschnittliche Teilchengröße zwischen ο -und 1000, vorzugsweise zwischen 150 und 3007t Durchmesser
liegt. In manchen Fällen kann die Teilchengröße auch außerhalb dieser Grenzen liegen, ohne
daß' dadurch Schwierigkeiten entstehen. Vorzugsweise
besitzen nicht mehr als 5% der Teilchen eine Größe über 500μ, während Teilchen unter 40μ
die Neigung haben, sich entweder zusammenzuballen oder von den Gasen aus dem System mitgerissen
zu werden. Zur Verbesserung der Aufwirbelung und zu der Spülung des mittleren Teiles .
der weiter, unten beschriebenen Anlage ist es gewohnlich
erwünscht, daß 5 bis 20% der Teilchen einen Durahmesser zwischen 40 und 125 μ besitzen.
Kleinere Teilchen ergeben zwar eine größere Oberfläche, äußerst feine Teilchen neigen jedoch dazu,
sich zusammenzuballen, oder es treten andere Schwierigkeiten auf.
Die Verkokungstemperatur kann zwischen 450 und 6500, vorzugsweise zwischen 480 und 590°,
betragen. Höhere Temperaturen gestatten groß are
Beschickungsgeschwindigkeiten und erhöhen die Leistung, sie können jedoch dazu führen, daß die
Dämpfe zu sehr gekrackt werden und die Ausbeute an den gewünschten Destillationsprodukten
zurückgeht.
Man verkokt gewöhnlich unter verhältnismäßig niedrigem Druck, z. B. unter ο bis 3,5 kg/cm2. Das
Verfahren kann zwar auch bei vermindertem oder andererseits bei noch höherem Druck durchgeführt
werden; man zieht es jedoch im allgemeinen vor, mit einem solchen Dampfauslaßdruck zu arbeiten,
daß die Dämpfe durch die folgende Fraktidnier- und Abtreninanlage gedrückt werden. Zu diesem
Zweck kann der Auslaßdruck zwischen 0,35 und 1,75 kg/cm2, gewöhnlich zwischen 0,35 upd
1,15 kg/cm2 betragen. Der Druck im unteren Teil n°
des Kessels wird infolge der von der Wirbelschicht ausgeübten hydrostatischen Druckhöhe etwas
größer sein.
Wie bereits oben erwähnt, dient der untere Teil der Verkokungsschicht unterhalb der Einspritz- 1^S
stelle für das Beschickungsöl als Abstreifzone. Dampf oder andere Spülgase, z. B. leichte Kohlenwasserstoffgase,
werden durch die Leitung 11 in diese Zone eingeblasen, um die Kohlenwasserstoffe
vom Koks vor dessen Entfernung aus der Verkokungszone abzustreifen. Durch Verlegung der
Abstreifzone in den unteren Teil des Reaktionsgefäßes trennt der überschüssige· Spüldampf die
noch vorhandenen Kohlenwasserstoffe ab und führt sie durch die Verkokungszone nach oben und i»5
fördert die Aufrechterhaltung des gewünschten
Aufwirbelungszustandes in dieser Zone. Die Geschwindigkeit des Spülgases kann zwischen 0,03
und i,5m/sec betragen. Der Spüldampf kann mit hoher Geschwindigkeit durch Düsen in die Kammer
eingeblasen werden, um durch Abreiben oder -schleifen der größeren Körner die gewünschte
Teilchengröße aufrechtziuerüialten. Zu diesem Zweck
kann man das Gas mit Düsengeschwindigkeiten von etwa 60 bis 910 m/sec einblasen. Die Gesamtmenge
des in die Verkokungs- und Abstreifzone eingeblasenen Dampfes kann etwa 5 bis 30 Gewichtsprozent,
gewöhnlich 6 bis 15 Gewichtsprozent der flüssigen Kohlenwasserstoffbeschickung
betragen. Gegebenenfalls kann man in der Abstreifzone zur Herstellung einer besseren Berührung
zwischen dem Dampf und den Feststoffen flache oder bauchige Stauscheiben anbringen.
Wie bereits erwähnt, wird die flüssige Kohlen-
2c Wasserstoffbeschickung durch die Düsen 6 in verschiedenen
Höhen in die Verkokungskammer eingeblasen und gleichmäßig auf den die dichte
Wirbelschicht bildenden Koksteilchen aufgesprüht. Die Einleitungsgeschwindigkeit der Kohlenwasserstoffe
kann je nach der Zusammensetzung dieser ölbeschickung, der Verkokungstemperatur, der
Verweilzeit der Feststoffe in der Schicht und anderen Faktoren etwa 0,1 bis 3 Gewichtsteile in
der Stunde je Gewichtsteil der in der Wirbelschicht enthaltenen Feststoffe betragen. Eine
Grenze wird der Geschwindigkeit durch die Bedingung gezogen, daß sich die Schicht in stark
aufgewirbeltem Zustand befinden muß. Ist die Besohickungsgeschwindigkeit
zu hoch, so neigen die Feststoffteilchen zum Zusammenkleben und bilden leicht größere Klumpen, und wenn man nicht vorsichtig
ist, erstarrt die Schicht sogar und verliert ihre Aufwirbelungseigenschaften ganz. Wird dies
nicht vermieden, so wird das Verfahren undurchführbar, der Betrieb der Anlage muß eingestellt
und die erstarrte Schicht aus der Verkokungskammer entfernt werden. Zur Feststellung der
Absetzneigung der Schicht lassen sich verschiedene Verfahren anwenden. Die Klebneigung der
Schichtteilchen macht sich z. B. durch Nachlassen der Aufwirbelung oder Herabsetzung der Viskosität
der Schicht bemerkbar. Btei normalem Betrieb befindet sich die Schicht in beträchtlicher schwingender
Bewegung. Eine Verringerung der Amplitude oder Frequenz dieser Schwingung zeigt beginnendes
Absetzen der Schicht an, und es müssen zu dessen Verhinderung Gegenmaßnahmen eingeleitet
werden, z. B. Herabsetzung der Beschickungsgeschwindigkeit oder Erhöhung der Temperatur.
In der Wirbelschicht wird das Besohickungsgut zu festem Koks und heißen Kohlenwasserstoffdämpfen
zersetzt. Die die Schicht verlassenden Dämpfe schleppen Feststoffteilchen mit sich. Um
diese Feststoffe sich möglichst aus den Dämpfen absetzen zu lassen, hält man die obere Grenze 12
der Schicht am besten in beträchtlicher Entfernung unterhalb des oberen Kammerendes. Zweckmäßig
hält man eine bestimmte Mindestmenge mitgeschleppter Feststoffe in der Abtrennzone 13
oberhalb der Grenze der Wirbelschicht. Die in den mitgeschleppten Feststoffen enthaltene Wärme
dient zur Aufrechterhaltung der Temperatur in dieser Zone auf einer höheren Stufe und gewährleistet
adsorptive Oberflächen, wodurch eine Kondensation und Verkokung höhersiedender Dampfprodukte
vermieden wird. Außerdem dienen die mitgeschleppten Feststoffe zur Reinigung der
Kammerwände von jeglicher Koksablagerung.
Außerdem ist es erwünscht, die Verweilzeit der Dämpfe in dieser Zone zur Verhütung weiterer
Krackung durch Wärme auf ein Mindestmaß herabzusetzen. Zu diesem Zweck wird der Querschnitt
der Kammer 3 oberhalb der Wirbelschichtgrenze 12 verringert, um die Geschwindigkeit der
aufsteigenden Dämpfe in der Abtrennzone 13 zu erhöhen. Durch diese erhöhte Geschwindigkeit
wird mehr Koks mitgerissen, die Dampfverweilzeit verkürzt, und die Wände des Reaktionsgefäßes
werden heißer gehalten, was eine Herabsetzung der Kondensation und Verkokung sowie der
Wärmekrackung in der Dampfphase mit sich ■ bringt. Dk Geschwindigkeit der Gase in der Trennzone
kann je nach der Teilchengröße und anderen Faktoren zwischen 0,6 und 1,5 m/sec betragen.
Gegebenenfalls kann man noch zusätzlichen Koks — vorzugsweise mit höherer Temperatur ■— in
die Trennszone einführen, um die reinigende Wirkung der mitgeschleppten Feststoffe zu verstärken
und die Temperatur der Dämpfe über ihren Taupunkt zu erhöhen. Die Gase strömen dann vom oberen
Teil der Trennzone in die Staubabtrennvorrichtungen, z. B. die Zyklonabscheider 14, die zur Abtrennung
der mitgeschleppten Koksteilchen von den Gasen dienen. Die abgetrennten Feinteilchen
werden durch die Tauchrohre 15 in die Wirbelschicht zurückgeführt.
Belüftungsgas kann durch die Leitungen 16' in die Tauehrohre 15 eingeblasen werden (s. Fig. 2).
Die Menge des auf diese Weise eingeführten Belüftungsgases kann- so überwacht werden, daß
auch die Menge der durch die Zyklonabscheider abgetrennten Feststoffe geregelt wird. In manchen
Fällen kann es z. B. erwünscht sein, eine bestimmte Mindestmenge von Feststoffen im Zyklonauslaß
zurückzubehalten, um jeglichen sich etwa abscheidenden Koks zu entfernen. Durch Erhöhung
der Menge des in die Tauchrohre eingeführten Gases läßt sich die Menge der durch
die Zyklonabscheider abgetrennten Feststoffe herabsetzen. Die Zyklonabscheider selbst sitzen vorzugsweise
in einer festen, quer gerichteten Trennwand 16, wodurch vermieden wird, daß die Dämpfe
die Stauzone oberhalb der Zyklonabscheider erreichen und sich dort Koks abscheidet. Von den
Zyklonabscheidern 14 strömen die Dämpfe durch die Kamine 17 in einen Reinigungs- und Fraktionierturm
18, der unmittelbar über der Verkokungskammer angebracht ist.
Aus den Kaminen 17 kommend, stoßen die heißen Kohlenwasserstoffdämpfe vorzugsweise
»09761/17
gegen erhitzte Prallwände 19. Die Prallplatten 19
befinden sich in einer gewissen Nähe über dem Boden des Reinigungsturms 18, und der Raum
unterhalb dieser Prallplatten bildet eine Sammelzone für das im Reinigungsturm gebildete schwere
Kondensat. Dadurch wird verhindert, daß das schwere Kondensat in die Kamine zurückfällt und
daß sich darin Koks abscheidet.
Die Kamine 17, die Prallplatten 19 und alle
anderen Wände, die die Verkokungskammer 3 vom Reinigungstürm 18 trennen, sind vorzugsweise
stark isoliert, um die Kondensation und die Verkokung der Kohlenwasserstoffdämpfe in den
Kaminen und dem unteren Teil des Reinigungsturmes auf ein Minimum herabzusetzen. Um die
Wände der Kamine 17 und die Auslaßleitungen der Zyklonabscheider herum können Heizelemente
angebracht sein, damit die Wände wärmer als die Dämpfe gehalten werden, was zur Verhütung unerwünschter
Kondensation und Verkokung beiträgt. Die in der Zeichnung gezeigten Heizelemente
haben die Form von Schlangen für überhitzten Dampf, die die Wände umgeben. Der dafür benötigte
Heizdampf kann durch indirekten Wärmeaustausch mit heißen Feststoffen in einem weiter
unten beschriebenen Koksbrenner vorgewärmt werden und später ins Freie austreten, so daß
die in die folgende Fraktionier- und Kondensationsanlage i8a strömenden Dämpfe dadurch
nicht weiter verdünnt werden. Bei einer anderen Ausführungsform des Verfahrens kann man durch
die Heizschlangen an Stelle von Dampf die heißen Abgase aus dem Koksbrenner leiten. Man kann
aber auch überhitzten Dampf unmittelbar in die heißen Dämpfe einblasen, um die Gefahr der Verkokung
durch Verdünnen der Dämpfe und Herabsetzung ihrer Kondensationstemperatur möglichst
zu vermindern.
Die Temperatur im Unterteil des Turmes 18 wird so geregelt, daß dort die schwersten Anteile der
Dämpfe kondensieren, in denen gegebenenfalls metallische Verunreinigungen, wie Eisen-, Nickel-
und Vanadiumverbindungen, enthalten sind, die ursprünglich im Beschickungsöl vorhanden
waren und mit den Dämpfen nach oben getragen wurden. Hier sammeln sich sämtliche mitgeschleppten
und durch die Zyklonabscheider hindurchgegangenen Feststoffe.
Die Temperatur im Unterteil des Turmes 18 wird durch Einführung eines ölstromes zum Abschrecken
durch die Leitung 21 geregelt. Dieser Abkühlstrom dient auch zur raschen Kühlung der
Dämpfe aus der Verkokungskammer, wodurch Polymerisationen oder andere weitere Umsetzungen
gehemmt werden. Wie aus der Zeichnung hervorgeht, wird das im unteren Teil des Turmes
angesammelte Kondensat durch die Leitung 24 entfernt; ein Teil davon wird durch den Kühler
(s. Fig. 1) geleitet und oberhalb einer Reihe flacher oder gewölbter Prallplatten 27 in den Turm
zurückgeführt. Ein Teil dieses Kreislaufstromes kann auch durch- die Leitung 28 in den Unterteil
des Turmes geleitet werden, um die dort abgezogenen Produkte weiter zu kühlen. Zur Vermeidung
von Koksbildung im Unterteil des Turmes sollte die Höchsttemperatur in diesem Teil der Anlage 4000 nicht übersteigen.
Die zur Kondensation der metallischen Verunreinigungen erforderliche Temperatur hängt von
der Art und Menge dieser Verunreinigungen in der Beschickung ab. Vorzugsweise arbeitet man bei
der höchsten, eine Entfernung der Verunreinigungen noch zulassenden Temperatur. Bei den
meisten Beschickungsflüssigkeiten liegt der Endsiedepunkt der die untere Zone verlassenden Produkte
zwischen 510 und 565°, bei bestimmten Ölibeschickungen kann er jedoch auch bei nur 3700
liegen. Da die den Reinigungsturm verlassenden Produkte aus einem innerhalb weiter Grenzen
schwankenden Gemisch von Dämpfen und Gas bestehen, liegt der Endpunkt der nicht kondensierten
Dämpfe beträchtlich über der im Turm aufrechterhaltenen Temperatur. . An Stelle von Kühlung und Kreislauf des
schweren Kondensats in dem Unterteil des Turmes kann man auch andere Kühlarten anwenden. So
kann man z. B. frisches Beschickungsgut in diese Zone einführen. In diesem Falle wird diese zusätzliche
Beschickung durch Berührung mit den heißen Dämpfen vorgewärmt. Das vorgewärmte Besohickungsöl kann sodann durch die Leitungen
24 und 34 in die Verkokungskammer geleitet werden.
Die in der unteren Reinigungszone des Turmes unkondensiert bleibenden Dämpfe strömen aufwärts
durch eine Reihe von im oberen Teil i8a des
Turmes angebrachten Glockenboden, wo sie fraktioniert werden und eine zusätzliche, im Siedebereich
des Gasöls siedende Fraktion kondensiert Das in der oberen Zone entstehende Kondensat 1°°
sammelt sich in einer Auffangvorrichtung 29 und wird als Nebenstrom durch die Leitung 31 abgezogen.
Ein Teil dieses Stromes wird durch, die Leitung 32 als zusätzliches Reinigungs- und Kühlmittel
zurück in den unteren Teil des Turmes t°5 unterhalb der Auffangvorrichtung gepumpt, und
ein weiterer Teil kann zu Rückfluß ζ wecken durch den im oberen Teil des Turmes befindlichen Kühler
33 gepumpt werden.
Die Temperatur im oberen Teil i8„ des Turmes uo
liegt vorzugsweise oberhalb des Taupunktes des Dampfes, d.h. bei mindestens 93 bis 1070. Dadurch
wird die Kondensation von Dampf vermieden, die im Oberteil des Turmes Emulsion und Korrosion
verursachen könnte. Die Temperatur der das obere Ende des Turmes verlassenden Dämpfe kann
bei den erwähnten Turmtemperaturen etwa 1500 betragen.
Die aus dem unteren Teil des Reinigungsturmes durch die Leitung 24 abgezogene schwere Kondensatfraktion,
die nicht—wie oben beschrieben — für Kühl- und Reinigungszwecke im Kreislauf geführt
wird, wird durch die Leitung 34 zurück in die Verkokungskammer 3 gepumpt. Dieses schwere
Kondensat kann mit frischer ölbeschickung vor deren Einführung gemischt oder durch besondere
Düsen vorzugsweise in den Unterteil der Verkokungskammer eingeblasen werden. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, daß man dieses schwere Beschickungsöl zur weiteren Fraktionierung unter
S Entfernung leichter, rasch verdampfbarer Kohlenwasserstoffe in den Vakuumturm einführt. Durch
dieses Verfahren wird die Kreislaufgeschwindigkeit beträchtlich herabgesetzt. Die Rückstände aus
dem Vakuumturm -können sodann in die Verkokungskammer
geleitet werden. Als Vakuumturm kann man den gleichen Turm verwenden, in dem das Rohöl aus der Verkokungsbeschickung destilliert
wird.
Das durch die Leitung 31 als Nebenstrom abgezogene Gasöl stellt eines der Endprodukte des erfindungsgemäßen
Verfahrens dar. Dieses öl ist ein von restlichen Aschen- und Kohlenstoffbestandteilen
sowie von metallischen Verunreinigungen praktisch freies Kondensat, das sich zu hochwer-
ao tigern Benzin katalytisch kracken läßt.
Unkondensierte Dämpfe und Gas werden durch die Leitung 36 vom oberen Ende i8a des Turmes
abgezogen und durch den von Wasser durchflossenen Kühler 37 (Fig. 2) und anschließend in einen
Abscheider 38 geleitet, in dem sich das flüssige Destillat von dem unkondensierten Gas trennt. Die
Flüssigkeit besteht aus der Schwerbenzinfraktion und Wasser. Das Schwerbenzin wird durch die
Leitung 39 aus der Trennvorrichtung abgezogen und kann zur Herstellung von Produkten der gewünschten
Qualität weiterbehandelt werden, z. B. durch Hydroforming-, Entschwefelungs-, Stabilisierungsbehandlung
usw. Das kondensierte Wasser wird aus der Trommel 40 durch die Leitung 41 abgezogen,
feuchtes Gas tritt durch die Leitung 42 aus und kann beseitigt oder zur Gewinnung weiterer
Erzeugnisse weiterbehandelt werden. Anstatt die Dämpfe aus der Reinigungszone unter Abtrennung
von Gasöl, Rohbenzin und Gas, wie oben beschrieben, weiter zu fraktionieren, kann man sämtliche
Dämpfe aus dieser Zone ohne weitere Fraktionierung unmittelbar in eine katalytische Krackzone
weiterleiten.
Aus der Verkokungskammer wird ein Strom von Feststoffen kontinuierlich durch das Standrohr 43
entfernt, das mit dem Kessel an einer Stelle einer gewissen Höhe über dessen Boden in Verbindung
steht. Der Raum in der Verkokungskammer unterhalb dieser Ableitung dient als Sumpf- oder Auffangraum
zur Sammlung sämtlicher großen Klumpen oder Zusammenballungen, die die Leiiungen
verstopfen könnten. Diese Zusammenballungen können in bestimmten Zeitabständen durch
das Rohr 50 entnommen werden. Das Rohr 43 besitzt über seiner Einlaßöffnung einen Drahtkäfig
oder -korb 44, um zu verhüten, daß sich in dem Rohr und in , den Verbindungsleitungen grobe
Klumpen oder Zusammenballungen festsetzen und den Durchfluß hemmen.
Das Fallrohr 43 steht .an seinem unteren Ende mit einem schräg nach oben führenden Rohr 43 in
Verbindung, das seinerseits in eine senkrechte Leitung 46 mündet, deren Teil 47 nach oben in den
Unterteil der Verbrennungskammer 48 bis unterhalt) des oberen Randes der darin enthaltenen Wirbelschicht
aus Feststoffen ragt. Zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Ableitung der Feststoffe
aus der Verkokungskammer 3 in die Verbrennungskammer 48 muß darauf geachtet werden, daß die
Feststoffe auf ihrem Weg durch diese Leitungen ständig belüftet werden. Die Koksteilchen haben
die Neigung, sehr rasch Luft aufzunehmen, und es ist darum erforderlich, an den Punkten 49 entlang
dem schrägen Rohr aufwirbelnde Gase einzuführen, um ein Verstopfen dieses Rohres zu verhindern.
Zusätzliches Trägergas wird noch durch die Leitung 51 in das untere Ende des Rohres 46 eingeblasen,
um die Dichte in dieser Zone der Anlage zu regeln. Gegebenenfalls kann man einen Teil der
Verbrennungsluft in die Leitung 46 einblasen.
Der Hauptluftstrom für die Verbrennung wird durch die Leitung 52 in einen Hilfsbrenner 53 eingeführt.
Der Brennstoff für die Verbrennung kann dem Hilfsbrenner durch die Leitung 54 zufließen.
Normalerweise dient der Hilfsbrenner zum Erwärmen der Anlage bei Betriebsbeginn. Nach Aufheizung
der Anlage auf die entsprechende Temperatur wird die Brennstoffzufuhr abgesperrt, und die
Wärme für das Verfahren wird durch Verbrennung des im Betrieb abgeschiedenen Kokses erzeugt. In
manchen Fällen jedoch mag es wirtschaftlicher sein, an Stelle des Kokses Heber fremde Heizflüssigkeit
oder -gase zu verbrennen. In solchen Fällen kann man. den Koks in der Verbrennungskammer 48
durch Verbrennungsgase aus dem Hilfsbrenner 53 beheizen. Die Gase, je nachdem entweder Luft
oder heiße Verbrennungsgase, strömen aus dem Hilfsbrenner 53 in den Unterteil der Verbrennungskammer
48. Der Auslaß aus dem Brenner 53 ist mit einer Haube 55 versehen, um zu verhüten, daß
die Feststoffe aus dem Hauptverbrennungsraum in die Verbrennungszone des Hilfsbrenners geraten.
Die in den unteren Teil des Brenners eintretenden Gase strömen durch die Verbrennungskammer
mit derart geregelter Geschwindigkeit nach oben, daß im unteren Teil dieser Kammer eine dichte
Wirbelschicht 56 aus Feststoffen in Bewegung gehalten wird.
Die Koksteilchen werden in der Verbrennungs- no
kammer 48 auf eine Temperatur erwärmt, die wesentlich über der in der Verkokungskammer aufrechterhaltenen
liegt. So kann die Temperatur in der Verbrennungskammer z. B. zwischen 540 und 815°, gewöhnlich etwa 110 bis 1700 oberhalb der
Verkokungstemperatur liegen.
Die heißen Feststoffe fließen aus der Verbrennungskammer in das Überlaufrohr 57 und werden,
wie weiter unten beschrieben, in der Verkokungskammer zurückgeleitet. Zur Beseitigung mitge- iao
schleppter Feststoffe aus der Schicht 56 strömen die verbrauchten Verbrennungsgase in die Zyklonabscheider
58 und 59 und werden sodann durch die Leitung 60 zum Kamin abgezogen. Die in den
Zyklonabscheidern abgetrennten Feststoffe werden durch die Tauchrohre 61 und 62 zu der Wirbel-
schicht zurückgeführt. Gegebenenfalls können diese Rohre in das Rohr 57 oder in seine Nähe
münden, so daß in erster Linie die feinen Teilchen aus dem Verbrennungsraum in die Verkokungskammer
zurückgeleitet werden.
Das Fallrohr 57 steht an seinem unteren Ende mit einem schräg nach oben führenden Rohr 63 in
Verbindung, das wiederum in ein senkrechtes Steigrohr 64 mündet. Zur Regelung der Suspensionsdichte
in dieser Leitung wird ein Trägergas durch die mit Ventilen versehenen Leitungen 64'
in die Steigleitung 64 eingeführt. Die Leitung 64 steht mit dem Oberteil der Verkokungskammer 3
unterhalb der Oberfläche der Wirbelschicht in Verbindung. Ein Teil der erwärmten Feststoffe kann
auch, wie bereits oben beschrieben, zur Lieferung von Wärme an die von der Verkokung kommenden
Dämpfe, zur Reinigung der Wände und zur Schaffung adsorbierender Oberflächen durch die Leitung
66 in die Trennzone und in den Einlaß zu den Zyklonabscheidern 13 und 14 geleitet werden. Falls
sich keine Fraktioniereinrichtung über der Verkokungskammer befindet, ist es manchmal erwünscht,
weitere Mengen heißer Feststoffe in die von den Zyklonabscheidern her kommenden Leitungen
einzuführen. Dieser Koks, den man zur Verhütung einer Verschmutzung der Anlage verwendet,
kann zur Vergrößerung seiner Oberfläche zweckmäßig mit Dampf aktiviert werden. Der Kreislauf des Kokses zwischen den Kammern
wird erreicht, indem man die Dichte in den Steigrohren 47 und 64 niedriger als in den Fallrohren
43 und 57 und den anschließenden Wirbelschichten hält, so daß der am unteren Ende der
Rohre 43 und. 57 vor den Ventilen erzeugte Drucküberschuß als treibende Kraft zur Führung der
Feststoffe im Kreislauf dient. Die Ventile 67 und 65 in den Rohren 43 und 57 dienen zur Erzeugung
eines Druckgefälles, das ausreicht, um zu verhüten, daß die Feststoffe infolge der Druckschwankungen
im Verkokungssystem zurückfließen. Die Geschwindigkeit des Kreislaufs zu der Verkokungskammer 3
hin kann z. B. durch das Ventil 67 in dem Rohr 43 sowie durch Steuerung der in das Rohr 46 eingetretenen
Gasmenge geregelt werden. Die Anlage kann so eingerichtet sein, daß sie durch den
Schieber 67 einen Druckabfall von höchstens etwa 0,28 kg/cm2 aufnimmt. Das Fallrohr 57 ist so beschaffen,
daß man in ihm die Oberfläche einer Feststoffschicht normalerweise etwa 3 bis 4,5 m
unterhalb der Oberfläche der in der Verbrennungskammer befindlichen Feststoffschicht aufrechterhalten
kann, so daß Abänderungen der Feststoffoberfläche in dem Fallrohr die Druckschwankungen
in dem System ausgleichen.
Die Geschwindigkeit der zwischen der Verkokungs- und der Verbrennungskammer im Kreislauf
geführten Feststoffe wird so geregelt, daß dem Verfahren die benötigte Wärme zugeführt wird,
und hängt von dem zwischen den Temperaturen der beiden Räume bestehenden Unterschied ab. Bei
einem Temperaturunterschied von 1100C kann das
Gewicht der heißen, in die Verkokungskammer eingeführten Feststoffe zwischen etwa dem 8- bis 10-fachen
Gewicht des in der Zeiteinheit eingeführten Öles liegen.
Die Verkokungskammer sollte so groß sein, daß sich das auf dem Koks verteilte öl in angemessener
Zeit in Dämpfe und Koks umwandeln kann, so daß die zu der Verbrennungskammer strömenden Feststoffe
praktisch frei von nicht verdampftem Öl sind. Die Verweilzeit der Feststoffe in der Verkokungskammer
kann zwischen 3 bis 10 Minuten oder mehr betragen.
Die Menge des während des Verfahrens entstehenden Kokses ist im allgemeinen größer als die
zur Wärmeerzeugung für das Verfahren erforderliche Menge. Bei der einfachsten Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der
überschüssige Koks unten aus den Rohren 34 oder 57 abgezogen. Zu diesem Zweck stehen die Abzugsrohre
68 und 69 mit der Sammelleitung 70 in Verbindung, in die der Koks abgezogen wird. Ein
Strom Trägergas, z. B. Dampf, bringt den Koks durch die Leitung 70 zu einem Vorratsbehälter 7Oa.
Zuvor kann man den Koks, z. B. mit Wasser, entsprechend löschen, um seine Entzündung bei Berührung
mit der Luft zu verhüten.
Wie bereits oben erwähnt, nehmen die einzelnen Teilchen, aus denen die Wirbelschicht in der Verkokungskammer
besteht, durch Koksabscheidungen an Größe zu. Zur Aufrechterhaltung der gewünschten
Menge Feststoffe mit der gewünschten Teilchengröße in dem System ist es deshalb erforderlich,
die gröberen Teilchen durch feinere zu ersetzen. Dies kann geschehen, indem man — wie
oben beschrieben — die größeren Teilchen durch Zerreiben zerkleinert. Vorzugsweise wird ein Teil
des abgezogenen Kokses gemahlen oder auf sonstige Weise zerkleinert und in das System zurückgeführt.
Um den Umfang dieses Mahlvorgangs zu begrenzen, werden die aus der Verkokungskammer abgezogenen
Feststoffe zweckmäßig vor ihrer Entfernung aus der Anlage oder vor der Einleitung in die Verbrennungskammer
gesichtet, um die feineren Teilchen selektiv im System zurückzubehalten, so daß nur eine ausgewählte gröbere Fraktion in die Verbrennungskammer
gelangt oder als Produkt aus dem Verfahren zur Zerkleinerung abgezogen wird.
Dieser Vorgang wird in Fig. 4 der Zeichnungen erläutert.
Zur Vermeidung doppelter Darstellung wird darin nur der untere Teil der Verkokungskammer 3
und der Verbrennungskammer 48 gezeigt; die obere Hälfte der Anlage ist die gleiche wie in Fig. 1
und 2.
Nach der Zeichnung leitet man die durch das Rohr 43 aus der Verkokungskammer abgezogenen
Feststoffe ganz oder teilweise durch die Leitung 72 in den mittleren Teil eines geräumigen Windsichters
73, wo man sie mit einem aufsteigenden Strom eines Trenngases in Berührung bringt, das
unterhalb des Eintrittspunktes der Feststoffe durch die Leitung 74 in den Sichter eingeführt
wird. Die Geschwindigkeit des aufwärts durch den Sichter 73 strömenden Gasstromes wird so geregelt.
daß er eine ausgewählte feinere Fraktion der Feststoffe nach oben trägt, während sich gleichzeitig im
unteren Teil des Sichters eine gröbere Fraktion sammelt.
Der Sichter enthält vorzugsweise mehrere gelochte Querprallwände, die zur Brechung jeglicher
örtlicher Strömungen dienen und somit die Wirksamkeit der Abtrennung erhöhen. Leitet man ein
Gas mit entsprechender Geschwindigkeit durch
ίο einen derartigen Sichter nach oben und führt ein
Gemisch aus verschieden großen Feststoffteilchen durch Verstäuben oder sonstige gleichmäßige Verteilung
über den mittleren Teil des Sichters ein, so fallen die verhältnismäßig groben Teilchen zu
Boden, während die feineren Teilchen nach oben mitgeschleppt werden und zusammen mit dem
Trenngas durch die Leitung 75 zurück in die Reaktionszone 3 strömen. Auf diese Weise werden die
feinen Teilchen, die als »Kokskeime« dienen können,
ao in der Verkokungszone zurückbehalten oder dieser kontinuierlich im Kreislauf wieder zugeführt.
Die beiden hauptsächlichen Variablen, die eine derartige Abtrennung der groben von den feinen
Feststoffteilchen bewirken, sind die Trenngasgeschwindigkeit und die Geschwindigkeit, mit der
das Teilchengemisch in die Säule eingeführt wird. Zur Abtrennung eines größeren Teils der feinen
von den groben Teilchen sollte die Trenngasgeschwindigkeit mindestens 1,5- bis 3mal, z. B.
etwa 2mal so hoch wie die freie Fallgeschwindigkeit des größten nach oben abzuziehenden Teilchens
sein. Bei Steigerung der Gasgeschwindigkeit fällt eine kleinere Menge der feinen" Teilchen mit dem
groben Material zu J3oden. Übersteigt jedoch die Gasgeschwindigkeit andererseits die freie Fallgeschwindigkeit
der groben Teilchen, so werden einige dieser groben Teilchen mit nach oben getragen
und verunreinigen die feinen Teilchen. .Für praktische Zwecke kann die Trenngasgeschwindigkeit
etwa 0,9 m/sec betragen, falls die Gewinnung von feinen Teilchen mit einem Durchmesser von
etwa 150 μ und weniger erwünscht ist, und bis zu
etwa 9 m/sec, falls die nach oben abzuziehenden Feststoffe Teilchen mit einem Durchmesser von
etwa 1000 μ enthalten sollen. Die günstigste Trenngasgeschwindigkeit
ist selbstverständlich von Fall zu Fall verschieden und hängt jeweils von den zu
trennenden Teilchengrößen, von der erwünschten Ausbeute an feinen Teilchen, von der zulässigen
Verunreinigung der feinen Teilchen mit gröberen Körnern und von der Beschickungsgeschwindigkeit
der Feststoffe ab. Ebenso kann man bei verhältnismäßig kleinen Sichtern vergleichsweise höhere Geschwindigkeiten
bevorzugen, um zu verhindern, daß eine überschüssige Menge feiner Teilchen mit
den gröberen Körnern absinkt.
Die Einführungsgeschwindigkeit der Feststoffe in den Sichter hat ebenfalls einen deutlichen Einfluß
auf den Abtrennungsumfang. Bei einer gegebenen Gasgeschwindigkeit steigt bei zunehmender
Beschickungsgeschwindigkeit auch die Menge der zu Boden sinkenden feinen Teilchen. Wird eine bestimmte
Menge der groben Körner nach oben abgezogen, weil die Gasgeschwindigkeit die freie
Fallgeschwindigkeit der tatsächlich erwünschten feinen Teilchen übersteigt, so läßt sich die Menge
der nach oben gerissenen groben Körner durch eine Erhöhung der Beschickungsgeschwindigkeit der
Feststoffe vermindern. Gleichzeitig nimmt die Gesamtmenge des nach oben abziehenden Gutes im
Verhältnis zu der nach unten absinkenden Menge ab. Infolgedessen gibt es ein. günstiges Verhältnis
der Feststoff-Beschickungsgeschwindigkeit zur Gasgeschwindigkeit bei jeder Gasgeschwindigkeit,
bei dem sich nur eine kleine Menge grobes Gut nach oben und nur eine kleine Menge feiner
Teilchen nach unten absondern.
Zum Beispiel ist für die Abtrennung von Koksteilchen mit einem Durchmesser von etwa 250 μ
oder weniger (freie Fallgeschwindigkeit etwa 1,2 m/sec) von den gröberen Koksteilchen in Tabelle
I für jede gegebene Gasgeschwindigkeit das beste Verhältnis der Feststoff-Beschickungsgeschwindiigkeit
zur Gasgeschwkiidigkeit aufgeführt.
Gasgeschwindigkeit
m/sec
m/sec
1,2
1.5
1,8
1,8
2,4
3.0
Beschickungsgeschwindigkeit
+ Gasgeschwindigkeit
kg/m3
0,80 bis 1,20
1,20 - 2,00
0,20 - 3,20
2,40 - 4,00
4,00 - 5,60
1,20 - 2,00
0,20 - 3,20
2,40 - 4,00
4,00 - 5,60
Liegt das Verhältnis der Beschickungsgeschwindigkeit zur Gasgeschwindigkeit niedriger als die
obengenannten Zahlen, so wird eine größere Menge grobes Korn nach oben abgezogen, und die Leistung
des Windsichters nimmt ab. Ist umgekehrt das Verhältnis größer als die oben erwähnten, se
nimmt die Menge der nach unten abgehenden feinen Teilchen zu. Dieser Vorgang wird in Tabelle
II näher erläutert.
Freie Fallgeschwindigkeit der
feinen Teilchen, m/sec .... 1,2 1,2 1,2
feinen Teilchen, m/sec .... 1,2 1,2 1,2
Gasgeschwindigkeit 1,8 1,82 ,1,8
Beschickungsgeschwindigkeit
+ Gasgeschwindigkeit,
kg/cbm 1,21 3,2Q 4,27
+ Gasgeschwindigkeit,
kg/cbm 1,21 3,2Q 4,27
°/o feine Teilchen im oben abgezogenen
Gut δο,,ο 82,8 73,7
°/o feine Teilchen in dem am
Boden abgezogenen Gut .. 15,0 5,7 17,1
Boden abgezogenen Gut .. 15,0 5,7 17,1
% der feinen Teilchen in dem
am Boden abgezogenen Gut,
bezogen auf die Gesamtmenge der feinen Teilchen 15,7 17,5 40,0
am Boden abgezogenen Gut,
bezogen auf die Gesamtmenge der feinen Teilchen 15,7 17,5 40,0
1.2 | 1,2 |
1.8 | 1,82 |
1,21 | 3.2Q |
8o,o | 82,8 |
15.0 | 5.7 |
15,7 | 17.5 |
809'761/17
°/0 der groben Teilchen in dem
am Boden abgezogenen Material, bezogen auf die Gesamtmenge der groben Teilchen
am Boden abgezogenen Material, bezogen auf die Gesamtmenge der groben Teilchen
81,0
94.5
An Stelle des beschriebenen Sichters für leichte Wirbelphase kann man auch Sichter benutzen, die
eine sehr grobe Füllung enthalten, z. B. große Raschigringe od. dgl. Unter Umständen kann fin
die Aussonderung von Teilchen, die viel größer als der durchschnittliche, im Kreislauf befindliche
Koks sind z.B. für Gebilde mit einem Durchmesser von 13 mm oder mehr, die Abtrennung in der dichten
Phase zweckmäßig sein.
Die groben Feststoffteilchen, die sich am Boden des Sichters 73 konzentrieren, werden durch die
Leitung JJ abgezogen. Die abgezogenen groben Körner, von denen die meisten eine Größe von
etwa 200 bis 800 μ haben, unter denen sich aber auch einige größere Teilchen oder Zusammenballungen
und andererseits auch einige kleinere oder feine Teilchen befinden, lassen sich in drei
Teile trennen. Der eine, der während des Verfahrens erzeugten Nettomenge Koks entsprechende Teil
kann durch die Leitung 78 abgezogen und, nach Abkühlung mit einem Wasserstrahl od. dgl., zu
einem Vorratsbehälter geleitet werden. Dieser zusätzlich entstandene sogenannte Prodμktkoks kann
etwa 10 bis 35 Gewichtsprozent, z.B. 250Ai, bezogen
auf die zugeführte Kohlenwasserstoffbeschickung im Reaktionsgefäß, betragen und kann
als Brennstoff für metallurgische Zwecke usw. verwendet werden.
Ein anderer Teil des groben Kokses, der etwa das 5- bis isfache, z. B. etwa das iofache Gewicht
der zugeführten Kohlenwasserstoffbeschickung haben kann, wird im Kreislauf durch eine Heizzone
geleitet, um für das Reaktionsgefäß 3 Wärme zu erzeugen. Hierfür wird der Koks aus der Leitung
Jj durch die Leitungen 79, 45 und 46 in die
Verbrennungskammer 48 geleitet. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß man den Koks in einem
mit hoher Geschwindigkeit betriebenen Rohrdurchflußbrenner. von einer sonst gebräuchlichen Bauart
erhitzt.
Der dritte Teil des aus dem Sichtgefäß abgezogenen groben Kokses wird durch die Leitung 82 in
eine Mühle 83 geleitet. Dieser letztgenannte Koksanteil ist eine verhältnismäßig kleine Menge, die
normalerweise nur etwa 10 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf die zugeführte Kohlenwasserstoffbeschickung,
oder nur etwa 1 % des aus dem Reaktionsgefäß abgezogenen Kokses beträgt; nichtsdestoweniger
stellt er einen der kritischen Faktoren der vorliegenden Erfindung dar. Vorzugsweise kühlt
nian diesen Koksstrom auf eine mäßige Temperatur, z. B. etwa auf 37 bis I1200, ab, bevor man, ihn·
schließlich in die Mühle gibt; diese Abkühlung ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Zur Kühlung
kann man auf beliebige Weise vorgehen, z. B. indem man den Koks unter Belüftung durch eine
Wärmeaustauschvorrichtung leitet, in der sich eine Schlange mit Kühlwasser befindet. Die Mühle 83
kann eine Kugel- oder Stabmühle oder eine andere für die Behandlung von Koks geeignete Mahlvorrichtung
sein, z. B. eine Hammer- oder Walzen mühle; ebenso kann man jedoch auch die Körner
mit einem gewöhnlichen Gasstrahl abschleifen. In der Mühle 83 wird der grobe Koks zu einer größeren
Fraktion von Teilchen unter mindestens etwa 200 μ zerkleinert. Die Mahlung muß ge
nügend weit gehen, um die zur Regelung der Teilchengröße in der Verkokungskammer benötig
ten »Keime« zu liefern. Die erforderliche Menge Keime kann etwa S bis 10 Gewichtsprozent, bezogen
auf den dem Betrieb zugeführten Kohlenwasserstoffrückstand, betragen. Allgemein ausgedrückt
muß dem System eine genügende Anzahl Keimteilchen zugeführt werden, um die vom System abgezogene oder verlprengegangeneTeilchenzahl
wieder auszugleichen. Die Anzahl der Koksteilchen in dem System wird auf der anderen Seite
durch Entfernung des Produktkokses, durch Abziehen der feinen Teilchen nach oben, durch Zusammenklumpen
von Teilchen usw. vermindert.
Als typisches Beispiel kann man den der Mühle zugeführten. Koks, dessen Größe zwischen etwa
200 und. 500 μ liegen kann, in der Mühle so weit go
mahlen, bis etwa 30 bis 50 Gewichtsprozent des gemahlenen Koksgemisches kleiner als 100 μ sind,
und dann die als Kokskeime erwünschten feinen Teilchen dem Verkokungskessel zuführen.
Da diese Kokskeime jedoch verzugsweise eine eng begrenzte Fraktion von einer Größe von etwa
50 bis 150 μ bilden, war bei den bisherigen Verfahren
zur Erzielung der. gewünschten Kornfraktion ein Sieben des gemahlenen Gutes erforderlich.
Nach vorliegender'Erfindung wird diese Siebung überflüssig, wenn man den Koks aus der Mühle 83
durch die Leitung 84 zu dem Sichter 73 leitet.
Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens liegt die Sichtzone im unteren Teil der Verkokungskammer 3 unterhalb der Reinigungszone. Bei dieser Anordnung läßt
sich der gleiche Gasstrom zur Abtrennung des Produktkokses, zur Sichtung des gemahlenen Kokses,
zur Spülung des verbrauchten, Wärme mit sich führenden Kokses und zur Belüftung der Verkokungskammer
verwenden. Dadurch wird der Verbrauch ah Dampf oder einem anderen aufwirbelnden
"Gas sowie die Belastung der Verkokungskammer und der Produktbehandlungsanlage
durch diese Gase herabgesetzt.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Abtrennung zusammen mit dem Mahlen von
Kokskeimen für die Wirbelschichtverkokung werden an Hand der folgenden Beispiele noch näher
erläutert, bei denen man eine Wirbelschichtverkokungsanlage täglich mit 3650 m3 Petrolpech beschickte
und dabei nach der etwa in Fig. 4 erläuterten Arbeitsweise einen Koksreingewinn von
10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Beschickungsgut, oder 3601 erzielte. Die Daten sind in Ta
belle III aufgeführt.
Größe der Kokskeime
Durchschnittliche Größe des im Kreislauf geführten Kokses, μ
Sichtung
(Zur Mühle und als Produkt) abgezogener Koks, t/Tag Durchschnittliche Größe, μ
Erforderliche Keime, t/Tag
Kraftaufwand für das Mahlen, PS
Größenverteilung des im Kreislauf geführten Kokses:
ao °/o Rückstand auf Sieb mit 50 Maschen/cm2 (833 μ)
0I0 Rückstand auf Sieb mit 150 Maschen/cm2 (417 μ)
0I0 Rückstand auf Sieb mit 400 Maschen/cm2 (295 μ)
% Rückstand auf Sieb mit 580 Maschen/cm2 (246 μ) °/0 Rückstand auf Sieb mit 1200 Maschen/cm2 (175 μ)
% Rückstand auf Sieb mit 1600 Maschen/cm2 (147 μ)
% Rückstand auf Sieb mit 3400 Maschen/cm2 (104 μ)
0L Rückstand auf Sieb mit 6400 Maschen/cm2 (74 μ)
3°
% Rückstand auf Sieb mit 20 000 Maschen/cm2 (43 μ)
Beisj>iel Nr.
Ί 3
no
195
195
vollkommen
434
258
258
34
22
18
82
92
100
HO
195
keine
490
195
90
90
45
0
0
IO
77
86
86
100
55
195 vollkommen
403 284
44 86
93
98
100
55
195 keine
409
195
15
30 58. 70 87 92 97 99 100
In den Fällen 1 und 3, bei denen vollkommene Sichtung erzielt wird, sinken alle Teilchen, die
größer als die angegebene Größe sind, zu Boden und werden unten abgezogen, während die Teilchen
der angegebenen Größe und feinere nach oben ab · gezogen werden. Eine normale industrielle Anlage
läßt sich leicht als vollkommene Sichtvorrichtung betreiben, wobei verhältnismäßig wenig feines Gut
nach unten oder grobes Gut nach oben verlorengeht. Der Bedarf an Kokskeimen ist bei einer derartigen
industriellen Sichtvorrichtung nur um etwa 20 bis 30% größer als bei einer vollkommenen
Sichtvorrichtung.
Aus Tabelle III geht hervor, daß im Fall 1 eine nahezu vollkommene Sichtung erzielt wird, so daß
praktisch sämtliche Teilchen mit einem Durchmesser von 110 μ oder kleiner im Sichter nach oben
geschleppt und als Kokskeime zur Verkokungskammer zurückgeführt werden und nur die gröberen
Teilchen zur Mühle geleitet oder als Produkt abgezogen werden. Im Gegensatz hierzu .wird in
Fall 2 der Sichter vollkommen umgangen, so daß der Koks aus der Verkokungskammer unmittelbar
zur Mühle und das gemahlene Koksgemisch aus der Mühle unmittelbar wieder in diese Kammer
6t> zurückgeleitet wird. Das bedeutet also, daß im
Fall ι die verhältnismäßig groben Teilchen selektiv gemahlen werden, während im Fall 2 eine beträchtliche
Menge der groben Körner im System · im Kreislauf geführt wird. Als Ergebnis dieser vorzugsweisen
Mahlung der groben Teilchen und der vorzugsweisen Rückleitung der feinen Teilchen in
die Verkokungskammer ist sowohl das Gewicht der benötigten Keime wie auch die erforderliche Mahlenergie
im Fall 1 viel kleiner als im Fall 2.
Ähnliche Schlüsse lassen sich auch aus einem Vergleich der Fälle 3 und 4 ziehen, bei denen der
Koks viel feiner gemahlen wurde. Weiterhin zeigt ein Vergleich der Fälle 1 und 3 oder 2 und 4, daß
die Größe der Kokskeime auf die Hälfte und die Menge der erforderlichen Kokskeime sehr stark,
etwa auf ein Zehntel, vermindert wird. Dies ist auf no
die Tatsache zurückzuführen, daß die Menge der benötigten Kokskeime etwa der dritten Potenz des
durchschnittlichen Teilchendurchmessers entspricht. Da der Hauptzweck der Kokskeime die Gleichhaltung
der durchschnittlichen Teilchengröße durch Zufuhr einer bestimmten Anzahl verhältnismäßig
kleiner Teilchen ist, wird offensichtlich, daß die Zahl dieser Teilchen in einem gegebenen Gesamtgewicht
rasch ansteigt, wenn die durchschnittliche Teilchengröße abnimmt. Übermäßig kleine Keime
sind jedoch nicht zweckmäßig, da es schwierig ist, zu verhüten, daß diese feinen Teilchen aus dem
System herausgeblasen werden. Während man Teilchen mit einem Durchmesser von ΐΐομ ziemlich
wirksam in einem einzigen Zyklonabscheider gewinnen kann, benötigt man für Teilchen mit
einem Durchmesser von 55 μ normalerweise einen zweistufigen Zyklonabscheider; noch kleinere Teilchen
sind noch schwieriger zu gewinnen.
Aus der obigen Beschreibung von Fig. 4 geht hervor, daß die vorliegende Erfindung eine ungewöhnlich
vorteilhafte Verwendung des Kokses gewährleistet, da die als Kokskeime geeigneten
feinen Teilchen selektiv in der Verkokungskammer zurückbehalten oder unmittelbar zu ihm zurückgeführt
werden, jedoch nicht in die Verbrennungskammer geleitet oder mit dem Produktkoks abgezogen
werden. Außerdem wird durch selektive Verbrennung der groben Teilchen in der Verbrennungskammer
die sonst zur Aufrechterhaltung der richtigen Korngrößenverteilung erforderliche Mahlarbeit
vermindert.
Zum besseren Verständnis des erfindungsgemäßen Verfahrens ,zeigt die folgende Aufstellung
ein. Beispiel, bei dem in einer Verkokungsanlage etwa 600 m3 Elk-Basin-Erdölrückstand aus der
Vakuumdestillation mit einem spezifischen Gewicht von 0,83 und einer Kohlenstoff zahl nach Conradson
von 30% verarbeitet werden.
Verkokungskammer
Maße: Obere gerade Seite (Trennzone) 2,7 m 0 X 6m Höhe; weiter Durchmesser (unterhalb der
dichten Schicht) 3,3 m 0 X 5 m; mittlerer Kegel 1,2 m0 X 3,3 m 0 X 10,33 m; Reinigungszone
i,"2mX3,O4m; Höhe der Schicht 18,3 m (einschließlich
Spülzone).
Arbeitsbedingungen: Temperatur 5100; Auslaßdruck
0,77 kg/cm2; Gewicht der Feststoffe in der Wirbelschicht 63 t; Gasgeschwindigkeit, unten
0,3 m/sec, oben i,o6m/sec; Gewichtsverhältnis der
der Verkokungskammer stündlich zugeführten ölbeschickung zum Gewicht der Feststoffe im Verkokungskessel
0,5; Menge des dem unteren Teil der Schicht zugeführten Spül- und Reibungsdampfes
1480 kg in der Stunde; Dampfdruck am Düseneinlaß 30 kg/cm2; Menge des an einem höheren
Punkt zugesetzten Spül- und Aufwirbelungsdampfes 21160kg in der Stunde; Druck des in· den Düsen
für die Aufwirbelung eintretenden Niederdruckdampfes 6,3 kg/cm2.
Reinigungs- und Fraktionierturm
Maße: 2,5 m X 12,15 m.
Arbeitsbedingungen: Bodentemperatur 3700; Auffangbehälter für Gasöl: Temperatur 2600; Temperatur
im oberen Teil des Turmes 1350; Druck im unteren Teil des Turmes 0,7 kg/cm2; Druck im
oberen Teil des Turmes 0,67 kg/cm2; Temperatur des dem unteren Teil des Turmes zugeführten, als
Kühlöl dienenden .schweren Kondensats 2600, Menge 4620 hl je Betriebstag; Menge des zur Verkokungskammer
zurückgeführten schweren Kondensats 2050 hl je Betriebstag; Temperatur des
zum oberen Teil der Reinigungszone geleiteten Gasölrückflusses 2600, Menge 2020 hl je Betriebstag;
Temperatur des zum oberen Teil des Turmes geleiteten Gasölrückflusses 1130, Menge 15450 hl je
Betriebstag.
Verbrennungskammer
Maße: 3,6 X 9,7 m.
Arbeitsbedingungen: Temperatur 6io°; Druck im oberen Teil der Kammer 0,84kg/cm2; in der
Verkokungskammer enthaltene Feststoffe 201; Luftstrom
250 cbm/Minute; Auslaßdruck des Luft·· gebläses 2,3 kg/cm2; Kreislaufgeschwindigkeit zwischen
der Verkokungs-Verbrennungs-Kammer 4 t je Minute. '
Unter den obigen Bedingungen sollten bei diesem Verfahren folgende Ausbeuten erzielt werden:
etwa 359 hl Schwerbenzin mit einem spezifischen Gewicht von 0,7852, etwa 3680 hl reines Gasöl
mit einem spezifischen Gewicht von 0,9510, etwa 000 m3 feuchtes Gas mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 26,3 und etwa 145 t überschüssiger Koks je Betriebstag.
In der vorliegenden Anmeldung wurde die erfindungsgemäße Verkokungsanlage in vereinfachter
Form beschrieben und erläutert; es ist jedoch zu bemerken, daß eine vollständige industrielle Anlage
eine beträchtliche Anzahl weiterer Zubehörteile enthält, wie Pumpen, Ventile, Temperatur-,
Druck- und Flüssigkeitsspiegelanzeiger, Registrier- und Kontrollvorrichtungen, Sammelbehälter, Belüftungs-
und Druckhähne, Notauslaßleitungen, Vorratsbehälter usw.
Claims (8)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffrückstandsölen durch Einführung der Öle in eine geräumige, eine Schicht aus nicht katalytisch wirkenden, feinzerteilten Fest- i°° stoffen enthaltende Verkbkungskammer, Umlaufführung der Feststoffteilchen durch eine äußere Heizzone und wieder zurück in die Verkokungskammer, in der die Feststoffe in Form einer dichten Wirbelschicht gehalten i°5 werden, indem Gase durch sie nach oben hindurchgeleitet werden, durch Abziehung der Produktdämpfe nebst mitgerissenen Koksteilchen nach oben, Abtrennung hochsiedender Produkte aus diesen Dämpfen und Rückführung wenigstens eines Teiles davon in die Verkokungskammer, dadurch gekennzeichnet, daß die ölbeschickung in die geräumige Verkokungskammer oder in einen erweiterten Abschnitt von ihr, in mehreren Strömen, und außerdem noch zusätzliche, auf hohe Temperatur erwärmte Feststoffteilchen in die aus der Verkokungskammer abziehenden Dämpfe eingeführt werden, und daß ein Teil der durch die Verkokungskammer und die Heizzone umlaufenden Feststoffe ausgesondert und in eine Sichtvorrichtung geleitet wird, in der die feineren Teilchen mit einer Größe unter 175 μ durch einen nach oben durch die Feststoffe gehenden Gasstrom mitgeführt und wieder in die Verkokungskammer zurückgeleitet werden,während die größeren Teilchen entfernt und als Verfahrensprodukt ausgetragen oder ganz oder teilweise zerkleinert werden, worauf die zerkleinerten Teilchen wieder in das Verfahren zurückgeleitet werden, vorzugsweise in die Sichtzone.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die ölströme an mehreren Stellen in verschiedener Höhe, vorzugsweiseίο radial von der Außenwand her in die Verkokungskammer eingeführt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptmenge der.ge-' nannten größeren Teilchen in eine äußere Heizzone geleitet und sie dann zur Übertragung von Wärme wieder in die Verkokungskammer zurückgeführt werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfe aus der Schicht der feinzerteilten Feststoffe mit einer Geschwindigkeit von 60 bis I5ocm/sec abgezogen werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Verkokungszone kommenden Dämpfe durch eine Waschzone zum Abschrecken geleitet werden.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Verkokungszone kommenden Feststoffteilchen mit einem Abstreifgas in einer Abstreifzone in Berührung gebracht werden und daß das hierfür benutzte Gas auch zum Aufwirbeln der Feststoffe dient.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß feinverteilter, bei dem Verfahren selbst gewonnener Koks mit einerTeilchengröße von 50 bis 100 μ als Feststoffteilchen verwendet wird.
- 8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine geräumige Verkokungskammer, eine Anzahl von durch deren Wandungen hindurchgehenden Düsen, Mittel zum Einführen des behandelten Öls durch diese Düsen, Mittel zur Aufrechterhaltung einer dichten Feststoffwirbelschicht in dieser Kammer, Mittel zur Umlaufführung eines Feststoffstromes aus der Verkokungskammer durch eine außenliegende Heizzone und wieder zurück in die Verkokungskammer, Zyklonabscheider, die im Oberteil der Verkokungskammer angebracht sind, Mittel zur Rückführung der in diesen Abscheidern abgeschiedenen Feststoffe in die Verkokungskammer unterhalb der oberen Begrenzungsfläche der dichten Wirbelschicht, Mittel zur Einführung fester Stoffe aus der Heizzone in die Einlaßstellen der Zyklonabscheider, eine Auslaßleitung für Dämpfe am oberen Ende der Zyklonabscheider, Mittel zur .Abschreckung und teilweisen Kondensation der Dämpfe in einem Waschturm und durch Mittel zur Rückführung eines Teiles der kondensierten Produkte in die Verkokungskammer.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 837 992; USA.-Patentschriften Nr. 2 543 884, 2 432 503, 548 286, 2 540 373, 2 589 124, 2 595 909;597 346, 2 379 711, 2503291;kanadische Patentschrift Nr. 469 374, referiertim Chemischen Zentralblatt, 1951, L, 1691.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen® «»55W414-7.56 (809761/17 3.59)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US971805XA | 1953-05-27 | 1953-05-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=22261822
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DEST8239A Expired DE971805C (de) | 1953-05-27 | 1954-05-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffoelen |
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---|---|
DE (1) | DE971805C (de) |
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