DE971636C - Kurzwellenapparat fuer Therapiezwecke - Google Patents
Kurzwellenapparat fuer TherapiezweckeInfo
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Description
(WiGBL S. 175)
AUSGEGEBEN AM 5. MÄRZ 1959
P 4919 VIII c J 21 g
Bekanntlich ist bei medizinischen Hochfrequenzgeneratoren infolge der schwankenden Belastung
bei den verschiedenartigen Behandlungsfällen und auch bei Bewegungen des Patienten eine Rückwirkung
auf die Frequenz selbst bei losester Auskopplung nicht zu vermeiden. In letzter Zeit sind nun
gesetzliche Vorschriften erlassen worden, welche bei Hochfrequenzgeneratoren für medizinische
Zwecke die Einhaltung einer bestimmten Frequenz (von 40,68 MHz) vorschreiben, um Störungen
anderer Funkdienste nicht entstehen zu lassen. Man ist daher dazu übergegangen, Kurzwellenapparate
für Therapiezwecke mit quarzgesteuerten Sendern auszurüsten. Bei solchen Sendern bleibt zwar die
Frequenz auch bei Verstimmungen im Anodenkreis der Endstufe konstant, jedoch verringert sich die
abgegebene Hochfrequenzleistung. Dadurch tritt eine Zunahme der Anodenverlustleistung auf, die
eine voll ausgelastete Endröhre gefährdet. Voll ausgelastete
Endröhren will man aber aus wirtschaftlichen Gründen verwenden.
Außer dieser technischen Schwierigkeit ergeben sich bei Kurzwellenapparaten mit quarzgesteuerten
Sendern auch in medizinischer Hinsicht Unzuträglichkeiten. Wenn man nämlich zu Beginn einer Bestrahlungsbehandlung
den Kurzwellenapparat durch eine entsprechende Wahl der Kopplung auf eine bestimmte,
an den Patienten abzugebende Hochfrequenzleistung eingestellt hat, dann kann die gewünschte
Wirkung in der eingestellten Behandlungszeit nur erzielbar sein, sofern keine unkontrollierbaren
Änderungen der dosierten Leistung
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etwa infolge von Bewegungen des Patienten und von dadurch bedingten Kreisverstimmungen eintreten.
Nun ist es zwar bereits bekannt, eine im wesentlichen aus einer Fotozelle bestehende Überwachungseinrichtung
vorzusehen, die bei übermäßiger Erhitzung der Endröhrenanode die Apparatur abschaltet. Damit ist aber allein ein Schutz
in technischer Hinsicht zu erreichen, denn in der ίο Behandlung des Patienten werden unregelmäßige
Unterbrechungen eintreten, die den Arzt zwingen, den Behandlungsvorgang ständig zu beobachten
und den Kurzwellenapparat nach jeder Unterbrechung neu einzustellen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, bei Kurzwellenapparaten den
Patientenkreis selbsttätig auf Resonanz abzustimmen. Auf dem nah verwandten Gebiete der
Hochfrequenzerhitzung sind bereits Anordnungen bekannt, die dazu geeignet sind, eine Verstimmung
des Lastkreises gegenüber der Generatorfrequenz selbsttätig zu beseitigen. Das Kriterium für
die richtige Einstellung des Lastkreises muß naturgemäß von den wechselnden Belastungsarten des
Lastkreises unabhängig sein. Bei der Hochfrequenzerhitzung ändert sich während der Behandlung
infolge des Temperaturanstiegs die dielektrische Verlustleistung. Dabei braucht sich keine
Rückwirkung auf den Generatorkreis zu ergeben, die eine Frequenzänderung des Oszillators herbeiführt;
jedoch wird durch eine Verstimmung des Lastkreises die Energieübertragung nachteilig beeinflußt.
Ein Mittel zum Vermeiden dieser Erscheinung besteht in der Verwendung eines phasenvergleichenden
Netzwerks, mit dem aus der Abweichung von der 900 betragenden Phasenverschiebung
zwischen Oszillator- und Resonanzspannung des Lastkreises eine Regelgröße für die Nachstimmung
eines frequenzbestimmenden Organs im Lastkreis, vorzugsweise eines von einem Nachstellmotor
angetriebenen veränderlichen Kondensators, gebildet wird. Die bekannte Schaltungsanordnung
enthält eine Brückenschaltung, bei der ein Zweig zwei Arbeitswiderstände aufweist und der andere
Zweig aus zwei Röhren besteht, deren Steuergittern gleichphasige, dem Anodenkreis der Senderstufe
entnommene Wechselspannungen zugeführt werden.
Nach der bekannten Schaltung werden die im Brückenzweig liegenden Röhren anodenseitig aus
dem Lastkreis gespeist. Dadurch wird der Hochfrequenzgenerator vorbelastet, was insbesondere
dann ins Gewicht fällt, wenn es sich um einen Hochfrequenzgenerator von kleiner Leistung
handelt. Außerdem aber werden durch die enge Kopplung zwischen der Brückenschaltung und dem
Behandlungskreis gleichzeitig auch die in der Brückenschaltung fließenden Ströme in den Behandlungskreis
hineintransformiert. Daß hier eine verhältnismäßig enge Kopplung vorliegen muß, dürfte klar sein, da eine immerhin nicht vernachlässigbar
kleine Leistung für die Speisung der Röhren zur Verfügung stehen muß. Bei diesem
Hineintransformieren der Brückenströme wird eine Verfälschung der im Behandlungskreis fließenden
Ströme hinsichtlich der Phase hervorgerufen.
Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu vermeiden. Gemäß der Erfindung werden in einer
entsprechenden Schaltungsanordnung in einem Brückenzweig zwei Mehrgitterröhren verwendet
und einem weiteren Gitter der einen Röhre eine Wechselspannung von einem mit dem Anodenkreis
der Endröhre gekoppelten und auf Resonanz abgestimmten Kreis zugeleitet, dem entsprechenden
Gitter der anderen Röhre jedoch eine dem Behändlungskreis entnommene Wechselspannung zugeführt.
Bei dieser Schaltung werden die Röhren von einer gesonderten Stromquelle gespeist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung des in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
Die Brückenschaltung besteht aus zwei Enneoden A, B und aus den Arbeitswiderständen R1
und R2. Die Röhren sind so eingestellt, daß bei einem Phasenunterschied von 900 der Spannungen
am Gitter 3 und 5 ein bestimmter Anodenstrom von beispielsweise 250 μΑ fließt. Die beiden
Gitter 3 erhalten eine gleichphasige Wechselspannung, die dem Anodenkreis C der Endstufe entnommen
wird und mit der Hochfrequenzspannung in diesem Kreis in Phase ist. Das Gitter 5 der
Röhre B erhält eine Wechselspannung von einem Kreis P, der auf Resonanz mit dem Anodenkreis C
abgestimmt und mit diesem gekoppelt ist. Der Phasenunterschied zwischen diesen beiden Kreisen
beträgt somit 900. Das Gitter 5 der Röhre A wird von einer Wechselspannung beaufschlagt, welche
dem Patientenkreis P entnommen ist. Der Phasenwinkel dieser Spannung ist nur dann gleich 900,
wenn der Patientenkreis auf Resonanz abgestimmt ist. Befindet sich jedoch der Patientenkreis außerhalb
der Resonanz, so ist der Phasenwinkel größer oder kleiner als 900, je nachdem, ob der Patientenkreis
sich gegenüber der Resonanzfrequenz induktiv oder kapazitiv· verhält.
Die Brückenschaltung ist also nur dann im Gleichgewicht, wenn der Patientenkreis auf Resonanz
abgestimmt ist. Im anderen Falle entsteht an der Brückendiagonale je nach der Verstimmung
eine positive oder negative Gleichspannung. Diese wird nun bei dem Kurzwellenapparat nach der Erfindung
benutzt, um die beiden Verstärkerröhren V1 und V2 über ihre Gitter G1 und G2 zu steuern. Die
Trioden V1 und V2 sind in Gegentakt geschaltet,
und ihre Anodenströme fließen über die Feldwicklung W des Nachstellmotors, der das frequenzbestimmende
Organ des Patientenkreises, vorzugsweise den Drehkondensator K, nachstellt. Die
Anodenspannung wird der Mitte der Feldwicklung W zugeführt. Hierdurch heben sich die magnetischen
Felder der beiden Feldwicklungshälften dann auf, wenn in beiden Trioden der gleiche
Anodenstrom fließt, d. h. wenn beide Röhren die gleiche Gittervorspannung erhalten.
Im Anodenkreis der Verstärkertrioden V1 und V2
kann in an sich bekannter Weise auch ein polari-
siertes Relais vorgesehen sein, das die Steuerkontakte des Nachstellmotors betätigt.
Durch solche Anordnungen wird erreicht, daß je nach der Verstimmung des Patientenkreises der
Nachstellmotor nach links oder rechts herumläuft. Die Drehrichtung läßt sich leicht so wählen, daß
der Motor den Abstimmkondensator K in Richtung auf Resonanz zu bewegt. Ist die Resonanzeinstellung
erreicht, so ist die Brückenschaltung im ίο Gleichgewicht, beide Trioden V1, V2 haben den
gleichen Anodenstrom, und der Nachstellmotor kommt deshalb zum Stillstand.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Kurzwellenapparat für Therapiezwecke, bei dem mittels eines phasenvergleichenden Netzwerks aus der Abweichung von der 900 betragenden Phasenverschiebung zwischen Oszillator und Resonanzspannung des Patientenkreises eine Regelgröße für die Nachstimmung eines frequenzbestimmenden Organs im Patientenkreis, vorzugsweise eines von einem Nachstellmotor angetriebenen veränderlichen Kondensators, gebildet wird und das phasenvergleichende Netzwerk aus einer an sich hierfür bekannten Brückenschaltung besteht, bei der ein Zweig zwei Arbeitswiderstände aufweist und der andere Zweig aus zwei Röhren besteht, deren Steuergittern gleichphasige, dem Anodenkreis der Senderendstufe entnommene Wechselspannungen zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Brückenzweig zwei Mehrgitterröhren (A, B) verwendet werden und einem weiteren Gitter (5) der einen Röhre (B) eine Wechselspannung von einem mit dem Anodenkreis der Endröhre gekoppelten und auf Resonanz abgestimmten Kreis (F) zugeleitet, dem entsprechenden Gitter (5) der anderen Röhre (A) jedoch eine dem Patientenkreis (P) entnommene Wechselspannung zugeführt wird.
- 2. Kurzwellenapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brückenschaltung zwei Enneoden enthält.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 737 on, 663548,356917;USA.-Patentschriften Nr. 2 396 004, 2 470 443, 2508321;britische Patentschrift Nr. 611 710;französische Patentschrift Nr. 763 868;Zeitschrift »Electronics«, 1944, S. 115/116;ViIbig: »Lehrbuch der Hochfrequenztechnik«, 1939, S. 781/782;Vilbig, Zenneck, »Fortschritte der Hochfrequenztechnik«, Bd. II, 1943, S. 631;»Die Telefunkenröhre«, Heft 11, Dez. 1937;Ro the und Kleen, »Elektronenröhren
Anfangsstufenverstärker«, 2. Auflage, 1944,
pitel 13, §§ 6, 7, S. 216 bis 218;»Philips Technische Rundschau«, Nr. 1,
1949, S. ι bis 12.als Ka-JuIiHierzu 1 Blatt Zeichnungen© 809 742/24 2.59
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