DE971559C - Mittel zum Herstellen von Kaltdauerwellen - Google Patents

Mittel zum Herstellen von Kaltdauerwellen

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DE971559C
DE971559C DEU955A DEU0000955A DE971559C DE 971559 C DE971559 C DE 971559C DE U955 A DEU955 A DE U955A DE U0000955 A DEU0000955 A DE U0000955A DE 971559 C DE971559 C DE 971559C
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Germany
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hexamethylenetetramine
hair
permanent waves
solution
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HAARFARBEN
PARFUEMERIEN GmbH
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HAARFARBEN
PARFUEMERIEN GmbH
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61QSPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
    • A61Q5/00Preparations for care of the hair
    • A61Q5/04Preparations for permanent waving or straightening the hair
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K8/00Cosmetics or similar toiletry preparations
    • A61K8/18Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
    • A61K8/30Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing organic compounds
    • A61K8/46Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing organic compounds containing sulfur

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Description

(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 19. FEBRUAR 1959
U 955 IVa 130 h
Das Dauerwellen lebender Haare in der Kälte ist bereits in der Praxis bekannt. Im allgemeinen wird dieses Verfahren von den Friseuren in folgender Weise durchgeführt: Nachdem das Haar und der Haarboden mit dem Schampuniermittel durch Spülen befeuchtet ist, wird das Verfahren im wesentlichen in zwei Arbeitsgängen durchgeführt.
Im ersten Arbeitsgang bringt der Friseur die Haare mit Hilfe von Lockenwicklern in die gewünschte Form mit einer Reduktionslösung, um die Haare zu erweichen; vorzugsweise wird eine Alkalithioglykolatlösung verwendet. Darauf wird gespült.
Im zweiten Arbeitsgang erfolgt eine neuerliche Behandlung durch Anwendung einer Fixier- oder Neutralisationslösung auf die Haare, um ihre ursprüngliche Elastizität, die bei der ersten Behandlung verlorengegangen war, wiederherzustellen. Während all dieser Maßnahmen bleibt die Form, ao die den Haaren durch die Lockenwickler in dem Augenblick gegeben wurde, als die Haare sich noch in einem gewissermaßen gelockerten Zustand befanden, erhalten. Bei dem üblichen zweistufigen Dauerwellverfahren ist es bereits bekannt, die Fixierung des Haares in der zweiten Stufe mit Verbindungen vorzunehmen, welche Aldehydgruppen enthalten.
All diese Maßnahmen sind langwierig und kostspielig. Man hat daran gedacht, das Verfahren abznkürzen, indem man für den ersten Arbeitsgang als Reduktionsmittel eine Merkaptanverbindung verwendete, welche nichtpolare löslichmachende Gruppen enthält, wie beispielsweise Glycerylmonomerkaptan oder Thioglycerin. Die Maßnahme der Fixierung und Neutralisation vollzieht sich in
809 732/36
diesem Falle von selbst durch gründliches Spülen der Haare. Aber diese Körper, insbesondere das Thioglycerin, werden beim Spülen je nach der Porosität der Haare und der Sorgfalt, die der Friseur auf das Spülen verwendet, nur mehr oder weniger gut entfernt. Im übrigen ist die Herstellung des Thioglycerins schwieriger als die der Thioglykolsäure, und die Verwendung des Thioglycerins ist daher wesentlich teurer als die der Thioglykolsäure.
Der Erfinder hat ein neues Verfahren gefunden, welches es gestattet, unter Vermeidung der Verwendung kostspieliger Reduktionsmittel die Dauer der Behandlung in der Kälte beträchtlich zu vermindern, indem man die Fixier- oder Neutralisationszeit vollständig wegfallen läßt, so daß der Friseur praktisch in der gleichen Zeit einen wesentlich größeren Kundenkreis behandeln kann als beim bisherigen Verfahren.
ao Der Erfinder erzielt dieses Ergebnis auf eine im ersten Augenblick überraschende Art und Weise, da sie den ersten Arbeitsgang der Erweichung der Keratinsubstanz und den zweiten Arbeitsgang der Wiedererhärtung durch Fixierung gleichzeitig durchführt.
Das Erweichen der Keratinsubstanz wird durch Anwendung einer Merkaptanverbindung, die polare Gruppen enthält, beispielsweise einer Lösung von Thioglykolsäure, in Gegenwart von Ammoniak erzielt, welches wahrscheinlich eine Spaltung der cystin- und salzartigen Bindungen bewirkt und auf diese Weise den Polypeptidketten oder mindestens den Krystalliten ein Aufeinandergleiten ermöglicht und so den Haaren Gelegenheit gibt, sich der durch die Lockenwickler gegebenen Form anzupassen.
Die Fixierung wird erzielt durch Zusatz von Hexamethylentetramin in einer ammoniakalischen Lösung, welches wahrscheinlich in der Weise wirkt, daß es neue Molekülbindungen erzeugt und hierdurch dem Haar seine ursprünglichen mechanischen Eigenschaften wiedergibt. Diese Verbindung wird zweckmäßig in einem Mengenverhältnis von ungefähr ι bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Endgewicht, dem Dauerwellmittel zugesetzt.
Der physikochemische Vorgang, der es ermöglicht, durch Anwendung von Hexamethylentetramin die beiden vorhandenen Gänge, die bisher hintereinander stattfanden, zu einem einzigen Arbeitsgang zu vereinigen, ist sehr schwierig zu erklären. Es scheint in der Tat — dieses soll jedoch lediglich ein Hinweis sein —, daß das obenerwähnte Ergebnis erzielt wird auf Grund der Unterschiede in den Reaktionsgeschwindigkeiten einerseits des Reduktionsmittels, welches beispielsweise aus Thioglykolsäure und Ammoniak besteht, und andererseits des Fixiermittels, nämlich Hexamethylentetramin.
Die Reduktion erfolgt tatsächlich sehr rasch, und man kann sich vorstellen, daß die langsamere gerbende Wirkung des Hexamethylentetramins darin besteht, daß es die durch Einwirken des Reduktionsmittels in Freiheit gesetzten löslichmachenden Gruppen blockiert und hierbei neue Molekülbindungen hervorruft, wobei die Quellung in beträchtlichem Maße vermindert wird und das Haar seine ursprünglichen mechanischen Eigenschaften wiedererhält.
Es ist darauf hinzuweisen, daß ein Gerbmittel wie Hexamethylentetramin, welches kein Oxydationsmittel darstellt, ohne Wirkung auf das Reduktionsmittel, z. B. auf Thioglykolsäure, ist. Dies ermöglicht die gleichzeitige Anwendung der beiden Verbindungen.
Man kann außerdem die Quellung des Haares vermindern, indem man den osmotischen Druck durch Zusetzen einer geringeren Menge eines Salzes erhöht, welches mit dem Merkaptan nicht reagiert, beispielsweise eines Natrium-, Calcium-, Ammonium- oder Magnesiumsalzes. Vorzugsweise verwendet man Ammoniumsulfat. Man verbindet die Wirkung dieser Salze mit derjenigen der obenerwähnten Gerbstoffe, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Für den Friseur bestehen demnach die notwendigenArbeitsgänge nach demSchampunieren lediglich darin, die Lockenwickler einzudrehen unter gleichzeitigem Imprägnieren der Haare mit einer Lösung, welche sowohl das Reduktions- als auch das Fixiermittel, nämlich Hexamethylentetramin, enthält und außerdem gegebenenfalls noch ein Metallsalz. Dieser einzige Arbeitsgang, der sehr kurz ist, genügt, um eine beständige Kaltwelle herzustellen, d. h. praktisch bei Zimmertemperatur und ohne Anwendung von Hitze. Der Friseur beendet die Arbeit durch einfaches Spülen mit Wasser und anschließend einer Trocknung nach bekannten Methoden.
Die durch diese Mittel erhaltene Kräuselung zeichnet sich durch eine beträchtliche Beständigkeit aus und kann sofort nach dem Spülen in Wellen gelegt werden.
Im folgenden werden einige Beispiele für die Zusammensetzung geeigneter Lösungen gegeben.
Beispiel 1
60 g Thioglykolsäure, die mit Ammoniak neutralisiert ist,
30 g Hexamethylentetramin,
40 ecm 25%iges Ammoniak.
Die Lösung wird mit Wasser auf 1000 ecm aufgefüllt.
Beispiel 2
80 g Thioglykolsäure, die mit Ammoniak neutralisiert ist,
2o g Hexamethylentetramin,
20 g Ammonsulfat,
40 ecm 25%iges Ammoniak.
Die Lösung wird mit Wasser auf 1000 ecm aufgefüllt.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    I. Mittel zum Herstellen von Dauerwellen in der Kälte, die Merkaptanverbindungen mit einer polaren Gruppe in einem ammoniakalischen
    Medium enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel außerdem Hexamethylentetramin enthalten.
  2. 2. Mittel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Hexamethylentetramin darin in einer Menge von etwa ι bis io°/o des Endgewichtes der Lösung enthalten ist.
  3. 3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Merkaptanverbindung Ammoniumthioglykolat enthalten.
  4. 4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem ein Natrium-, Kalium-, Ammonium- oder Magnesiumsalz, welches nicht mit der Merkaptanverbindung reagiert, vorzugsweise Ammoniumsulfat, enthalten.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 659120, 697634; ao belgische Patentschrift Nr. 467 922; USA.-Patentschriften Nr. 2 350 178, 2 390 073, 464 280;
    britische Patentschrift Nr. 589 956.
    O 809 732/36 2,59
DEU955A 1949-11-07 1950-11-03 Mittel zum Herstellen von Kaltdauerwellen Expired DE971559C (de)

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DEU955A Expired DE971559C (de) 1949-11-07 1950-11-03 Mittel zum Herstellen von Kaltdauerwellen

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