DE971142C - Anordnung zur Inbetriebsetzung von mehrphasigen Gleichrichtern oder Wechselrichtern, die mit in Reihe geschalteten gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeiten - Google Patents

Description

Beim Betrieb von Gleichrichtern oder Wechselrichtern, die an hohen Gleichspannungen liegen, ist es bekannt, mehrere Entladungsstrecken in Reihe zu schalten. Arbeiten die Stromrichter mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken, so ergeben sich verschiedene, den Betrieb erschwerende Bedingungen. So ist z. B. bei Graetzschaltungen mit ungerader Phasenzahl zur sicheren Beherrschung des Betriebes vorgeschlagen worden,

xo für die Dauer der ein Einsetzen der Entladung ermöglichenden Werte der Gitterspannung eine Mindestdauer und eine Höchstdauer vorzusehen. Beim Betrieb von Stromrichtern bevorzugt man jedoch aus verschiedenen Gründen Steuerwechselspannungen spitzer Wellenform. Bei der Inbetriebsetzung von damit gesteuerten Stromrichtern ergeben sich jedoch Schwierigkeiten, weil im allgemeinen jeweils nur eine der in Reihe geschalteten, aber phasenverschoben arbeitenden Entladungsstrecken arbeitsbereit gemacht wird, die anderen aber gesperrt gehalten werden. Zur Behebung dieser Schwierigkeiten hat man vorgeschlagen, betriebsmäßig Hilfsbelastungen vorzusehen und sie derart zu schalten, daß jeder eine Entladungsstrecke enthaltende Hilfsbelastungsstromkreis sich unter Umgehung einer weiteren Entladungsstrecke über die zugeordnete Hilfsbelastung schließt. Derartige Hilfsbelastungen sind ungünstig, weil der Wirkungsgrad des Stromrichters verschlechtert wird.

Auch wenn die Hilfsbelastungen nur kurzzeitig für die Inbetriebsetzung des Stromrichters eingeschaltet werden, sind sie ungünstig, weil sie den Aufwand für die Hauptstromkreise des Stromrichters vergrößern.

Die Erfindung bezweckt, die Hilfsbelastungen völlig zu vermeiden. Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß den Gitterkreisen wenigstens eines Teiles der Entladungsstrecken außer der betriebsmäßig vorgesehenen Steuerwechselspannung spitzer Wellenform kurzzeitig während der Inbetriebsetzung eine zusätzliche, derart beschaffene Steuerspannung zugeführt wird, daß alle in Reihe geschalteten Entladungsstrecken eines betriebsmäßig möglichen Strompfades gleichzeitig zünden können.

Der Erfindungsgedanke soll beispielsweise an einer dreiphasigen Graetzschaltung erläutert werden. Bei dem Schaltbild in Fig. 1 der Zeichnung sind ι bis 6 die einanodigen Entladungsgefäße, 7 bis 9 die Wicklungen eines dreiphasigen Transformators, dessen an das dreiphasige Wechselstromnetz angeschlossene Wicklung nicht dargestellt ist, 10 der Belastungswiderstand bei Gleichrichterbetrieb bzw. das speisende Gleichstromnetz beim Wechselrichterbetrieb. 17 bis 19 in Fig. 2 sind die Spannungen der Wicklungen 7 bis 9 gegen den Sternpunkt. Die Spannungen zweier Phasen wirken stets zusammen, um einen Strom 12 durch den als induktionsfrei angenommenen Widerstand xo zu treiben. Der Zündeinsatz sei (vgl. Fig. 2 der Zeichnung) um die Zeit 20 gegen den natürlichen Zeitpunkt verzögert. Diesem Zwecke dienen bei den Gefäßen 1 und 5, die beim Anfahren zuerst den Strom führen sollen, die Gitterspannungen 13 und 14. Im Sinne der Erfindung erhält nun das Gitter des Gefäßes S zum Anfahren einen einmaligen (oder auch sich einige Male wiederholenden), mit den Impulsen 13 synchronen Impuls 15. Bei erstmaliger Freigabe der Gefäße 1 und 5 fließt der Strom durch sie. Er wird bei 21 vom Gefäß 6 übernommen.

Schaltet man beispielsweise drei phasenverschoben gespeiste Zweiphasengleichrichter in Reihe, so muß je eine Entladungsstrecke jedes Zweiphasengleichrichters leitend gemacht werden, d. h., bei Zweiphasengleichrichtern muß mindestens je eine Entladungsstrecke mit einer zusätzlichen Steuerspannung versehen werden.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   ι. Anordnung zur Inbetriebsetzung von mehrphasigen Gleichrichtern oder Wechselrichtern, die mit in Reihe geschalteten gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Gitterkreise wenigstens eines Teiles der Entladungsstrecken außer der betriebsmäßig vorgesehenen Steuerwechselspannung spitzer Wellenform kurzzeitig während der Inbetriebsetzung eine zusätzliche, derart beschaffene Steuerspannung erhalten, daß alle in Reihe geschalteten Entladungsstrecken eines betriebsmäßig möglichen Strompfades gleichzeitig zünden können.
2. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Freigabe innerhalb der betriebsmäßigen Brennzeit aller Gefäße der Gruppe erfolgt.
3. 3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Steuerspannungen synchron mit dem Betriebssteuerimpuls einer Entladungsstrecke einer zu zündenden Gruppe verlaufen.