DE640563C - Anordnung zur Verbesserung der Spannungs- bzw. Stromkurven bei mit gesteuerten Entladungsstrecken arbeitenden Einphasenwechselrichtern - Google Patents
Anordnung zur Verbesserung der Spannungs- bzw. Stromkurven bei mit gesteuerten Entladungsstrecken arbeitenden EinphasenwechselrichternInfo
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Description
Es ist bekannt, zur Umformung von hochgespanntem Gleichstrom in angenähert sinusförmigen
Wechselstrom unter Anwendung eines Transformators mehrere parallelgeschaltete, hochevakuierte Glühkathodenentladungsgefäße
zu benutzen, deren Gittern zwecks Steuerung ihrer Durchlässigkeit in geeigneten Zeitpunkten gleichfrequente, phasenverschobene
Gitterspannungen aufgedrückt werden. Die einzelnen Gitterspannungen erhalten dabei
je nach der gewünschten Kurvenform der zu erzeugenden Wechselspannung einen verschiedenartigen
zeitlichen Verlauf. Diesem Verlauf entsprechend kann bekanntlich bei mit reiner Elektronenentladung arbeitenden
Röhren der durchgelassene Entladungsstrom und damit die Kurvenform der Spannung im
Ausgangskreis stetig, d. h. auch bei brennender Entladung, beeinflußt werden.
Bei den in neuerer Zeit als Wechselrichter bezeichneten Einrichtungen zur Umformung
von Gleich- in Wechselstrom, welche mit Dampf- oder Gasentladungsstrecken mit eindeutiger
Stromdurchlaßrichtung arbeiten, liegen die Verhältnisse'jedoch anders. Zwar
werden auch hier die einzelnen Entladungsstrecken mit Spannungen gleicher Frequenz
und verschiedener Phasenlage gesteuert. Da
sie jedoch nur einen Einfluß auf den Zeitpunkt des Entladungseinsatzes haben, jedoch
nicht auf den weiteren Verlauf der Entladung, hängt die Kurvenform der erzeugten
Wechselspannung von der Bemessung der Hauptstromkreise ab und weist normalerweise
beträchtliche Unterschiede gegenüber einer Sinusform auf. Es besteht an sich bei diesen
Wechselrichtern, und zwar sowohl in Parallelanordnung wie in Reihenschaltung, die
Schwierigkeit, günstige Spannungs- bzw. Stromkurven zu erzielen, da der Energiefluß
im Gleichstromnetz kontinuierlich sein soll, während er im Wechselstromnetz pulsierend
sein muß. Insbesondere beim Wechselrichter in Parallelanordnung ist die Kurvenforrn der
erzeugten Wechselspannung besonders ungünstig.
Die Erfindung bewirkt nun eine Verbesserung der Spannungs- und Stromkurven bei
Einphasenwechselrichtern, insbesondere solchen mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken.
Erfindungsgemäß sind mindestens zwei parallel zueinander an sich unabhängig auf den Verbraucher arbeitende,
vollständige Wechselrichter der gekennzeichneten Art vorgesehen, von denen mindestens
einer ein Wechselrichter in Reihenanordnung
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Karl Kettner in Berlin-Lankwits.
640 56β
ist, d. h, also einen abwechselnd über die eine Entladungsstrecke aufgeladenen und über die
andere Entladungsstrecke bzw. den Verbraucher entladenen Energiespeicher besitzt.
Die parallelarbeitenden vollständigen Wechselrichter werden ihrerseits durch Steuerimpulse
gleicher Frequenz und gegebenenfalls mit gegenseitiger Phasenverschiebung, d. h. mit
zeitlicher Staffelung der Steuerimpulse, gesteuert. Arbeiten allerdings ein Wechselrichter
in Parallelanordnung und ein Wechselrichter in Reihenanordnung zusammen auf den gleichen Verbraucher, so ist es nicht notwendig,
eine Phasenverschiebung zwischen den Steuerimpulsen der beiden Wechselrichter vorzusehen. Arbeiten dagegen mehrere
Wechselrichter in Reihenanordnung zusammen, so kann eine Verbesserung der Spantiungs-
bzw. Stromkurven naturgemäß nicht erzielt werden, wenn die Wechselrichter gleichartig aufgebaut sind und gleichartig gesteuert
werden. Es ist daher in diesem Falle stets erforderlich, sowohl den Aufbau der Wechselrichter, insbesondere die Bemessung
der Energiespeicher, verschiedenartig zu gestalten als auch die einzelnen Wechselrichter
mit gegenseitiger Phasenverschiebung zu steuern. Erfindungsgemäß wird bei der angegebenen
Wechselrichteranordnung über die taktmäßig gezündeten Dampf- oder Gasentladungsstrecken
in Reihenschaltung die Ladung oder Entladung der Energiespeicher derart gesteuert, daß sich an den Verbraucherklemmen
auf der Wechselstromseite durch die Ströme der Energiespeicher, gegebenenfalls im Zusammenwirken mit den zusätzlichen
Strömen von in Parallelanordnung arbeitenden weiteren Wechselrichtern, beliebig wählbare
Spannungs- und Stromkurven, insbesondere sinusförmige Kurven ergeben.
In Abb. ι der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt, das drei Einphasenwechselrichter in Reihenanordnung enthält. Der Hauptstromkreis des
einen Wechselrichters wandelt die vom Gleichstromnetz 4 gelieferte Energie mittels der
gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken 1' und 1", der Kommutierungsdrossel
11, des Kondensators 21 und des Transformators
5 in Wechselstromenergie um, die dem Verbraucher 6 zugeführt wird. Die Gefäße
2' und 2" sowie 3' und 3" gehören den beiden anderen Wechselrichtern an.
Die Arbeitsweise der Anordnung nach Abb. ι soll nachstehend an Hand der Abb. 2
kurz erläutert werden: Der von dem Hauptstromkreis erzeugte Strom hat etwa einen
zeitlichen Verlauf, wie ihn die Kurve i' zeigt. Die mittels der Entladungsstrecken 2' und 2"
bzw. 3' und 3" erzeugten Teilströme haben einen zeitlichen Verlauf, wie ihn etwa die
Kurven i" und ι'" wiedergeben. Wie aus der
Abb. 2 weiter erkennbar ist, werden die einzelnen Stromkreise mit Phasenverschiebung
zueinander gesteuert. Es werden während der positiven Halbwelle der Reihe nach, nämlich
in den aufeinanderfolgenden Zeitpunkten tlt
U, i3, die Entladungsstrecken i', 2', 3', wählend
der negativen Halbwelle in entsprechenden Zeitpunkten die Entladungsstrecken 1",
2", 3" leitend. Durch die Steuerung der Entladungsstrecken einerseits und durch die Bemessung
der Kapazität der Kondensatoren 21, 22 und 23 sowie der Drosselspulen 11, 12,
13 andererseits hat man es in der Hand, die Kurvenformen sowohl des erzeugten Wechselstromes
als auch des Gleichstromes entsprechend den geforderten Bedingungen zu gestalten.
In Abb. 3 der Zeichnung ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung angegeben,
und zwar stellt das Ausführungsbeispiel eine Kombination von einem Wechselrichter in
Parallelanordnung und einem Wechselrichter in Reihenanordnung dar, die den Verbraucher 6
über den Transformator 5 speist. Der Gleichstrom wird vom Netz 4 geliefert. Der Wechselrichter
in Parallelanordnung enthält die gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken
7 und 8 sowie die Transformator- go wicklung 5„ und eine in den Gleichstromkreis
eingefügte Drosselspule 10. Ferner ist ein Kommutierungskondensator 14 vorgesehen.
Der Wechselrichter in Reihenanordnung enthält die Entladungsstrecken 15 bis 18 sowie
die Kondensatoren 19' und 19" und die Transformatorwicklungen
5/ und 5/'. Ferner sind Drosselspulen 20, 24 und 25 zur Erleichterung des Kommutierungsvorganges zwischen
den Entladungsstrecken 15 bis 18 vorgesehen. Es wird bemerkt, daß der Wechselrichter in
Reihenanordnung sich vereinfachen läßt, da nur zwei Entladungsstrecken und eine Transformatorwicklung
erforderlich sind.
Die Wirkungsweise der Anurdnung nach Abb. 3 soll im folgenden kurz beschrieben
werden.
Der Wechselrichter in Parallelanordnung liefert je nach den Abmessungen der Gleichstromdrossel
10 und des Kommutierungskondensators 14 einen Strom, der etwa den Verlauf
von ip in Abb. 4 hat, d. h. die Kurvenform weicht stark von der Sinusform ab. Bei
der Anordnung nach Abb. 3 wird nun aber während des Stromdurchganges in jeder Halbwelle dem Entladungsstrom des Wechselrichters
in Parallelanordnung der Entladungsstrom eines oder mehrerer weiterer Stromkreise hinzugefügt. Im vorliegenden
Falle sind es die Stromkreise eines Wechselrichters in Reihenanordnung, die in entgegengesetztem
Sinne eingefügt werden. Den Ver-
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lauf des Entladungsstromes dieses Wechselrichters zeigt Kurve ir. Wie aus Abb. 4 ersichtlich
ist, werden die Stromkreise des Wechselrichters in Reihenanordnung im Verhältnis
zu denen des Wechselrichters in Parallelanordnung derart ausgebildet und gesteuert,
daß durch geeignete Kurvenform und Verlegung der gegenseitigen Phasenschwerpunkte
die resultierende Stromkurve im gewünschten Sinne beeinflußt wird. Die Steuerung
der beiden Wechselrichter erfolgt allerdings im Gegensatz zu der Anordnung gemäß
Abb. r und 2 insofern gleichphasig, als die Steuerimpulse nicht zeitlich gestaffelt sind,
sondern jeweils in beiden Wechselrichtern ζ α gleichen Zeiten gegeben werden. Der aus ip
und ir zusammengesetzte Wechselstrom hat eiiien Verlauf, wie er etwa der Kurve iw entspricht,
d. h. der erzeugte Wechselstrom weicht nicht mehr wesentlich von der Sinusform ab. In Abb. 5 sind der Gleichstrom ig
und der Strom des Wechselrichters in Parallelanordnung ip ohne Berücksichtigung von
Belastungsinduktivitäten aufgetragen, in Abb. 6 der Verlauf der gleichen Ströme bei
Berücksichtigung von Belastungsinduktivitäten. Der Arbeitsvorgang beim Wechselrichter
in Reihenanordnung verläuft in der Weise, daß der eine Kondensator, z. B. 19',
über die Entladungsstrecke 15 geladen und in der nächsten Halbperiode der andere bereits
zuvor über die Entladungsstrecke 18 geladene Kondensator 19" über die Entladungsstrecke.
17 entladen wird, wobei jeweils nur die Entladeströme dem Verbraucher zugeführt werden.
Es empfiehlt sich, die in die einzelnen Stromkreise eingefügten Drosseln und Kondensatoren
in Abhängigkeit von der Belastung gegebenenfalls selbsttätig zu verändern. Dadurch wird es ermöglicht, die für
jeden Belastungsfall günstigste Einstellung vorzunehmen. Es wird ferner bemerkt, daß
der Erfindungsgedanke auch bei Gleichrichterschaltungen anwendbar ist.
Claims (3)
1. Anordnung zur Verbesserung der Spannungs- bzw. Stromkurven bei mit
gesteuerten Entladungsstrecken arbeitenden Einphasenwechselrichtern, insbesondere
bei solchen mit Dampf- oder Gasentladungsstrecken, unter Verwendung von zeitlich gestaffelten Steuerimpulsen für
die verschiedenen Entladungsstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei parallel zueinander an sich unabhängig
auf den Verbraucher arbeitende, vollständige Wechselrichter vorgesehen sind, welche ihrerseits mit gleicher Frequenz
und gegebenenfalls mit gegenseitiger Phasenverschiebung, d. h. durch zeitlich
gestaffelte Steuerimpulse, gesteuert werden iind von denen mindestens einer ein
Wechselrichter in Reihenanordnung ist, und daß über die taktmäßig gezündeten 5g
Dampf- oder Gasentladungsstrecken in Reihenschaltung die Ladung oder Entladung
von Energiespeichern derart gesteuert wird, daß sich an den Verbraucherklemmen auf der Wechselstromseite durch
die Ströme der Energiespeicher, gegebenenfalls im Zusammenwirken mit den zusätzlichen
Strömen von in Parallelanordnung arbeitenden weiteren Wechselrichtern, beliebig wählbare Spannungs- bzw. Stromkurven,
insbesondere sinusförmige Kurven ergeben.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von den
Wechselrichtern gelieferten Teilströme sich im wesentlichen additiv oder subtraktiv
in einem Transformator zusammensetzen.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in den
Hauptstromkreisen der Wechselrichter angeordneten Drosseln und Kondensatoren in ihrer Größe veränderbar sind .und in
Abhängigkeit von der Belastung selbsttätig verändert-werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA62992D DE640563C (de) | 1931-08-07 | 1931-08-07 | Anordnung zur Verbesserung der Spannungs- bzw. Stromkurven bei mit gesteuerten Entladungsstrecken arbeitenden Einphasenwechselrichtern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA62992D DE640563C (de) | 1931-08-07 | 1931-08-07 | Anordnung zur Verbesserung der Spannungs- bzw. Stromkurven bei mit gesteuerten Entladungsstrecken arbeitenden Einphasenwechselrichtern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE640563C true DE640563C (de) | 1937-01-07 |
Family
ID=6943063
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA62992D Expired DE640563C (de) | 1931-08-07 | 1931-08-07 | Anordnung zur Verbesserung der Spannungs- bzw. Stromkurven bei mit gesteuerten Entladungsstrecken arbeitenden Einphasenwechselrichtern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE640563C (de) |
-
1931
- 1931-08-07 DE DEA62992D patent/DE640563C/de not_active Expired
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