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Verfahren und Vorrichtung zur Verhinderung des Verschleißes an ruhenden
und bewegten Teilen im Innern von Misch-, Aufbereitungssowie Fördervorrichtungen
für sandkörniges Schüttgut, z. B. Sand
In Misch- und Aufbereitungsmaschinen für sandkörnige
Schüttgüter, wie Sand und ähnliche Stoffe, geht bekanntermaßen das Bestreben stets
dahin, die Bildung von San,d;mänteln an den sich relativ zueinander bewegenden Teilen
zu verhindern, weil erfahrungsgemäß ein sich bildender Sandmantel in zunehmendem
Maße verhärtet. Der Sandmantel wird an .den ruhenden bzw. an den großflächigen Teilen
am stärksten. und ee reißt schließlich der auf den bewegten bzw. kleinflächigeren
Teilen gebildete Sandmantel ab mit der Folge, daß an diesen Teilen ein erheblicher
Verschleiß eintritt.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden. bewußt und planmäßig Sandmäntel
auf den relativ zueinander bewegten Teilen entstehen zu lassen mit der Absicht,
Sand auf Sand reihen zu lassen und so zu erreichen, daß der Sand in sich aufbereitet
wird, ohne daß die Quarzkörner zerstört werden. Es hat sich gezeigt, daß, wenn bei
dieser Ausübung des Aufbereitungsverfabrens der Sandschicht gestattet wird, sich
zu verstärken und schließlich zu verhärten bzw. zu verkrusten, der Aufbereitungsvorgang
unterbunden bzw. verschlechtert wird und außerdem ein Verschleiß einzelner Teile
der Einrichtung eintritt, wie dies in Verbindung mit dem anderen Verfahren beschrieben
wurde.
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Zweck der Erfindung ist es, den Verschleiß an bewegten und ruhenden
Teilen von Misch- oder Aufbereitungsmaschinen sowie Transportmaschi-
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zu verhindern, und sie beruht auf der Erkenntnis, daß dies dann möglich ist, wenn
es gelingt, die sich bildenden Sandschichten nicht zu stark anwachsen zu lassen.
Wenn hier von Sand gesprochen wird, so sind hiermit alle Schüttgüter als umfaßt
zu denken, die sandkörnig sind und eine gewisse Plastizität und Klebekraft haben.
Dies Lst der Fall bei ton- oder glaukonithaltigen Formsanden und beisl)ielsweis,e
auch bei Feinerzen, Zementmasse u. dgl. Im nachfolgenden wird dbe Ausdrucksweise
Sand so gebraucht, daß alle derartigen Schüttgüter umfaßt werden.
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Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe gelöst, indem an mindestens
einer der relativ zueinandl:r bewegten Flächen der Vorrichtung eine in sich federnde
Schicht aus Auflage und Sand gebildet wird. Die Tatsachen daß die Auflage weich
nachgiebig federt und damit auch die daran haftende Sandschicht, führt dazu, daß
ihre Oberfläche immer wieder aufgerissen wird und infolgedessen ein lockeres, sich
nicht verfestigendes und nicht verkrustendes Gefüge erhält. Es kann indes auch bei
einer in sich federnden Schicht aus Auflage und Sand bei gewissen Zusammensetzungen
und insbesondere bestimmten Feuchtigkeitsgehalten des Sandes die Gefahr eintreten,
daß auch hier die Sandschicht zu stark anwächst und damit das Aufreißen der Oberfläche
unterbunden wird. Es muß in diesem Falle durch zusätziliche Mittel dafür gesorgt
werden, daß die Schichtdicke unter Erhaltung der Eigenschaft in sich zu federn in
nicht zu starkem Maße anwächst.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung, das unter der Ausnutzung einer
in sich federnden Schicht aus dem betreffenden Schüttgut und der Auflage arbeitet,
ist nicht nur geeignet für das Aufbereiten und Mischen, sondern kann auch beim Transport
derartiger Schüttgüter zur Anwendung gelangen. also z. B. in einer Transportschnecke.
Die Transporteinrichtung bzw. deren Teile erfahren auf diese Weise einen wirksamen
Schutz gegen Verschleiß.
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Um die in sich federnde Schicht zu erzeugen, wird in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, die ruhenden Flächen der Niaschine mit einer in sich
weich federnden Auflage aus einem Kunststoff zu versehen, ian dem der Sand haftet.
Für diese Art der Auskleidung hat sich insbesondere Gummi bewährt. Demgemäß wird
die Innenfläche der Trommel einer Aufbereitungs-oder Mischmaschine, die Mulde einer
Transportschnecke od. dgl. mit einer solchen Gummiauskleidung versehen.
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Es ist zwar bekannt, beispielsweise Teile von Schneckenpressen mit
Gummibelägen zu versehen.
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Diese sollen aber ausdrücklich dazu dienen, eine Oberfläche zu bilden,
die dem Verschleiß besser standhält als Eisen. Außerdem soll dadurch von vornherein
eine glatte Oberfläche erzielt werden, die sich am Eisen sonst gerade infolge des
Verschleißes erst nach längerer Betriebsdauer einstellt. Dies ist der Dichtung der
bewegten und unbewegten Teile gegeneinander abträglich. Es fehlte somit an der Erkenntnis,
daß ein bewußt zur Entstehung gebrachter Sandmantel bestimmter Eigenschaft den Verschleiß
der Flächen überhaupt verhindert.
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Die einfachste und zweckmäßigste Form der Auflage oder Auskleidung
sind gemäß der Erfindung die in geeigneter Weise an der Trommel, Mulde od. dgl.
durch Nieten oder Schrauben befestigten Gummimatten. Es ist aber auch möglich, den
Gummi bzw. die Gummimatten an den Wandungen anzuvulkanisieren.
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Die Oberflächen der Matten sind :artfzurauhen.
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Begünstigt durch die Aufrauhung bildet sich eine an dem Gummi vollkommen
festhaftende Sandschicht. Die Entfernung der reibenden Teile vom Gummimantel, die
Federkraft des Mantels und der auf ihn ausgeübte Druck beeinflussen die Ausbildung
der Sandschicht. Die Abstimmung dieser Faktoren aufeinander ergibt sich für jeden
Spezialfall durch einige Stichversuche.
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Zur Aufrauhung kann die Matte gerippt sein.
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Die Rippen können parallel zueinander verlaufen.
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Es ist aber auch mit besonderem Vorteil möglich, die Rippen recht-
oder schiefwinklig zueinander verlaufen zu lassen, so daß quadratische, rechteckige
oder rautenförmige Vertiefungen entstehen, die durch aufragende Rippen voneinander
getrennt sind. In diesem Netzwerk von Vertiefungen setzt sich der Sand fest und
überragt das Netzwerk der Rippen um einen gewissen Betrag und bildet schließlich
einen mehr oder minder zusammenhängenden schichtförmigen Überzug. Dieser Überzug
aus Sand ist derart wirksam, daß der Gummi in keiner Weise von dem sich beim Misch-
oder Aufbereitungsvorgang bzw. beim Transport durch die Vorrichtung hindurchbewegenden
Sand angegriffen wird. Ein Auswechseln der Gummimatten ist erst dann notwendig,
wenn einmal durch langandauernde Benutzung die Federkraft des Gummis nachgelassen
haben sollte, nicht aber etwa, weil in nennenswertem Maße Verschleiß eintritt.
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Um die Federkraft der Matten zu erhöhen, kann es unter Umständen
zweckmäßig sein, Matten zu verwenden, die auf beiden Seiten gerippt sind oder aber
zwei gerippte Matten mit den nichtgerippten Flächen aufeinander zu legen und die
so hergestellte Verbundmatte in der Trommel, Mulde od. dgl. zu befestigen. Es ist
ferner möglich, zunächst eine Auflage aus Schaumgummi einzubringen und auf dieser
Auflage aus Schaumgummi die eigentliche Matte zu hefestigen. Für manche Verwendungszwecke
kann auch eine Matte aus Schaumgummi allein geeignet sein.
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An Stelle von Kunststoffen, wie Gummi od. dgl., können auch andere
Stoffe treten, z. B. Filz, auf den ein Drahtnetz aufgelegt ist. Der Filz bildet
die in sich federnde Unterlage, und das durch das Drahtgeflecht gebildete Netzwerk
bewirkt das Haften des Sandes. Der federnd nacllgiebige Filz kann auch als Unterlage
für die beschriebenen Gummimatten dienen.
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Die bewegten Teile einer derartigen Vorrichtung, d. h. also die Misch-
und Rührarme oder die
Flächen, die den Sand an die Trommelwandung
andrücken, werden aus metallischem Werkstoff. vorzugsweise aus Eisen oder Stahl.
hergestellt, und es ist lediglich durch ein Aufrauhen dafür zu sorgen, daß an diesem
verhältnismäßig kleinflächigen Teilen der Sand haftet. Ist dies sichergestellt,
so wird auch an den bewegten Teilen kein Verschleiß beobachtet und darüber hinaus
wird eine besonders gute und durchgreifende Aufbereitung des Sandes bei großem Durchsatz
in der Zeiteinheit sichergestellt.
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Bei einer Trommel, wie sie in Misch- oder Aufhereitungsmaschinet1
verwendet wird, genügt es. die untere Hälfte der Trommelwandung mit der federnden
Auflage zu versehen und den Rest der Trommel glatt zu lassen. Der Sand haftet alsdann
nur an diesem unteren Teil, was aber völlig genügt, um den Verschleiß zu unterbinden.
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Wenn beim Sand ein gewisser Feuchtigkeitsgrad überschritten wird
oder infolge besonderer Zusammensetzung des Sandes kann die Gefahr bestehen. daß
die in sich federnde Sandschicht, die sich auf den nachgiebigen Matten bildet, zu
zu großer Schichtdicke anwächst. In diesem Falle ist es notwendig, Reiber aus aufragenden
Blechen od. dgl. vorzusehen, die sich auf den umlaufenden Teilen der Vorrichtung
befinden. Diese aufragenden. die Begrenzung der Schichtdicke begUnstigenden Teile
unterliegen einem starken Verschleiß, wenn an ihnen nicht auch eine Sandschicht
zum Haften gebracht wird. Diese Schicht bildet sich dann, wenn an den auf ragenden
Blechen od. dgl. an der in Bewegungsrichtung vorn liegenden Fläche Taschen od. dgl.
gehildet werden, indem z. B. entsprechende Ansatzstücke angeschweißt werden. In
den so gebildeten Taschen setzt sich der Sand ab und bildet in kürzester Zeit einen
haftenden Überzug, der auch die schneidenförmige Fläche überdeckt. so daß die Schichtdickenbegrenzung
lediglich durch Reibwirkung von Sand auf Sand erfolgt. Es ist zweckmäßig, die Reiber
derart federnd anzuordnen, daß sie in Richtung der anwachsenden Schicht um gewisse
Beträge nachgiebig sind. Sinngemäß werden auch die fördernden Flächen von Mischflügeln
oder Transportschuecken mit derartigen Taschen versehen, so daß sich auch hier Sandschichten
bilden. die die schneidenförmigen Flächen überdecken und so ihren Verschleiß verhindern.
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PATENTTANSPRÜCHE I. Verfahren zum Schutz gegen Verschleiß an ruhenden
und bewegten Teilen im Innern von Misch-, Aufbereitungs- oder Fördermaschinen für
sandkörniges Schiittgut durch Aufbrin, n eines Überzuges aus Gummi oder einem ähnlichen
Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe eines oberflächellprofilierten,
weichelastischen Kunststoff-Polsterbelages, insbesondere aus Gummi- oder Filzmatten,
eine haftende, nicht verkrustende Sandschicht auf mindestens einer der relativ zueinander
bewegten Maschinenflächen gebildet wird.