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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Emaillelackdrähten Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Emaillelackdrähten,
bei dem der Lack in feinstverteilter Form mittels einer Sprühdüse auf dem Draht
aufgebracht wird. Um einen hinreichend starken Überzug des Drahtes mit Lack zu erzielen,
ist es bei solchen Verfahren gebräuchlich, mehrere Lackschichten nacheinander auf
dem Draht aufzubringen. Nach dem Aufbringen jeder dieser Schichten wird der Draht
in mehreren Schleifen durch einen Trockenofen geführt, um nach dem Trocknen wieder
besprüht zu werden.
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Die zum Aufsprühen des Lackes verwendeten Düsen sind bisher radial
auf den Draht zu gerichtet, der kontinuierlich an den Düsen vorbeigeführt wird.
Es sind auch ringförmige Düsen bekannt, durch die der Draht hindurchgeführt wird.
Es ist stets schwierig, mit diesen Düsen, durch die der Lack, um eine gute Zerstäubung
zu erreichen, unter gewissem Druck gepreßt werden muß, einen gleichmäßigen Überzug
des Drahtes zu erzielen. Die Schichten werden daher möglichst dünn gehalten und
mehrfach übereinander aufgetragen, so daß ein gewisser Ausgleich stattfindet.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, bei jeder Schicht eine
möglichst gleichmäßige Verteilung des Lackes auf dem Draht zu erzielen. Das wird
gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß durch eine tangential zum Leiter angeordnete
Sprühdüse der durch aus dem Trockenofen abgesaugte heiße Luft und Dämpfe zu Nebel
zerstäubte Lack in der, Nebelkammer rotiert und sich gleichzeitig in axialer Richtung
auf einer schraubenlinienförmigen Bahn bewegt.
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Durch die tangentiale Anordnung der Sprühdüse und durch das Rotieren
des zerstäubten Lackes in der Nebelkammer tritt der Lack in gleichmäßiger Verteilung
von
allen Seiten an den Draht heran, und vor allem kann der Bereich, in welchem der
Lack sich auf dem Draht niederschlägt, länger vorgesehen werden als bei den bisher
bekannten radial gerichteten Düsen. Da der Lack besser an die verschiedenen Stellen
des Drahtes herangebracht wird, ist eine Einsparung von Lack die Folge. Außerdem
kann infolge der gleichmäßigen Verteilung je Durchgang eine etwas stärkere Lackschicht
auf dem Draht aufgebracht werden, so daß gegebenenfalls ein Durchgang des Drahtes
eingespart werden kann.
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Zur Durchführung des Verfahrens wird zweckmäßig vor dem Ofen eine
Lacknebelkammer mit vorzugsweise rundem oder elliptischem Querschnitt angebracht,
an deren einem Ende die Sprühdüse tangential einmündet. Der Lacknebel rotiert in
der Nebelkammer und bewegt sich dabei gleichzeitig in axialer Richtung. Die Kammer
ist vorteilhafterweise mit besonders geformten Böden verschlossen, die den Lacknebel
umleiten und so eine mehrfache axiale Hin- und Herbewegung desselben bewirken.
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Ein Beispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird
nachfolgend im einzelnen beschrieben.
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Kernstück der Einrichtung ist der Ofen, der, verhältnismäßig flach
und niedrig, einen rechteckigen Kanal zur Durchführung der Drahtschleifen besitzt.
Vor dem Ofen ist eine vorzugsweise zylindrische Lacknebelkammer horizontal angeordnet,
in die die Sprühdüse tangential einmündet. Diese ist verstellbar angeordnet, so
daß sie einen gewünschten, jeweils günstigen Winkel mit der Achse der Kammer einnimmt.
Zur Erzielung einer entsprechenden Reflexion des schraubenlinienförmig rotierenden
Lacknebels sind die Stirnseiten der Kammer vorzugsweise trichterförmig ausgebildet,
wodurch eine mehrfache axiale Hin- und Herbewegung des Lacknebels erzielt wird.
Die überschüssige Luft verläßt die Kammer durch ein in eine Stirnfläche axial einmündendes
Rohr. Um die einzelnen Drahtschleifen einfach und ohne Schwierigkeiten in die Kammer
ein- und auszuführen, besitzt diese einen entsprechend breiten vertikalen Schlitz,
in den zwei horizontale Schlitze einmünden, die in der Ebene der gespannten Drähte
liegen. Diese Schlitze sind vorzugsweise mit Schiebern od. dgl. bis auf die Stellen
verschließbar, an denen die einzelnen Drahtschleifen hindurchgeführt werden.
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Die Lacknebelwirbelkammer kann zweckmäßig aber auch in der Weise ausgebildet
sein, daß sie in der Ebene der Drahtein- und -ausführungsöffnungen horizontal geteilt
ist, -und zwar entweder über die ganze Länge oder nur, im Bereich der ein- und ausgeführten
Drahtschleifen. In diesem Falle ist. ein durchgehender horizontaler Schlitz nicht
erforderlich, sondern es genügen einzelne Ein- und Austrittsöffnungen für den Draht.
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Die Kammer ist im Bereich der Drahtein- und -ausführungen vorzugsweise
so ausgebildet, daß die von dem rotierenden Lacknebel zuerst berührten Kanten der
Schlitze oder Öffnungen versetzt angeordnet sind, d. h. den gegenüberliegenden Kanten
gegenüber um einen bestimmten Betrag nach innen hervorspringen. Durch diese Maßnahme
läßt sich ein Austreten des Lacknebels durch die Schlitze bzw. Öffnungen vermeiden.
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Es ist vorteilhaft, an den Eintrittsschlitzen oder -öffnungen Einführungslippen
oder entsprechende trichterförmige Elemente od. dgl. anzuordnen, die für eine bessere
Drahteinführung sorgen. Die Einführungslippen sind gegebenenfalls höhenverstellbar.
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Im Bedarfsfall können auch mehrere Öfen nebeneinander aufgestellt.
werden, die entweder alle eine gemeinsame oder eine eigene Lacknebelwirbelkammer
besitzen. Die Absaugvorrichtung ist gleichfalls für alle nebeneinanderstehenden
Öfen vorgesehen und steht druckseitig mit der bzw. den Sprühdüsen in Verbindung.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in den Zeichnungen an Hand eines
besonders bevorzugten Ausführungsbeispiels dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch die Einrichtung, Abb. 2 eine
Aufsicht auf die Einrichtung, Abb.3 eine Vorderansicht der Lacknebelwirbelkammer,
Abb. q. einen Schnitt durch eine bestimmte Ausführungsform der Lacknebelwirbelkammer
und Abb. 5 einen Schnitt durch eine Einführungslippe der Lacknebelwirbelkammer.
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Der Trocken- und Einbrennofen i sowie die zu der Einrichtung gehörenden
Teile ruhen auf einem Gestell, an dem die Trommel 2, auf der sich der aufgespulte
blanke Draht befindet, gelagert ist. Der Draht 3 wird von der Trommel 2 abgezogen,
über die Umlenkrolle q. geleitet, in die Schlitze 5 und 6 der Lacknebelkammer 7
eingeführt und mit Hilfe der Drahttransportvorrichtung 8, bestehend aus einem über
zwei Rollen laufenden. endlosen Band mit Befestigungsmitteln für den durch den Ofenschacht
. zu ziehenden Draht, durch den Schacht g des Ofens i geführt. Der Draht 3 wird
in mehreren Schleifen über die Leit- und Umlenkrollen =o durch die Lacknebelkammer
7 und den Ofenschacht g geleitet. Der Draht wird mit Hilfe der Abzugsscheibe =i
durch den Ofen gezogen,. An dem Ende, wo der Draht aus dem Ofen i austritt, ist
eine Absaugung 12 angebracht, die mit dem Gebläse 13 in Verbindung steht. Druckseitig
ist das Gebläse 13 über das Rohr =q. mit der Sprühdüse 15 verbunden, so daß ein
Teil der abgesaugten heißen Luft und Dämpfe zur Versprühung des Emaillelackes verwendet
wird. Das Gebläse 13, die Abzugsscheibe =i und die anderen zur Einrichtung gehörenden
Teile werden von dem Motor 16 angetrieben.
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Die Abb. 3 bis 5 zeigen Ausführungsbeispiele von Lacknebelwirbelkammern
bzw. _ deren Einzelheiten. Die Lacknebelwirbelkammer 7 besteht aus dem z. B. zylindrischen
Gehäuse 35, vorzugsweise aus durchsichtigem Material, das von den beiden trichterförmigen
Böden 36 und 37 abgeschlossen ist. In der Mitte des Bodens 37 befindet sich ein
Luftaustritt 38. In die Wand der Kammer 7 sind die Schlitze 5 und 6 zur Einführung
des Drahtes 3 eingearbeitet. Die Schlitze 5 und 6 können mit Hilfe der Schieber
39
und 40 verschlossen werden. Der Schieber 39 besitzt Aussparungen
41, durch die die einzelnen Drahtschleifen
hindurchtreten. Die
Sprühdüse 42 mündet tangential in die Kammer 7 ein. Die heiße Druckluft wird durch
das Rohr 14 über einen Schlauch 43 zugeführt. Der Emaillelack befindet sich in dem
Behälter 44. Die Stärke des Strahles kann durch Verstellung eines Handrades 45 verstellt
werden.
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Die in Abb. 4 dargestellte Lacknebelwirbelkammer besitzt beispielsweise
einen elliptischen Querschnitt. Sie besteht aus den beiden Hälften 46 und 47, die
an den Kanten. 48 bzw. 49 mit nach innen vorstehenden Wülsten 5o bzw.
5 1 versehen sind, so daß die Kanten 52 bzw. 53 gegenüber den gegenüberliegenden
Kanten 54 bzw. 55 nach innen vorspringen. Im Rand 49 der oberen Hälfte 47 befinden
sich nebeneinanderliegende Drahteinführungsöffnungen 56, die von einem trichterförmigen
Mundstück 57 umgeben sind. Gegenüberliegend befinden sich die Austrittsöffnungen
58, durch die der mit einem Lacküberzug versehene Draht 3 aus der Kammer austritt.
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Wie aus Abb. 5 ersichtlich ist, kann der Einführungsschlitz 59 mit
einer unteren, feststehenden Lippe 6o und einer z. B. mit einer Schraube 61 höhenverstellbaren
oberen Lippe 6z versehen sein.
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Mit Hilfe der Einrichtung lassen sich Emaillelackdrähte in außerordentlich
wirtschaftlicher Weise herstellen. Die Leistung der Einrichtung liegt wesentlich
über derjenigen der bekannten Einrichtungen. Zweckmäßigerweise werden -- mehrere
Ofen parallel nebeneinanderliegend angeordnet, so daß man gleichzeitig in den einzelnen
Ofen verschiedene Drahtstärken mit einem Emaillelacküberzug versehen kann. Die Einrichtung
arbeitet nahezu vollautomatisch.
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Durch die Lacknebelwirbelkammer, die vorzugsweise zum Zwecke der Beobachtung
aus durchsichtigem Material hergestellt ist, werden völlig gleichmäßige Lackfilmschichten
auf dem Draht erzeugt, deren Stärke wahlweise reguliert werden kann. Durch die Verwendung
heißer Luft zur- Versprühung des Lackes wird eine besonders gute Vernebelung erzielt.
Der Draht ist zwischen den vorderen und hinteren Umlenkrollen frei gespannt und
berührt beim Durchlaufen der Wirbelkammer und des Ofenschachtes kein Leit- oder
Führungselement, was vor allem für die Gleichmäßigkeit der Lackschicht von Wichtigkeit
ist. Das Einziehen des Drahtes, das Einführen in die Wirbelkammer und das Durchziehen
durch den Ofenschacht kann einfach und mühelos erfolgen, so daß Betriebsstörungen,
z. B. durch einen gerissenen Draht, schnell behoben werden können.
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Die Einrichtung wird vorzugsweise als ganzes Aggregat gebaut; es lassen
sich aber auch einzelne Teile der Einrichtung an vorhandenen Ofen anbauen, um deren
Leistungsfähigkeit zu steigern.