DE97069C

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Publication number: DE97069C
Application number: DENDAT97069D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der Rüssel oder Mündstücke für die Windformen an Hoch- und anderen Schmelzöfen. Diese kupfernen manschettenförmigen Mundstücke wurden bisher gewöhnlich in der Weise hergestellt, dafs ein inneres Rohr mit einem äufseren von entsprechend gröfserem Durchmesser, das an der Mündung mit einem nach innen umgebördelten Rand versehen war, . durch Löthen verbunden wurde. Infolge der hohen Hitzegrade, denen die Windformen iri dem Ofen ausgesetzt sind, brannten dieselben gewöhnlich in kurzer Zeit durch, und zwar stets an der Löthstelle, welch letztere bei der Herstellung des Formstückes naturgemäfs die stärkste Schwächung erfährt.

Nach dem vorliegenden Verfahren werden die Windformenrüssel aus einem Rohrstück herausgearbeitet in der Weise, dafs das Rohr an einem Ende zunächst mit einer schirmförmigen Erweiterung versehen wird, welche dann wieder zu einem Stülp zusammengestaucht wird (s. Fig. 4 der Zeichnung). Die Bearbeitung des Materials während der Erweiterung des Rohrendes geschieht dabei so, dafs es gleichzeitig eine verhältnifsmäfsig starke Stauchung erfährt, wodurch gerade die im Feuer der stärksten Hitze ausgesetzten Theile eine erhebliche Verstärkung erfahren, welche gegen vorzeitiges Durchbrennen diese Stellen in wirksamster Weise schützt.

Ein nach diesem Verfahren herzustellendes Mundstück ist auf der beiliegenden Zeichnung in den einzelnen Herstellungsphasen dargestellt.

Zunächst wird ein kupfernes Rohrstück von der Gestalt nach Fig. 1 in ein Gesenk nach Fig. 2 mit dem unteren Ende eingestellt. Das Gesenk besteht aus einem cylindrischen Stempel α und einem Ring b, welcher mit einer entsprechenden Aussparung versehen ist, in welche das Rohr c mit seinem unteren Ende hineingestellt wird. Zunächst wird dann das obere Ende des Rohres entweder durch Pressung mit geeigneten Stempeln oder durch Hämmern oben aufgeweitet, wobei das Hämmern bezw. Pressen so ausgeführt wird, dafs gleichzeitig eine Stauchung, also ein Zusammendrücken des Materials in der Längsrichtung der Rohrwände erfolgt. Der durch die Prefsstempel oder durch das Hämmern auf das Material ausgeübte Druck wirkt also einmal normal und aufserdem in Richtung der Fläche des Rohrmantels.

Das Formstück nach Fig. 2 läfst bereits eine gewisse Verstärkung des über dem Ring b befindlichen Theiles des Rohres c erkennen.

Durch weitere Bearbeitung wird das Rohrstück dann allmälig unter beständiger gleichzeitiger Stauchung in die Form nach Fig. 3 übergeführt, so dafs eine schirm- oder teller-. förmige Erweiterung c¹ entsteht. Infolge des andauernden Stauchens hat sich das aus dem

Claims

Ring b herausstehende Rohrende bedeutend verkürzt. Gleichzeitig hat sich jedoch infolge der unvermeidlichen Streckung das Material an den Rändern des Schirmes c¹ wesentlich verdünnt. Das Formstück nach Fig. 3 wird jetzt in ein anderes Gesenk gebracht bezw. wird^l der bisher benutzte Stempel α durch einen längeren Stempel a¹ (Fig. 4) ersetzt. Dieser Stempel hält mit einem Keil d¹ einen Ring oder Bund d, welcher den schirmförmigen Theil c¹ des Rohres c auf dem Ring b festhält und bei der Zusammenstauchung des zwischen b und d vorstehenden Materials jede Deformirung des entstehenden Ringtheiles verhindert. Bei dem Zusammenstauchen des vorstehenden Theiles von c¹ in die Form nach Fig. 4 wird das Material wieder zusammengestaucht, so dafs es ungefähr am Rande dieselbe Stärke wie nach Fig. 2 wieder erhält.

Pa τ ε ν τ - A ν s ρ R υ c η :

Verfahren zur Herstellung von Rüsseln für Windformen, dadurch gekennzeichnet, dafs ein Rohrstück c im unteren Theil in einem geeigneten Gesenk α b gestützt und das freie Ende zu einer schirmförmigen Erweiterung c¹ in der Weise ausgestaltet wird, dafs gleichzeitig eine Stauchwirkung auf das Material ausgeübt wird, worauf das entstandene Formstück durch einen Bund d auf dem Gesenk b festgehalten und darauf der vorstehende Rand manschettenförmig umgebogen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.