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Fernsteuerungsempfänger zum Empfang von mittelfrequenten Fernsteuerimpulsen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Fernsteuerungsempfänger zum Empfang von mittelfrequenten
Fernsteuerimpulsen, die von einer zentralen Fernsteuersendeanlage aus über die Netzleitungen
eines Energieverteilungsnetzes gesendet werden.
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Es ist bereits bekannt, bei solchen Fernsteuerungsempfängern einen
an das Netz angeschlossenen, auf die Frequenz der Fernsteuerimpulse abgestimmten
Serieresonanzkre.is zu verwenden und diesen mit einem Dreielektrodenglimmrelais
mit kalter Kathode zusammenarbeiten zu lassen. Mehrelektrodenglimmrelais mit kalter
Kathode haben bekanntlic.h den Vorteil, daß sie keine Heizspannung benötigen und
deshalb im Ruhezustand keine Leistung verbrauchen; sie haben ferner außer großer
Empfindlichkeit und Anpassungsfähigkeit an die Speisespannung den Vorteil, den Steuerkreis
des Glimmrelais unabhängig vom Anodenkreis machen zu können; schließlich kann man
mit ihnen infolge ihrer beträchtlichen Anodenleistung ein normales, robustes Gleichstromrelais
in ihrem Anodenkreis steuern. Bei den bekannten Anordnungen wird die am Serieresonanzkreis
erzeugte Resonanzspannung
zwischen der Steuerelektrode und der Kathode
des Glimmrelais angelegt, und diese Resonanzspannung ruft eine Hilfsentladung zwischen
diesen beiden Elektroden. hervor, welche die Zündung des Glimmrelais bewirkt.
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Eine solche Anordnung hat den Nachteil, dali der Zündzeitpunkt nicht
eindeutig definiert ist. Es kann bei ihr der Fall eintreten, daß eine Zündung in
der negativen Halbwelle der an der Anode liegenden niederfrequenten Trägerspannung
eintritt, was für die Röhre nachteilig ist und außerdem keinen Anodenstrom ergibt,
der für die Betätigung des im Anodenkreis des Glimmrelais liegenden normalen Gleichstromrelais
ausreicht. Die Unsicherheit der Zündung wird bei den bekannten Fernsteuerungsempfängern
noch dadurch vergrößert, daß dort als Ferns.teuerimpulse hochfrequente Impulse verwendet
werden.
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Die Erfindung betrifft einen. solchen Fernsteuerungsempfänger zum
Empfang von mittelfrequenten Fernsteuerimpulsen, die von einer zentralen Fernsteuersendeanlage
aus über die Netzleitungen eines Energieverteilungsnetzes gesendet werden, bei dem
ein abgestimmter, an das Netz angeschlossener Serieresonanzkreis mit einem Mehrelektrodenglimmrelais
mit kalter Kathode zusammenarbeitet. Gemäß der Erfindung wird dem Glimmrelais die
über der Spule des Serieresonanzkreises liegende Impulsspannung über einen kapazitiv
belasteten Gleichrichterkreis mit einer Zeitkonstante kleiner als 1/1o Sekunde auf
seine Steuerelektroden-Kathoden-Strecke zugeleitet, derart, daß eine besonders wirksame
Amplitudenbegrenzung bei relativ hohen Impulsspannungen, erhöhte Betriebssicherheit
sowie eine eindeutige sichere Zündung des Glimmrelais resultieren.
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Durch den. nach der Erfindung im Steuerkreis des Glimmrelais vorgesehenen
kapazitiv belasteten Gleichrichterkreis wird bei hohen Signalspannungen eine Amplitudenbegrenzung
für die Steuerspannung an der Steuergitter-Kathoden-Strecke erreicht, die durch
zweckmäßige Bemessung der Spule im Serieresonanzkreis noch wirksamer gestaltet werden
kann. Außerdem ergibt sich dabei eine erhöhte Betriebssicherheit durch Vermeidung
negativer Zündungen und höhere Empfindlichkeit sowie eine praktisch unverzögerte
und sichere Zündung des - Glimmrelais. Letzteres wird dadurch sichergestellt, daß
der Gleichrichterkreis einekleine Zeitkonstante, nämlich kleiner als 1/l0
Sekunde hat. Der Kondensator im Gleichrichterkreis dient deshalb bei der Erfindung
nicht, wie bei anderen bekannten Anordnungen, als Speicherkondensator zur Aufspeicherung
der Impulse bis zum Erreichen der Höhe der Zündspannung, sondern als kapazitiver
Belastungswiderstand des Gleichrichters. Als solcher bewirkt er bei richtiger Bemessung
nicht nur im Zündmoment eine praktisch unverzögerte und sichere Zündung, sondern
er leitet gleichzeitig auch die restliche Mittelfrequenz ab.
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Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden an Hand der nachfolgenden
Ausführungsbeispiele noch näher erläutert. In Fig. i ist das Schaltschema eines
Fernsteuerungsempfängers mit einem Vierelektrodenglimmrelais und direkter Ankopplung
an den Resonanzkreis dargestellt; in, Fig. 2 ist die schematische Anordnung der
Elektroden eines Vierelektrodenglimmrelais gezeigt; Fig.3 zeigt die schematische
Anordnung der Elektroden eines Dreielektrodenglimmrelais; in Fig. 4 ist eine weitere
schematische Anordnung der Elektroden eines Dreielektrodenglimmrelais dargestellt;
Fig.5 zeigt eine transformatorische Serieresonanzkreisankopplung mit Vierelektrodenglimmrelais
und Vorspannung der Steuerelektrode; in Fig. 6 ist der in Fig. 5 gezeigte Transformator
in der Art eines Spartransformators geschaltet.
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In Fig. i ist mit i das Kaltkathodenglimmrelais mit seinen Elektroden
A (Anode), G1 (Steuergitter), G, (Schirmgitter) und K (Kathode), die ebenfalls gitterartig
ausgebildet ist, dargestellt. 2 ist ein Netztransformator kleiner Leistung (maximal
2 Watt), dessen Primärwicldung 2' an die Netzleitungen i i und 12 angeschlossen.
ist. Das eine Ende 4o der Sekundärwicklung 2" des Netztransformators ist über einen
Anodenkreis mit der Anode A des Glimmrelais i verbunden. Der Anodenkreis besteht
aus der Parallelschaltung eines normalen Gleichstromrelais 21 von i bis 2 Watt Apzugsleistung
mit einem Glättungskondensator 2o, zu dem ein, Schutzwiderstand i9 in Serie geschaltet
ist. Das Gitter G2 erhält seine Speisespannung über einen. Schutzwiderstand 18 von
der Anzapfung 41, während die Kathode K am anderen Ende 43 der Sekundärwicklung
2" angeschlossen ist. Das Gitter G1 steht im Ruhezustand der Fernsteueranlage unter
dem Einfluß einer Vorspannung von normaler Netzfrequenz, die dieses Gitter von der
Anzapfung 42 der Sekundärwicklung 2" über die Spule 14, den Gleichrichter 15 und
den Schutzwiderstand 16 erhält. Spule 14 und Kondensator 13 bilden einen. auf die
Frequenz der Sendeimpulsspannung abgestimmten Serieresonanzkreis. Diese Frequenz
liegt im Frequenzbereich von 3oo Hz bis über 50 ooo Hz, dem sogenannten Mittelfrequenzbereich.
Solange keine Zündung des Glimmrelais stattfindet, wirkt infolge einer dementsprechenden
Wahl des Kondensators 17, dem ein Widerstand 46 parallel geschaltet sein kann (Fig.
5 und 6), der Gleichrichterkreis für die netzfrequente Spannung wie ein Leerlauf,
so daß die erwähnte Vorspannung praktisch gleich groß wie die Spannung an der Transformatorenanzapfung
42 ist. 3 ist ein mit der Netzspannung betriebener Synchronmotor, der die Nockenscheibe
4 und den Kontaktarm 6' des Wählers 6 antreibt und der einerseits an den Netzleiter
i i, andererseits an der Klemme 5' des Kontaktes 5 sowie am Startkontakt23 angeschlossen
ist. Der Wähler6 weist im vorliegenden Beispiel einen Startkontakt 23 und sechzehn
Steuerkontakte entsprechend acht Steuerdoppelbefehlen auf. Das Gleichstromrelais
21 weist einen Einschaltkontakt 22 auf, dessen eine Anschlußklemme an der Netzleitung
12 angeschlossen, während die andere mit dem Kontaktarm 6'
des Wählers
6 verbunden ist. Der Nocken. der Noekenscheibe4 öffnet in der eingezeichneten Ruhestellung
den Kontakt 5, dessen Klemme 5" ebenfalls an dem Netzleiter 12 angeschlossen ist.
Im vorliegenden Beispiel sind die Wicklungen von vier Wechselstromkipprelais 7,
8, 9 und io einerseits an die Klemmen 24 ... 31 des Wählers 6, andererseits
am Netzleiter i i angeschlossen. Über die Kontakte 32, 33, 34 und 35 können die
zu betätigenden Apparate an Spannung gelegt werden.
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Die Arbeitsweise des Empfängers nach Fig. i ist die folgende: Solange
keine Steuerimpulse in den Netzleitungen i i und 12 auftreten, stehen die Elektroden
des Glimmrelais i lediglich unter dem Einfluß der netzfrequenten Speisespannungen
des Transformators 2. Diese Spannungen sind so gewählt, daß das Glimmrelais weder
durch netzseitige Störimpulse üblicher Amplitude noch durch betriebmäßige Überspannungen,
die bis zu 15')/o betragen dürfen, zündet. Werden hingegen vom zentralen Fernsteuerungssender
aus der netzfrequenten Spannung mittelfrequente Steuerimpulsspannungen überlagert,
so gelangen diese Steuerspannungen auf den aus Spule 14 und Kondensator 13 bestehenden
Resonanzkreis und werden resonanzüberhöht dem kapazitiv belasteten Gleichrichterkre,is,
bestehend aus Gleichrichter 15, Schutzwiderstand 16 und Kondensator 17, zugeführt.
Infolgedessen entstehen über dem Kondensator 17 an den Klemmen 43 und q,.; die gleichzeitig
die Anschlußklemmen der Elektrodenstrecke Kathode-Steuergitter sind, gleichgerichtete
Steuerimpulse, die bei genügender Größe im Zusammenwirken mit der netzfrequenten
Vorspannung in jeder positiven Halbperiode eine sofortige Zündung zwischen dem Steuergitter
G, und der Kathode K hervorrufen. Diese Zündung greift infolge des gitterartigen
Charakters der Kathode K unmittelbar auf die Kathoden-Schirmgitter-Strecke und somit
auch auf die Kathoden-Anoden-Strecke über.
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Sobald das Glimmrelais i infolge eines ersten Impulses, des sogenannten
Startimpulses, zündet, fließt im Gleichstromrelais 21 ein, gleichgerichteter Strom,
da das Glimmrelais für den Anodenkreis wie ein Gleichrichter wirkt. Dieser Gleichstrom
bewirkt ein Anziehen des Relais 21, wodurch der Kontakt 22 geschlossen und Kontakt
5 für die Dauer des Startimpulses, und solange der Wählarm 6' des Wählers 6 den
Startkontakt 23 berührt, überbrückt wird. Hierdurch erhält der Motor 3 Spannung
und setzt den Wähler 6 synchron zu einem auf der Sendestation laufenden Wähler in
Bewegung. Diesem ersten Startimpuls folgen Steuerimpulse, welche die zu betätigenden
Apparate befehlsmäßig schalten. Soll z. B. an Klemme 32 ein (nicht gezeichneter)
Boiler gemäß einem bestimmten Programm eingeschaltet werden, so wird der Wähler
6 mittels eines Startimpulses wie oben beschrieben in Betrieb gesetzt. Sobald der
Wähler der Sendestation und synchron dazu der Wählerarm 6' am Steuerkontakt 24 vorbeiläuft,
wird ein Steuerimpuls über die Netzleitungen i i und 12 gesendet, der gemäß obiger
Beschreibung das Glimmrelais zur Zündung bringt; Kontakt 22 schließt, und die obere
Wicklung des Kipprelais 7 wird über den Wählerarm 6' und den Kontakt 24 an Spannung
gelegt, so daß Klemme 32 an den Netzleiter 12 gelegt wird und der Boilerschalter
infolgedessen einschaltet. Hat der Wählerarm 6' eine ganze Umdrehung ausgeführt,
so öffnet der Nocken q.' den Kontakt 5 und schaltet den Motor 3 ab. Nach dem Stillstand
des :Motors steht der Kontaktarm 6' wiederum in seiner Ausgangslage, d. h. auf Kontakt
23, und ist für eine neue Schaltoperation bereit. Jede Befehlsausführung benötigt
einen speziellen Steuerimpuls, d. h., ein Umlaufen des Wählers allein hat noch keine
Schaltung zur Folge. Die Möglichkeit von Störungen infolge Störimpulsen wird hierdurch
wesentlich reduziert, da ein einzelner Störimpuls, der den Wähler eventuell zum
Anlaufen bringen kann, nicht genügt, um eine Fehlschaltung auszulösen. Erst wenn
weitere, genügend große Störimpulse gerade in den Zeitpunkten, in denen der Wählerarm
6' an einem der Kontakte 24 ... 31 vorbeiläuft, auftreten sollten, kann eine
Fehlschaltung ausgelöst werden. Im allgemeinen ist die Wahrscheinlichkeit hierfür
recht klein, sofern die Speisespannungen zweckmäßig gewählt sind.
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In der praktischen Anwendung ist es wichtig, daß ein solcher Fernsteuerempfänger
ohne besondere Maßnahmen Impulse verschiedener Amplitude empfangen kann. Ist z.
B. die untere Empfangsgrenze i Volt, so sollen auch Spannungen von io bis 15 Volt
ohne Umschaltmechanismus empfangen werden können. Bei der Erfindung ist dieser Forderung
auf einfache Weise dadurch Rechnung getragen worden, daß ein kapazitiv belasteter
Gleichrichterkreis verwendet worden ist, der infolge der gekrümmten (nicht idealen)
Kennlinie des Gleichrichters eine Amplitudenbegrenzung darstellt. Steigt z. B. die
Empfangsspannung im Verhältnis von i : io, so steigt die gleichgerichtete Steuerspannung
über der Steuergitter-Kathoden-Strecke lediglich im Verhältnis von 1:4 bis 1: 5.
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Auch die zweckmäßige Bemessung der Spule 14 erlaubt eine Amplitudenbegrenzung,
da mit höherer' Spannung die Resonanzüberhöhung kleiner wird. Kombiniert man beide
Effekte auf geeignete Weise, so resultiert bei einem Empfangsspannungsverhältnis
von i : io ein solches der gleichgerichteten Spannung von 1 :2 bis 1 :3.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, nimmt die Oberfläche der Elektroden
vom Steuergitter zur Anode ab, derart, daß die Anode nur noch ein Stift ist, den
die übrigen Elektroden konzentrisch umfassen. Da das Verhältnis der Oberflächen
der Elektroden in erster Näherung den Gleichrichtereffekt einer Elektrodenstrecke
bestimmt und andererseits die Belastbarkeit eines Glimmrelais im wesentlichen von
der Größe der Kathodenoberfläche abhängt, ist es vorteilhaft, dafür zu sorgen, daß
die Anode A während der Zeit, in der die Netzwechselspannung die negativen Halbwellen
durchläuft, nicht zur effektiven Kathode wird. Durch die Verwendung eines Gleichrichters
im Steuergitterkreis ist die negative Zündung auch anormal großer Steuerspannung
weitestgehend
vermieden, sofern der Gleichrichter derart geschaltet ist, daß die Zündung der Steuergitter-Kathoden-Strecke
immer in der positiven Phase, also eindeutig erfolgt. Auch in bezug auf die Empfindlichkeit
wirkt sich der Gleichrichter vorteilhaft aus, da die Empfindlichkeit des Glimmrelais
allein je nach Gasfüllung mit steigender Frequenz abnimmt.
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Die kapazitiv e Belastung des Gleichrichterkreises hat bei zweckmäßiger
Bemessung den Vorteil, daß die Ladung des Kondensators 17 im Zündmoment eine praktisch
unverzögerte und sichere Zündung des Relais einleitet, während gleichzeitig die
restliche Mittelfrequenzspannung abgeleitet wird. Im Gegensatz zu bereits bekannten
Anordnungen -ist also der Kondensator 17 kein Speicherkondensator für eine relativ
lange Zeit, sondern der Empfänger gemäß der Erfindung arbeitet praktisch verzögerungslos,
indem der zeitliche Abstand zwischen Sendung und Zündung kleiner- als 1/1o Sekunde
ist. Hierdurch ist es möglich, die einzelnen Sendeimpulse in Abständen von z. B.
i Sekunde aufeinanderfolgen zu lassen, so, daß beispielsweise für die Durchgabe
von fünfzig Doppelbefehlen bei einem zweistufigen Dekadenwähler lediglich die Zeit
von ioo Sekunden gebraucht wird.
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Natürlich ist in Fig. i statt eines Speisetransformators auch ein
Spannungsteiler zu verwenden, sofern die Netzspannung höher als die notwendige Anoden-Kathoden-Spannung
ist. Ist die Netzspannung jedoch gleich der notwendigen Anoden-Kathoden-Spannung,
so können auch bei der Schaltung nach Fig. i die Hilfsspannungen für Schirm-und
Steuergitter von einem Hochohmspannungsteiler abgenommen werden. Auch könnte in
Fig. i der Kondensator 17 statt an die Kathode K an Anzapfung 42 zurückgeführt sein.
Es ist auch möglich, den Gleichrichter 15 umgekehrt anzuschließen, wenn man das
eine Ende der Spule 14 nicht an die Anzapfung 42, sondern an das Ende 43 des Netztransformators
führt und statt dessen die Kathode K sowie das kathodenseitige Ende des Kondensators
17 an die Anzapfung 42 anschließt; doch ist dann die Steuerstrecke nicht mehr ganz
unabhängig von der Anoden-Kathoden-Strecke.
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Wie aus Fig.2 ersichtlich ist, liegt bei dem Glimmrelais, das im Schema
nach Fig. i verwendet ist, die Steuerstrecke Gi K außerhalb der Arbeitsstrecke A-h.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Rückwirkung der Arbeitsstrecke A-K auf
die Steuerstrecke Gi- K vernachlässigbar klein ist.
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Die Anordnungen der Fig. 3 und 4 zeigen ein Dreielelctrodenglimm.relais,
das durch einen einfacheren Aufbau gegenüber einem Vierelektrodenglimmrelais gekennzeichnet
ist. Es wird infolge seiner allgemeinen Verwendbarkeit und seines billigen Preises
von den Röhrenfabrikanten als ausgesprochenes Massenprodukt hergestellt. Dreielektrodenglimmrelais
sind im allgemeinen weniger empfindlich als Vierelektrodenglimmrelais. Im Glimmrelais
nach Fig.3 liegt die Steuerstrecke St-K innerhalb der Arbeitsstrecke A-h, während
es bei der Anordnung nach Fig.4 durch die Verwendung einer gitterartigen Kathode
möglich ist, die Steuerstrecke St-K von der Arbeitsstrecke A-K unabhängig zu machen.
Infolge der Einfachheit des Dreielektrodenglimmrelais sind auf billige Weise Glimmrelais
zu bauen, deren Anoden-Kathoden-Strecke direkt an die vorhandene Netzspannung von
i io oder 22o Volt gelegt werden kann. Schaltungstechnisch bietet dies den großen
Vorteil, ohne Speisespannungstransformator oder einen für mehrere Watt bemessenen
Spannungsteiler auszukommen.
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In Fig. 5 ist an Stelle der Spule 14 (Fig. i) ein Ankopplungstransformator
45, dessen Hauptinduktivität zusammen mit dem Kondensator 13 den Serieresonanzkreis
bildet und dessen Übersetzungsverhältnis ü= % größer als Eins ist, verwendet. Statt
eines Netztransformators 2 in Fig. i kann bei dieser Schaltung ein Hochohmspannungsteiler,
der aus den Widerständen 47, 48 und 49 mit den Spannungsteileranschlußstellen 50,
51 besteht, verwendet werden.. Die übrigen Teile des Empfängers sind mit denen der
Fig. i identisch. Die Arbeitsweise ist ähnlich wie die des Empfängers nach Fig.
i, mit dem Unterschied, daß die überhöhte Spannung nochmals durch die Spannungsübersetzung
des Ankopplungstransformators 45 herauftransformiert wird, so daß eine etwas bessere
Gesamtspannungsverstärkung als diejenige beim Empfänger nach Fig. i resultiert.
Diese Schaltung kann bei tieferen Steuerfrequenzen (z. B. i kHz) vorteilhaft sein,
da die Resonanzgüte in diesen Bereichen ohnehin schon kleiner als bei höheren Frequenzen
ist. Natürlich ist in der Anordnung nach Fig. 5 auch die Verwendung eines Netztransformators
nach Fig. i oder in Sparschaltung möglich.
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In Fig.6 ist mit 53 ein Dreielektrodenglimmrelais mit seinen Elektroden
A (Anode), K (Ka thode) und St (Steuerelektrode oder Starter) bezeichnet.
Die Anode A des Glimmrelais 53 ist über einen Anodenkreis mit der einen 21,etzleitung
12 verbunden. Der Anodenkreis besteht wiederum aus der Parallelschaltung eines normalen
Gleichstromrelais 2i von i bis 2 Watt Anzugsleistung mit dem Glättungskondensator
2o, zu dem der Schutzwiderstand i9 in Serie geschaltet ist. Das Gleichstromrelais
weist den Einschaltkontakt 22 auf, dessen .weitere Anschlußleitungen ebenso wie
der Synchronwähler mit Motor und die angeschlossenen Kipprelais nicht gezeichnet
sind, da diese Elemente und Leitungen denjenigen der Fig. i entsprechen. Die Kathode
K ist direkt mit der anderen Netzleitung i i verbunden. An die 'L\T°tzleitungen
i i und 12 ist des weiteren ein auf die Frequenz der Sendeimpulsspa.nnung abgestimmter
Serieresona.nzkreis angeschlossen, bestehend aus dem Kondensator 13 und der Hauptinduktiv
ität eines Ankopplungstransformators 52, dessen Primärwicklung mit n1 und Sekundärwicklung
mit it2 bezeichnet ist und der bei dieser Schaltung die in Fig. i gezeigte Spule
14 ersetzt. Das eine Ende der Sekundärwicklung ttz des Ankopplungstransformators
52 führt auf den kapazitiv belasteten Gleichrichterkreis, bestehend aus
dem
Gleichrichter 15, dem Schutzwiderstand 16, dem Kondensator 17 sowie dem etwa vorhandenen
Widerstand 46, während das andere Ende der Sekundärwicklung n2 am Punkt 56 des aus
den Widerstand 54 und 55 bestehenden hochohmigen Spannungsteilers, der direkt an
die Netzleitungen i i und 12 angeschlossen ist und weniger als 1/a Watt Leistung
verbraucht, liegt. Die Steuerstrecke St-K des Dreielektrodenglimmrelais liegt parallel
zum Kondensator 17 und wird durch die am Widerstand 55 in Punkt 56 abgegriffene
netzfrequente Spannung vorgespannt.
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In dieser Schaltung wird der in Fig. 5 gezeigte Transformator 45 als
Spartransformator 52 verwendet, wodurch das Übersetzungsverhältnis von sekundärer
zu primärer Spannung des Ankopplungstransformators bei gleicher Bewicklung des Spulenkörpers
noch weiter vergrößert werden kann. Die Schaltung des Transformators 52 der Fig.
6 wird als a,utotransformatorisch bezeichnet, weil die Sekundärspannung zwischen
einem Ende der Primärwicklung und einem Ende der Sekundärwicklung abgenommen wird,
während die beiden anderen Wicklungsenden entweder direkt, sofern keine Vorspannung
der Steuerstrecke erforderlich ist, oder über den Widerstand 55 miteinander verbunden
sind. Solange die Belastung des Gleichrichterkreises höherohmig als der Widerstand
55 ist, weist diese Schaltung den genannten Vorteil der größeren Spannungsverstärkung
gegenüber der Schaltung des Transformators 45 in Fig. 5 auf.
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Theoretisch gesehen, existiert der Widerstand 46 in jeder der in den
Figuren gezeigten Schaltungen, da jeder Kondensator einen Verlustwiderstand, der
als ein derartiger Parallelwiderstand aufgefaßt werden kann, besitzt. Des weiteren
stellt die Steuerstrecke einen Widerstand dar, der zwar im ungezündeten Zustand
einen großen Wert (größer als io MOhm) aufweist, im gezündeten Zustand aber auf
einige ioo kOhm absinkt. Es kann von Vorteil sein, diesen Effekt durch einen speziell
eingeschalteten Widerstand 46 zu verkleinern, indem die Größe des Widerstandes 46
so gewählt wird, daß einerseits der Einfluß der Zündung der Steuerstrecke vernachlässigbar,
andererseits die Spannungsverstärkung des Ankopplungskreises um nicht mehr. als
io°/o vermindert wird. Auch in der Anordnung nach Fig.6 ist die Verwendung eines
Netztransformators nach Fig. i oder in Sparschaltung möglich.
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Die Arbeitsweise des Empfängers nach Fig. 6 ist ähnlich wie diejenige
nach Fig. z.
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Solange keine Steuerimpulse in den 1`Tetzleitungen i i und 12 auftreten,
stehen die Anoden-Kathoden-Strecke sowie die Steuerstrecke des Glimmrelais 53 lediglich
unter dem Einfluß der netzfrequenten Speisespannung. Werden vom zentralen Fernsteuerungssender
aus der netzfrequenten Spannung mittelfrequente Steuerimpulsspannungen überlagert,
so gelangen diese Steuerspannungen auf den aus dem Kondensator 13 und der Hauptinduktivität
des Ankopplungstransformators 52 gebildeten Resonanzkreis, werden resonanzüberhöht
und infolge des Übersetzungsverhältnisses des " Ankopplungstransformators spannungsverstärkt
dem kapazitiv belasteten Gleichrichterkreis zugeführt. Infolgedessen entstehen über
dem Kondensator 17
gleichgerichtete Steuerimpulse, die, wie bei Fig. i beschrieben,
eine Zündung der Steuerstrecke einleiten und das Glimmrelais zum Ansprechen bringen.
Die weiteren Operationen verlaufen, wie bei Fig. i beschrieben.
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Die beschriebenen Ausführungsformensind lediglich beispielsweise zu
verstehen. So ist es z. B. möglich, statt einesVierelektrodenglimmrelaiseinFünfelektrodenglimmrelais
zu verwenden, indem zwecks noch besserer Anpassung an die Speisespannung eine weitere
Elektrode zwischen Kathode und Anode eingeführt wird, die ähnlich wie das Schirmgitter
G2 in Fig. i über einen Schutzwiderstand gespeist wird. Es ist z. B. denkbar, daß
in den Fig. 5 und 6 statt eines Ohmschen Spannungsteilers ein kapazitiver oder induktiver
Spannungsteiler verwendet wird. Die anodenseitige Schaltung könnte anders ausgeführt
werden, indem z. B. der Schutzwiderstand ig in die Zuleitung zwischen Anode und
den Parallelkreis, den das Gleichstromrelais 2i mit dem Glättungskondensator i9
bildet, geschaltet wird. Der Glättungskondensator könnte in Wegfall kommen, wenn
ein Teil der Wicklung des Gleichstromrelais 2i als Kupferring (Dämpferwicklung)
ausgebildet wird. Die in den Fig. 2, 3 und 4 gezeigten Anordnungen der Elektroden
sind ebenfalls nur beispielsweise und schematisch zu verstehen. Die Steuerelektrode
muß nicht unbedingt die Kathode ringförmig umfassen. Die Ebenen, in denen die Anode
und Kathode liegt, können verschieden sein, insbesondere können sie senkrecht zueinander
stehen. Die Steuerelektrode St bzw. die Gitter G1 und G2 brauchen nicht die Form
eines geschlossenen Ringes aufzuweisen. Es ist möglich, daß diese Elektroden lediglich
mit einer Zündspitze in den Raum der Anoden-Kathoden-Strecke hineinragen. Es ist
auch denkbar, ein Mehrelektrodenglimmrelais zu verwenden, das die Möglichkeit bietet,
ohne netzfrequente Vorspannung der Steuerstrecke auszukommen, indem die der Steuerstrecke
des Glimmrelais eingeprägte Zündspannung so gewählt ist, daß die verstärkten und
gleichgerichteten Steuerspannungsimpulse allein zur Zündung ausreichen. In den Schaltungen
nach Fig. i käme der Netztransformator und in denjenigen nach Fig.5 und 6 der hochohmige
Spannungsteiler in diesem Falle in Wegfall. Im weiteren sind auch Empfänger ohne
Synchronwähler denkbar, sei es, daß man ebenfalls mit nur einer Steuerfrequenz arbeitet
und anodenseitig irgendein bekanntes Relaissystem, wie Schrittschalter od. dgl.,
zum Ansprechen bringt, sei es, daß man für jede zu betätigende Apparategruppe eine
andere Steuerfrequenz verwendet.