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Schaltung zur Entmagnetisierung der Bildröhre in einem Farbfern-
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sehempfänger In einem Farbfernsehempfänger wird bekanntlich die Bildröhre
bei jedem Einschalten ent3flagnetisiert, um Fehler in der Farbreinheit durch Magnetisicrulls
von Netallteil en innerhalb der Bildröhre, z.B. durch das dfeld, zu vermeiden.
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Hicrzu ist es bekannt (DE-PS 12 70 071+), den konusförmigen Kolben
der Bildröhre mit zwei sattelförmigen Spulen zu umgeben und diese jeweils beim Einschalten
des Empfängers mit einem Wechselstrom zu speisen. Dieser hat zunächst eine große
Amplitude von z.B.
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5 A und Iclingt im Verlauf von einigen 100 ms auf null oder einen
sehr Icleinen Wert ab.
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Wegen des relativ hohen benötigten Stromes wird im allgemeinen die
Entmagnetisierungsspule direkt von den Netzanschlußklemmen des Empfängers über temperaturabhängige
Widerstände gespeist, die den gewünschten Abfall des Stromes verursachen. Da hierbei
die Entmagnetisierungsspule direkt mit den Netzklemnen verbunden ist, ist auch Sicherheitsgründen
ein beträchtlicher Aufwand für die Isolierung der Entmagnetisierungsspule erforderlich.
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Diese Schwierigkeit lant sich an sich vermeiden, el cr Farbfernsehempfänger
mit einen Ne tztransformator versehen ist. Diesc Lösung ist aber in der Praxis deshalb
unerwünscht, weil ein Netztransformator ein relativ teures und schweres Bauteil
ist und störende Magnetfelder erzeugt.
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Es ist auch bekannt (DE-OS 22 51 936), die Entmagnetisierung.
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spule aus der Zeilenendstufe des Fernsehempfängers zu speisen.
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Der Entmagnetisierungsstrom hat dann die Zeilenfrequenz von etwa 16
kHz. Da andererseits die Entmagnetisierungsspule bei Tischgeräten eine beträchtliche
Induktivität von 10 - 30 mH hat, müßte für die Speisung der Entmagnetisierungsspule
eine relativ hohe Spannung von ca. 10.000 V bereitgestellt werden. Die gleiche Schwierigkeit
besteht bei Fernsehempfängern mit einem Schaltnetzteil. Ein Schaltnetzteil bewirkt
zwar auch eine galvanische Trennung der Empfnngerschaltung vom Netz. Es arbeitet
aber ebenfalls mit einer hohen Frequenz in der Größenordnung von 20 bis 30 kHz.
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Es ist auch eine Entmagnetisierungsschaltung bekannt (US-PS 29 62
621), bei der ein Kondensator bei eingeschaltetem Empfanger an eine Betriebsgleichspannung
angelegt und beim Ausschalten des Empfängers parallel zur Entmagnetisierungsspule
geschaltet wird. Der Kondensator und die Entmagnetisierungsspule bilden dann einen
Schwingkreis, der durch die am Kondensator stehende Spannung zu gedämpften Schwingungen
angeregt wird, die nach einigen Perioden auf Null abklingen. Bei dieser Lösung bleibt
zwar die Entmagnetisierungsspule ständig vom Netz getrennt. Die Entmagnetisierung
erfolgt aber nicht beim Einschalten, sondern beim Ausschalten des Empfängers. Eine
solche Schaltung ist praktisch nicht einsetzbar, weil dann zwischen zwei Betriebsperioden
des Empfängers aufgetretene Veränderungen in der Magnetisierung der Metallteile
der Bildröhre beim Einschalten des Empfängers nicht beseitigt werden und somit das
Bild während einer Einschaltperiode fehlerhaft sein kann. Die Beseitigung dieser
Fehler er£olgt jeweils erst am Ende einer Einschaltperiode.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Schaltung
zur Entmagnetisierung zu schaffen, die nicht an die Netzklemmen angeschlossen ist
und dennocll keinen Netztransfornator benötigt.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Bei der Erfindung wird also in geschickter Weise eine beim Einschalten
des Empfängers auftretende Betriebsspannung, solange diese noch nicht für die Bildwiedergabe
benötigt wird, zunächst zur Aufladung des Kondensators ausgenutzt. Dannach wird
die Betriebsspannung von dem Kondensator getrennt, und der Kondensator kann in der
Entmagnetisierungsspule den gewünschten Entmag netisierungsstrom erzeugen. Es wird
dabei vorteilhaft die Tatsache ausgenutzt, daß nach dem Einschalten des Empfängers
das Bild ohnehin erst nach einigen Sekunden sichtbar wird, so daß die beschriebenen
Vorgänge in den ersten Sekunden nach dem Einschalten die Bildwiedergabe nicht stören
konnen.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
erlautert.
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Die Figur zeigt einen Ausschnitt aus. einem Farbfernseliempfänger
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Die an der Klemme 1 der Hochspannungswicklung 6 des Zeilentransformators
stehenden Zeilenrücklaufimpulse 2 werden in der Gleichrichterkaskade 3 in eine Hochspannung
umgewandelt, die an der Klemme i für die Anode der Bildröhre 5 zur Verfügung steht.
An den Abgriff 30 der Wicklung 6 ist ein Netzwerk mit den Widerständen 7 bis 11
angeschlossen. An den Schleifern der Widerstände 8,9,10 werden die einstellbaren
Schirmgitterspannungen fur die Bildröhre 5 abgenommen. Normalerweise wäre der Fußpunkt
18 des Widerstandes 11 geerdet.
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Dieser Fußpunkt ist jetzt einerseits über die Reihenschaltung des
Kondensators 12 und der Entmagnetisierungsspule 13 und
andererseits
über den Schalter 14 geerdet. Der Schalter 11' entheilt den Thyristor 15 und die
entgegengesetzt gepolte Diode 16.
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Der Schalter 14 wird von der Bctriebsspannung U1 über ein Verzögerungsglied
17 gesteuert.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Unmittelbar nach dem Einschalten des
Empfängers ist der Schalter 14 zunächst gesperrt. An der Klemme 30 entsteht die
Detriebsspannung U2 für die Schirmgitter der Bildröhre 5. Da der Schalter 14 gesperrt
ist, wird der ondensator 12 während einer Zeit von 2,5 s auf die Spannung U2 aufgeladen,
so daß dann kein Strom mehr über den Kondensator 12 fließt. Anschließend, ca. 2
bis 3 s nach dem Einschalten, lfird die Betriebsspannung U1 durch die Wirkung des
Verzögerungsgliedes 17 an der Steuerelektrode des Transistors 15 wirksam und schließt
den Schalter 14. Der Fußpunkt 18 des Widerstandes 11 ist jetzt geerdet. Dadurch
haben die Schirmgitterspannungen U g an den Widerständen 8,9,10 ihren richtigen
Wert. Gleichzeitig bilden jetzt der Kondensator 12 und die Spule 13 einen Schwingkreis.
Die im Kondensator 12 gespeicherte Ladung verursacht jetzt einen Wechselstrom, dessen
Frequenz durch die Kapazität des Kondensators 12 und die Induktivität der Spule
13 bestimmt ist.
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Dieser Wechselstrom wirkt jetzt als Entmagnetisierungsstrom.
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Durch die Wirkung des Verlustwiderstandes der Spule 13 klingt dieser
Strom in erwünschter Weise während einer Zeit von einigen ms auf Null ab.
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Es ist vorausgesetzt, daß die gesamte Schaltung des Farbfernsehempfängers
tom Netzt getrennt ist, z.B. über ein Schaltnetzteil. Daher ist auch die Entmagnetisierungsspule
13 vom Netz getrennt, so daß die Isoliermaßnahmen für die Spule 13 wesentlich vereinfacht
werden können.
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Figur 2 zeigt einen Auszug aus der Schaltung nach Fig. 1 mit folgender
zusätzlicher Maßnahme. In der Praxis kann es vorkommen, daß der von der Impedanz
mit den Widerständen 7-11 im Endzustand gelieferte Strom nicht ausreicht, den Thyristor
15 durchlässig zu halten, wie es für die Schaltung nach Fig. 1
notwendig
ist. Zu diesem Zweck wird in Fig. 2 über den Wider stand 19 und die Diode 20 von
der Betriebsspannungsklemme + 12 V ein zusätzlicher Haltestrom eingespeist. Dieser
ist so bemessen, daß-im stationären eingeschalteten Zustand der Thyristor 15 ständig
durcbgeschaltet ist. Die verzögerte Durchschaltung des Thyristors 15 erfolgt folgendermaßen.
Der Kondensator des Siebgliedes 17 ist zunächst nicht aufgeladen, so daß an der
Basis des Transistors 21 keinc Spannung steht und der Transistor stromlos ist. Daher
steht auch am Widerstand 22 und der Zündelektrode des Thyristors 15 keine Spannung,
so daß der Thyristor 15 gesperrt ist. Nach dem Einschalten des Empfängers wird der
Kondensator des Siebgiledes 17 aufgeladen. Nach der gewünschten Zeit von 2,5 s sind
die Spannung an de Basis des Transistors 21, der Strom durch den Transistor 21,
die Spannng am Widerstand 22 und damit an der Zündelektrode des Thyristors 15 so
weit angestiegen, daß der Thyristor 15 leitend wird. Der Kondensator des Siebgliedes
17 ladt sich auf eine endgültige Spannung auf, die dann den Transistor 15 während
der gesamten Einschaltperiode des Empfängers leitend hält.
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Außerdem ist in Fig. 2 der Kondensator 12 über den Widerstand 26 an
den Abgriff 23 des Spannungsteilers 7 bis ii angeschlossen, der an den Abgriff 30
der Hochspannungswicklung 6 angeschlossen ist. Am Abgriff 23 wird die für die Entmagnetisie
rung notwendige Spannung von 600 v abgegriffen. Dieser Spannungsteiler hat den Vorteil,
daß die Sperrspannung des Thyristors 15 und die zulässige Spannung für den Kondensator
12 nicht 1100 V, sondern entsprechend niedriger bemessen sein kann, was zu wesentlich
preiswerteren Bauteilen führt.
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Bei einem praktisch erprobten Ausführungsbeispiel hatten die Bauteile
folgende Werte.
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C12: 1-2/u Spule 13-: 10 mH Schalter 14: Bauteil mit der Bezeichnung
ITR Rl9: ca. 500 Diode 20: Typ 1 N4007 R24: 330 KOhm
R25: 560 KOhm
R26: 1,2 MOhm R27; 200 Ohm